DOMINIK
KETTNER
DER
DIGITALE
EURO
DIE
GRÖßTE
ENTEIGNUNG
DER
GESCHICHTE
Wie
die
EZB
mit
dem
digitalen
Euro
deine
Zukunft,
Ersparnisse
und
Freiheit
gefährdet
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1.
Auflage
2025
©
2025
NXT
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An
der
Dornwiese
2,
82166
Gräfelfing
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nicht
erkennbar.
Auch
wenn
eine
gendergerechte
Sprache
wünschenswert
ist,
gibt
es
aus
Sicht
des
Verlages
bisher
keine
befriedigende,
gut
lesbare
Lösung.
Der
leichten
Lesbarkeit
zuliebe
haben
wir
des
Öfteren
von
der
Doppelung
männlicher
und
weiblicher
Formen
Abstand
genommen.
Selbstverständlich
liegt
es
uns
fern,
dadurch
einen
Teil
der
Bevölkerung
zu
diskriminieren.
Narrative
Beratung:
Oliver
Uschmann
Redaktion:
Dr.
Manuela
Kahle
Korrektorat:
Anke
Schenker
Satz:
inpunkt[w]o,
Wilnsdorf
(www.inpunktwo.de)
Cover-
und
Umschlaggestaltung:
www.b3k-design.de,
Andrea
Schneider
&
diceindustries
Druck:
DZS
GRAFIK
d.o.o,
Slowenien
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in
the
EU
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Print:
978-3-68936-101-3
ISBN
E-Book
(PDF):
978-3-68936-102-0
ISBN
E-Book
(EPUB,
Mobi):
978-3-68936-103-7
»Der
digitale
Euro
kommt
—
ob
wir
wollen
oder
nicht.
Wer
Veränderungen
und
Trends
im
Blick
behält,
geht
klüger
mit
seinem
Geld
um.
Das
Buch
von
Dominik
Kettner
ist
ein
wichtiger
erster
Schritt,
um
das
nötige
Wissen
aufzubauen
und
Ver-
mögen
in
einer
sich
ständig
verändernden
Finanzwelt
zu
schützen
und
zu
bewahren.«
Robert
Kiyosaki
—
Coach,
Investor,
Unternehmer
und
Autor
von
Rich
Dad
Poor
Dad
»Der
digitale
Euro
ist
das
entscheidende
Instrument
des
digital-finanziellen
Kom-
plexes,
um
die
totale
Kontrolle
über
uns
alle
zu
erlangen.
Dominik
Kettner
entlarvt
in
diesem
Buch
die
dahinterliegende
Agenda
und
hat
damit
das
Standardwerk
ge-
schaffen,
um
diesen
Angriff
auf
unsere
Freiheit
zu
verstehen
und
sich
ihm
zu
wider-
setzen.«
Ernst
Wolff,
Journalist
und
Bestsellerautor
»Kettners
Klartext
ist
ein
warnender
Weckruf.
Lesen
und
Verschenken,
damit
kei-
ner
sagen
kann,
er
habe
von
Nichts
gewusst.
Denn
der
digitale
Euro
ist
ein
An-
schlag
auf
unsere
Freiheit
und
ein
Instrument
zur
totalen
Kontrolle.«
Peter
Hahne,
Publizist
und
Bestsellerautor
»Der
digitale
Euro
ist
eines
der
wichtigsten
und
zugleich
gefährlichsten
Themen
unserer
Zeit,
mit
dem
sich
jeder
beschäftigen
muss.
Was
Dominik
Kettner
hier
auf-
deckt,
sollte
jeden
wachrütteln,
der
seine
finanzielle
Freiheit
bewahren
will.«
Philip
Hopf,
Gründer
HKCM,
Podcaster
und
Spiegel-
Nummer-1-Bestsellerautor
»Der
tägliche
Wahnsinn
aus
Brüssel
und
Berlin
findet
seine
Krönung
im
digitalen
Euro.
Es
ist
der
Generalangriff
auf
unsere
Freiheit,
unser
Eigentum
und
unsere
Privatsphäre.
Während
die
Systemmedien
schweigen,
legt
Dominik
Kettner
scho-
nungslos
den
Finger
in
die
Wunde
und
gibt
uns
eine
Anleitung,
wie
wir
uns
gegen
diesen
staatlichen
Raubzug
zur
Wehr
setzen.
Ein
brutal
ehrliches
Buch.
Wer
jetzt
nicht
aufwacht,
hat
es
nicht
anders
verdient.«
Gerald
Grosz,
Publizist
und
politischer
Kommentator
»Die
Einführung
des
digitalen
Euro
ist
die
Vorstufe
zur
totalen
finanziellen
Repres-
sion.
Programmierbares
Geld,
Negativzinsen
auf
Knopfdruck
und
die
Abschaffung
von
Privatsphäre
—
Kettner
seziert
die
Agenda
der
Eliten
schonungslos.
Für
jeden
denkenden
Investor
eine
absolute
Pflichtlektüre.«
Florian
Homm,
Investment-Experte
und
Bestsellerautor
»Die
Geschichte
des
Geldes
ist
voller
Beispiele,
in
denen
Staaten
ihr
Machtmono-
pol
zur
Enteignung
der
Bürger
missbrauchten.
Die
zunehmende
Verbreitung
elekt-
rischer
Geldformen
ermöglicht
den
Staaten
zudem
erstmals
die
absolute
Kontrolle.
Das
vergrößert
die
Gefahren
von
Diktatur
und
Enteignung.
Der
digitale
Euro
ist
die
technologische
Krönung
dieser
Entwicklung.
Dominik
Kettner
analysiert
die
syste-
mischen
Gefahren
und
liefert
praktische
Anleitungen,
wie
man
sich
gegen
drohen-
de
Enteignung
wehren
kann.
»Der
digitale
Euro«
ist
ein
unverzichtbares
Buch
für
jeden,
der
nicht
auf
die
falschen
Versprechen
der
Politiker
hereinfallen
möchte.«
Dimitri
Speck,
Finanzanalyst
und
Bestsellerautor
»Eine
nüchterne,
aber
alarmierende
Analyse.
Dominik
Kettner
zeigt
ohne
Panik-
mache
auf,
wie
der
digitale
Euro
die
Axt
an
die
Wurzel
unserer
bürgerlichen
Frei-
heiten
legt.
Wer
die
Konsequenzen
verstehen
will,
kommt
an
diesem
Buch
nicht
vorbei.«
Horst
Lüning,
Unternehmer
und
YouTube-Analyst
»Die
geplante
Einführung
des
digitalen
Euro
könnte
einer
Studie
zufolge
zu
einer
milliardenschweren
Belastung
für
europäische
Banken
führen.«
Tagesschau
vom
05.06.2025
9:28
Uhr
[1]
»Kritik
und
Bedenken
von
Banken:
Viele
Banken
und
Sparkassen
in
Deutschland
stehen
dem
digitalen
Euro
skeptisch
gegenüber.
Sie
bezweifeln
den
konkreten
Zu-
satznutzen
gegenüber
bestehenden
Zahlungsmethoden
wie
Echtzeitüberweisungen
und
befürchten
zusätzliche
Kosten
und
Komplexität.«
Tagesschau
vom
05.06.2025
9:28
Uhr
[2]
CSU-Finanzexperte
Markus
Ferber
sagte:
»Weder
EZB
noch
Europäische
Kom-
mission
haben
bisher
plausibel
erklären
können,
worin
der
konkrete
Mehrwert
des
digitalen
Euros
für
die
Bürger
besteht.
Demnach
besteht
eine
Annahmepflicht
so-
wohl
für
Händler
online
als
auch
im
physischen
Geschäft,
sollte
der
digitale
Euro
als
gesetzliches
Zahlungsmittel
anerkannt
werden.«
[3]
»Geht
es
nach
der
EU-Kommission,
ist
der
digitale
Euro
künftig
eine
Alternative
zum
Bargeld.
Doch
der
Vorschlag
der
EU-Behörde
für
das
neue
Zahlungsmittel
bedroht
die
Privatsphäre.
Grundsätzlich
will
die
EU-Kommission
eine
Obergrenze
einführen,
wie
viele
digitale
Euros
eine
einzelne
Person
besitzen
darf.«
»Was
online
mit
dem
digitalen
Euro
gezahlt
wird,
erscheint
auf
dem
eigenen
Konto.
Transaktionen
waren
damit
grundsätzlich
zurückverfolgbar,
sagt
Anna
Mar-
tin
vom
europäischen
Verbraucherverband
BEUC.«
[4]
»Schließlich
ist
da
noch
das
Thema
Datenschutz.
Da
durch
die
Nutzung
von
CBDC
alles,
was
wir
tun,
nachvollziehbar
wird,
stellt
dies
eine
ernsthafte
Bedrohung
für
die
persönliche
Freiheit
dar.«
Financial
Times
[5]
Inhalt
Vorwort
An
meinen
Schn
Louis
7-12
TEIL
1
Die
Gefahr
15
Nur
Bares
ist
Wahres
17
Die
Schatzsuche
27
Angriff
#1
Dein
Geld
auf
der
Bank
gehört
dir
nicht!
31
Selbstverteidigung
#1
Bargeld
horten
und
Konten
streuen
35
Angriff
#2
Der
Staat
greift
aktiv
nach
deinem
Geld
41
Selbstverteidigung
#2
Bring
dein
Geld
in
Sicherheit
47
Angriff
#3
Der
starke
Staat
wird
gierig
53
Selbstverteidigung
#3
Eigentum
und
Mobilität
57
Angriff
#4
Enteignung
durch
AMLA
und
Vermögensregister
59
Selbstverteidigung
#4
Den
Besitz
unsichtbar
machen,
ohne
illegal
zu
sein
63
7
Der
digitale
Euro
Angriff
#5
Der
digitale
Euro
als
totales
Kontrollinstrument
73
Selbstverteidigung
#5
Mache
dich
unabhängig
—
oder
unersetzbar
79
Angriff
#6
Die
digitale
Identität
wird
zum
Gefängnis
87
Selbstverteidigung
#6
Spuren
verwischen,
Verweigerung
und
die
Kraft
des
Netzwerkens
93
Angriff
#7
Enteignung
durch
Geld
mit
Verfallsdatum
103
Selbstverteidigung
#7
Anders
zahlen,
anders
handeln
109
TEIL
2
Die
Methoden
der
Kontrolle
115
Der
letzte
Leser
117
Der
Traum
vom
Wohlstand
125
Angriff
#8
Fiat
Money
—
das
endlose
Geld
aus
dem
Nichts
131
Selbstverteidigung
#8
Die
Freiheit
lernen,
leben
und
verbreiten
135
Angriff
#9
Die
Zerstörung
der
Heimat
145
Selbstverteidigung
#9
Auswandern
oder
bleiben
155
Angriff
#10
Nudging
und
Anreizsysteme
167
8
Inhalt
Selbstverteidigung
#10
Willenskraft
und
Klarblick
181
Angriff
#11
Stablecoins
als
gefälschte
Rebellion.
191
Selbstverteidigung
#11
Aufklären
und
vernetzen
199
TEIL
3
Der
große
Plan
dahinter
203
Das
letzte
Taxi
205
Angriff
#12
Die
bewusst
herbeigeführte
Krise
211
Selbstverteidigung
#12
Schuldenfrei
bleiben
217
Angriff
#13
Die
technokratische
Weltordnung
227
Selbstverteidigung
#13
Verweigerung,
Aufklärung
und
Widerstand
235
Nachwort
Der
Kompass
fürs
Leben
243
Anhang
Quellen
250
Glossar
258
No
way
out
—
Jede
Währung
wird
digital
277
Checklisten
zur
Selbstverteidigung
fur
Louis’
Zukunft
und
deine
Gegenwart
—
der
Überblick
279
9
»Ich
schwöre
bei
meinem
Leben
und
der
Liebe
zu
ihm,
dass
ich
niemals
für
einen
anderen
Menschen
leben
werde
und
von
keinem
Menschen
verlange,
dass
er
für
mich
lebt.«
(Ayn
Rand)
VORWORT
An
meinen
Sohn
Louis
Lieber
Louis,
im
schlimmsten
Fall
schlägst
du
dieses
Buch
in
zehn
Jahren
auf,
freust
dich
zwar
über
unsere
gemeinsame
Geschichte
darin,
bist
aber
auch
unendlich
traurig,
dass
dieses
Buch
nicht
verhindern
konnte,
wovor
es
die
Menschen
warnt.
Dass
alle
Albträume
darin
nun
deine
Wirklichkeit
sind.
Du
lebst
dann
in
einer
Welt,
in
der
nur
wenige
dieses
Buch
überhaupt
noch
besitzen.
Sie
haben
es
aufbewahrt
und
gehütet
wie
ihren
Augapfel,
der
längst
überall
erfasst
ist,
in
jeder
Daten-
bank
—
wie
alles,
was
die
Menschen
besitzen,
was
sie
kaufen
oder
was
sie
verkaufen.
Niemand
traut
sich
mehr,
dieses
Buch
antiqua-
risch
zu
erwerben,
denn
egal
wo
sie
hingehen,
der
Kauf
würde
registriert
—
und
somit
ihr
Interesse
für
einen
alten
Feind
des
Sys-
tems
dokumentiert.
Das
gäbe
schlimme
Einträge
in
ihrer
makel-
losen
digitalen
Identität,
die
dazu
führen
könnten,
dass
ihr
Konto
gesperrt
wird
oder
der
Sicherheitsmann
am
Flughafen
sie
bei
der
nächsten
Reise
aus
der
Warteschlange
zieht.
Falls
sie
überhaupt
noch
genug
2
haben,
um
in
die
kurzen
Ferien
flie-
gen
zu
dürfen.
Du
bist
immer
noch
einzigartig,
ein
Individuum,
aber
zugleich
Teil
eines
perfekt
vernetzten
Gewebes
aus
Daten,
Zuordnungen
und
Restriktionen,
aus
dem
es
kein
Entkommen
mehr
gibt.
Einer-
12
Vorwort
seits
bist
du
noch
Louis,
der
Mensch.
Andererseits
bist
du
bloß
ein
Rädchen
in
der
Maschine,
ein
Datensatz
in
der
Matrix.
Aber
wer
weiß,
vielleicht
ist
dieser
schlimmste
Fall
nicht
ein-
getreten.
Vielleicht
konnte
ich
verhindern,
dass
meine
Albträume
wahr
werden.
Vielleicht
haben
dieses
Buch
und
die
Kampagne
drumherum
ihren
Teil
dazu
beigetragen,
dass
du
in
einer
Welt
lebst,
die
sogar
besser
geworden
ist.
Eine
Welt,
freier
als
meine
Gegen-
wart
im
Spätsommer
2025,
während
ich
dieses
Vorwort
verfasse.
Womöglich
haben
die
Menschen
sich
erfolgreich
aufgelehnt
und
eine
Gesellschaft
erschaffen,
in
der
nicht
eine
kleine
Kaste
der
Wenigen
mit
ihrem
Geld,
ihren
Netzwerken
und
ihrer
Technologie
das
Leben
der
Vielen
zum
dauerhaften
Freiluftgefängnis
macht.
Womöglich
nutzen
die
Vielen
in
freier
Kooperation
die
Möglich-
keiten
für
ein
besseres
Leben.
In
dieser
Zukunft
musst
du
unser
Buch
nicht
verstecken.
Ganz
im
Gegenteil!
In
dieser
Zukunft
kommen
Menschen
ganz
offen
auf
dich
zu
und
sprechen
dich
auf
deine
Familie
an.
So
wie
hier
bei
mir
derzeit
noch
der
benachbarte
Tischler,
der,
wie
90
Prozent
der
Handwerker,
Landwirte
oder
kleinen
Kaufleute,
auf
unserer
Seite
steht.
Menschen,
die
völlig
angstfrei
ihre
Verkaufsräume
zur
Verfügung
stellen,
damit
wir
dort
Veranstaltungen
für
Menschen
aus
der
Gegend
organisieren,
auf
denen
ich
statt
50
000
Menschen
bei
einem
Webinar
»nur«
30
oder
40
Leuten
persönlich
erzähle,
was
gerade
auf
dem
Spiel
steht.
Ein
unendlich
wertvolles
»nur«.
In
dieser
Zukunft
sind
alle
Menschen
wirklich
ihres
eigenen
Glückes
Schmied.
Louis,
ich
hoffe
so
sehr,
du
liest
dieses
Buch
in
einer
Zukunft,
in
der
wir
gewonnen
haben.
Wir,
die
Menschen,
die
nichts
weiter
wollen
als
in
Freiheit
leben,
unabhängig
handeln
und
aus
eigener
Kraft
gut
für
ihre
Familie
sorgen.
Deswegen
gibt
es
dieses
Buch.
In
Liebe,
dein
Vater
13
TEIL
1
Die
Gefahr
Nur
Bares
ist
Wahres
Unser
Flug
geht
in
sieben
Stunden.
Klingt
viel,
ist
wenig.
Wegen
der
langen
Strecke,
die
wir
von
daheim
bis
zum
Flughafen
in
Mün-
chen
zurückzulegen
haben
—
und
weil
man
dort
nicht
einfach
fröh-
lich
pfeifend
ohne
Vorlauf
in
den
Flieger
steigt.
Meine
Frau
sitzt
zu
Hause
wörtlich
auf
gepackten
Koffern.
Louis
und
ich
düsen
noch
schnell
in
die
Stadt,
um
das
Geschenk
zu
holen,
von
dem
er
längst
weiß
und
auf
das
er
sich
freut,
wie
sich
nur
kleine
Jungs
noch
auf
etwas
freuen
können.
Oder
erwachsene
Männer,
wenn
der
FC
Bayern
gegen
Borussia
Dortmund
gewinnt.
Auf
Louis
und
mich
wartet
ein
Rennboot.
Ein
richtig
schnittiges
Modell.
Der
Hersteller
verspricht,
dass
es
nicht
nur
auf
kleinen,
gemauerten
Stadtteichen
oder
stillen
Seen
gut
fährt,
sondern
tat-
sächlich
sogar
durch
die
wilden
Wellen
des
Meeres
pflügen
kann.
Ich
sehe
meinen
kleinen
Mann
schon
jetzt
am
Strand
von
Dubai
stehen,
die
Fernbedienung
in
der
Hand,
wie
er
Stunde
um
Stunde
das
Boot
immer
besser
lenken
lernt.
Er
schickt
es
über
die
Wellen,
stolz
wie
Oskar
schaut
er
in
die
Runde,
ein
paar
Leute
machen
Fotos
mit
ihren
Smartphones.
Sicher
hätte
ich
das
Ding
auch
im
Internet
bestellen
können.
Dort
habe
ich
es
schließlich
entdeckt.
Aber
wie
auch
Bücher,
Kleidung
oder
Haushaltsgeräte
kaufe
ich
es
lieber
bei
uns
im
Einzelhandel.
Noch
gibt
es
ihn
in
unserer
kleinen
Stadt
am
Rande
des
Schwarzwalds,
die
so
unschuldig
daliegt.
Mit
ihrer
historischen
alten
Stadtmauer,
den
alten
Toren,
Kirchen
und
Pfarrhäusern,
den
Marktständen
auf
dem
Kopfsteinpflaster,
der
zeitlosen
Gelassenheit
und
ihren
wahnsinnig
netten
Menschen.
17
Der
digitale
Euro
Wie
viele
Innenstädte
in
Deutschland
sind
dagegen
schon
he-
runtergekommen?
Tragen
klaffende
Wunden,
wo
früher
einmal
Geschäfte
waren?
Leere
Ladenlokale.
Schaufensterscheiben,
nur
notdürftig
von
innen
mit
Pappe
und
weißen
Papierbahnen
bestückt,
auf
denen
steht,
dass
man
außen
an
den
Scheiben
bitte
keine
Wer-
bung
ankleben
soll.
Natürlich
sind
sie
voll
davon,
Plakat
neben
Plakat,
von
Konzerten
und
Clubnächten,
vom
Trödelmarkt
und
vom
Zirkus,
der
vor
drei
Wochen
zu
Gast
war.
Andere
Städte
haben
noch
ein
Zentrum,
theoretisch,
aber
praktisch
besteht
es
aus
einer
Aneinanderreihung
von
1-Euro-Shops,
Shisha-Bars,
Barbershops,
Dönerläden,
Spielhallen,
windigen
Geschäften
für
Elektronik
und
gebrauchte
Mobiltelefone
sowie
Wettbüros.
Wer
möchte,
dass
es
in
seiner
Stadt
nicht
so
weit
kommt,
kann
jeden
Tag
etwas
proaktiv
dafür
tun.
So
wie
es
jetzt
gerade
mein
Sohn
und
ich
machen.
»Schönen
guten
Tag!«,
rufe
ich
der
Verkäuferin
zu,
bei
der
es
sich
leider
nicht
um
dieselbe
handelt,
bei
der
ich
vor
rund
einer
Woche
das
Boot
bestellt
habe.
Stattdessen
steht
eine
junge
Frau
hinter
der
Theke,
die
mich
mit
dem
ansieht,
was
man
heutzutage
den
»Gen-Z-Stare«
nennt
—
also
jenen
lustlosen,
desinteressierten
Blick
der
jungen
Generation,
von
dem
sie
wahrscheinlich
denkt,
er
sei
cool
und
lässig.
Dabei
wirkt
dieser
Blick
eher
so,
als
stünde
da
kein
Mensch,
sondern
ein
Android,
der
Dateien
nachladen
muss.
In
der
Iris
könnte
sich
ebenso
gut
der
kleine
Kreis
drehen:
»Loa-
ding
—
please
wait.«
Um
uns
herum
warten
Hunderte
gut
sortierter
Brett-
und
Ge-
sellschaftsspiele
auf
ihre
Entdeckung.
Stofftiere
sitzen
in
den
Re-
galen,
als
würden
sie
zwischendurch
selbstständig
über
das
Holz
klettern.
Zwischen
einer
großen
Auslage
mit
Lego
und
Playmobil
rankt
künstlicher
Efeu.
Liebevoller
Einzelhandel,
betrieben
mit
Freude
an
der
ausgestellten
Ware.
Also
von
der
Inhaberin,
nicht
von
der
jungen
Angestellten,
die
gerade
Dienst
hat.
18
Nur
Bares
ist
Wahres
»Kettner,
hallo.
Ich
möchte
gern
das
ferngesteuerte
Rennboot
für
meinen
Sohnemann
abholen.«
Erfolglos
bemüht
sich
die
junge
Frau
um
den
Ansatz
eines
Lächelns
und
gibt
den
Namen
in
den
Computer
ein.
Meine
Videos
und
Webinare
schaut
sie
offenbar
nicht,
ist
in
der
Sache,
die
ich
vertrete,
weder
Freund
noch
Feind.
Still
lebt
sie
in
ihrer
angeneh-
men
Wolke
aus
Gleichgültigkeit.
Dabei
wird
das,
was
bald
auf
uns
alle
zukommt,
sie
genauso
betreffen.
»Kettler?«,
fragt
sie.
»Nein,
Kettner.
Mit
N
wie
Norbert.
Oder
Nanotechnik.
Nicht
Kettler
wie
die
Tischtennisplatte.«
»Ach
so
...«
Sie
tippt
erneut,
findet
den
Eintrag.
»Augenblick
bitte.«
Für
zwei
Minuten
verschwindet
sie
im
Lager.
Louis
und
ich
wechseln
Blicke.
Draußen
auf
der
Straße
bellt
ein
Hund
einen
Pas-
santen
an
und
sein
Halter
versichert,
dass
er
nichts
tue.
Im
Hinter-
grund
des
Ladens
säuselt
kaum
hörbar
das
Radio.
Die
junge
Frau
kehrt
mit
dem
großen
Karton
zurück,
einem
halben
Meter
purer
Vorfreude
auf
die
schönsten
Momente
unseres
kommenden
Urlaubs.
»Das
macht
dann
149,99
Euro«,
sagt
sie
und
hebt
dabei
ganz
leicht,
wohl
unbewusst,
die
rechte
Augenbraue.
Als
frage
sie
sich,
ob
es
nötig
ist,
so
viel
Geld
für
ein
Spielzeug
auszugeben.
Ich
ver-
mute,
die
Abos,
die
sie
bei
Spotify,
Amazon
Prime,
YouTube
Pre-
mium
und
ChatGPT
hat,
belaufen
sich
im
Jahr
auf
ein
Vielfaches.
Trotzdem
gehört
ihr
dadurch
kein
einziger
Film,
kein
Musikal-
bum,
kein
Spiel.
Wie
ein
Teppich,
den
man
ihr
jederzeit
wieder
unter
den
Füßen
wegziehen
kann,
wenn
man
ihr
den
Account
des
Abonnements
einfach
dichtmacht.
Unser
Boot,
das
gehört
gleich
uns.
Für
immer,
so
lange
wir
wollen.
Bis
wir
es
eines
Tages
in
die
19
Der
digitale
Euro
Kleinanzeigen
stellen
und
alle
Nachfragen
ignorieren,
die
mit
»was
letzte
Preis?«
anfangen.
Ich
zücke
mein
Portemonnaie,
öffne
es
und
beginne,
Scheine
auf
die
Theke
zu
legen.
Jeder
Einzelne
davon
ist
sorgsam
in
die
Geldbörse
gesteckt,
sogar
immer
mit
den
abgebildeten
Brücken
nach
vorn.
Ich
habe
mehrere
solcher
kleinen
»Ticks«,
weil
sie
eine
Form
der
Manifestation
sind.
Du
ziehst
an,
was
du
dir
wünschst.
Du
erschaffst,
was
du
dir
vorstellst.
Ob
man
es
spirituell
mit
Sig-
nalen
ans
Universum
begründet
oder
handfest
psychologisch
als
Prinzip
der
»Visualisierung«
—
es
klappt.
Vor
allem
dann,
wenn
es
auf
ein
gutes
Wissensfundament
fällt.
Ich
bin
vom
Glück
gesegnet,
einen
Vater
an
meiner
Seite
zu
haben,
der
mir
bereits
seit
meiner
Kindheit
die
finanzielle
Bildung
spielerisch
beigebracht
hat.
Ver-
mutlich
möchte
ich
auch
deswegen
eine
Art
Lehrer
für
meinen
Sohn
sein.
Denn
finanzielle
Bildung
bekommt
man
leider
nicht
im
deutschen
Schulsystem.
Die
Verkäuferin
bewegt
den
Mund,
als
würde
sie
Kaugummi
kauen
und
schaut
die
Geldscheine
an,
als
lägen
dort
widerliche,
halb
verweste
Mäuse
auf
dem
Tresen.
»Stimmt
was
nicht?«,
frage
ich.
»Nur
noch
mit
Karte«,
sagt
sie
und
zeigt
mit
ihrem
schlanken
Finger
und
den
gepflegten
angeklebten
Nägeln
auf
ein
kleines
Schild
neben
der
Kasse,
das
ich
übersehen
habe.
Da
bin
ich
oft
sehr
menschlich
—
was
ich
nicht
sehen
will,
sehe
ich
auch
nicht.
Auf
dem
Schild
steht
allen
Ernstes:
»Nur
noch
Kartenzahlung.«
Als
sei
das
etwas
Gutes.
Ausgerechnet
der
kleine
Spielzeugladen
in
unserer
idyllischen
Stadt
hat
sich
dafür
entschieden,
fortan
kein
Bargeld
mehr
anzunehmen?
Ich
kann
es
einfach
nicht
fassen.
»Nur
noch
Karte«,
sagt
sie.
»Oder
Handy.
Google
Pay.
Apple
Pay.
PayPal.
Was
Sie
wollen.
Hauptsache
digital.«
Die
zwei
Worte
gehen
mir
durch
Mark
und
Bein.
Hauptsache
digital.
20
Nur
Bares
ist
Wahres
Die
Seuche
unserer
Zeit,
die
schlüpfrige
Rutsche,
auf
die
alle
Menschen
steigen,
als
sei
sie
eine
Attraktion
in
einem
Vergnü-
gungspark.
Dabei
führt
sie
direkt
hinab
ins
Verderben.
Louis
bemerkt
langsam,
dass
etwas
nicht
stimmt.
Nervös
wech-
selt
er
das
Standbein.
Links,
rechts,
links,
rechts.
Er
trippelt
herum,
knetet
mit
Daumen
und
Zeigefinger
der
rechten
Hand
den
kleinen
Finger
seiner
linken.
Schaut
auf
das
Boot,
ahnt
bereits
Schlimmes.
Mein
kleiner,
kluger
Junge.
»Ich
habe
nur
Bargeld
dabei«,
sage
ich
und
die
junge
Frau
wirkt,
als
hätte
ich
gesagt,
ich
trage
auch
heute
noch
gerne
einen
Trommelrevolver
im
Halfter
an
meiner
rechten
Hüfte
und
habe
draußen
ein
Pferd
angebunden.
»Tut
mir
leid«,
sagt
sie,
»dann
müssten
Sie
Ihre
EC-Karte
eben
holen.«
»Ist
das
wirklich
Ihr
Ernst?«,
frage
ich.
»Da
steht
sie
doch
vor
Ihnen,
eine
Kasse
mit
Fächern.
Die
sind
dafür
da,
Geld
hineinzu-
stecken.«
»Ja«,
sagt
sie,
»die
Kasse
steht
noch
hier,
aber
bald
wird
sie
ausgetauscht
...
endlich!«
Ich
ziehe
Luft
durch
die
geschlossenen
Zähne.
»Fahren
Sie
doch
einfach
eben
nach
Hause
und
holen
Sie
die
Karte«,
sagt
die
junge
Frau.
»Das
geht
nicht«,
erwidere
ich,
»wir
sind
jetzt
schon
spät
dran
für
den
Flug.
Nach
Hause
fahren,
die
Karte
holen,
zurückkommen,
wieder
am
Stadtrand
parken,
wieder
in
die
Fußgängerzone
eilen
—
das
kommt
zeitlich
nicht
hin.«
»Papa?«
»Ich
regle
das,
keine
Sorge«,
beruhige
ich
ihn,
weiß
aber
schon,
dass
es
nicht
stimmt.
Jedenfalls
nicht
so,
wie
es
geplant
war.
»Ist
die
Chefin
da?«
»Nein,
erst
wieder
heute
Nachmittag.
Sie
hat
einen
Zahnarzt-
termin.«
21
Der
digitale
Euro
»Können
Sie
sie
eben
anrufen?«
»Im
Zahnarztstuhl?
Ich
glaube
nicht.«
»Was
ist,
wenn
ich
Ihnen
das
Geld
quasi
als
Pfand
hinterlege?
Verstehen
Sie?
Es
ist
ja
Geld.
Ich
lasse
es
hier,
als
Pfand
für
das
Boot,
und
sobald
ich
wieder
aus
dem
Urlaub
zurückkehre,
zahle
ich
eben
mit
Karte.
Dann
tauschen
wir
das
halbwegs
echte
Geld
gegen
die
paar
Ziffern
auf
dem
Bankkonto.«
»Das
geht
nicht«,
sagt
die
junge
Frau,
und
so
unentschlossen
und
lustlos
diese
Generation
sonst
auch
wirkt,
kann
sie
binnen
Sekunden
in
die
Entschlossenheit
und
Strenge
einer
alten
Mathe-
Lehrerin
aus
den
60er-Jahren
umschalten.
Der
Blick
wird
hart,
die
Lippen
spitz,
selbst
die
Wangenknochen
scheinen
schärfere
Kon-
turen
zu
bekommen.
Ich
merke,
das
wird
nichts
mehr.
Diese
Frau
wird
mir
das
Boot
nicht
mitgeben.
»Okay«,
sage
ich,
»wir
finden
eine
andere
Lösung.
Ist
schon
gut.«
Unverrichteter
Dinge
verlassen
wir
den
Laden.
Oder
besser
ge-
sagt:
verlasse
ich
den
Laden,
während
Louis
ratlos
mit
verschränk-
ten
Armen
und
hängendem
Kopf
zwischen
den
Regalen
stehen
bleibt
und
zur
Theke
zurückblickt.
»Papa,
wieso
nehmen
wir
das
Boot
nicht
mit?«
Wie
erkläre
ich
das
einem
Sechsjährigen?
Wie
erklärt
man
ihm
überhaupt
die
Welt?
Diese
komische
Welt
der
Menschen,
die
wir
erschaffen
haben?
Die
Welt
des
Geldes
und
der
Wirtschaft,
der
Politik
und
der
Bürokratie?
Bäume
und
Tiere
kann
man
im-
mer
leicht
erklären,
sogar
Pilze,
die
ganze
Biologie.
Das
Wetter
kann
man
erklären.
Nicht
den
zur
Religion
erhobenen
Klimawan-
del,
aber
das
Wetter.
Louis
hat
eine
schnelle
Auffassungsgabe.
Er
versteht
die
Spielregeln
von
Brettspielen,
die
eigentlich
ab
zehn
oder
zwölf
gedacht
sind,
und
hat
mich
sogar
schon
mal
im
Schach
besiegt.
Er
kann
jeglichen
Sachbüchern
über
Astronomie
folgen,
bis
zum
letzten
Planeten
und
komplexen
Zusammenhängen
im
22
Nur
Bares
ist
Wahres
Kosmos.
Er
weiß
schon
jetzt
ungefähr,
wo
auf
der
Welt
welches
Land
liegt.
Aber
wieso
ich
dieses
Boot
jetzt
nicht
mitnehmen
darf,
weil
ich
mich
strikt
weigere,
Einkäufe
des
täglichen
Lebens
mit
der
Karte
zu
begleichen
—
das
ist
nun
wirklich
schwer
zu
er-
klären.
»Schau
mal,
wenn
man
etwas
haben
möchte
von
jemand
ande-
rem,
dann
muss
man
ihm
im
Tausch
was
dafür
geben,
ja?
Das
ist
aber
nicht
irgendwas,
sondern
eben
Geld.
Ganz,
ganz
früher
war
das
anders.
Da
wären
wir
in
diesen
Laden
gegangen
und
hätten
gesagt:
›Was
möchten
Sie
für
das
Boot?‹
Und
die
Frau
hätte
wo-
möglich
gesagt:
›Geben
Sie
mir
drei
große
Laibe
Brot,
20
Eier,
ein
bisschen
Milch
und
eine
kleine
Kaffeemühle
fürs
Büro
hinten,
denn
unsere
ist
kaputt.‹«
»Eine
Kaffeemühle?«
»Das
ist
jetzt
nur
ein
Beispiel.
Jedenfalls,
ganz
früher,
da
hat
man
getauscht.
Irgendwann
haben
die
Menschen
dann
das
Geld
erfunden.
Also
ursprünglich
richtiges
Geld.
Aus
einem
Material,
das
so
viel
wert
war,
wie
auch
als
Zahl
draufstand.
Meistens
aus
Gold
oder
Silber,
der
ältesten
Währung
der
Welt.
Sodass
man
ab-
zählen
konnte,
was
der
andere
bekommt,
und
sich
nicht
immer
neu
ausdenken
musste,
was
man
gegen
was
tauscht.«
»Aber
die
Frau
wollte
dein
Geld
gerade
nicht
haben.«
»Das
ist
richtig«,
sage
ich,
»also
eigentlich
ist
es
aber
total
falsch.
Sie
wollte
mein
Papiergeld
nicht
haben,
weißt
du?
Die
vie-
len
Scheine
und
das
Kleingeld.
Sie
wollte,
dass
ich
mit
der
Karte
zahle.«
»Und
wieso
hast
du
nicht?«
»Weil
ich
sie
aus
Prinzip
nicht
dabeihabe.«
»Warum?«
»Weil
ich
aus
Prinzip
alles
immer
nur
mit
richtigem
Geld
be-
zahle.
Oder,
was
heißt
richtig?
Halt
mit
dem
Geld,
das
man
in
der
Hand
halten
kann.
Damit
genau
das
nicht
passiert!
Damit
gewisse
23
Der
digitale
Euro
Kreise
nicht
nachvollziehen
können,
wo
ich
was
ausgebe.
Und
auch,
weil
man
total
den
Überblick
darüber
verliert,
wie
viel
man
ausgibt,
wenn
man
alles
nur
mit
Karte
zahlt.«
Wütend
zeige
ich
mit
dem
Finger
zur
Theke
zurück.
Missbilli-
gend
senkt
die
junge
Frau
ihre
mit
schwarzem
Stift
nachgezoge-
nen
Augenbrauen.
Sanft
ziehe
ich
meinen
Jungen
aus
dem
Laden
an
die
frische
Luft.
»Guck
mal,
Louis,
ich
möchte
nicht,
dass
demnächst
alle
Ge-
schäfte
sagen:
›Nur
noch
mit
Karte
bezahlen,
wir
nehmen
kein
Bar-
geld
mehr.‹
Genau
deswegen
bezahle
ich
immer
in
bar,
damit
die
Geschäfte
merken:
Die
Leute
wollen
das
noch
so
machen.
Wenn
es
keiner
mehr
macht,
ist
es
ganz
leicht
für
sie
zu
sagen,
dass
es
nicht
mehr
geht.«
Ich
suche
innerlich
nach
einem
Bild.
»Okay,
auf
dem
Spielplatz.
Was
ist
da
dein
Lieblingsteil?«
»Die
Kletterspinne«,
sagt
Louis.
Ich
sehe
ihn
vor
mir,
wie
er
unglaublich
geschickt
in
den
hartgespannten,
ummantelten
Seilen
agiert.
Mein
kleiner
Spider-Man.
»Gut«,
sage
ich,
»nehmen
wir
an,
ein
neuer
Spielplatz
wird
gebaut
und
die
von
der
Stadt
überle-
gen:
Was
stellen
wir
da
hin?
Ein
paar
Wochen
zuvor
haben
sie
den
Spielplatz,
den
es
schon
gibt,
ganz
genau
beobachtet.
Und
dabei
haben
sie
festgestellt,
dass
niemand
die
Kletterspinne
benutzt.«
»Doch,
ich!«
»Ja
du,
aber
sonst
niemand.
Hunderte
von
Kindern
gehen
auf
diesen
Spielplatz
und
nur
einer
benutzt
die
Kletterspinne.
Und
dann
können
sie
sagen,
weil
eine
Kletterspinne
sehr
teuer
ist
und
andere
Dinge,
die
man
dorthin
stellen
kann,
sehr
viel
billiger:
›Wir
bauen
keine
neue,
weil
niemand
sie
benutzt.‹
Verstehst
du?
Es
ist
dann
leicht,
keine
mehr
hinzustellen.«
Louis
nickt
halbherzig.
»Oder
in
der
Eisdiele.
Dein
Lieblingseis?«
24
Nur
Bares
ist
Wahres
»Das
Blaue!
Schlumpfeis!«
»Genau,
Schlumpfeis.
Das
gibt
es
nur,
weil
die
Leute
es
kau-
fen.
Wenn
irgendwann
nur
noch
wir
beide
in
Villingen-Schwen-
ningen
dieses
Eis
kaufen
und
die
ganzen
restlichen
89754
Men-
schen
der
Stadt
nicht
mehr,
dann
wird
die
Eisdiele
das
Schlumpfeis
nicht
mehr
herstellen.
Verstehst
du,
was
ich
dir
damit
sagen
möch-
te?
Man
muss
das,
was
man
mag,
unterstützen!«
Ich
sehe
ihm
an,
dass
er
versteht,
was
ich
sage,
aber
trotzdem
innerlich
mit
den
Tränen
kämpft.
Denn
wir
haben
sein
seit
Tagen
ersehntes
Boot
nicht
kaufen
können.
»Kannst
du
dieses
Mal
keine
Ausnahme
machen?
Wenigstens
für
mich,
Papa?«
Sein
Blick
bricht
mir
das
Herz.
Der
Blick
sagt:
Wir
fahren
jetzt
in
den
Urlaub
und
all
die
Vorfreude
ist
dahin.
All
die
Träume
da-
von,
wie
das
Boot
über
die
Wellen
des
Persischen
Golfs
zischt.
Seit
einer
Woche
haben
wir
jeden
Abend
bei
der
Gutenacht-
geschichte
über
das
»coolste
Boot
der
Welt
gesprochen«
und
er
hat
sogar
schon
davon
geträumt.
»Würde
ich
ja
gerne,
aber
die
Zeit
reicht
nicht
mehr,
um
die
Karte
zu
holen,
in
die
Stadt
zurückzu-
kommen,
wieder
zurückzufahren
und
dann
erst
zum
Flughafen.«
Die
Unterlippe
schiebt
sich
nach
vorn.
Ich
weiß,
Louis
kämpft
ge-
rade
mit
den
Tränen
und
hält
sie
nur
zurück,
um
mir
nicht
allzu
wehzutun.
»Ich
finde
eine
Lösung«,
sage
ich,
während
wir
zum
Auto
zu-
rücktrotten,
das
am
Rande
der
Fußgängerzone
wartet.
25
Der
digitale
Euro
In
diesem
Buch
wirst
du
zahlreiche
Lösungen
zur
finanziellen
und
mentalen
Selbstverteidi-
gung
kennenlernen.
Denn
heute
ist
es
wichtig,
sich
vor
den
digitalen
Übergriffen
der
Drahtzie-
her
dieses
Systems
zu
schützen.
Unseren
Rat-
geber
zur
Selbstverteidigung
und
wie
du
dich
vor
der
Enteignung
durch
den
digitalen
Euro
schützt,
kannst
du
hier
kostenlos
her-
unterladen.
26
Die
Schatzsuche
Louis
sagt
nichts
mehr,
straft
mich
mit
Schweigen
und
schmollen-
dem
Blick
in
seinem
Kindersitz.
Ich
beobachte
ihn
im
Rückspiegel
und
merke,
es
fällt
ihm
schwer.
Er
möchte,
dass
ich
ein
schlechtes
Gewissen
habe,
aber
zugleich
liegt
ihm
was
auf
dem
Herzen.
Und
im
Verstand.
Eine
Frage.
Seine
unstillbare
Neugier.
»Papa?«
»Ja?«
»Woraus
war
denn
das
Geld
ganz
früher?
War
das
auch
aus
Papier?
Oder
haben
die
Menschen
früher
wirklich
mit
Brot
und
Milch
bezahlt?«
Ich
muss
darauf
achten,
mir
das
breite
Grinsen
zu
verkneifen.
Außerdem
darf
ich
jetzt
nicht
besserwisserisch
werden
und
erkla-
ren,
dass
unser
Papiergeld
nicht
aus
Papier
besteht,
sondern
aus
Hadern,
also
aus
Stoffresten,
meistens
aus
Baumwolle
oder
Lei-
nen.
Deswegen
kann
man
es
sogar
wortlich
waschen
und
nicht
nur
im
übertragenen
Sinne,
deswegen
ist
es
ziemlich
reißfest
und
lang-
lebig.
Doch
es
geht
jetzt
um
Wichtigeres.
»In
unserem
Geldsystem
kommen
die
Scheine
völlig
ohne
Gegenwert
aus
der
Druckerpresse
der
Zentralbanken«,
schimpfe
ich,
als
mir
auffällt,
dass
dies
wohl
fiir
einen
Sechsjdhrigen
etwas
zu
theoretisch
klingen
könnte.
Ich
rauspere
mich:
»Wieso
fragst
du?«
»Na,
weil
du
vorhin
meintest,
das
Geld
war
früher
selber
so
viel
wert
wie
die
Zahl,
die
draufsteht.
Aber
es
gibt
doch
Scheine,
da
steht
10,
und
welche,
da
steht
100.
Aber
die
sind
beide
aus
Papier.
Ist
das
eine
Papier
dann
mehr
wert
als
das
andere?
«
27
Der
digitale
Euro
Was
bin
ich
stolz
auf
ihn.
»Das
hast
du
sehr
gut
erkannt«,
sage
ich
und
schaue
immer
ab-
wechselnd
auf
die
Straße
und
in
den
Rückspiegel.
»Unser
Geld
heute,
vor
allem
das
aus
Papier,
das
ist
nur
ein
Symbol.
Unsere
Münzen
sind
aus
unedlen
Metallen,
aus
Kupfer,
Nickel
und
Mes-
sing.
Die
2-Euro-Münze
zum
Beispiel,
das
ist
ein
Ring
aus
Nickel-
Messing
und
ein
Kern
aus
Kupfer-Nickel.«
»Und
wie
viel
ist
das
wert?«
»
Vielleicht
10
oder
20
Cent.
Der
Rest
ist
einfach
nur
das
Ver-
sprechen,
dass
das
Geld
einen
bestimmten
Wert
hat.
Das
fing
schon
ganz
früh
an,
bei
den
römischen
Kaisern.
Ganz
am
Anfang
hatten
die
wertvolle
Silbermünzen,
aber
weil
sie
immer
mehr
Geld
brauch-
ten,
haben
sie
billiges
Kupfer
beigemischt.
Erst
ganz
wenig
und
dann
immer
mehr,
bis
am
Ende
gar
kein
Silber
mehr
drin
war.
Die
Menschen
merkten,
dass
die
Münzen
wertlos
geworden
waren,
und
plötzlich
kostete
ein
Brot
nicht
mehr
1
Münze,
sondern
100
oder
sogar
1000
Münzen!
Deshalb
ging
das
römische
Reich
kaputt
—
ge-
nau
wie
heute
noch
echte
Gold-
und
Silbermünzen
ihren
Wert
be-
halten,
während
Papiergeld
immer
weniger
wert
wird.«
»Also
früher
war
Geld
das,
was
die
Menschen
heute
bei
dir
kaufen?«
Ich
muss
lachen.
»Ja,
so
könnte
man
es
sagen.«
Ich
erinnere
mich
daran,
wie
Louis
beim
Einzug
in
unseren
Neubau
des
Hochsicherheitstraktes
bei
Kettner
Edelmetalle
dabei
half,
das
Edelmetalllager
mit
der
ganzen
Familie
und
einigen
Mit-
arbeitern
einzuräumen,
und
wie
sehr
seine
Augen
dabei
glänzten,
als
er
das
ganze
Silber
und
Gold
sah.
Ich
glaube,
da
war
er
gerade
vier
Jahre
alt.
Zwischen
den
gesamten
Schätzen
von
Opa
und
Papa.
Als
er
all
das
Gold
und
Silber
sah,
trat
ein
für
mich
unvergessliches
Funkeln
in
seine
Augen,
dass
man
glauben
könnte,
die
Faszination
dafür
sei
uns
Menschen
angeboren.
Und
vielleicht
ist
sie
das
auch,
28
Die
Schatzsuche
denn
echte
Schätze
kommen
in
allen
Geschichten
vor.
In
Märchen,
in
Sagen,
in
Mythen,
in
den
heiligen
Büchern,
in
jahrtausendealten
Texten
und
sogar
in
den
von
Louis
heiß
geliebten
Comics
mit
Da-
gobert
Duck.
Es
wäre
unmöglich,
eine
Geschichte
zu
schreiben,
in
der
ein
riesiger
Drache
einen
Schatz
aus
Dollarscheinen
bewacht,
gestapelt
auf
Paletten.
Oder
ein
Abenteuer,
in
dem
Ritter
und
Hel-
den
und
Piraten
sich
auf
den
Weg
machen,
um
einen
Tresor
voller
Staatsanleihen
zu
finden.
Irgendjemand
hat
dazu
mal
ein
paar
lose
Experimente
gemacht
und
ins
Netz
gestellt.
Man
gab
dort
Kindern
die
Wahl
zwischen
einer
Geldsumme
und
einer
Handvoll
Gummi-
bärchen.
Fast
immer
entschieden
sich
die
Kinder
für
die
Gummi-
bärchen.
Doch
zeigst
du
ihnen
statt
Bargeld
Gold
und
Silber,
dann
spüren
sie
bereits,
dass
es
etwas
Besonderes
ist,
etwas
zum
Anfas-
|
sen
—
mit
einer
unbeschreiblichen
Anziehungskraft.
»Friiher«,
erkläre
ich
weiter,
»gab
es
auf
der
ganzen
Welt
nur
so
viel
Reichtum,
wie
es
Gold
und
Silber
gab.
Und
anderen,
echten
Besitz.
Also
auch
Schlösser
und
Burgen
und
Land
und
Wald
und
Kühe
und
Pferde
und
Schwerter.
Und
du
konntest
nur
das
eine
oder
das
andere
haben
und
es
gegeneinander
tauschen.«
|
»Und
heute?
«
»Heute
gibt
es
viel
mehr
Geld
als
Gold
und
Silber,
Land
und
Wald
und
Kiihe
und
Pferde
und
Schwerter.
Wobei
die
Pferde
heute
eher
Autos
sind
und
die
Schwerter
wohl
Gewehre
und
Panzer.
«
»Wie
viel
mehr?«
»Hunderttausend
Mal
mehr
und
dann
noch
mal
so
viel.
Das
können
wir
uns
gar
nicht
vorstellen.
«
»Du
auch
nicht,
Papa?«
»Nein,
auch
ich
nicht.
Es
ist
total
verrtickt.«
Ich
sehe,
wie
Louis
nachdenkt.
Wie
er
versucht,
es
dennoch
zu
begreifen.
Aber
eigentlich
kann
man
es
nicht
begreifen,
egal,
ob
man
6
Jahre
alt
ist
oder
16
oder
60.
Es
ist
ein
einziger
Wahnsinn,
an
den
wir
uns
gewöhnt
haben.
29
Der
digitale
Euro
»Wenn
aber
jetzt
Geld
auf
der
kleinen
Plastikkarte
und
Geld
in
deiner
Hand
gleich
wenig
wert
ist
—
wieso
ist
es
dir
dann
so
wich-
tig,
immer
mit
dem
Geld
in
deiner
Hand
zu
bezahlen?
Ich
weiß,
ich
weiß,
wegen
der
Kletterspinne
und
dem
Schlumpfeis,
aber
...«
»Nein,
nein,
Schatz,
das
ist
eine
kluge
Frage!«,
sage
ich
schnell,
denn
seine
Neugier
muss
belohnt
werden
—
und
es
gibt
ja
in
der
Tat
noch
eine
ganz
wichtige
Antwort
darauf.
Einen
Sachver-
halt,
den
ich
ungefähr
einmal
im
Monat
den
Menschen
in
unseren
Webinaren
erkläre,
meist
direkt
zu
Beginn.
Aber
das
schauen
meist
erwachsene
Menschen,
die
oft
noch
nie
davon
gehört
haben.
Wie
bringe
ich
das
meinem
sechsjährigen
Sohn
bei?
Ich
denke
nach
und
versuche,
mich
dabei
trotzdem
weiter
auf
den
Verkehr
zu
kon-
zentrieren.
Schließlich
nutze
ich
die
Ruhe
einer
roten
Ampel,
um
die
Antwort
zu
geben.
»Weil,
Louis,
und
jetzt
pass
auf,
weil
das
Geld
in
meiner
Hand
wenigstens
mir
gehört.
Weil
ich
es
greifen
und
anfassen
kann.
Und
das,
was
auf
der
Bank
liegt
und
mit
dem
die
Plastikkarte
verbun-
den
ist
—
das
gehört
eigentlich
gar
nicht
mir,
sondern
der
Bank.
30
ANGRIFF
#1
Dein
Geld
auf
der
Bank
gehört
dir
nicht!
An
der
Wahlurne
geben
wir
die
Stimme
ab.
Weg
ist
sie
und
die
Politik
kann
damit
tun,
was
sie
will.
Bei
der
Bank
geben
wir
unser
Geld
ab.
Weg
ist
es
und
die
Bank
kann
damit
tun,
was
sie
will.
Polemisch?
Zugespitzt?
Sicher,
aber
es
stimmt:
Wer
Geld
auf
ein
Bankkonto
einzahlt,
gibt
der
Bank
damit
rechtlich
gesehen
ein
Darlehen.
Die
Bank
wird
Eigentümerin
deines
eigenen
Geldes.
Das
Guthaben
auf
deinem
Konto
ist
kein
Vermögen,
das
dort
für
dich
aufbewahrt
liegt,
sondern
eine
Forderung
gegenüber
der
Bank.
Sprich:
das
Recht,
von
der
Bank
die
Auszahlung
eines
bestimmten
Betrags
zu
verlangen.
Erst
wenn
du
das
Geld
tatsächlich
in
bar
ab-
hebst
und
als
Scheine
oder
Münzen
in
der
Hand
hältst,
wirst
du
der
Eigentümer
dieses
Bargelds
—
mit
einem
kleinen
Haken,
der
»Infla-
tion«,
aber
dazu
später
mehr.
Diese
rechtliche
Konstruktion
hat
ihren
Ursprung
im
deutschen
Privatrecht:
Bankguthaben
sind
keine
»beweglichen
Sachen«
wie
Bargeld,
sondern
Buchgeld,
das
auf
einem
Konto
als
Forderung
gegen
die
Bank
geführt
wird.
Die
Bank
verwaltet
dein
Geld,
kann
es
selbst
weiterverwenden
und
investie-
ren,
muss
nur
sichergehen,
dass
sie
es
dir
jederzeit
zurückzahlen
kann,
wenn
du
vorbeikommst
und
einfach
mal
alles
haben
willst,
was
dein
Konto
verzeichnet.
Kann
sie
das?
31
Der
digitale
Euro
Wenn
nur
du
vorbeikommst,
ja.
Kommt
ein
Zweiter,
auch
noch.
Kommen
sehr
viele,
wird
es
schon
problematisch.
Kämen
alle
—
wie
bei
einem
sogenannten
Bank
Run
—
bricht
das
System
zusammen.
Was
meinst
du,
wie
viel
Prozent
der
gesamten
Einlagen
—
also
des
Geldes
all
ihrer
Kunden
—
muss
die
Bank
tatsächlich
als
echte
Reserve
zur
Auszahlung
vorhalten?
Es
sind
derzeit
nur
etwas
weniger
als
1
Prozent.
Ein
einziges,
popeliges
Prozent
des
Geldes
aller
Kunden
liegt
bar
zur
Auszahlung
bereit
oder
steckt
in
den
Automaten.
Diese
»gesetzliche
Mindestreservevorschrift«
legen
für
Deutschland
die
Europäische
Zentralbank
(EZB)
und
die
Bundesbank
fest.
[1]
In
der
Praxis
haben
die
meisten
Bankfilialen
sogar
noch
weniger
da,
weil
die
Banken
mit
dem
Großteil
der
Einlagen
arbeiten,
also
an
der
Börse
investieren
oder
anderen
Kunden
davon
Kredite
geben,
an
denen
sie
mit
hohen
Zinsen
gut
verdienen.
Genau
—
sie
leihen
sich
im
Grunde
dein
Geld
zinslos
und
verleihen
es
an
andere
Kun-
den
zu
hohen
Zinsen.
Der
hochtrabende
Ausdruck
für
diese
Vor-
gehensweise
heißt
»Mindestreserve-System«
und
funktioniert,
so-
lange
nicht
plötzlich
viele
Kunden
gleichzeitig
ihr
Geld
abheben
möchten.
Wieso
sollten
sie
das
tun
und
so
einen
Bank
Run
starten?
Natürlich
weil
sie
das
Vertrauen
in
die
Banken
verlieren.
Und
da-
für
gibt
es
immer
mehr
gute
Gründe,
die
du
im
Weiteren
noch
kennenlernen
wirst.
»Aber«,
magst
du
jetzt
denken,
»heißt
es
nicht
immer,
die
Ein-
lagen
seien
sicher,
und
für
den
Fall,
dass
Banken
pleitegehen,
be-
kommen
wir
unser
Geld
trotzdem?«
Ja,
es
gibt
Einlagensicherungssysteme
in
Deutschland.
Banken
zahlen
in
freiwillige
Sicherungsfonds
ein,
die
per
Gesetz
im
Ernst-
fall
pro
Kunde
einen
Betrag
von
bis
zu
100
000
Euro
retten.
[2]
Die
Einlagensicherungsquote
liegt
bei
nur
0,77
Prozent.
Das
heißt,
nur
77
Cent
von
100
Euro
sind
tatsächlich
für
den
vorgesehenen
Zweck
32
Angriff
#1
der
Einlagensicherung
vorhanden.
Diese
Sicherungseinrichtungen
halten
Vermögenswerte
in
ihren
Portfolios,
die
als
besonders
si-
cher
gelten
—
und
das
sind
vor
allem
Staatsanleihen.
Also
Wert-
papiere,
mit
denen
sich
Staaten
Geld
leihen,
um
ihre
Ausgaben
zu
finanzieren
oder
Schulden
zu
bedienen.
Wenn
die
Laufzeit
einer
solchen
Anleihe
endet,
zahlt
der
Staat
den
ursprünglich
geliehenen
Betrag,
den
Nominalwert,
zurück.
In
der
Vergangenheit
galten
Staatsanleihen
als
das
Solideste
und
Risikofreiste,
in
das
man
am
Finanzmarkt
investieren
kann.
Wobei
»man«
meistens
Versiche-
rungen,
Banken,
Pensionsfonds,
Hedgefonds,
Investmentfonds
und
die
Zentralbanken
meint.
Daran
sieht
man,
welche
Bedeutung
Anleihen
für
das
gesamte
System
haben.
In
der
aktuellen
globalen
Lage
sind
sie
ein
Kartenhaus,
neben
dem
bereits
der
Ventilator
be-
reitsteht.
Staaten
verschulden
sich
endlos,
die
Inflation
frisst
am
Wohlstand,
wie
ein
Marder
am
Bremsschlauch
rumknabbert,
und
eine
planlose
Politik
nimmt
ein
astronomisches
»Sondervermo-
gen«
nach
dem
anderen
auf.
Wohlwissend,
dass
diese
Schulden
über
Generationen
abgetra-
gen
werden
müssen
und
die
Politiker
stets
höhere
Diäten
kassie-
ren,
wo
unsere
Rentner
und
große
Teile
der
Gesellschaft
immer
weiter
verarmen.
Die
Bonität
von
Staatsanleihen
wird
immer
brü-
chiger
und
damit
auch
die
Stabilität
jener
Sicherungsfonds,
die
dein
Geld
angeblich
sichern
sollen,
das
nur
als
Forderung
gegen-
über
der
Bank
existiert.
»Stell
dir
vor«,
habe
ich
es
Louis
mal
erklärt,
du
leihst
deinem
Freund
ein
Spielzeug
und
er
sagt
dann:
»Solange
es
bei
mir
ist,
gehört
es
mir
auch.
Es
ist
nicht
mehr
deins!«
»Aber
es
ist
wieder
meins,
wenn
ich’s
zurückhole.«
»Ja«,
sagte
ich,
»aber
wenn
dein
Freund
zwischendurch
ganz
|
viel
Geld
brauchte,
weil
sein
Hund
ganz
teuer
zum
Tierarzt
muss-
te,
dann
hat
er
das
Spielzeug
vielleicht
verkauft.
Weil
er
sagt,
dass
es
seins
war,
solange
es
bei
ihm
lag.
«
33
Der
digitale
Euro
Aus
diesem
Grund
hat
der
Staat
für
die
Banken
bereits
Gesetze
erlassen
wie
das
SAG-Gesetz
und
die
Bail-In-Regelung.
Das
SAG-Gesetz
(Sanierungs-
und
Abwicklungsgesetz)
sagt
im
Grun-
de:
Wenn
unser
Laden
hier
den
Bach
runtergeht,
werden
Bankkun-
den
als
unbesicherte
Gläubiger
zur
Bankenrettung
herangezogen.
Ihr
Bankguthaben
—
das
rechtlich
bereits
der
Bank
gehört
—
wird
zur
Sanierung
verwendet,
bevor
der
Staat
—
also
alle
anderen
Men-
schen
mit
ihrem
Geld
—
einspringt.
[3]
Die
Bail-In-Regelung
meint:
Wenn
die
Bank
in
Schwierigkei-
ten
ist,
nehmen
wir
einfach
einen
Teil
von
dem
Geld,
das
die
Leu-
te
auf
den
Bankkonten
gespart
haben,
um
die
Bank
zu
reparieren.
[4]
Als
würde
ich
Louis
einen
Teil
des
Taschengeldes
nehmen,
um
ein
kaputtes
Spielzeug
zu
reparieren,
das
ihm
nicht
gehört.
Des-
halb
ist
es
manchmal
besser,
sein
Geld
woanders
aufzubewahren,
zum
Beispiel
in
Form
von
echtem
Geld
...
34
SELBSTVERTEIDIGUNG
#1
Bargeld
horten
und
Konten
streuen
Wie
du
siehst,
hat
die
gute
alte
Phrase
»Nur
Bares
ist
Wahres«
tat-
sächlich
ein
echtes
Fundament
in
der
Wirklichkeit.
Daraus
folgt
natürlich,
dass
du
dein
Konto
nicht
länger
als
einen
Aufbewah-
rungsort
für
dein
Geld
betrachten
solltest,
wie
es
immer
noch
in
unser
aller
Köpfen
steckt.
Eigentlich
sollte
es
genau
umgekehrt
sein
—
auf
dem
Konto
bleibt
gerade
so
viel
wie
nötig,
um
die
Über-
weisungen
und
Daueraufträge
decken
zu
können,
die
nicht
in
Bar-
zahlung
abgewickelt
werden
können.
Alles
Weitere
holst
du
dir
und
kaufst
dann
wiederum
von
allem,
was
du
nicht
für
die
monat-
lichen
Fixkosten
ausgeben
musst,
so
viel
Gold
und
Silber
wie
möglich.
Nur
so
kannst
du
die
Kaufkraft
bewahren.
Im
alten
Rom
erhielten
die
Menschen
für
eine
Unze
Gold
eine
Toga
mit
Gürtel
und
Ledersandalen.
Heute
bekommst
du
für
eine
Unze
Gold
einen
maßgeschneiderten
Anzug
und
ein
paar
Herrenlederschuhe.
Wie
gesagt:
Für
das
Gold,
nicht
für
das
heute
bereits
komplett
wertlose
»Geld«
von
damals.
Zumal
der
frühere
Grund,
Geld
auf
dem
Giro-
konto,
dem
Tagesgeldkonto,
dem
Festgeldkonto
oder
gar
dem
Sparbuch
zu
belassen,
heutzutage
weggefallen
ist
—
Zinsen
zu
dei-
nen
Gunsten.
Wo
sich
das
Geld
auf
dem
Konto
noch
vor
wenigen
Jahrzehnten
wenigstens
ein
bisschen
vermehrte,
sind
die
2,8
oder
3
Prozent
Zinsen,
mit
denen
manche
Direktbanken
als
Spitzenrei-
35
Der
digitale
Euro
ter
heute
stolz
werben,
ein
Witz
angesichts
der
Inflationsraten.
Geld
verliert
wegen
der
Inflation
an
Wert,
bei
Gold
speicherst
du
den
Wert
gegen
den
Kaufkraftverlust,
also
die
Inflation,
weil
es
eben
inflationsbereinigt
immer
gleich
viel
Wert
ist.
Hier
siehst
du
die
Kaufkraft
von
Gold
im
Vergleich
zur
Entwicklung
der
Kauf-
kraft
des
Euro.
Für
Dollar,
Yen
und
Schweizer
Franken
sieht
es
nicht
wirklich
anders
aus.
Die
Kaufkraft
des
Euro
im
Vergleich
zu
Gold
120
30
=
\Ma,,
g
40
Wi
—
20
|
h
A
RA
nn
0
Jahr
99
00
01
02
03
04
05
06
07
08
09
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
Solltest
du
finanziell
sehr
gut
gestellt
sein
und
viele
Riicklagen
ha-
ben,
kannst
du
drei
Monatsgehdlter
in
Bargeld
sowie
drei
Monats-
gehdlter
in
Guthaben
auf
deinem
Konto
belassen
und
erst
darüber
|
»abschopfen«.
Wichtig
ist,
dass
dir
bewusst
bleibt:
Dein
Geld
auf
dem
Bankkonto
oder
unter
dem
Kopfkissen
verliert
jeden
Tag
an
Wert,
solange
du
es
nicht
kaufkraftgesichert
in
echtes
Geld
wie
Gold
oder
Silber
umtauschst.
Wenn
Banken
bloß
Geldverwalter
sind,
die
ihr
Fundament
auf
Sand
bauen,
ist
es
klug,
sein
Geld
auf
mehrere
Konten
zu
streuen,
die
am
besten
zu
sehr
verschiedenen
Arten
von
Banken
gehoren.
Sogar
dann,
wenn
man
daran
glaubt,
dass
die
100
000-Euro-Ein-
lagensicherung
funktioniert,
man
aber
weit
mehr
auf
einem
Konto
liegen
hat
—
etwa
als
mittelstdndisches
Unternehmen.
36
Selbstverteidigung
#1
So
stellen
etwa
die
Sparkassen
sowie
die
Volks-
und
Raiffei-
senbanken
zwei
durchaus
andere
Systeme
als
eine
klassische
Pri-
vatbank
dar.
Privatbanken
sind
auf
Profitmaximierung
aus,
häufig
selbst
an
der
Börse
gelistet,
internationaler
orientiert
und
kaum
regional
verankert.
Jahr
für
Jahr
werden
sie
schlanker
und
zentra-
lisierter.
Sie
sind
die
Ersten,
die
ihre
Filialen
in
Kleinstädten
oder
Außenvierteln
schließen.
Der
persönliche
Berater,
bei
dem
man
als
kleiner
Geschäftskunde
auch
mal
unter
der
Hand
temporär
und
unbürokratisch
den
Dispo
erweitern
konnte,
wird
vielerorts
für
eine
allgemeine
Hotline
abgeschafft,
deren
Menschen,
wenn
es
denn
noch
Menschen
sind,
nur
noch
ausführende
Kräfte
des
kal-
ten
Algorithmus
sind.
Der
Fokus
von
Privatbanken
liegt
auf
der
Rendite
für
die
Eigentümer
und
Aktionäre.
Sparkassen
sind
im
Gegensatz
dazu
öffentlich-rechtliche
Institute,
die
tatsächlich
meist
den
Städten,
Gemeinden
oder
Bundesländern
gehören,
in
denen
sie
ansässig
sind.
In
diesem
Fall
bedeutet
»öffentlich-recht-
lich«
allerdings
nicht
die
säuerliche,
leicht
vergorene
Mischung
aus
Propaganda,
Plauderbude
und
profanen
Krimis
des
Zwangs-
gebührenfernsehens,
sondern
wirklich
einen
sinnvollen
Zweck:
Sparkassen
fördern
ihre
Heimatregion,
indem
sie
mit
echten
Filia-
len
vor
Ort
bleiben,
und
vor
allem,
indem
sie
die
regionale
Wirt-
schaft
durch
Kredite
für
kleine
und
mittlere
Unternehmen
fördern.
Gewinne
fließen
in
die
Region
zurück
oder
dienen
sogar
zusätz-
lich
gemeinnützigen
Projekten
vor
Ort.
Die
Genossenschaftsban-
ken
wie
Volks-
und
Raiffeisenbanken
gehen
noch
einen
Schritt
weiter
in
ihrer
Bodenständigkeit
und
Dezentralität
—
sie
gehören
ihren
Mitgliedern,
das
heißt
den
Kunden,
die
Genossenschafts-
anteile
erwerben
und
somit
Mitbesitzer
der
Bank
werden.
Kunden
haben
Mitbestimmungsrechte
und
sind
am
Gewinn
beteiligt,
füh-
len
sich
somit
auch
gegenüber
der
lokalen
Gemeinschaft
verbun-
den.
Deswegen
waren
Sparkassen
und
Genossenschaftsbanken
den
Lenkern
der
Welt
und
des
Finanzsystems
immer
ein
Dorn
im
37
Der
digitale
Euro
Auge.
Diese
Leute
wollen
schließlich
große,
zentrale
Strukturen.
Professor
Dr.
Richard
A.
Werner,
der
als
weltweit
anerkannter
Wirtschaftswissenschaftler
sogar
acht
Jahre
lang
die
Europäische
Zentralbank
(EZB)
beraten
hat
und
von
innen
kennt,
sagt
ganz
klar:
»Es
wurden
in
den
letzten
25
Jahren,
seit
die
EZB
aktiv
ist,
6000
Banken
vernichtet.«
Ziel
der
Eingriffe
durch
die
Zentral-
banken
sei,
»das
Dezentrale
zu
zerstören
und
die
Wirtschaft
zen-
traler
zu
machen«.
[5]
Aus
dieser
Absicht
heraus
passt
es
den
Akteuren
der
großen
Zentralisierung
nicht,
wie
die
kleinen
Banken
durch
persönliche
»Kreditschöpfung
den
kleinen
mittelständischen
Unternehmen«
Aufwind
geben,
Kaufkraft
sowie
Arbeitsplätze
und
echtes
Wirt-
schaftswachstum
schaffen.
Man
kann
den
zerstörerischen
Geist
der
Zentralplaner
daran
erkennen,
dass
sie
dieses
gesunde
System
in
ihrem
Wahn
der
totalen
Kontrolle
zerstören
wollen.
Endziel
soll
das
digitale
Zentralbankgeld
sein,
auch
genannt
CBDC
—
Central
Bank
Digital
Currency.
Wir
kommen
noch
dazu.
So
oder
so
—
er-
öffne
Konten
bei
verschiedenen
Typen
von
Banken,
streue
dein
Risiko
und
mache
dich
etwas
unübersichtlicher
zu
beobachten.
Unterstütze
vor
allem
die
kleinen
und
lokalen
Banken
und
somit
die
lokale
Wirtschaft.
Solltest
du
besonders
ambitioniert
sein
—
be-
teilige
dich
an
der
Gründung
einer
eigenen,
kleinen
Neubank
oder
einer
speziellen
Genossenschaft.
Tatsächlich
ist
das
in
Deutschland
noch
möglich.
Zwar
ist
es
ein
anspruchsvoller,
aber
ein
durchaus
gangbarer
Weg.
Voraussetzung
ist
das
gemeinsame
Engagement
mehrerer
Personen,
ein
tragfähiges
Geschäftsmodell,
Startkapital
sowie
die
Erfüllung
strenger
Zulassungsvorschriften
und
Auflagen
der
Bankenaufsicht.
Genossenschaften
oder
Spezialbanken
—
zum
Beispiel
für
bestimmte
Berufsgruppen
oder
Regionen
—
haben
so
immer
wieder
erfolgreich
neue
Institute
ins
Leben
gerufen.
Die
wohl
bekanntesten
Beispiele
sind
sicherlich
die
schon
1974
in
Bo-
chum
gegründete
GLS
Bank
als
»erste
Ökobank
der
Welt«,
die
38
Selbstverteidigung
#1
Sparda-Banken
(ursprünglich
für
Eisenbahner)
oder
zahllose
re-
gionale
genossenschaftliche
Verbünde
für
Energie,
Wohnungsbau
oder
hausärztliche
Versorgung.
Checkliste
für
Louis’
Zukunft
und
deine
Gegenwart:
JY
Lass
nur
so
viel
Geld
wie
nötig
auf
deinem
Konto.
Tausche
einen
Teil
deines
Geldes
in
Gold
und
Silber,
um
die
Kauf-
|
kraft
zu
erhalten.
Y
Halte
einen
Bargeldvorrat
und
Kontoguthaben
in
Hohe
von
jeweils
mindestens
drei
Monatsgehaltern
vor.
Y
Verteile
dein
Geld
auf
verschiedene
Banken,
um
das
Risiko
ZU
streuen.
Y
Nutze
auch
Sparkassen
und
Genossenschaftsbanken
(und
starke
damit
deine
Region).
v
Sei
deine
eigene
Bank:
Finde
Mitstreiter
und
gründe
eine
eigene
Genossenschaft
oder
Spezialbank.
39
I
x
a
©
.
I
>
x
I
.
.
“
I
I
I
.
.
ANGRIFF
#2
Der
Staat
greift
aktiv
nach
deinem
Geld
Klingt
auch
schon
wieder
wild
und
übertrieben?
Nicht
im
Gerings-
ten.
Stell
dir
einfach
jemanden
vor,
der
bereits
heillos
verschuldet
ist
und
bei
keiner
Bank
mehr
einen
Kredit
bekommt.
Der
Schufa-
Score
ist
so
bodenlos,
dass
auf
seinem
Grund
schon
die
Hitze
des
Erdkerns
zu
spüren
ist,
und
selbst
windigste
Kredithaie
—
sollte
er
überhaupt
welche
finden
—
gehen
das
Risiko
mit
ihm
nicht
ein.
Wer
bleibt
ihm
dann?
Das
Netz
der
Freunde
und
Bekannten,
von
denen
ihm
vielleicht
nicht
einer
zigtausend
Euro
leiht,
aber
ein
paar
Dut-
zend
jeweils
hundert.
Die
Regierungen
Europas
sind
derzeit
genau
dieser
verschuldete
Mann
—
und
wir
sind
die
Freunde
und
Bekann-
ten.
Die
Politik
braucht
Milliarden
und
Abermilliarden
für
die
an-
stehenden
Aufgaben,
die
sie
sich
selbst
gestellt
hat
oder
die
ihr
von
der
jeweils
nächsthöheren
Instanz
aufgezwungen
werden.
Allein
die
massive
Aufrüstung
und
Instandsetzung
der
deutschen
Infra-
struktur
erzeugt
bei
vielen
Bürgern
Panik
—
befeuert
dadurch,
dass
die
NATO-Mitgliedsländer
beschlossen
haben,
5
Prozent
ihres
Bruttoinlandsprodukts
in
Verteidigung
und
die
sogenannte
Sicher-
heit
zu
investieren.
Insgesamt
werden
rund
800
Milliarden
für
die
Wiederaufrüstung
Europas
gefordert,
mit
geostrategischen
Geg-
nern
vom
Kaliber
Russland,
China,
Iran
oder
Nordkorea.
Europa
steht
gegen
die
halbe
Welt
und
wir
deutschen
Steuerzahler
sollen
es
41
Der
digitale
Euro
bezahlen?
Die
Regierungen
brauchen
so
dringend
Geld,
dass
sie
alles
dafür
tun
und
bereit
sind,
jegliche
moralischen
Grenzen
zu
übertreten.
Der
Grünen-Politiker
Anton
Hofreiter
hat
sogar
im
Nachhinein
verraten:
Die
Lockerung
der
Schuldenbremse
war
be-
reits
VOR
der
Wahl
in
der
Union
beschlossene
Sache.
Im
Talk
beim
SPIEGEL
sagte
er:
»Es
war
bereits
vor
ein
paar
Wochen
klar,
dass,
wenn
die
Uni-
on
an
die
Regierung
kommt,
sie
die
Schuldenbremse
lockern
würde.
Das
haben
die
auch
unter
vier
Augen
immer
zugege-
ben.«
[6]
Schon
immer
in
der
Geschichte
der
Menschheit
griffen
die
Regie-
rungen
zur
Bewältigung
von
Krisen
nach
den
Ersparnissen
und
echten
Werten
ihrer
Bürger.
Vor
allem
zur
Finanzierung
von
Krie-
gen.
1813
appellierte
Prinzessin
Marianne
von
Preußen
an
alle
Frauen
des
Reiches,
sie
mögen
ihren
Goldschmuck
gegen
eine
Brosche
oder
einen
Ring
aus
Eisen
tauschen,
der
die
Inschrift
»Gold
gab
ich
für
Eisen«
trüge.
Viele
Bürgerinnen
gingen
dem
da-
mals
freiwillig
nach
—
sie
waren
als
Patriotinnen
dafür,
dass
Preu-
ßen
die
französischen
Besatzer
verjagte.
Die
lungerten
im
Land
herum,
weil
der
sogenannte
Sechste
Koalitionskrieg
tobte,
in
dem
Preußen
zusammen
mit
seinen
Verbündeten
Napoleon
Bonaparte
und
das
französische
Kaiserreich
bekämpfte.
Das
Tragen
von
Eisenschmuck
galt
als
patriotisches
Zeichen
gegen
die
französi-
sche
Herrschaft
und
symbolisierte
sozialen
Respekt.
[7]
Im
Ersten
Weltkrieg
wurde
der
Aufruf
erneut
gestartet
—
mit
noch
viel
mehr
sozialem
Druck.
Wer
Eisenschmuck
trug,
erwies
sich
als
Patriot.
Wer
sein
Gold
weiter
öffentlich
zeigte,
war
nahezu
ein
Vaterlandsverräter.
Große
Kriege
waren
immer
der
Auslöser
da-
für,
dass
Geld
entwertet
oder
von
der
Deckung
durch
echte
Werte
gelöst
wurde.
Zum
Beispiel
auch
in
der
Hyperinflation
der
1920er-
|
42
Angriff
#2
Jahre
nach
dem
Ersten
Weltkrieg.
Nach
dem
Zweiten
Weltkrieg
hatte
man
das
Bretton-Woods-System
etabliert,
das
die
Dollarmen-
ge
verbindlich
an
die
Goldreserven
des
Landes
band.
Da
andere
Währungen
an
den
Dollar
als
Leitwährung
gekoppelt
waren,
hatte
im
Grunde
fast
alles
Geld
der
Welt
wieder
Substanz.
1971
erklärte
Präsident
Nixon
dieses
System
für
beendet,
weil
er
immer
mehr
und
mehr
Geld
brauchte,
um
den
teuren
Vietnamkrieg
zu
finanzie-
ren
—
was
damals
natürlich
nicht
so
offen
zugegeben
wurde.
[8]
Was
werden
die
Regierungen
also
wieder
versuchen
und
haben
es
auch
schon
versucht?
Sie
werden
alles
daransetzen,
die
Erspar-
nisse
der
Bevölkerung
für
ihre
Ausgaben
zu
mobilisieren.
Die
Bürger
der
Eurozone
verfügen
über
Billionen
an
Bankein-
lagen
auf
ihren
Sparkonten.
Eine
unwiderstehliche
Versuchung
für
die
Machthaber.
Und
es
wäre
nicht
das
erste
Mal.
Bislang
wurde
in
der
Geschichte
der
Menschheit
jeder
Krieg
durch
Volksvermögen
finanziert.
Die
Staatsausgaben
sind
gestiegen,
die
Inflation
gleich
mit,
manchmal
bis
zur
galoppierenden
oder
sogar
einer
Hyperinfla-
tion,
danach
kamen
ein
neues
Geldsystem
oder
—
wie
nach
dem
Zweiten
Weltkrieg
—
ein
Lastenausgleich,
also
eine
staatliche
Maß-
nahme,
noch
vorhandenes
Vermögen
umzuverteilen.
In
erster
Linie
handelte
es
sich
damals
um
Immobilien.
Praktisch
heißt
das:
Den
Bürgern,
die
nach
dem
Krieg
noch
was
übrighatten,
wurde
1952
zur
Umverteilung
der
sogenannten
Kriegsopferfürsorge
die
HÄLF-
TE
ihrer
Ersparnisse
abgenommen.
[9]
In
der
jüngeren
Zeit
hat
man
das
Lastenausgleichsgesetz
wieder
modernisiert.
Im
Dezem-
ber
2019
wurden
Änderungen
beschlossen,
die
ab
dem
Jahr
2024
in
Kraft
getreten
sind.
Sie
betreffen
vor
allem
das
»soziale
Entschädi-
gungsrecht«
(sozERG)
im
Rahmen
des
14.
Sozialgesetzbuchs.
Konkret
heißt
das,
dass
ein
Lastenausgleich
möglich
wäre,
um
Schäden
abzufedern,
die
sich
auch
zum
Beispiel
aus
Terror,
aus
den
Kriegsauswirkungen
beider
Weltkriege
(immer
noch),
aber
auch
aus
»vorsätzlicher
Vergiftung«
und
»Schädigungen
durch
staatlich
43
Der
digitale
Euro
empfohlene
Schutzimpfungen«,
also
Impfschäden,
ergeben.
[10]
Ist
das
nicht
der
Wahnsinn?
Sollte
man
eines
Tages
also
zugeben,
dass
es
massenhaft
Impfschäden
gibt,
stellt
das
keinen
Grund
zur
Freude
dar,
denn
der
Staat
kann
es
gleich
nutzen,
um
deswegen
einen
Lastenausgleich
zu
machen.
Er
ist
eben
erfindungsreicher
beim
Überlegen,
wie
er
an
unser
Geld
kommen
kann,
als
der
ge-
nialste
Trickbetrüger
es
je
sein
könnte.
Wir
erleben
möglicherweise
den
»letzten
Sommer
in
Frieden«,
verkündet
der
Militärhistoriker
Sönke
Neitzel
[11]
—
und
das
be-
deutet,
dass
die
Regierungen
wieder
die
privaten
Ersparnisse
zur
Kriegsfinanzierung
verwenden
werden.
So
wird
mit
der
Entstri-
ckungssteuer
(auch:
Wegzugsteuer)
zum
Beispiel
eine
Steuer
auf
fiktiven
Wertzuwachs
erhoben,
wenn
ein
Unternehmen
Vermö-
genswerte
oder
Betriebsstätten
ins
Ausland
verlegt.
Nur
verlegt,
nicht
verkauft
—
es
wird
aber
trotzdem
wie
ein
Verkauf
behandelt.
Da
diese
Steuer
bis
zum
13,75-Fachen
des
Jahresgewinns
beträgt,
ist
somit
jeder
profitable
Betrieb
in
Deutschland
gefangen.
[12]
Historisch
gesehen
gab
es
so
etwas
bereits
im
Dritten
Reich
mit
der
»Reichsfluchtsteuer«.
1931
hatte
man
sie
eingeführt,
um
Kapital-
flucht
aus
Deutschland
zu
verhindern
und
das
Wirtschaftssystem
zu
schützen.
Mit
der
Machtergreifung
der
Nationalsozialisten
1933
wurde
sie
zum
Instrument
der
Enteignung
politisch
Verfolgter
und
vor
allem
jüdischer
Bürger
umfunktioniert.
[13]
Mit
der
Wegzugbesteuerung
(umgangssprachlich:
Wegzug-
steuer)
wollen
sie
heute
auch
Privatpersonen
ausbremsen,
die
Be-
teiligungen
an
Kapitalgesellschaften
halten
und
dann
ebenfalls
Steuern
auf
einen
fiktiven
»
Veräußerungsgewinn«
bezahlen
müs-
sen,
ohne
ihre
Anteile
verkauft
zu
haben.
Ursula
von
der
Leyen
ging
noch
weiter
und
schrieb
ganz
offen
in
einem
Post
auf
X:
»We’ll
turn
private
savings
into
much
needed
investments.«
Wir
werden
Privatersparnisse
in
dringend
benötigte
Investitionen
um-
wandeln.
[14]
Friedrich
Merz
sagte
auf
dem
Parteitag
der
CDU
vor
44
Angriff
#2
der
Bundestagswahl
in
Augsburg,
dass
man
die
Sparguthaben
der
Deutschen
mobilisieren
sollte,
um
die
Infrastruktur
und
Sonstiges
zu
finanzieren.
Wahnsinn,
oder?
Egal,
ob
ein
Krieg
startet
oder
das
Finanzsystem
ins
Wanken
gerät
—
es
kommt
zu
massiven
Überwachungen
der
Vermögen
der
EU-Bürger.
Die
europäische
Historie
zeigt
allein
im
letzten
Jahr-
zehnt
unzählige
Beispiele.
In
Zypern
durften
die
Bürger
im
Jahr
2013
wegen
einer
Liquiditäts-
und
Bankenkrise
nur
300
Euro
täg-
lich
an
Bargeld
abheben,
Kunden
der
beiden
größten
zyprischen
Banken
zeitweise
sogar
nur
noch
100
Euro.
[15]
Anleger
mussten
mit
einer
Zwangsabgabe
zur
Rettung
des
von
der
Pleite
bedrohten
Euro-Landes
beitragen
und
verloren
während
der
Krise
13
Milliar-
den
Euro.
In
Griechenland
waren
es
2015
während
der
Wirtschafts-
krise
wochenlang
täglich
nur
60
Euro.
[16]
Diesen
Irrsinn
habe
ich
Louis
mal
an
der
Eisdiele
erklärt.
Drei
Kugeln
wollte
er,
doch
ich
kaufte
bloß
eine.
»Wir
haben
die
Nur-
eine-Kugel-Woche«,
sagte
ich.
»Wer
sagt
das?«,
meinte
er.
»Na,
ich.«
|
»Aber
das
ist
doch
mein
Taschengeld«,
protestierte
er.
»Ja,
aber
in
der
Nur-eine-Kugel-Woche
bestimmst
du
nicht
mehr
über
dein
eigenes
Geld.
«
Bis
zu
einer
offenen
Krise
wird
die
Politik
elegantere
Maßnah-
men
anregen,
um
diesen
versteckten
Diebstahl
zu
begehen.
Wie
das?
Die
EU-Kommission
kann
zum
Beispiel
die
Zentralbanken
an-
weisen,
dass
diese
den
Banken
günstigere
Kreditkonditionen
ein-
räumen.
Das
zwingt
sie
indirekt
zum
Kauf
von
Staatsanleihen
und
damit
von
Staatsschulden
—
die
sie
freiwillig
nie
kaufen
wiirden.
Die
Kommission
könnte
die
Banken
sogar
direkt
verpflichten,
mehr
Staatsanleihen
zu
kaufen
und
weniger
Kredit
an
Bürger
zu
vergeben.
Wie
damals
in
der
Weimarer
Republik
könnte
sie
sogar
45
Der
digitale
Euro
die
Bürger
zum
Kauf
von
Staatsanleihen
zwingen
oder
in
der
Not
das
Geld
direkt
von
ihren
Bankkonten
abbuchen
—
alles
immer
ge-
rechtfertigt
mit
dem
Ausnahmezustand
und
dem
Gemeinwohl;
mit
der
Rettung
des
Systems,
das
uns
alle
so
wunderbar
trägt.
In
Wirk-
lichkeit
handelt
es
sich
dabei
um
nichts
weiter
als
die
verzweifelte
Politik
von
Nationen,
die
durch
maßloses
Schuldenmanagement
einer
über
Jahrzehnte
fehlgeleiteten
Politik
und
überbordender
Bürokratie
schwach
geworden
sind.
Oder
wie
der
freiheitliche
Au-
tor
Nickolas
Emrich
mal
ein
Buch
nannte:
Politik
ist
das
Problem,
nicht
die
Lösung.
All
diese
Methoden
brauchen
aber
immerhin
noch
den
Umweg
über
die
vielen
verschiedenen
Banken,
bei
denen
die
Menschen
ihre
Konten
haben.
Einfacher
wäre
es,
jeder
in
der
Bevölkerung
hätte
nur
noch
ein
Konto
direkt
bei
der
Europäischen
Zentralbank,
ausschließlich
mit
digitalem
Geld.
Zentral,
überwacht,
versklavt.
Genau
das
ist
der
langfristige
Plan,
den
ich
in
diesem
Buch
noch
weiter
entfalte:
das
digitale
Zentralbankgeld.
Der
digitale
Euro.
Eine
gefährliche
Waffe
gegen
die
Freiheit
und
unsere
Selbstbestim-
mung.
Bis
dahin
setzt
die
Politik
alles
daran,
dass
die
Bürger
mög-
lichst
viel
Geld
auf
den
Konten
liegen
lassen
—
und
macht
nur
aus
diesem
Grunde
das
Bargeld
madig.
Ende
2024
waren
in
ganz
Euro-
pa
noch
rund
1,56
Billionen
Euro
als
Bargeld
im
Umlauf.
Klingt
viel,
sind
aber
nur
rund
3470
Euro
pro
Person.
Mehr
echte
Freiheit
steckt
nicht
mehr
in
den
Taschen.
Politische
und
mediale
Kampag-
nen
setzen
Bargeld
mit
Terrorfinanzierung
gleich,
mit
illegalen
Ma-
chenschaften,
mit
Geldwäsche,
mit
Prostitution,
mit
Virenlast
auf
den
Scheinen
und
Münzen,
mit
allem
Schmuddeligen,
von
dem
der
Mensch
sich
fernhalten
möchte.
Doch
was
würde
eigentlich
passie-
ren,
wenn
in
einer
bargeldlosen
Welt
alle
Zahlungsterminals
aus-
fallen
und
die
Menschen
dann
nicht
mehr
in
der
Lage
sind
zu
be-
zahlen?
Bei
einem
Blackout
oder
bei
Cyberattacken?
46
SELBSTVERTEIDIGUNG
#2
Bring
dein
Geld
in
Sicherheit
Nein,
keine
Sorge,
es
folgt
kein
seitenlanger
Werbeblock
für
mei-
nen
Edelmetallhandel
und
somit
mein
Kerngeschäft.
Doch
es
ist
|
schlichtweg
wahr
—
die
beste
finanzielle
Selbstverteidigung
gegen
den
Zugriff
des
Staates
auf
dein
Geld
besteht
darin,
möglichst
viel
davon
als
Gold,
Silber
oder
andere
Edelmetalle
in
physischer
Form
zu
horten
—
also
im
einzigen
durch
die
Natur
limitierten
Geld.
So-
lange
du
physisches
Gold
und
Silber
besitzt,
bleibt
es
auch
ano-
nym.
Es
ist
mobil
und
du
kannst
es
überall
verstecken.
Gold
und
Silber
sind
noch
nie
auf
den
Wert
»Null«
gefallen
und
haben
einen
intrinsischen
Wert.
Fiir
eine
Unze
Gold
hast
du
vor
sieben
Jahren
rund
1100
Euro
bezahlt.
Heute
sind
es
bereits
2900
Euro.
Das
Gold
hat
seinen
Wert
mehr
als
verzweieinhalbfacht,
die
Euros
haben
entsprechend
an
Kaufkraft
verloren.
Seit
1971,
also
in
den
letzten
55
Jahren,
ist
der
Goldpreis
in
US-Dollar
sogar
um
das
95-Fache
gestiegen.
Schon
seit
Jahrhunderten
gilt
fiir
jeden,
der
Generationen-Ver-
mögen
erschaffen
und
erhalten
möchte,
folgender
Grundsatz:
Fol-
ge
dem
Drei-Speichen-Prinzip.
Also:
Verteile
je
ein
Drittel
deines
Geldes
in
Aktien,
in
Immobilien
und
in
Edelmetalle.
Am
besten
so,
dass
es
immer
in
die
Speiche
fließt,
die
gerade
am
stärksten
unter-
bewertet
ist.
Heute
lässt
sich
sagen,
dass
die
Edelmetallsparte
die
sicherste
Speiche
mit
dem
derzeit
größten
Wertsteigerungspoten-
zial
ist.
47
Der
digitale
Euro
Nun
fragst
du
dich
sicher,
wie
Edelmetalle
den
Blicken
des
gierigen
Staates
verborgen
bleiben.
Komplett
unsichtbar
bleibt
dein
Kauf
nur,
wenn
du
bar
bezahlst.
Das
heißt
dann
»Tafelge-
schäft«.
Bis
zum
Jahr
2017
war
dieser
in
Deutschland
in
Höhe
von
14999
Euro
möglich.
Am
26.
Juli
2017
verringerte
sich
die
Obergrenze
auf
9999
Euro.
Am
1.
Januar
2020
wurde
sie
erneut
reduziert.
Nun
darfst
du
dem
Händler
deines
Vertrauens
nur
noch
1999
Euro
bar
auf
die
Theke
legen.
Da
es
ganz
frisch
durch
den
Ticker
geht,
dass
die
EU
ab
2027
Barzahlungen
für
jedwede
Ware
über
10000
Euro
verbieten
möchte,
ist
davon
auszugehen,
dass
auch
das
Limit
für
ein
Tafelgeschäft
weiter
sinken
wird.
Die
offizielle
Grundlage
für
die
Begrenzungen
beim
Tafelge-
schäft
ist
das
Geldwäschegesetz
(GWG).
Tatsächlich
zeigen
Statis-
tiken,
dass
lediglich
ein
sehr
geringer
Anteil
der
Edelmetall-Trans-
aktionen
einen
solchen
Verdacht
hervorrufen
oder
gar
bestätigen.
Zuletzt
erbrachte
die
kleine
Anfrage
einiger
FDP-Abgeordneter
im
Jahr
2018
an
die
Bundesregierung,
dass
laut
der
Zentralstelle
für
Finanztransaktionen
(FIU)
von
insgesamt
77252
Verdachtsmel-
dungen
lediglich
175
einen
Bezug
zu
Edelmetallen
aufwiesen,
also
sagenhafte
0,22
Prozent.
[17]
Der
wahre
Plan
hinter
der
Senkung
der
Freigrenze
für
Barkäufe
(Tafelgeschäft)
von
Gold
und
Silber
ist
natürlich
die
schrittweise
Attacke
auf
unsere
Anonymität.
Was
passiert
aber
nun,
wenn
du
dich
bei
einem
Online-Edel-
metallhandel
für
Käufe
über
2000
Euro
entscheidest?
Bestellun-
gen
über
2000
Euro
sind
bei
Online-Käufen
nicht
meldepflichtig.
Es
können
auch
größere
Bestellungen
über
2000
Euro
ganz
ein-
fach
und
diskret
online
abgewickelt
werden.
Im
Gegensatz
zu
Barkäufen
im
stationären
Handel
unterliegen
Online-Bestellun-
gen
über
2000
Euro
keiner
gesetzlichen
Meldepflicht.
Das
bedeu-
tet
für
dich:
kein
bürokratischer
Aufwand
oder
Papierkram,
keine
proaktive
Meldung
ans
Finanzamt,
volle
Diskretion
und
Anony-
mität,
schnelle,
unkomplizierte
Kaufabwicklung.
Ich
bin
nicht
48
Selbstverteidigung
#2
verpflichtet,
Daten
an
das
Finanzamt
oder
sonstige
Behörden
wei-
terzugeben.
Du
darfst
(noch
immer)
so
viel
Gold
kaufen
und
be-
sitzen,
wie
du
möchtest.
Checkliste
für
Louis’
Zukunft
und
deine
Gegenwart:
Y
Nutze
Barkäufe
(Tafelgeschäfte)
bis
1999
Euro,
solange
diese
noch
möglich
sind.
JY
Für
größere
Käufe
nutze
den
diskreten
Weg
per
Online-Kauf
und
ohne
Meldepflicht
(auch
über
1999
Euro
ohne
Melde-
pflicht).
J
Orientiere
dich
am
Drei-Speichen-Prinzip:
Edelmetalle,
Im-
mobilien,
Aktien
—
mit
Schwerpunkt
auf
Edelmetallen
als
derzeit
günstigster
Speiche.
49
Der
digitale
Euro
Die
Tentakeln
des
Staates
»Na?«,
sagt
meine
Frau,
als
wir
heimkommen,
»wo
ist
das
Boot?
Im
Auto?
Hast
du
es
direkt
im
Karton
gelassen,
damit
es
während
des
Flugs
keinen
Schaden
nimmt?
Das
ist
extra
Gepäck,
oder?«
»Wir
haben
kein
Boot«,
sagt
Louis,
stapft
an
ihr
vorbei
in
die
Küche,
schiebt
sich
den
kleinen
Hocker
vor
die
Spüle,
dreht
den
Wasserhahn
auf
und
trinkt
direkt
vom
Strahl,
was
er
viel
lieber
mag
als
aus
jeder
Flasche.
An
diesem
Punkt
ist
bei
ihm
eine
Katze
verloren
gegangen.
»Wie?
Ihr
habt
kein
Boot?
Haben
Sie
es
nicht
rechtzeitig
ge-
liefert?
«
»Doch,
doch«,
sage
ich
und
schnappe
mir
eine
Flasche
Wasser.
»Der
Laden
hat
die
Bargeldzahlung
abgeschafft.
Kannst
du
dir
so
was
vorstellen?
Ausgerechnet
so
ein
familiengeführter
Einzel-
handel?«
Viktoria
rollt
mit
den
Augen.
Sie
versteht
genau,
warum
ich
tue,
was
ich
tue.
Wieso
ich
immer
bar
zahle
und
die
EC-Karte
nur
mit
aus
dem
Haus
nehme,
wenn
ich
zur
Bank
muss,
um
mit
ihr
frisches
Bargeld
abzuheben.
Sie
versteht,
was
ich
den
Menschen
vermittle,
was
meine
fleißige
Redaktion
Tag
für
Tag
erarbeitet
und
für
das
Publikum
aufbereitet.
Sie
weiß
genau,
in
welcher
Welt
wir
leben,
und
gehört
zu
den
vielleicht
10
Prozent
der
Deutschen,
für
die
»Fiat
Money«
nicht
das
Geld
ist,
das
man
im
Autohaus
auf
die
Theke
legt,
um
sich
einen
Fiat
zu
kaufen.
Trotzdem
aber
hat
sie
sich
einen
erfrischenden
Pragmatismus
bewahrt
und
eine
Lebens-
einstellung,
die
ein
gutes
Gleichgewicht
zu
mir
darstellt.
Sie
denkt
nie
im
schlimmsten
Szenario.
Die
Nachrichten
schaut
und
hört
sie
manchmal
nur
alle
zwei,
drei
Tage.
Und
sie
kann
immer
die
Schön-
heit
sehen,
in
allem.
Ich
liebe
sie
abgöttisch
dafür
und
wünschte
mir,
ich
könnte
mir
ab
und
zu
eine
Scheibe
davon
abschneiden.
Vor
allem,
nachdem
ich
vor
wenigen
Jahren
am
eigenen
Leib
fest-
50
Selbstverteidigung
#2
stellen
musste,
wie
schnell
das
Dasein
auf
dieser
Erde
zu
Ende
sein
kann.
»Ist
dir
nicht
in
den
Sinn
gekommen,
einfach
eben
ins
Online-
Banking
zu
gehen
und
die
Kaufsumme
auf
das
Konto
des
Spiel-
zeugladens
zu
überweisen?«
Ich
halte
im
Trinken
inne.
Tatsächlich
habe
ich
daran
nicht
eine
Sekunde
gedacht.
Da
kann
man
mal
sehen,
wie
sich
mein
innerer
Trotz
auswirkt.
Natürlich
gebe
ich
nicht
zu,
dass
ich
es
nicht
mal
in
Erwägung
gezogen
habe.
»Dann
hätten
sie
erst
mal
eine
Rechnung
erstellen
müssen«,
flunkere
ich,
»für
den
korrekten
Betreff.
Das
ging
alles
nicht,
die
Chefin
war
nicht
anwesend.
Aber,
keine
Sorge,
Schatz«,
ich
beuge
mich
vor
und
flüstere,
»ich
habe
schon
eine
Idee.«
Viktoria
schüttelt
den
Kopf.
Mit
hochgezogenen
Brauen
be-
obachtet
sie
ihre
beiden
Männer,
wie
der
eine
in
Ruhe
an
der
kal-
ten
Wasserflasche
süffelt
und
der
andere
immer
wieder
die
Zunge
in
den
fließenden
Wasserstrahl
steckt.
»Euch
ist
aber
schon
klar,
dass
wir
losmüssen,
oder?«
Ich
nicke,
stelle
die
Flasche
zurück,
schnappe
mir
die
Koffer
und
trage
sie
zum
Auto.
Wenig
später
düsen
wir
durch
die
schöne
Landschaft.
Im
Radio
spielt
bigFM
leise
die
Popsongs
der
Nullerjahre.
Louis
döst
auf
der
Rückbank
vor
sich
hin.
Der
Vormittag
hat
ihn
müde
gemacht.
Vikto-
ria
schreibt
Nachrichten
in
ihrem
Telefon.
Ich
beobachte
die
Häuser,
die
an
uns
vorbeiziehen.
Bauernhöfe
liegen
ins
Grün
gestreut,
mit
spitzen
Fingern
in
die
Landschaft
gesetzt
wie
von
Göttern,
die
mit-
einander
eine
Partie
Die
Siedler
spielen.
Die
Einfamilienhäuser
ha-
ben
schöne
Gärten
mit
kleinen
Klettergerüsten
darin,
mit
Aufstell-
Swimmingpools
und
diesen
großen
Trampolinen.
Es
wirkt
unglaublich
unschuldig.
So,
als
wären
all
diese
Menschen
frei.
Als
hätten
sie
sich
wie
einst
die
Pioniere
in
Amerika
einfach
ein
Stück-
chen
Land
abgesteckt
und
ihre
Häuser
darauf
errichtet.
Als
könnten
51
Der
digitale
Euro
sie
dort
leben,
wie
sie
wollen.
So
hat
es
auf
mich
gewirkt,
als
ich
selbst
noch
ein
kleiner
Junge
im
Auto
meines
Vaters
war.
Eine
Welt,
in
der
alles
möglich
wird,
sobald
man
groß
ist.
Aber
nun
bin
ich
er-
wachsen
und
weiß
ganz
genau,
dass
über
diesen
unschuldigen
Hö-
fen,
Häusern,
Gärten
und
Trampolinen
die
ganze
Zeit
Tentakeln
schweben,
die
überall
hineingreifen.
Tentakeln
des
Finanzamts,
die
Grundsteuer
berechnet
und
jede
Quittung
packt
und
umdreht,
die
sich
in
den
Häusern
findet.
Tentakeln
der
Rundfunkgebührenanstalt,
die
jedem
Haushalt
das
Geld
abpresst
—
auch
wenn
darin
längst
kein
ARD
und
ZDF
mehr
geschaut
werden,
sondern
alternative
Medien.
Tentakeln
des
Bauamts,
die
schauen,
ob
die
Gebäude
überhaupt
so
errichtet
werden
durften
und
die
Bewohner
sich
seither
keine
nicht
genehmigten
Änderungen
erlaubt
haben.
Eine
Weile
gehörten
die
Tentakeln
sogar
dem
Gesundheitsamt
und
tasteten
danach,
ob
sich
Geimpfte
in
dem
Haus
befinden
oder
Ungeimpfte,
die
daheimblei-
ben
müssen,
geächtet
und
ausgegrenzt.
Manche
sagen,
dass
früher,
so
in
den
80er-
und
90er-Jahren,
die
Tentakeln
zwar
auch
schon
da
waren,
sich
aber
manchmal
eine
Weile
lang
nicht
zeigten.
Heute
greifen
sie
täglich
durch
die
Fenster
rein,
würgen
die
Bewohner
so-
gar,
strangulieren
sie
mit
immer
neuen
Vorgaben
und
Gesetzen
und
beginnen,
die
Menschen
mehr
und
mehr
zu
strangulieren.
Ich
versuche,
den
Gedanken
abzuschütteln,
schließe
die
Augen
und
schüttle
mit
dem
Kopf,
als
müsste
ich
Fliegen
verscheuchen.
Mittlerweile
ziehen
kleine
Waldstücke
und
Felder
vorbei,
es
gibt
eine
Blumenwiese
zum
Selberpflücken
in
unserer
Nähe
und
einen
Naturlehrpfad.
»Alles
klar?«,
fragt
meine
Frau
vom
Beifahrersitz
und
hebt
den
Blick
vom
Telefon.
»Alles
gut«,
sage
ich,
obwohl
es
nicht
stimmt,
überhaupt
nicht
stimmt,
in
diesen
neuen
20er-Jahren
des
frischen
Jahrtausends.
Es
sieht
gut
und
idyllisch
aus
um
uns
herum,
aber
es
ist
schon
jetzt
ein
einziges
System
der
Unfreiheit
und
Anmaßung.
52
ANGRIFF
#3
Der
starke
Staat
wird
gierig
Viele
Menschen
haben
keine
Vorstellung
davon,
wie
tief
der
Staat
bereits
in
ihr
Leben
eingreift
—
nicht
nur
über
Regeln
und
Vor-
schriften,
sondern
ganz
konkret
über
das
Geld
in
ihrer
Hosen-
tasche.
Das
meint
der
Begriff
der
»Staatsquote«
—
den
Anteil
der
gesamten
Wirtschaftsleistung
eines
Landes,
den
der
Staat
für
sich
beansprucht
—
durch
Steuern,
Abgaben,
Sozialversicherungen
und
Ausgabenprogramme.
Korrekter
gesagt
meint
diese
Quote
also
das
Verhältnis
aller
staatlichen
Ausgaben
(von
Bund,
Ländern,
Gemeinden
und
Sozialversicherungen)
zum
Bruttoinlandsprodukt
(BIP)
—,
aber
da
die
Politik
keinen
einzigen
Cent
selber
verdienen
kann
und
diese
Ausgaben
von
ihren
Bürgern
holt,
wie
ein
umge-
_
kehrter
Robin
Hood,
ist
es
gehupft
wie
gesprungen.
Fakt
ist:
Mehr
als
die
Hälfte
von
allem,
was
im
Land
erwirtschaftet
wird,
fließt
durch
staatliche
Hände.
Diese
Zahl
ist
noch
geschönt,
denn
sie
be-
inhaltet
nicht
die
versteckten
Abgaben
und
indirekten
Steuern,
die
wir
täglich
zahlen
—
auf
Energie,
auf
Lebensmittel,
auf
Konsum-
güter,
auf
Kraftstoff,
auf
Versicherungen,
auf
Rente,
auf
Einkom-
men
und
sogar
auf
Erbe.[18]
Hinzu
kommen
typisch
deutsche
Zwangsabgaben
wie
die
Rundfunkgebiihr
fiir
Sender,
die
mehr-
heitlich
von
rot
wie
griin
eingestellten
Menschen
besetzt
sind,
die
dir
erklären,
wieso
der
Raub
an
deinem
Geld
von
dir
freudig
akzeptiert
werden
sollte.
Die
eigentliche
Steuer-
und
Abgabenlast
liegt
bei
einem
Durchschnittsverdiener
somit
nicht
selten
bei
über
53
Der
digitale
Euro
60
Prozent
—
nur
eben
verteilt
auf
Dutzende
kleine
Positionen.
Wer
wenig
verdient,
wird
durch
Inflation
und
Gebühren
belastet.
Wer
immer
noch
den
Mut
findet,
als
Unternehmer
etwas
aufbauen
zu
wollen,
muss
mit
einer
erstickenden
Bürokratie
kämpfen.
Wie
sehr
diese
Tentakeln
des
Staates
die
ganz
handfeste
Wirt-
schaft
erwürgen,
hält
die
Redaktion
der
Webseite
pleiteticker.info
seit
vielen
Jahren
fest.
Nüchtern
und
daher
umso
eindringlicher
dokumentiert
sie
die
Firmeninsolvenzen
in
Deutschland.
Schon
ein
flüchtiger
Blick
zeigt,
dass
Tag
für
Tag
ausgerechnet
die
Menschen
mit
Fleiß,
Anstand
und
Können
untergehen
—
vom
Schrauben-
und
Verbindungsteilehändler
über
Speditionen,
Büromöbelhersteller,
Matratzenproduzenten
oder
Anlagenbauern
bis
zu
Kliniken,
M6-
belhändlern
oder
Automobilzulieferern.
Der
einzelne
Selbstständi-
ge
oder
Freiberufler
kämpft
derweil
allein
auf
weiter
Flur
ums
Überleben.
Geht
es
für
ihn
zwischenzeitlich
bergauf,
straft
ihn
der
Staat
mit
Nachzahlungen
für
die
gestiegenen
Einnahmen
und
Vorauszahlungen
in
der
Annahme,
das
höhere
Niveau
bleibe
—
während
der
Betroffene
eigentlich
Schulden
abbauen
müsste,
die
er
|
in
der
schlechteren
Zeit
gemacht
hat.
Von
diesem
ganz
praktischen
Raub
an
der
Bevölkerung
einmal
abgesehen,
darf
man
sich
fragen:
Was
macht
eine
hohe
Staatsquote
mit
der
Gesellschaft?
Was
passiert,
wenn
sich
Fleiß
und
Ehrgeiz
im
Wettbewerb
nicht
mehr
lohnen?
Wenn
Wettbewerb
selbst
langsam
abstirbt?
Wenn
immer
mehr
direkt
vom
Staat
abhängig
sind?
In
welcher
Welt
findet
sich
Louis
dann
wieder?
In
einer,
die
das
Leben
als
Herausforderung
und
Abenteuer
nimmt,
bei
dem
sich
das
Risiko
lohnt?
Nein.
Die
Menschen
werden
träge,
passiv
und
immer
un-
miindiger.
Sie
verlassen
sich
auf
die
Gemeinschaft,
auf
den
Zufluss
von
Geld
durch
Anpassung,
denn
wer
beißt
die
Hand,
die
ihn
fiit-
tert?
Ohne
echten
Wettbewerb
verkiimmert
die
Innovation,
entfällt
der
Antrieb
fiir
konkurrierende
Ideen.
Nenne
mir
einen
Staatsbe-
trieb,
der
gut
funktioniert
und
vor
Service
und
Leben
nur
so
spriiht.
54
Angriff
#3
Nenn
mir
ein
gutes
Produkt,
das
die
Planwirtschaft
hervorgebracht
hat.
Je
höher
die
Staatsquote,
desto
lebloser
eine
Gesellschaft.
Willst
du
das
für
deine
Kinder?
55
EN
I
a
.
SELBSTVERTEIDIGUNG
#3
Eigentum
und
Mobilität
Du
kannst
die
Staatsquote
nicht
abschaffen,
aber
dein
Vermögen
partiell
dem
Zugriff
entziehen.
Zum
einen
gilt:
Echtes
Eigentum
lässt
sich
schwerer
besteuern
als
Einkommen.
Ob
die
bereits
erwähnten
Edelmetalle,
Immobilien
oder
strategisch
gewählten
Sachwerte
wie
etwa
Objekte
aus
einem
Gebiet,
in
dem
du
dich
perfekt
auskennst
(Uhren,
Oldtimer,
antike
Bücher,
Retrospiele
mit
absurdem
Sammlerwert,
Kunstwerke)
—
all
das
ist
oft
weniger
stark
von
Steuerzugriff
und
Inflation
betroffen
als
Lohn,
Unterneh-
mensgewinn
oder
Gewinn
aus
Solo-Selbstständigkeit
und
freibe-
ruflicher
Tätigkeit.
Besonders
in
diesen
Feldern
sollte
dir
ein
guter
Steuerberater
seinen
Lohn
wert
sein,
denn
die
Komplexität
der
Gesetzgebung
und
die
wenigen
verbliebenen
Gestaltungsmöglich-
keiten
wirst
du
nur
in
den
seltensten
Fällen
selbst
durchblicken.
Im
zweiten
Schritt
ziehst
du
entweder
dein
Geld
schrittweise
aus
dem
System
raus
—
oder
gleich
dich
selbst.
Mach
dich
unab-
hängig
von
Transfers
—
je
mehr
du
selbst
verwaltest,
von
Alters-
vorsorge
bis
Absicherung,
desto
weniger
bist
du
Teil
eines
Sys-
tems,
das
mit
jedem
neuen
sozialen
Versprechen
seine
Staatsquote
erhöht.
Falls
du
flexibel
und
mobil
leben
kannst,
überlege
dir,
einen
zusätzlichen
Zweit-
oder
Ferienwohnsitz
im
Ausland
aufzu-
bauen
und
dich
bereits
mit
der
Kultur
im
entsprechenden
Land
zu
beschäftigen.
Nicht
nur
theoretisch,
sondern
in
der
Praxis,
vor
Ort.
Um
schon
einmal
herauszufinden,
ob
man
auch
an
anderen
Orten
57
Der
digitale
Euro
der
Welt
klarkommt
und
ein
Netzwerk
aufbauen
kann.
Wer
in
Be-
tracht
zieht,
die
Heimat
vollständig
zu
verlassen,
muss
sich
zwecks
Beratung
dafür
jemanden
suchen,
der
eine
offizielle
Erlaubnis
der
Behörden
besitzt.
Kein
Witz:
So
befiehlt
es
das
Gesetz
zum
Schut-
ze
der
Auswanderer
und
Auswanderinnen
(Auswandererschutzge-
setz
—
AuswSG).
[19]
Checkliste
für
Louis’
Zukunft
und
deine
Gegenwart:
Y
Reduziere
deine
Abhängigkeit
vom
System,
zum
Beispiel
durch
private
Vorsorge
statt
staatlicher.
JY
Prüfe
einen
Zweitwohnsitz
im
Ausland.
Y
Nutze
steuerliche
Gestaltungsspielräume
—
mit
Hilfe
eines
guten
Steuerberaters
am
Beispiel
von
Stiftungen
oder
Hol-
dingstrukturen.
Vv
Verwalte
Altersvorsorge
und
Absicherung
eigenständig.
Y
Investiere
in
strategische
Sachwerte:
Edelmetalle,
Immobi-
lien,
Uhren,
Oldtimer,
Bücher,
Kunst
et
cetera.
58
ANGRIFF
#4
Enteignung
durch
AMLA
und
Vermögensregister
Stell
dir
vor,
du
besitzt
nun
Kunst,
Aktien,
Immobilien,
einen
ge-
pflegten
Oldtimer
oder
einfach
nur
ein
paar
wertvolle
Sammler-
stücke
aus
der
Familie.
Leider
wird
der
Staat
sehr
bald
alles
darü-
ber
wissen.
Nicht
nur
in
groben
Zügen
—
sondern
detailliert,
vollständig,
zentralisiert.
Das
ist
die
Idee
hinter
dem
europäischen
Vermögensregister,
von
dem
die
EU
behauptet,
es
sei
allenfalls
ein
Gedankenspiel.
Offiziell
geht
es
darum,
illegale
Finanzströme
zu
verhindern
und
Steuerflucht
zu
bekämpfen.
In
der
Praxis
soll
eine
der
umfassendsten
Erfassungen
privaten
Eigentums
entstehen,
die
Europa
je
gesehen
hat.
Während
Ursula
von
der
Leyen
jederzeit
ihre
dienstlichen
SMS
löschen
darf,
soll
die
Vermögenssituation
jedes
Bürgers
digital
sichtbar
werden
—
für
Behörden,
internatio-
nale
Partner
und
potenziell
sogar
für
politische
Zwecke.
Das
ist
ein
echter
Paradigmenwechsel
schlimmster
Art,
denn
wenn
es
so
kommt,
bedeutet
Besitz,
sofern
er
nicht
mobil
genug
ist,
nicht
mehr
Freiheit,
sondern
potenzielle
Belastung
und
Verlustangst.
Was
du
besitzt,
kann
überwacht,
bewertet,
besteuert,
eingefroren
oder
sogar
enteignet
werden
—
wenn
nicht
heute,
dann
morgen,
ab-
hängig
von
der
politischen
Lage
und
den
offiziellen
Vorwänden.
Das
Werkzeug
dafür
ist
die
Datenbank
der
AMLA,
in
der
alle
na-
tionalen
Register
zusammenfließen
sollen.
Die
AMLA
ist
die
Anti
59
Der
digitale
Euro
Money
Laundering
Authority
(Anti-Geldwäsche-Behörde),
eine
neu
geschaffene
EU-Behörde
mit
Sitz
in
Frankfurt
am
Main,
in
einem
Glasturm
mit
400
Mitarbeitern.
[20]
Als
sie
im
Juli
2025
ihre
Arbeit
aufgenommen
hat,
gab
es
enthusiastische
Reportagen
in
den
öffentlich-rechtlichen
Sendern.
Als
würden
heldenhafte
Menschen
gegen
die
grassierende
Geldwäsche
und
Finanzkrimi-
nalität
in
Europa
zu
Felde
ziehen.
Was
diese
Behörde
tatsächlich
alles
darf,
kann
man
in
der
EU-AML-Verordnung
nachlesen,
der
Verordnung
(EU)
2024/1624
des
Europäischen
Parlaments
und
des
Rates
vom
31.
Mai
2024
zur
Verhinderung
der
Nutzung
des
Finanzsystems
für
Zwecke
der
Geldwäsche
oder
der
Terrorismus-
finanzierung,
die
am
19.
Juni
2025
im
Amtsblatt
der
Europäischen
Union
veröffentlicht
wurde.
[21]
Das
ist
überhaupt
das
Perfide
an
der
EU
—
man
kann
ihr
nicht
nachsagen,
dass
sie
verheimlicht,
was
sie
plant.
Die
Bürokraten
aus
Brüssel
und
Straßburg
veröffentlichen
ausnahmslos
jeden
Ge-
setzesentwurf,
jedes
fertige
Gesetz
und
jede
Verordnung
in
allen
Sprachen.
Dabei
können
sie
sicher
davon
ausgehen,
dass
kein
Bür-
ger
diese
Ungetüme
jemals
in
Gänze
oder
auch
nur
in
Teilen
lesen
oder
verstehen
wird.
Die
Journalisten
der
»selbst
ernannten
Quali-
tätsmedien«
könnten
das
auswerten,
machen
es
aber
nicht.
Wir
schon.
Mein
Team
und
ich
quälen
uns
durch
diese
Paragrafen
und
ge-
hen
in
die
Gluthölle
der
Bleiwüste,
weil
eine
Verordnung
wie
die
EU-AML
oder
der
Vorschlag
für
eine
VERORDNUNG
DES
EURO-
PÄISCHEN
PARLAMENTS
UND
DES
RATES
zur
Einführung
des
digitalen
Euro
(COM(2023)
369
final),
zu
dem
wir
gleich
kommen,
eben
keine
abstrakten
Werke
sind,
sondern
unmittelbare
Pläne
für
unsere
Kinder
und
künftige
Generationen.
Gräbt
man
sich
durch
die
Verordnung
gegen
die
Geldwäsche,
findet
man
heraus,
dass
die
AMLA
mithilfe
der
Fähigkeiten
heuti-
ger
künstlicher
Intelligenz
und
Algorithmen
bald
die
Daten
der
60
Angriff
#4
rund
450
Millionen
EU-Bürger
analysieren
darf.
Der
Weg
führt
zum
BORIS,
zum
Beneficial
Ownership
Registers
Interconnection
System.
In
diesem
IT-System
der
Europäischen
Union
laufen
die
einzelnen
nationalen,
sogenannten
Transparenzregister
zusammen.
Sie
verzeichnen,
wer
bei
Unternehmen,
Stiftungen,
Trusts
und
ähn-
lichen
Rechtsgestaltungen
zu
den
Berechtigten,
den
Beteiligten
ge-
hört,
also
welche
natürlichen
Personen
die
Unternehmen
kontrol-
lieren
oder
besitzen,
auch
nur
in
Teilen.
Viele
Länder
sind
bereits
daran
angeschlossen,
angestrebt
sind
alle.
[22]
Die
AMLA
erhält
einen
privilegierten,
EU-weiten
Zugriff
auf
alle
diese
Register.
Sie
kann
prüfen,
ob
du
an
einem
Unternehmen
Anteile
besitzt,
sie
kann
Bankkonten
überwachen,
Immobilien
und
sogar
Schließfächer.
So-
gar
NGOs
und
Journalisten
erhalten
Zugriff
auf
diesen
digitalen
Pranger.
Kein
Wunder,
dass
sie
ihn
nicht
kritisieren.
In
der
Praxis
bilden
das
BORIS-System
und
die
AMLA
somit
ein
Vermögens-
register.
Louis
habe
ich
diesen
Wahnsinn
der
Überwachung
mal
ver-
deutlicht,
indem
ich
einen
Teil
seiner
Spielsachen
katalogisiert
habe.
Ich
habe
Fotos
geschossen,
sie
ausgedruckt
und
beschriftet,
den
einzelnen
Sachen
Nummern
zugeteilt.
»Was
machst
du
da?«,
fragte
er
mich,
als
ich
mich
absichtlich
dabei
»erwischen«
ließ.
»Ich
halte
bloß
ganz
genau
fest,
was
du
so
hast.«
»Wieso?«,
fragte
er
mich
und
sah
mich
dabei
an,
als
sei
ich
ein
klein
wenig
wahnsinnig
geworden.
In
Zukunft
wirst
du
in
der
Pflicht
sein,
fiir
jedes
Eigentum
nachzuweisen,
dass
du
legal
daran
gekommen
bist.
Eine
unver-
schamte
Beweislastumkehr,
die
jeden
Biirger
erst
einmal
pauschal
zum
potenziellen
Verbrecher
erklärt,
Es
braucht
dann
keine
Rich-
ter,
keine
Belege.
Es
reicht,
wenn
die
kiinstliche
Intelligenz
der
AMLA
dich
als
verdächtig
einstuft
oder
der
böse
Nachbar
einen
Tipp
gegeben
hat,
dass
du
schon
wieder
ein
neues
Auto
besitzt
oder
schon
das
zweite
Mal
in
diesem
Jahr
im
Urlaub
warst.
Zack
61
Der
digitale
Euro
—
schuldig,
bis
du
das
Gegenteil
beweisen
kannst!
Rechtlich
ge-
sehen
ist
das
alles
keine
Enteignung,
aber
faktisch
schon.
Der
di-
gitale
Euro
und
die
digitale
ID
werden
diesen
Zugriff
nämlich
lü-
ckenlos
möglich
machen.
62
SELBSTVERTEIDIGUNG
#4
Den
Besitz
unsichtbar
machen,
ohne
illegal
zu
sein
Völlige
Unsichtbarkeit
ist
in
einer
digitalisierten
Welt
kaum
noch
möglich.
Aber
es
gibt
Wege,
deinen
Besitz
privat
zu
halten,
ohne
gegen.
geltendes
Recht
zu
verstoßen
—
noch!
Erneut
muss
ich
hier
den
Kauf
von
Edelmetallen
hervorheben.
Wir
melden
nichts,
du
kannst
dein
Gold
nach
einem
Jahr
steuerfrei
verkaufen.
Du
kannst
dein
Gold
auch
einfach
verschenken,
spenden
oder
eben
behalten
—
was
du
magst.
Die
erworbenen
Schätze
sind
dann
sicher
und
ori-
ginell
einzulagern
—
selbstverständlich
nicht
in
Schließfächern
von
Banken
oder
bankgeführten
Depots.
Wenn
du
Gold
oder
andere
echte
Werte
daheim
aufbewahrst,
wähle
dafür
keine
offensichtli-
chen
Stellen.
Deine
»hohe
Kante«
sollte
nicht
die
Matratze
sein
und
auch
nicht
unbedingt
ein
heimischer
Tresor,
der
sofort
schreit:
»Hier
sind
die
Werte!«
Stell
dir
vor,
du
suchst
als
staatlicher
Scherge
oder
als
privater
Einbrecher
nach
den
Schätzen.
Was
wirst,
was
kannst
du
kaum
alles
beachten?
Alltägliche
Gegenstände
wie
die
vierzigste
von
150
Konservendosen
im
Vorratskeller,
die
keine
ist,
sondern
eine
Attrappe.
Doppelte
Wände
von
Möbelstücken
und
Einbauten,
die
sich
auch
auf
den
dritten
Blick
nicht
erkennen
lassen.
Geheime
Fächer
hinter
Türzargen,
Fußleisten
oder
Lichtschaltern.
Mit
Louis
habe
ich
mal
eine
andere
Art
von
Versteckspiel
aus-
geführt.
Nicht
wir
sollten
uns
voreinander
verstecken,
sondern
je-
63
Der
digitale
Euro
weils
eine
Playmobil-Figur
irgendwo
im
Zimmer
verbergen.
Nicht
mal
im
ganzen
Haus
—
nur
in
seinem
Zimmer.
Er
hat
jedes
Mal
gewonnen
...
Edelmetalle
kann
man
auch
in
speziell
präparierten
Rohren
bis
zu
anderthalb
Meter
tief
im
Erdreich
eingraben
—
die
Tiefe,
ab
der
die
meisten
Metalldetektoren
nicht
mehr
reagieren.
Stell
dir
vor,
dieses
Stückchen
Boden
befindet
sich
dann
auch
noch
unter
der
Bodenplatte
der
Gartenhütte
oder
der
Garage.
Werde
kreativ,
streue
die
Portionen
—
und
halte
das
Wissen
um
das
Versteck
mög-
lichst
exklusiv.
Nur
die
engsten
Mitmenschen
dürfen
davon
wis-
sen
—
oder
erst
mal
niemand,
bis
dein
Testament
geöffnet
wird.
Liegt
das
bei
einem
Notar,
darf
er
das
Geheimnis
nur
denen
eröff-
nen,
die
du
dazu
auserkoren
hast.
Halte
den
Ort
abseits
eines
ge-
schützten
Dokumentes
wie
dem
versiegelten
Testament
auf
keinen
Fall
schriftlich
fest,
weder
klassisch
noch
digital.
Je
nach
Police
decken
mittlerweile
auch
Hausratversicherungen
Edelmetalle
und
Bargeld
bis
zu
einem
gewissen
Grundbetrag
ab.
Moderne
Tresore
lassen
sich
in
eine
Alarmanlage
einbinden.
Eine
zweite
Methode
der
Selbstverteidigung
gegen
den
neuen
Big
Brother
aus
Frankfurt
und
Brüssel
besteht
darin,
das
Vermö-
gen
über
die
deutschen
Grenzen
hinweg
auf
verschiedene
Rechts-
räume,
Währungen
und
Lagerorte
zu
verteilen.
Auch
ein
deinem
Zweit-
oder
Ferienwohnsitz.
Praktisch
kannst
du
das
mit
folgen-
den
Schritten
angehen.
Du
hältst
einen
Teil
deines
Vermögens
in
Fremdwährungen
wie
dem
Schweizer
Franken,
dem
US-Dollar
oder
der
sehr
unterschätz-
ten
norwegischen
Krone,
die
recht
stabil
ist,
da
dieses
Land
in
Europa
beachtliche
Bodenschätze
besitzt.
Damit
senkst
du
das
Ri-
siko,
welches
aus
Währungsreformen,
Kapitalverkehrskontrollen
oder
Sonderabgaben
im
Euroraum
entstehen
kann.
Du
eröffnest
Bank-
oder
Wertpapierkonten
in
stabilen,
rechtsstaatlich
verlässli-
64
Selbstverteidigung
#4
chen
Ländern
wie
der
Schweiz,
Liechtenstein
oder
Singapur
und
lagerst
dort
einen
Teil
deines
Geldes
oder
deiner
Wertpapiere.
Du
versteckst
etwas
von
deinen
Edelmetallen
nicht
in
den
Röh-
ren
unter
der
Gartenhütte
oder
den
Attrappen
im
Haus,
sondern
in
Hochsicherheitsdepots
im
Ausland,
die
den
direkten
Zugriffsmög-
lichkeiten
deutscher
oder
europäischer
Behörden
entzogen
sind.
Allerdings
eine
sehr
kostspielige
Methode.
Der
Versand
erfolgt
über
spezialisierte
Logistikunternehmen,
die
den
Transport
sicher
und
rechtlich
korrekt
abwickeln,
inklusive
aller
Zollformalitäten.
Vollständige
Anonymität
gibt
es
dabei
nicht,
da
jeder
legale
Trans-
port
und
die
Zollabfertigung
zur
Speicherung
von
Daten
im
Rah-
men
der
gesetzlichen
Pflichten
führt
—
sie
werden
aber
nicht
zwangsläufig
an
deutsche
Behörden
weitergegeben.
Zumindest
»noch«
nicht.
Du
investierst
in
Sachwerte
wie
Immobilien,
Firmenbeteiligun-
gen
oder
Agrarland
in
unterschiedlichen
Ländern
mit
soliden
Rechtssystemen,
was
zusätzliche
Diversifikation
schafft
und
das
Risiko
von
Enteignungen
oder
Sondersteuern
im
Heimatland
redu-
ziert.
Das
klingt
alles
immer
sehr
abenteuerlich
oder
aufwendig,
aber
ich
weiß
zum
Beispiel
persönlich
von
finanziell
lediglich
mit-
telprächtig
aufgestellten
Menschen
aus
dem
künstlerischen
Be-
reich,
die
sich
beispielsweise
sehr
günstige
Grundstücke
mit
reno-
vierungsbedürftigen
Häusern,
Höfen
oder
Gehöften
darauf
geleistet
haben,
manche
in
Dänemark
oder
Schweden,
andere
im
Baltikum,
einige
sogar
direkt
am
Meer
—
für
Preise,
zu
denen
man
in
Berlin
nur
eine
Hochhauswohnung
bekommt
und
in
München
eine
Dach-
kammer.
Etwas
Betuchtere
verschwinden
ganz
dorthin,
wo
ich
und
meine
kleine
Familie
in
diesem
Buch
Urlaub
machen
—
nach
Dubai.
Jedes
Land
hat
seine
Vorteile
und
Nachteile.
Wichtig
ist,
für
sich
selbst
einen
Überblick
zu
gewinnen,
wo
die
Vorteile
gegenüber
den
Nachteilen
überwiegen.
So
kann
es
auch
weiterhin
die
richtige
Ent-
scheidung
sein,
Deutschland
als
sein
einziges
Domizil
zu
bewah-
65
Der
digitale
Euro
ren,
weil
man
vor
Ort
eben
das
beste
Netzwerk
und
oft
auch
die
stärksten
sozialen
Kontakte
besitzt.
Du
streust
deine
Anlagen
über
verschiedene
Finanzplätze,
De-
potbanken
und
Rechtssysteme
und
setzt
gezielt
auch
auf
solche
Staaten,
in
denen
Eigentumsrechte
besonders
gut
geschützt
und
Eingriffsbarrieren
für
ausländische
Behörden
hoch
sind.
Dazu
ge-
hören
wieder
die
Schweiz,
Liechtenstein,
Singapur,
Hongkong,
Lu-
xemburg
oder
Ungarn.
Auch
die
Gründung
einer
ausländischen
Holding
oder
Stiftung
kann
strategisch
sinnvoll
sein.
Wichtig
ist
dabei
allerdings,
steuerliche
und
rechtliche
Vorgaben
sowohl
im
In-
als
auch
im
Ausland
strikt
zu
beachten,
um
nicht
selbst
neue
Risi-
ken
in
Form
unfreiwilliger
Steuerdelikte,
wie
etwa
durch
die
be-
reits
thematisierte
Wegzugsteuer,
zu
schaffen.
Ein
letzter
Rat,
der
alle
diese
Maßnahmen
begleitend
betrifft:
Lies
keine
Schlagzeilen.
Lies
Gesetzestexte.
Sie
verraten
mehr.
Wer
frühzeitig
erkennt,
wie
die
rechtliche
Architektur
gebaut
wird,
kann
heute
gestalten,
was
morgen
vielleicht
unmöglich
ist.
Und
die
KI
kann
nicht
nur
den
Instanzen
der
Überwachung
helfen,
sondern
auch
dir,
indem
du
die
besagten
Texte
ihr
zur
genauen
Analyse
ein-
speist.
In
meinen
Webinaren
arbeite
ich
genau
diese
Themen
Mo-
nat
für
Monat
kostenlos
heraus,
um
unsere
Kunden
stets
auf
dem
Laufenden
zu
halten.
Und
vor
allem:
Investiere
in
dich
selbst.
Deine
Bildung,
deine
Fähigkeiten,
deinen
Horizont,
deine
Gesundheit.
Das
sage
ich
dir
und
das
sage
ich
auch
meinem
Sohn:
Das
Humankapital
kann
man
uns
niemals
nehmen,
nicht
mit
dem
digitalen
Euro,
nicht
mit
dem
Vermögensregister,
mit
keinem
Kontrollmechanismus
der
Welt.
66
Selbstverteidigung
#4
Checkliste
für
Louis’
Zukunft
und
deine
Gegenwart:
JY
Lagere
Edelmetalle
kreativ
und
sicher
—
Attrappen,
Möbel-
wände,
Bodenplatten,
Gartenverstecke,
keine
schriftlichen
Hinweise
(außer
im
Testament).
JY
Verteile
dein
Vermögen
international
auf
Lander
mit
stabi-
len
Rechtsrahmen
wie
Schweiz,
Liechtenstein,
Singapur.
JY
Setze
auf
Fremdwährungen
wie
Schweizer
Franken,
US-
Dollar
oder
Norwegische
Krone
zur
Risikostreuung.
JY
Lagere
Edelmetalle
gegebenenfalls
in
Hochsicherheitsde-
pots
im
Ausland.
Y
Investiere
in
Sachwerte
außerhalb
der
EU:
Immobilien,
Firmenbeteiligungen,
Agrarland,
auch
mit
kleinem
Budget
möglich.
Y
Gründe
gegebenenfalls
ausländische
Holdings
oder
Stif-
tungen,
achte
dabei
strikt
auf
rechtliche
Vorgaben.
Y
Diversifiziere
über
verschiedene
Finanzplätze
und
Depot-
banken
hinweg.
v
Lies
Gesetzestexte
statt
Schlagzeilen
und
nutze
Kl
zur
Ana-
lyse
zukünftiger
Risiken.
Y
Bleibe
informiert
durch
vertrauenswürdige
Fachquellen
wie
meine
kostenlosen
Webinare.
Y
Investiere
in
dich
selbst
und
dein
Humankapital.
|
67
Der
digitale
Euro
|
Der
berühmte
J.
P.
Morgan,
einflussreichster
Bankier
seiner
Zeit,
|
:
fasste
einst
in
wenigen
Worten
perfekt
zusammen:
»Gold
ist
:
}
Gold
Alles
andere
ist
Kredit«
=
©:
MB
Die
Spatzen
unterm
Dach
Der
Flughafen
von
München
ist
immer
wieder
ein
Erlebnis.
Zwi-
schen
den
Terminals
streckt
sich
ein
faszinierendes
Dach
über
einen
riesigen
Innenhof.
Gut
40
Meter
hoch
und
fast
90
Meter
weit
gespannt
leuchten
die
aus
Glas
gewobenen
Membranfelder
im
Ta-
geslicht,
weich
und
imposant
zugleich,
wie
Wolken
an
einem
Sommermorgen.
Wenn
es
regnet,
prasselt
es
hoch
über
einem,
als
stünde
man
im
größten
Zelt
der
Welt.
Der
Architekt
Helmut
Jahn
sagte
damals,
er
wolle
keine
gewöhnliche
Flughafenhalle
erschaf-
fen,
sondern
einen
Ort,
der
Freiheitsgefühl
und
Techniklust
vereint
—
das
definitive
Tor
zur
Welt.
Unter
dem
Dach
wuseln
die
Men-
schen,
den
Blick
suchend,
voller
Vorfreude.
Die
Geschäftsleute
spielen
cool
und
lässig,
doch
selbst
denen
sehe
ich
an,
dass
der
kleine
Junge
in
ihnen
nicht
minder
aufgeregt
ist.
Ein
großer
Bier-
garten
nimmt
einen
Großteil
des
Platzes
ein,
mit
Bäumen
bestückt.
Von
den
Gängen
der
Empore,
dem
Obergeschoss,
kann
man
dort
hineinsehen,
wie
die
Menschen
zwischen
Fässern
und
Pflanzen
vor
ihren
großen
Gläsern
mit
Weißbier
sitzen,
oder
kleinen
mit
Rotwein,
Brezeln
und
Weißwurst
vor
sich.
Sie
haben
noch
Zeit
bis
zum
Flug
oder
sind
gerade
heimgekehrt
und
haben
noch
diese
Ruhe
vom
Urlaub
in
sich,
die
sie
davon
abhält,
sofort
nach
Hause
zu
hasten.
Ich
mag
das
Reden,
das
Lachen
und
das
Gläserklirren.
68
Selbstverteidigung
#4
Das
faszinierendste
Geräusch
des
Flughafens
allerdings
sind
die
Spatzen.
Hunderte
von
ihnen
halten
sich
unter
der
Dachkonstruk-
tion
auf,
flattern
umher,
singen
mit
tausend
Stimmen.
Man
hat
den
Eindruck,
im
Vogelhaus
eines
Zoos
zu
stehen.
Viktoria
und
Louis
hören
es
sich
fasziniert
an,
schauen
nach
oben
und
stellen
fest,
dass
man
die
kleinen
Tierchen
viel
mehr
hört,
als
dass
man
sie
se-
hen
kann.
Diesmal
bin
ich
es,
der
vom
Handy
abgelenkt
ist,
denn
ich
habe
ein
paar
wichtige
Dinge
geregelt,
um
mein
Versprechen
einzuhalten.
Als
ich
fertig
bin,
fällt
mein
Blick
zu
einer
kleinen,
alten
Frau,
die
sich
alle
Mühe
gegeben
hat,
sich
gepflegt
zu
klei-
den,
aber
statt
einer
Handtasche
zwei
große,
ausgebeulte
Stoffbeu-
tel
am
Arm
hängen
hat.
Zielstrebig
hält
sie
auf
eine
Mülltonne
zu,
greift
völlig
schamfrei
hinein,
kramt
darin
herum,
zieht
eine
Plas-
tikflasche
heraus
und
steckt
sie
in
einen
der
Beutel.
Ohne
sich
auch
nur
verlegen
umzusehen,
ob
auch
keiner
guckt.
Sie
hat
es
wohl
aufgegeben,
sich
dafür
zu
schämen.
Das
derzeitige
System
lässt
es
zu,
dass
alte
Herrschaften,
die
früher
ihren
Lebensabend
genießen
durften,
heute
wie
selbstverständlich
ans
Leergutsammeln
ge-
wöhnt
sind.
»All
diese
Menschen«,
sagt
Viktoria
und
schaut
sich
das
bunte
Treiben
mit
kindlichem
Staunen
an.
Sie
hat
die
arme
Rentnerin
nicht
bemerkt.
Ist
gut
so.
Gern
absorbiere
ich
etwas
vom
Zustand
der
Welt.
Ȇberall
fliegen
sie
hin.
Ich
meine,
ist
das
nicht
eigentlich
Wahnsinn,
wie
weit
wir
als
Menschheit
gekommen
sind?
Du
stehst
jetzt
noch
hier
in
München
und
egal,
was
du
sehen
möchtest
—
in
allerhöchstens
eineinhalb
Tagen
bist
du
da,
stehst
vor
dem
Uluru,
dem
roten
Riesenfelsen
im
Herzen
von
Australien,
oder
an
der
Chinesischen
Mauer
oder
irgendwo
im
glasklaren
Pazifik,
ein
paar
Urlaubshütten
auf
Sankt
Vincent
hinter
dir.«
»Oder
am
Strand
von
Dubai,
mit
den
Füßen
im
Persischen
Golf
und
dem
Blick
auf
das
höchste
Gebäude
der
Welt«,
sage
ich.
|
69
Der
digitale
Euro
Sie
strahlt.
»Das
ist
doch
ein
Wunder.
Oder?«
Natürlich
stimme
ich
ihr
zu,
aber
ich
denke
schon
wieder
—
und
sehe
daher
wahrscheinlich
recht
grimmig
aus.
»Was?«
»Nix.«
»Na
komm
schon,
Schatz,
ich
kenne
dich
doch.
Lass
es
raus.
Sonst
gärt
es
in
dir
wie
altes
Obst
und
dir
wird
gleich
im
Flugzeug
schlecht.
«
»Ja,
nun
...«
»Ja?«
»Wie
lange
noch?«
Ich
werfe
die
Hände
in
die
Luft
und
erwar-
te
fast,
dass
ich
die
Spatzen
erschrecke.
Doch
sie
bemerken
mich
gar
nicht
dort
oben.
Üblicherweise
heißt
es
ja:
Lieber
den
Spatz
in
der
Hand
als
die
Taube
auf
dem
Dach.
Hier
flattern
die
Spatzen
unterm
Dach
und
vereinen
sich
ab
und
zu
in
kleinen
Schwärmen
mit
den
Tauben
unten
am
Boden,
um
die
herzhaften
Krumen
der
Brezeln
und
anderen
Snacks
aufzupicken.
Ich
fahre
fort:
»Wie
lan-
ge
konnen
wir
einfach
noch
so
hinfliegen,
wo
wir
wollen?
Wie
lange
können
wir
noch
herkommen
und
sagen,
das
nötige
Klein-
geld
vorausgesetzt:
Ich
möchte
heute
da
hin,
ich
möchte
morgen
dort
hin,
ich
möchte
diesen
wunderschönen
Planeten
kennenler-
nen,
auf
den
ich
irgendwie
geworfen
worden
bin.
Bislang
halten
uns
davon
nur
ganz
selten
mal
ein
paar
Klimakleber
ab,
die
sich
auf
das
Flugfeld
pappen.
Was
übrigens
zeigt,
dass
man
sich
nicht
mal
an
unseren
Flughäfen
um
die
Sicherheit
kümmert,
wenn
schon
so
ein
paar
Goren
auf
das
Rollfeld
kommen.
Bei
der
AMLA
aber,
da
geht’s
nur
um
Kriminalität
und
Geldwäsche
von
Terroristen.
Für
die
sind
Klimakleber
nur
nützliche
Idioten.
Dann
ist
es
vorbei
mit
der
Bewegungsfreiheit.
Dann
heißt
es,
wenn
du
ein
Ticket
bu-
chen
möchtest:
»Tut
mir
leid,
Ihr
CO,-Kontingent
fiir
das
erste
Halbjahr
ist
bereits
aufgebraucht.«
Denn
zahlen
kannst
du
nur
noch
mit
dem
digitalen
Euro
und
dich
ausweisen
nur
noch
mit
der
70
Selbstverteidigung
#4
Digital
ID
—
wo
alles
festgehalten
ist,
all
dein
Verhalten
und
all
deine
vermeintlichen
Sünden.«
Ein
paar
Leute
gucken
schon.
Ich
werde
immer
etwas
lauter,
wenn
ich
mich
aufrege.
Viktoria
bleibt
völlig
gelassen.
»Glaubst
du
wirklich,
dass
das
geschehen
wird?«
»Wenn
der
digitale
Euro
kommt,
wenn
das
digitale
staatliche
Geld
nach
und
nach
zum
einzigen
wird,
das
wir
nutzen
dürfen?
Ja!
Ich
hoffe
es
nicht,
aber
ich
glaube
es.«
71
ANGRIFF
#5
Der
digitale
Euro
als
totales
Kontrollinstrument
Schon
im
Oktober
2025
plant
die
EU,
den
wohl
wichtigsten
Schritt
ihres
Bestehens
zu
machen
und
endgültig
die
Büchse
der
Pandora
zu
öffnen.
Erstmals
nur
als
»Angebot«,
aber
selbstverständlich
im
Laufe
der
Zeit
als
alternativlose
Pflicht,
führt
sie
den
digitalen
Euro
ein.
[23]
Zahllose
Beschwichtigungen
seitens
Brüssel
gehen
damit
ein-
her.
So
behauptet
die
EU
allen
Ernstes,
der
digitale
Euro
sei
nicht
programmierbar
und
alle
Behauptungen
in
die
Richtung,
dass
man
mit
diesem
Geld
das
Verhalten
der
Menschen
steuern
will,
seien
bloß
böswillige
Verschwörungstheorien.
Das
ist
eine
dreiste
Lüge.
Woher
ich
das
weiß?
Weil
wir
die
Texte,
welche
die
EU
publi-
ziert,
zu
deren
Entsetzen
eben
tatsächlich
Zeile
für
Zeile
lesen.
Da
der
digitale
Euro
das
Schlüsselthema
dieses
Buches
ist,
zitiere
ich
an
dieser
Stelle
einmal
wörtlich
aus
der
Verordnung
des
Europdii-
schen
Parlaments
und
des
Rates
zur
Einführung
des
digitalen
Euro:
73
Der
digitale
Euro
Artikel
24
|
Bedingte
Zahlungsvorgänge
in
digitalen
Euro
(1)
Um
sicherzustellen,
dass
Zahlungsdienstleister
und
Nut-
zer
des
digitalen
Euro
bedingte
Zahlungsvorgänge
in
di-
gitalen
Euro
nutzen
können,
kann
die
Europäische
Zen-
tralbank
a)
gemäß
Artikel
5
Absatz
2
detaillierte
Maßnahmen,
Vor-
schriften
und
Standards
erlassen,
die
Zahlungsdienst-
leister
anwenden
können,
um
interoperable
bedingte
Zahlungsvorgänge
in
digitalen
Euro
zu
gewährleisten;
b)
die
Funktionen
in
der
Abwicklungsinfrastruktur
für
den
digitalen
Euro
bereitstellen,
die
für
die
Ausführung
be-
dingter
Zahlungsvorgänge
in
digitalen
Euro,
einschließ-
lich
der
Rückstellung
von
Geldbeträgen,
erforderlich
sind.
Diesem
Punkt
1
des
Artikels
24
fügen
sie
dann
den
Punkt
2
hinzu:
(2)
Beim
digitalen
Euro
handelt
es
sich
nicht
um
program-
mierbares
Geld.
[24]
Was
aber
bedeutet
»bedingte
Zahlungsvorgänge«
sonst?
Es
bedeu-
tet,
dein
Geld
wird
nur
unter
bestimmten
Bedingungen
freigege-
ben.
»Bedingte
Zahlungen«
sind
faktisch
dasselbe
wie
eine
Pro-
grammierung.
Wie
könnte
das
am
Ende
konkret
aussehen?
2026
könnte
die
EU
das
Green
Deal
Programm
einführen.
Umwelt-
schutz,
Idealismus,
Weltrettung
—
juchhu,
alle
sind
dafür
und
wer
sich
dagegen
äußert,
ist
ein
Verschwörungstheoretiker
oder
ein
Nazi.
Wir
kennen
das.
Kommt
der
Green
Deal,
könnte
jeder
Bürger
ein
monatliches
CO,-Budget
erhalten,
das
über
ein
bedingtes
Zah-
74
Angriff
#5
lungsvorgangsverhalten
durchgesetzt
wird.
Du
willst
am
15.
des
Monats
tanken?
Deine
Zahlung
wird
blockiert,
denn
auf
dem
Dis-
play
der
bargeldlosen
Kasse
der
Tankstelle
steht:
»CO,-Budget
überschritten,
Zahlung
verweigert.«
Der
bereits
erwähnte
Artikel
24
macht
genau
das
möglich.
»Was«,
fragst
du
dich
vielleicht,
»wenn
der
Pächter
der
Tank-
stelle
ein
Rebell
ist
und
beim
digitalen
Euro
überhaupt
nicht
mitmachen
will?«
So
wie
viele
Kioske
und
kleine
Läden
in
den
Kiez-Vierteln
der
großen
Städte
heute
sogar
die
ganz
normale
Kar-
tenzahlung
verweigern
und
»nur
Cash«
an
die
Tür
kleben?
Hier
greift
Artikel
7
der
Verordnung,
deren
erste
drei
Punkte
wir
uns
mal
anschauen:
Artikel
7
Status
als
gesetzliches
Zahlungsmittel
(1)
Dem
digitalen
Euro
wird
der
Status
als
gesetzliches
Zah-
lungsmittel
zuerkannt.
(2)
Der
Status
des
digitalen
Euro
als
gesetzliches
Zahlungs-
mittel
beinhaltet
die
Verpflichtung
zur
Annahme
des
digi-
talen
Euro
zum
vollen
Nennwert
und
die
dadurch
bewirk-
te
Entlastung
von
der
Zahlungsverpflichtung.
(3)
Die
Verpflichtung
zur
Annahme
des
digitalen
Euro
bedeu-
tet,
dass
der
Zahlungsempfänger
eine
Zahlung
mit
digi-
talen
Euro
zur
Erfüllung
der
Zahlungsverpflichtung
nicht
ablehnen
darf.
[25]
Du
siehst
—
jeder
Händler
muss
den
digitalen
Euro
nach
dessen
Einführung
annehmen.
Das
ist
die
Vorbereitung
darauf,
dass
er
ir-
gendwann
als
einziges
Zahlungsmittel
übrigbleibt.
75
Der
digitale
Euro
Richtig
pikant
wird
es
in
Artikel
37,
Absatz
5:
(5)
Der
Kommission
wird
die
Befugnis
übertragen,
Durchfüh-
rungsrechtsakte
zur
Festlegung
von
Transaktionsgrenzen
und
Verfügungsrahmen
für
den
digitalen
Euro
zu
erlas-
sen.
Diese
Durchführungsrechtsakte
werden
gemäß
dem
in
Artikel
39
genannten
Prüfverfahren
erlassen.
[26]
Da
sitzen
also
Menschen
in
Brüssel
und
Straßburg,
die
bestimmen,
wie
viel
Geld
du
für
welchen
Zweck
noch
verwenden
darfst.
Dein
eigenes
Geld
wird
zur
Waffe
gegen
deine
eigene
Freiheit.
Sie
kön-
nen
dich
sogar
ausbremsen,
wenn
du
in
irgendeiner
Weise
als
»ge-
fährliche«
Person
registriert
bist.
Wir
sehen
tagtäglich,
wie
schnell
das
geht,
wenn
die
Polizei
wegen
harmloser
Verhöhnung
von
Poli-
tikern
vor
der
Tür
steht
—
und
das
bald
noch
schneller
gehen
kann,
wenn
der
Nachbar
bei
dir
ein
nicht
belegbares
Vermögen
meldet.
Hierzu
der
folgende
Abschnitt:
Artikel
29
Einhaltung
der
gemäß
Artikel
215
AEUV
erlassenen
Sanktio-
nen
der
Union
(1)
Zahlungsdienstleister,
die
Zahlungsvorgänge
in
digitalen
Euro
ausführen,
überprüfen,
ob
es
sich
bei
den
entspre-
chenden
Nutzern
des
digitalen
Euro
um
gelistete
Personen
oder
Organisationen
handelt.
Diese
Überprüfungen
führen
die
Zahlungsdienstleister
unmittelbar
nach
Inkrafttreten
einer
neuen
oder
geänderten
nach
Artikel
215
AEUV
er-
lassenen
restriktiven
Maßnahme
durch,
die
das
Einfrieren
von
Vermögenswerten
oder
das
Verbot
der
Zurverfügung-
/
stellung
von
Geldbeträgen
oder
wirtschaftlichen
Ressour-
cen
vorsieht,
mindestens
aber
einmal
pro
Kalendertag.
76
Angriff
#5
(2)
Während
der
Ausführung
eines
Zahlungsvorgangs
in
di-
gitalen
Euro
müssen
der
beteiligte
Zahlungsdienstleister
des
Zahlers
und
der
beteiligte
Zahlungsdienstleister
des
Zahlungsempfängers
nicht
zusätzlich
zu
den
in
Absatz
1
genannten
Überprüfungen
prüfen,
ob
es
sich
bei
dem
Zahler
oder
dem
Zahlungsempfänger,
deren
Zahlungs-
konten
für
den
digitalen
Euro
für
die
Ausführung
des
be-
treffenden
Zahlungsvorgangs
in
digitalen
Euro
verwen-
det
werden,
um
gelistete
Personen
oder
Organisationen
handelt.
[27]
Na?
Wärst
du
eine
»gelistete
Person«?
Hast
du
die
»falschen«
Artikel
geteilt,
die
»falschen«
Videos
geschaut,
die
»falschen«
Events
besucht?
Noch
ist
Louis
zu
klein,
um
die
Diffamierungs-Unkultur
zu
er-
leben,
die
es
ja
bereits
in
der
Gesellschaft
gibt.
Ich
stelle
mich
aller-
dings
darauf
ein,
dass
es
spätestens
ab
der
weiterführenden
Schule
von
dem
ein
oder
anderen
Mitschüler
heißt:
»Sag
mal,
ist
dein
Papa
nicht
dieser
gefährliche
Hetzer?«
Es
wird
so
kommen
wie
damals,
als
sie
dich
während
der
Corona-Zeit
aus
der
Gesellschaft
ausgeschlossen
haben,
weil
du
skeptisch
und
ungeimpft
warst.
Damals,
als
öffentlich-rechtlich
finanzierte
Meinungsmacherinnen
wie
Sarah
Bosetti
diejenigen,
die
skeptisch
gegenüber
der
Impfung
waren,
als
verzichtbaren
»Blinddarm
der
Gesellschaft«
bezeichnen
durften
oder
Gestalten
wie
Nikolaus
Blome
fordern,
man
möge
»mit
dem
Finger«
auf
sie
zeigen.
Gesellt
sich
dann
2028
dem
digitalen
Euro
die
digitale
ID
hinzu,
bleibt
dem
großen
Bruder
nichts
mehr
verborgen.
Aus
Angst
vor
Repressalien
wird
sich
die
Bevölkerung
selbst
zensie-
ren.
Die
perfekte
digitale
Diktatur
—
ohne
Gewalt,
ohne
Zwang,
ohne
Widerstand.
77
Der
digitale
Euro
»Alles
eine
infame
Lüge
von
Hetzern«,
würden
sie
in
Brüssel
sagen,
aber
ausgerechnet
die
sogar
vorbestrafte
Zentralbankchefin
Christine
Lagarde
hat
sich
in
einem
Interview
unfreiwillig
ver-
raten.
Sie
sagt:
»In
Europa
gibt
es
derzeit
eine
Schwelle
von
1000
Euro.
Da-
rüber
hinaus
darf
man
nicht
bar
bezahlen.
Wenn
man
es
doch
tut,
bewegt
man
sich
im
Graubereich.
Man
geht
ein
Risiko
ein.
Wird
man
erwischt,
landet
man
im
Gefängnis.
Aber
der
digitale
Euro
wird
nur
in
einem
begrenzten
Rahmen
kontrolliert
werden.
Es
wird
Kontrolle
geben.
Sie
haben
recht,
völlig
recht.
Wir
überlegen
derzeit,
ob
man
für
sehr
kleine
Be-
träge,
also
etwa
300
bis
400
Euro,
einen
Mechanismus
ein-
führen
könnte,
bei
dem
es
gar
keine
Kontrolle
gibt.
Aber
das
könnte
gefährlich
sein.
Die
Terroranschläge
in
Frankreich
vor
etwa
zehn
Jahren
wurden
vollständig
mit
solchen
kleinen,
anonymen,
wiederaufladbaren
Kreditkarten
finanziert,
die
man
völlig
anonym
nutzen
konnte.«
[28]
Sie
sagt
es
mit
ihren
eigenen
Worten:
»Es
wird
Kontrolle
geben.«
Keine
Verschwörungstheorie,
sondern
offizielle
Agenda
der
EZB-
Chefin.
Einer
Frau,
die
wegen
Fahrlässigkeit
verurteilt
wurde,
aber
—
kein
Witz
—
wegen
ihrer
»Persönlichkeit«
keine
Strafe
bekam.
[29]
78
SELBSTVERTEIDIGUNG
#5
Mache
dich
unabhängig
—
oder
unersetzbar
Der
digitale
Euro
ist
keine
technische
Kleinigkeit,
nicht
bloß
eine
neue
Zahlungsmethode
wie
damals
die
EC-Karte
oder
heute
Apple
Pay
oder
PayPal.
Es
ist
ein
fundamentaler
Systemwechsel.
Egal,
wie
viel
Anlaufzeit
vom
»Angebot«
zur
einzigen
Option
er
noch
braucht
—
jetzt
ist
die
Zeit
zu
handeln.
Ich
möchte
an
dieser
Stelle
nicht
das
Kaufen,
Halten
und
Verstecken
echter
Vermögenswerte
wiederholen
—
es
gilt
pauschal
als
gute
Reaktion
für
alle
Angriffe.
Ein
Detail
dazu
darf
ich
aber
hinzufügen
—
besorge
dir
Gold
und
Silber
auch
in
sehr
kleinen
Einheiten.
Für
den
Fall,
dass
du
es
nicht
als
Anlage
benötigst,
sondern
wirklich
als
Zahlungsmittel
für
den
täglichen
Bedarf.
Wir
bei
Kettner
Edelmetalle
bieten
daher
auch
ganz
gezielt
entsprechende
Produkte
zum
Krisenschutz
an
(siehe
Info-Kasten
am
Ende
des
Buches).
Beschäftige
dich
mit
dem
Aufbau
von
Autarkie,
von
echter
Un-
abhängigkeit.
Ja,
es
ist
richtig
zu
verfolgen,
was
in
der
Welt
pas-
siert
und
was
auf
uns
zukommt.
Deswegen
liest
du
dieses
Buch,
deswegen
schaust
du
unsere
Videos
und
verfolgst
sicher
auch
zahl-
reiche
andere
alternative
Nachrichtenkanäle.
Doch
was
folgt
aus
diesem
Bewusstsein?
Hast
du
für
Notfälle
wie
einen
Blackout
oder
eine
fatale
Finanzkrise
mit
Engpässen
schon
ein
solides
Vorrats-
lager
angelegt?
Befasse
dich
mit
der
haltbaren
Nahrung
und
den
79
Der
digitale
Euro
Wasservorräten,
die
dort
hineingehören.
Mit
reißfesten
200-Liter-
Säcken
für
die
Wanne
als
flexiblen
Wasser-Vorratstank.
Mit
autar-
ker
Stromerzeugung,
je
nach
Wohnsituation.
Lebst
du
in
einem
Haus,
besorge
dir
einen
klassischen
Diesel-Generator.
Lebst
du
in
einer
Wohnung
mit
Balkon,
schaue
dir
Balkonkraftwerke
an
—
klei-
ne,
leistungsstarke
Solarpaneele.
Hast
du
einen
Kamin,
der
bislang
nur
Deko
ist,
prüfe
nach,
ob
er
noch
den
neuesten
Bestimmungen
des
Emissionsschutzes
entspricht
—
und
rüste
gegebenenfalls
nach
oder
tausche
aus.
Stocke
die
Holzvorräte
auf.
Bewohnst
du
kamin-
freie
Räumlichkeiten,
besorge
dir
Teelichtöfen,
Thermokleidung
und
Schlafsäcke,
die
bis
zu
minus
25
Grad
Celsius
verkraften.
Ob
im
eigenen
Garten,
im
Schrebergarten,
auf
der
gemeinsamen
Dach-
terrasse,
auf
dem
Balkon
oder
auch
nur
auf
irgendeinem
Stückchen
Grün,
zu
dem
man
Zugang
hat
—
sind
die
Lager
mit
Konserven
und
haltbaren
Lebensmitteln
gefüllt
und
die
Versorgung
mit
Wasser,
Strom
und
Wärme
gesichert,
darfst
du
dich
zusätzlich
mit
dem
An-
bau
von
frischem
Obst
und
Gemüse
beschäftigen.
Was
wächst
wann
und
wie?
Lege
ich
ein
Hochbeet
an
oder
setze
ich
alles
direkt
in
die
Erde?
Richtig
eingerichtet
lässt
sich
fast
ganzjährig
etwas
ernten.
Sollten
die
Regierungen
dieses
Kontinents,
wie
es
mitunter
den
Eindruck
macht,
in
einen
Krieg
hinein
schlafwandeln,
solltest
du
bereits
einen
Ort
geplant
haben,
an
den
du
deine
Lieben
in
Si-
cherheit
bringst.
Für
die
Flucht
muss
der
Wagen
vollgetankt
sein,
die
Papiere
aktuell,
Bargeld
und
echte
Werte
am
Mann.
Gibt
es
einen
zentralen
Ordner
für
die
elementarsten
Dokumente?
Liegen
die
Notfallkoffer
mit
Kleidung,
Medizin,
Batterien,
Kabeln
sowie
allen
wichtigen
Telefonnummern
und
Passwörtern
auch
als
Papier-
notizen
gepackt
bereit?
Gibt
es
einen
Kanister
mit
Sprit
im
Koffer-
raum?
Ein
Zelt
und
einen
Gaskocher?
Wahrscheinlich
nicht.
Eher
hast
du
wie
die
meisten
deine
ganze
Zeit
darauf
verwendet,
dich
über
mögliche
Krisen
zu
informieren,
bist
aber
nie
ins
Handeln
ge-
kommen
—
und
hast
über
all
den
mentalen
Stress,
der
sich
weder
in
80
Selbstverteidigung
#5
»Kampf«
noch
in
»Flucht«
ausleben
kann,
einen
Cortisol-Bauch
bekommen.
Der
Tag,
all
das
zu
ändern,
ist
heute.
Schaffe
deine
persönliche
Krisenvorbereitung,
plane,
kaufe
und
lagere
Notfall-
vorräte
ein.
Schlage
Holz.
Besorge
Überlebensmaterial.
Reaktivie-
re
und
pflege
Kontakte
in
den
Ländern
und
Regionen,
die
dein
Fluchtziel
sein
sollen.
Mach
das
Auto
fit.
Lege
den
Ordner
an.
Der
Vorteil
wird
nicht
nur
sein,
dass
du
besser
vorbereitet
bist,
falls
ent-
weder
die
ganze
Gesellschaft
kollabiert
oder
sie
dich
einfach
aus-
schließt
—
du
fühlst
dich
besser!
Der
Körper
stößt
auf
einmal
Glückshormone
aus,
obwohl
sich
an
der
Weltlage
und
den
schlim-
men
Gründen
für
das
Handeln
gar
nichts
geändert
hat.
Doch
der
Körper
weiß
das
nicht.
Er
merkt
nur
—
wow,
endlich
ist
da
jemand
wieder
handlungsfähig.
Der
Grund,
weshalb
uns
eine
digitale
Diktatur
so
schnell
an
den
Eiern
kriegen
kann,
ist
ja,
dass
die
meisten
von
uns
wirtschaft-
lich
abhängig
sind
—
und
zugleich
ersetzbar.
Eine
fatale
Kombina-
tion.
Was
aber,
wenn
du
den
realen
Mitmenschen
etwas
anbieten
kannst,
was
sie
nur
von
dir
bekommen
—
oder
nur
von
dir
so
gut?
Eine
Dienstleistung
oder
ein
Produkt,
das
sie
wirklich
brauchen?
Sie
werden
dir
dafür
dann
im
Zweifel
alles
geben,
was
du
willst,
abseits
der
verengten
Zahlungssysteme.
Handwerk
hat
in
diesem
Sinne
mehr
denn
je
zuvor
goldenen
Boden,
denn
keine
KI
kann
den
Klempner,
den
Maurer,
den
Tischler,
den
Installateur
oder
den
Autoschrauber
ersetzen.
Ebenso
wird
keine
App
für
die
Menschen
als
Landwirt
Gemüse
anbauen
oder
Tiere
züchten,
den
Müll
ab-
holen,
sie
als
Bodyguard
beschützen,
ihre
Hecken
schneiden
oder
ihre
Kinder
und
Tiere
betreuen.
Stell
dir
vor,
du
fängst
mit
all
diesen
Maßnahmen
jetzt
an
und
animierst
sogar
andere
dazu,
endlich
die
Nabelschnur
zum
System
zu
durchtrennen
—
dann
wäre
der
digitale
Euro
nicht
das
Ende,
sondern
ein
Weckruf.
81
Der
digitale
Euro
Checkliste
für
Louis’
Zukunft
und
deine
Gegenwart:
JY
Errichte
ein
autarkes
Notfallsystem:
Nahrung,
Wasser,
Strom,
Wärme.
Y
Nutze
Balkonkraftwerke,
Generatoren,
Teelichtöfen
und
Notfallschlafsäcke.
Vv
Lege
Vorräte
an:
Konserven,
Wasser,
Brennholz,
Thermo-
kleidung,
Medizin.
Y
Plane
realistische
Fluchtrouten
und
sichere
Orte
für
den
Notfall.
Y
Bereite
Dokumentenordner,
Notfallkoffer,
Spritkanister
und
Bargeld
vor.
Y
Reaktiviere
Kontakte
in
Ausweichregionen
oder
-ländern.
J/
Werde
handlungsfähig
—
körperlich,
organisatorisch,
mental.
Y
Baue
deine
Unersetzbarkeit
auf:
Handwerk,
Landwirtschaft,
Betreuung,
Schutz,
Reparatur.
JY
Ermögliche
Tausch
und
direkte
Versorgung
abseits
zentra-
ler
Systeme.
Y
Halte
Gold
und
Silber
auch
in
kleinen
Einheiten,
für
alltägli-
che
Tauschszenarien
im
Krisenfall.
a0
-
_
DerGoldmoment
©
©
Gold
bleibt
nicht
nur
anonym,
sondern
beim
physischen
Kauf
&
0
mehrwertsteuerbefreit
Cs
und
wer
es
länger
als
ein
Jahr
hält,
i
©
muss
in
Deutschland
nicht
einmal
etwaige
Gewinne
beim
Wie-
|
x
derverkauf
versteuern.
©
>
82
Selbstverteidigung
#5
Buchung
auf
Papier
Der
Mann
vor
uns
in
der
Schlange
wirkt
unglaublich
gepflegt.
Es
heißt
ja,
man
solle
immer
zuerst
auf
die
Schuhe
achten,
dann
auf
die
Uhr
und
dann
erst
auf
die
restliche
Kleidung.
Viktoria
würde
sagen,
die
Fingernägel
sind
entscheidend,
und
ich
finde,
es
macht
auch
etwas
aus,
wie
jemand
riecht.
Es
gibt
famose
Parfüms,
eine
faszinierende
Welt,
überhaupt
ist
es
irre,
was
die
Menschheit
an
Aromen
hinbekommt,
sei
es,
um
sie
als
Düfte
außen
an
den
Körper
zu
sprühen
oder
sich
als
Getränke
genussvoll
zu
genehmigen.
Bei
dem
Reisenden
vor
uns
stimmt
jedenfalls
alles.
Die
Schuhe
sind
klassische
Oxfords
aus
Leder,
die
Uhr
ein
zurückhaltendes
Stück,
wie
es
Literaturprofessoren
tragen
würden.
Was
er
genau
drauf
hat,
kann
ich
nicht
benennen,
aber
es
trägt
Noten
von
Zimt,
Zitro-
ne
und
Oud
zugleich,
und
was
ich
von
den
Fingernägeln
erhaschen
kann,
ist
perfekt
geschnitten
und
gefeilt.
Gerade
ziehen
diese
Fin-
ger
ein
ausgedrucktes
Schriftstück
aus
einer
sauberen
Klarsicht-
folie.
Der
Mann
am
Counter
nimmt
es
entgegen
und
schaut
stirn-
runzelnd
auf
das
Blatt.
|
»Das
ist
...«
—
er
zogert
—
»...
ihre
Buchungsbestitigung.
«
»So
ist
es.
Das
erste
Mal
nach
Dubai
und
das
nicht
mal
ge-
schaftlich.«
»Haben
Sie
denn
den
QR-Code
auf
dem
Handy?«
»Nein,
wieso?
Hier
steht
doch
alles
drauf.
Der
alte
Herr
beugt
sich
leicht
über
den
Tresen,
nestelt
seine
Hand
über
das
Blatt
Papier
und
tippt
auf
die
entsprechenden
Stellen.
»Flugnummer,
Name,
Uhrzeit,
Sitzplatz.«
An
den
Schaltern
links
und
rechts
geht
es
ziigiger
voran.
Mit
geschickten
Handgriffen
bringen
die
Bediensteten
die
Markie-
rungsbdndchen
an
den
Koffergriffen
an,
machen
sie
verfolgbar
wie
beringte
Tauben.
83
Der
digitale
Euro
»Ja,
aber
ohne
den
QR-Code
kann
ich
Sie
hier
nicht
einche-
cken.
Der
Scanner
funktioniert
nur
mit
einem
digitalen
Code.«
»Ich
fliege
ohne
Telefon
nach
Dubai.
Ganz
bewusst.
Ich
möch-
te
jeden
Schritt
der
Reise
genießen.
Mit
meinen
eigenen
Augen,
nicht
mit
der
Kamera
von
dem
Ding.
Mein
Neffe
sagte,
ein
Pro-
gramm
von
Google
könnte
mir
sogar
jede
Sehenswürdigkeit,
jedes
Gebäude
erklären,
wenn
ich
nur
die
Kamera
draufhalte.
Wissen
Sie,
was
ich
ihm
geantwortet
habe?«
»Nein.«
Der
Mann
hinter
dem
Counter
schüttelt
den
Kopf.
Er
wirkt
freundlicher
als
die
junge
Frau
im
Spielzeugladen,
denn
er
ist
einen
Hauch
zu
alt
für
den
starren
Blick
der
Gen
Z.
Trotzdem
merkt
man
ihm
bereits
an,
dass
sein
Lächeln
nur
noch
professionell
gespielt
ist.
»Ich
habe
meinem
Neffen
gesagt:
Finn,
weißt
du,
was
ich
ma-
che,
wenn
ich
wissen
möchte,
was
da
vor
mir
steht?
Ich
frage
die
Menschen
vor
Ort.
Ich
buche
mir
eine
Führung.
Ich
schaue
in
die
Bücher,
die
ich
dazu
mitgenommen
habe.
Davon
abgesehen«
—
der
Mann
beugt
sich
noch
stärker
zum
Flughafenangestellten
—
»möch-
te
ich
nicht,
dass
irgendjemand
von
der
Reise
weiß.
Unsere
Tele-
fone
senden
immer
ihren
Standort,
wussten
Sie
das?
Ach,
natürlich
wussten
Sie
das,
Sie
kennen
es
ja
nicht
anders.«
Der
Mann
hinterm
Schalter
bemüht
sich
um
Höflichkeit.
»Ich
verstehe
das,
wirklich.
Aber
unser
System
kann
ohne
den
digitalen
Check-in
keine
Bordkarte
erzeugen.«
»Ganz
ehrlich?
Ich
verstehe
nicht,
was
Sie
mir
da
sagen.
Es
ist
doch
alles
da.«
»Nein,
was
Sie
mir
hier
vorlegen,
ist,
wie
soll
ich
das
sagen,
es
ist
nur
die
Reservierung,
verstehen
Sie?
Nur
der
Beweis,
dass
Sie
die
Reise
gebucht
haben.
Aber
wenn
Sie
hier
schon
mit
Papier
kommen,
dann
hätten
Sie
auch
den
QR-Code
mit
ausdrucken
müs-
sen.
So,
wie
wenn
Sie
ein
Paket
bei
Hermes
abgeben,
also
ohne
84
Selbstverteidigung
#5
App
im
Telefon.
Da
drucken
Sie
doch
auch
ein
Etikett
aus,
auf
dem
ein
Code
ist,
den
der
Mann
oder
die
Frau
im
Paketshop
dann
scannen
kann.«
»Ich
versende
meine
Pakete
immer
mit
der
Post
und
fülle
den
Aufkleber
aus,
der
da
bereitliegt.«
Der
Mann
am
Counter
seufzt
schwer
und
schaut
mich
ganz
kurz
über
die
Schulter
des
Mannes
hinweg
entschuldigend
an.
Ich
senke
ein
wenig
die
Augenlider,
was
wortlos
sagen
soll:
Ist
okay.
Ich
bin
ganz
entspannt.
Bin
ich
auch
tatsächlich,
denn
irgendwie
finde
ich
es
sympathisch,
wie
der
Herr
vor
mir
seine
frühe
Rente
verbringt.
Ohne
Telefon
und
mit
Buchung
auf
Papier.
»Papa?
Warum
geht
es
nicht
weiter?«
Louis
zupft
an
meinem
Hemdzipfel.
Ich
beuge
mich
zu
ihm
runter.
»Das
ist
so
ähnlich
wie
im
Laden
heute
Vormittag.
Der
Mann
will
auch
alles
in
echt
machen,
weißt
du?
Mit
Papier.
Nicht
mit
Karte
oder
Handy.«
»Und
das
geht
nicht
mehr!«,
schlussfolgert
mein
Kleiner
richtig.
»Genau.
Weil
das
Blatt
Papier
von
ihm,
das
kann
nicht
mit
dem
Computer
sprechen.
Und
wenn
du
nicht
mit
dem
System
sprechen
kannst,
dann
glaubt
dir
das
System
nicht,
dass
du
überhaupt
noch
dazugehörst.«
Der
Mann
hinterm
Schalter
gibt
dem
alten
Herrn
seinen
Aus-
druck
wieder,
beugt
sich
nun
seinerseits
leicht
vor
und
zeigt
auf
einen
Schalter
am
Rand
der
Reihe.
»Sehen
Sie
die
Kollegin
da
hinten?
Die
ist
auf
Sonderfälle
spezialisiert.
Bitte
gehen
Sie
zu
ihr,
die
kann
dann
aus
der
Buchung
irgendwie
das
Ticket
erzeugen.«
Der
alte
Herr
schiebt
das
Blatt
Papier
in
die
Folie
zurück
und
schüttelt
den
Kopf.
»Ein
Sonderfall?
Ich
sollte
der
Normalfall
sein
und
kein
seltsamer
Sonderfall!
«
Er
dreht
sich
um
und
schiebt
sich
an
uns
vorbei,
um
die
Schlan-
ge
wechseln
zu
können.
85
Der
digitale
Euro
»Verzeihung«,
sagt
er
und
es
tut
mir
in
der
Seele
weh,
denn
so
ein
Mann
muss
sich
für
nichts
entschuldigen.
»Alles
gut«,
entgegne
ich
und
schäme
mich
nun
fast,
als
ich
dem
Mann
am
Schalter
den
QR-Code
unserer
Buchung
vor
die
;
Nase
halte.
Im
Hintergrund
quengelt
noch
eine
Dame
der
Gen
Z,
dass
es
bestimmt
so
ein
Typ
sei,
der
nicht
durch
den
Körperscanner
gehen
will,
weil
er
zu
viele
Schwurbelei
im
Kopf
hat.
Ich
atme
fünfmal
tief
durch,
um
ruhig
zu
bleiben.
86
ANGRIFF
#6
Die
digitale
Identität
wird
zum
Gefängnis
Es
ist
schwer
festzulegen,
wann
es
begonnen
hat,
aber
spätestens
|
seit
der
flächendeckenden
Verbreitung
des
Smartphones
und
der
Verlagerung
der
meisten
Daten
und
Programme
in
die
Cloud
wird
unser
Leben
Tag
für
Tag
digitaler
—
und
unsere
Freiheit
und
Ano-
nymität
immer
kleiner.
Man
stelle
sich
das
vor:
Noch
vor
rund
zehn
Jahren
konnte
man
in
eine
Tankstelle
oder
einen
Supermarkt
gehen,
sich
eine
Prepaid-Telefonkarte
kaufen
und
sie
vollkommen
anonym
nutzen,
höchstens
auf
Basis
eines
erfundenen
Namens
und
einer
willkürlichen
E-Mail-Adresse.
Mittlerweile
muss
man
die
sogenannten
Prepaid-Karten
ausnahmslos
per
Postident
oder
Video-Identifikation
inklusive
Ausweisscan
freischalten,
sodass
jede
Nummer
eindeutig
der
realen
Person
zugeordnet
ist.
Beim
E-Mail-Verkehr
ist
es
ganz
ähnlich,
auch
wenn
dort
noch
ein
paar
wenige
Anbieter
existieren,
die
das
Anlegen
eines
E-Mail-Post-
fachs
ohne
Nutzung
der
realen
Daten
möglich
machen.
Seit
dem
1.
Januar
2024
existiert
in
Deutschland
die
digitale
Patientenakte.
Am
26.03.2025
ist
der
sogenannte
EU-Gesundheitsdatenraum
er-
öffnet
worden,
der
es
ermöglicht,
Gesundheitsdaten
innerhalb
der
EU
auf
Knopfdruck
und
digital
auszutauschen.
[30]
Rezepte
wer-
den
nicht
mehr
auf
Papier
ausgestellt,
sondern
direkt
auf
die
Karte
geladen.
Was
mit
den
Daten
bei
den
Krankenkassen
sonst
noch
so
87
Der
digitale
Euro
passiert,
kann
keiner
genau
wissen.
Tatsache
ist:
Über
Jahre
hin-
weg
sollen
Millionen
von
Rezeptdaten
aus
Apothekenrechenzen-
tren
über
Umwege
an
die
Pharmaindustrie
weitergegeben
und
teils
sogar
verkauft
worden
sein,
noch
dazu
nicht
ausreichend
anony-
misiert.
Die
Datenlieferanten
—
also
die
Abrechnungszentren,
die
eigentlich
für
Krankenkassen
die
Rezepte
der
Apotheken
bearbei-
ten
und
abrechnen
—
haben
die
erhobenen
Rezeptdaten
weiterver-
arbeitet
und
an
medizinische
Marktforschungsfirmen
verkauft.
Diese
Firmen
erstellten
Studien
und
Berichte,
die
wiederum
an
die
Pharmaindustrie
verkauft
wurden,
um
Marketingkampagnen
und
den
gezielten
Vertrieb
zu
unterstützen.
Friedrich
Merz
fechten
sol-
che
Gefahren
nicht
an
—
er
machte
auf
einer
Wahlkampfveranstal-
tung
am
30.01.2025
den
Vorschlag,
dass
diejenigen,
die
kein
Prob-
lem
mit
der
digitalen
Gesundheitskarte
haben,
günstigere
Beiträge
erhalten
sollten.
[31]
Der
Schriftsteller
Dave
Eggers
hat
2013
mit
The
Circle
einen
Mil-
lionen-Bestseller
geschrieben,
in
dem
all
die
verstreuten
digitalen
Daten
in
einer
einzigen
App
zusammengeführt
werden.
In
dem
Fall
sogar
freiwillig,
ohne
staatlichen
Zwang.
Der
Technologiekonzern
hinter
der
Software
verführt
die
Menschen
mit
Komfort
und
Ein-
fachheit
—
und
mit
dem
eigenen
Narzissmus.
Denn
zusätzlich
zum
ganzen
Leben
als
Digitalpaket
in
der
Tasche
vermarktet
das
Unter-
nehmen
leichte
tragbare
Kameras
namens
»SeeChange«,
mit
denen
Menschen
ihr
Leben
als
Echtzeit-Vlog
in
die
Öffentlichkeit
stellen.
Politiker
machen
es
vor,
die
gern
»transparent«
sein
möchten
—
und
damit
jeden,
der
auf
sein
Menschenrecht
der
Privatsphäre
pocht,
verdächtig
machen.
Wer
sich
nicht
völlig
gläsern
macht,
muss
was
zu
verbergen
haben.
Unterm
Strich
entsteht
wie
zu
erwarten
eine
Dystopie
totaler
Überwachung
und
gegenseitiger
Durchleuchtung,
die
in
der
Romanvorlage
(anders
als
im
Film)
durch
eine
absolut
bittere
Schlussszene
unterstrichen
wird.
Der
Versuch,
sich
diesem
88
Angriff
#6
System
zu
entziehen,
und
die
Flucht
vor
ein
paar
von
anderen
Nut-
zern
gesteuerten
Drohnen
kostet
einen
Freund
der
weiblichen
Hauptfigur
durch
einen
Autounfall
fast
das
Leben.
Sie
—
die
für
den
Konzern
der
Circle-App
arbeitet
—
hat
nichts
daraus
gelernt,
son-
dern
steht
an
seinem
Bett,
schaut
ihn
an
und
ärgert
sich
darüber,
nun
nicht
mehr
den
vollen
Zugriff
auf
seine
Gedanken
und
sein
Verhalten
zu
haben.
Das
Koma
als
letzter
Ausweg
aus
dem
totalen
kollektiven
Netz.
Die
reale
Dystopie
ähnlicher
Art,
die
auf
uns
zukommt
und
welche
die
anmaßenden
Gesellschaftsklempner
der
EU
geplant
haben,
heißt
Digital
ID.
Im
Prinzip
preist
die
Politik
die
digitale
ID
ähnlich
an
wie
der
fiktionale
Konzern
in
The
Circle
seine
superpraktische
und
beque-
me
App.
Endlich
müssen
wir
uns
nicht
mehr
verzetteln
und
»dür-
fen«
alles
zentral
in
eine
App
einspeisen,
sodass
wir
es
immer
zur
Hand
haben
—
unsere
Kontozugänge,
unsere
Gesundheitsdaten,
unseren
Reisepass,
unseren
Personalausweis,
unseren
Führerschein,
unsere
Bildungsnachweise,
unseren
Lebenslauf
und
was
man
sonst
noch
alles
so
mit
sich
herumträgt.
ADAC-Mitgliedschaft,
Bonus-
programme,
Organspendeausweis.
In
der
App
sollen
die
Daten
an-
geblich
viel
besser
vor
kriminellem
Zugriff
geschützt
sein
als
bis-
lang
einzeln
auf
weiter
Flur.
Und
selbstverständlich,
ganz
bestimmt,
bleibt
das
Ganze
völlig
freiwillig.
Was
wird
passieren?
Die
Digital
ID
wird
obligatorisch
werden
dafür,
überhaupt
noch
reisen
zu
können,
ein
Auto
zu
mieten,
Verträge
abzuschlie-
ßen,
einzukaufen.
Jeder
Klick
wird
gespeichert
und
ausgewertet.
Privatsphäre
ist
ein
Konzept
von
gestern.
Ganz
praktisch
herrscht
außerdem
Smartphone-Zwang.
Ohne
das
Gerät
wird
die
Teilnah-
me
an
der
Gesellschaft
unmöglich.
Bei
Verlust
geht
gleich
das
ganze
Leben
mit
über
den
Jordan.
89
Der
digitale
Euro
Das
Mittel
dazu?
Laut
dem
Gesetzesentwurf
zum
digitalen
Euro
wird
der
digitale
Euro
in
die
digitale
ID
integriert.
In
Artikel
25
steht:
EUid-Brieftaschen
(1)
Front-End-Dienste
sind
mit
den
EUid-Brieftaschen
inter-
operabel
oder
in
diese
integriert.
(2)
Auf
Antrag
der
Nutzer
des
digitalen
Euro
stellen
die
Zah-
lungsdienstleister,
die
den
digitalen
Euro
bereitstellen,
sicher,
dass
die
Nutzer
auf
die
Funktionen
ihrer
EUid-
Brieftaschen
gemäß
Artikel
6a
der
Verordnung
(EU)
—
Vorschlag
für
eine
Verordnung
des
Europäischen
Parla-
ments
und
des
Rates
zur
Änderung
der
Verordnung
(EU)
Nr.
9170/2014
im
Hinblick
auf
die
Schaffung
eines
Rah-
mens
für
eine
europäische
digitale
Identität
(COM(2021)
281
final)]
zurückgreifen
können.
[32]
So,
wie
in
The
Circle
einige
Politiker
»mit
gutem
Beispiel
voran-
gehen«
und
sich
gläsern
machen,
um
den
Rest
der
Gesellschaft
unter
Druck
zu
setzen,
haben
sich
in
unserer
Wirklichkeit
bereits
wichtige
Stimmen
aus
dem
Establishment
für
die
digitale
Identität
ausgesprochen.
Sie
sei
nicht
nur
nötig
für
finanzielle
Dienstleis-
tungen,
sagte
die
niederländische
Königin
Maxima
auf
dem
Welt-
wirtschaftsforum
in
Davos,
sondern
auch,
»um
festzustellen,
wer
geimpft
ist
oder
nicht,
für
die
Anmeldung
an
der
Schule
und
den
Erhalt
von
staatlichen
Zuwendungen«.
[33]
Auch
der
spanische
Ministerpräsident,
Pedro
Sanchez,
forderte
in
Davos
eine
digitale
ID
als
Ausweis
fürs
Internet
beziehungsweise
Social
Media.
Um
es
zu
betonen:
Niemand
soll
laut
diesem
Herren
noch
länger
ein-
fach
so
ins
Netz
gehen
können.
Nur
mittels
Freischaltung
durch
90
Angriff
#6
die
digitale
Identität.
[34]
Alles
immer
nur
zu
unser
aller
Bestem,
selbstverständlich,
gegen
Hate
Speech
und
Cybermobbing
—
und
zur
Rettung
des
Klimas
natürlich,
das
hätte
ich
fast
vergessen.
Sanchez
und
Maxima
beziehen
sich
in
ihrer
Schwärmerei
für
die
Digitalisierung
der
menschlichen
Identität
auch
auf
das
Projekt
ID2020,
das
darauf
abzielt,
jedem
Menschen
weltweit
eine
»si-
chere«
digitale
Identität
zu
verschaffen.
Unterstützt
von
großen
Technologieunternehmen
wie
Microsoft,
der
Bill
&
Melinda
Gates
Stiftung,
der
Rockefeller
Foundation
und
der
Impfallianz
GAVI,
soll
diese
digitale
Identität
Menschen
in
ärmeren
Ländern,
die
keinen
offiziellen
Ausweis
haben
(wie
Flüchtlinge
oder
Men-
schen
in
Entwicklungsländern),
Zugang
zu
Gesundheitsversor-
gung,
Bildung
oder
finanziellen
Diensten
ermöglichen.
ID2020
nutzt
dabei
moderne
Technologien
wie
Biometrie
(Gesichtserken-
nung,
Iris-
oder
Fingerabdruck)
und
Blockchain,
um
eine
»selbst-
verwaltete
Identität«
zu
erzeugen,
bei
der
die
Nutzer
angeblich
volle
Kontrolle
darüber
haben,
welche
Daten
sie
teilen
und
wel-
che
nicht.
[35]
Die
EU
hat
sich
als
offizielles
Ziel
gesetzt,
dass
bis
2030
jeder
Bürger
eine
digitale
ID
besitzt.
Auch
im
Koalitionsvertrag
der
neu-
en
GroKo
ist
festgehalten,
dass
es
in
Deutschland
eine
verpflich-
tende
digitale
ID
geben
wird.
Unter
Punkt
2.2
heißt
es
dort:
Wir
setzen
auf
konsequente
Digitalisierung
und
»Digital-Only«:
Verwaltungsleistungen
sollen
unkompliziert
digital
über
eine
zentrale
Plattform
(»One-Stop-Shop«)
ermöglicht
werden,
das
heißt
ohne
Behordengang
oder
Schriftform.
Jeder
Bürger
und
jede
Bürgerin
erhält
verpflichtend
ein
Bürgerkonto
und
eine
digitale
Identität.
Wir
werden
die
EUDI-Wallet
für
Bür-
gerinnen
und
Bürger
und
Unternehmen
bereitstellen,
mit
der
Identifikation,
Authentifizierung
und
Zahlungen
ermöglicht
91
Der
digitale
Euro
werden.
Wer
den
digitalen
Weg
nicht
gehen
will
oder
kann,
erhält
Hilfe
vor
Ort.
[36]
In
der
Praxis
wird
der
letzte
Satz
bedeuten:
Wer
den
digitalen
Weg
nicht
gehen
will
oder
kann,
wird
so
lange
gegängelt,
schikaniert
und
ausgegrenzt,
dass
er
irgendwann
nachgeben
wird
—
so
wie
vie-
le
sich
völlig
»freiwillig«
impfen
ließen,
um
wieder
am
gesell-
schaftlichen
Leben
teilnehmen
zu
dürfen.
92
SELBSTVERTEIDIGUNG
#6
Spuren
verwischen,
Verweigerung
und
die
Kraft
des
Netzwerkens
Wenn
dir
beim
Lesen
der
letzten
Zeilen
förmlich
schlecht
wurde,
dann
hat
dein
inneres
Frühwarnsystem
funktioniert.
Denn
was
hier
geschieht,
ist
nichts
weniger
als
die
schleichende
Abschaffung
des
Individuums.
Oder
besser
gesagt:
die
Abschaffung
dessen,
was
ein
Individuum
wirklich
ausmacht
—
seine
Würde,
seine
Privatsphäre,
seine
Entscheidungshoheit.
In
der
Welt
der
digitalen
Identität
bist
du
kein
Mensch
mehr,
sondern
ein
Profil.
Kein
Bürger,
sondern
ein
Datensatz.
Und
wie
ein
Algorithmus
auf
dich
zugreift,
entscheidet
nicht
mehr
deine
Würde,
sondern
deine
Konformität.
Was
also
tun?
Nehmen
wir
die
EU
beim
Wort
und
bei
der
Tat.
Sie
sagen,
es
sei
freiwillig,
zumindest
noch
zu
Beginn?
Falls
dem
so
ist
—
entziehen
wir
uns
dem
System,
füttern
es
nicht,
hungern
es
aus,
bei
allen
Ser-
vices
und
Themen.
Du
kannst
E-Mail-Anbieter
nutzen,
die
ein
anonymes
Anlegen
von
Postfächern
erlauben
und
für
bestimmte
Zwecke
Einweg-
E-Mail-Adressen
nutzen,
die
nur
für
einen
begrenzten
Zeitraum
existieren.
Du
kannst
mit
VPN
ins
Internet
gehen
und
deine
IP-Ad-
resse
somit
verschleiern.
Neben
vertrauten
und
soliden
Anbietern
wie
NordVPN
oder
ExpressVPN
gibt
es
mit
Mullvad
VPN
aus
Schweden
sogar
einen
Anbieter,
der
unter
dem
Motto
»Befreien
Sie
93
Der
digitale
Euro
das
Internet
von
Massenüberwachung
und
Zensur«
agiert.
Hier
kann
man
seine
Gebühr
für
den
VPN-Zugang
sogar
anonym
in
bar
bezahlen,
sei
es
per
Postsendung
in
den
hohen
Norden
oder
per
Ausflug
ins
Elchland.
|
Nutze
Smartphones
abseits
von
Android
und
Apple,
etwa
Mo-
delle
mit
den
Betriebssystemen
/e/OS
oder
GrapheneOS.
Verzichte
auf
sämtliche
Gesundheits-Apps
und
Fitnesstracker
und
verweigere
auch
die
digitale
Patientenakte
—
du
kannst
sie
bei
deiner
Krankenkasse
sperren
lassen,
sodass
deine
Daten
nur
beim
Hausarzt
oder
Facharzt
gespeichert
sind
und
du
Papierrezepte
in
die
Apotheke
trägst,
die
einzureichen
fast
schon
so
einen
Wider-
stand
bildet,
wie
mit
Bargeld
zu
zahlen.
Statt
der
üblichen
Spione
in
der
Hosentasche
nutze
wirklich
sichere
Messenger
wie
Signal,
Threema
oder
Briar.
Für
wirklich
persönliche
Gespräche
lasse
bes-
ser
das
Handy
ausgeschaltet.
Nutze
Browser
ohne
ständige
Verfolgung,
wie
DuckDuckGo
oder
Firefox
mit
Add-ons
wie
»NoScript«,
»uBlock
Origin«
und
»CanvasBlocker«.
Verzichte
auf
sämtliche
Bonusprogramme
wie
Payback,
digita-
le
Kassenbons
und
biometrische
Authentifizierungen;
meide
Pay-
Pal
und
Klarna.
Bleib
beim
Papier.
Fordere
Behördentermine
ein.
Bestehe
auf
deinem
Recht
zur
Schriftform.
Nimm
alle
analogen
Wege,
solange
sie
noch
existieren
—
und
das
so
bleibt.
Jeder,
der
analog
handelt,
hält
das
System
offen
für
andere.
Das
Ziel
ist
nicht,
komplett
unsichtbar
zu
werden,
sondern
die
Glaswand
so
milchig
wie
möglich
zu
machen.
Baue
dir
ein
reales
Netzwerk
aus
echten
Menschen.
Freunden,
Nachbarn,
Gleichgesinnten.
Vor
allem
Letztere.
Sicher
hast
du
in
der
Corona-Zeit
festgestellt,
wie
schön
es
sein
kann,
einander
im
gemeinsamen
Widerstand
gegen
die
schöne
neue
Welt
zu
erken-
nen.
Triff
die
Menschen
offline,
tausche
Adressen
und
Telefon-
nummern
aus
und
notiere
sie
auf
Papier,
schreibe
Briefe.
Schaffe
94
|
Selbstverteidigung
#6
Inseln
der
Verbindung,
die
unabhängig
sind
vom
System.
Diese
Netzwerke
sind
im
Notfall
deine
Infrastruktur.
Lass
deine
Kinder
dieses
wirkliche
Leben
erfahren
und
erziehe
sie
nicht
zu
Bild-
schirmsklaven,
sondern
zu
analogen
Denkern.
Zeig
ihnen,
dass
ein
Gespräch
auf
der
Parkbank
am
Spielplatz
wertvoller
ist
als
hundert
Likes
und
ein
Ausflug
in
den
Wald
eine
Erinnerung
fürs
Leben
schafft,
wie
es
tausend
TikToks
nicht
können.
Die
größte
Schwä-
che
der
digitalen
Gesellschaft
ist
ihre
völlige
Abhängigkeit
von
zentralen
Diensten.
Lebe
dezentral
und
echt.
Gehe
mal
ohne
Han-
dy
in
die
Natur
und
lebe
wirklich
mit
allen
Sinnen
im
Moment.
Rede
Klartext,
auch
mit
anderen.
Sage
ganz
klar:
Wenn
Politiker
und
Konzerne
von
Komfort
sprechen,
meinen
sie
Kontrolle.
Wenn
sie
von
Sicherheit
reden,
meinen
sie
Macht.
Und
wenn
sie
dir
eine
neue
App
geben,
ist
das
Ziel,
dass
du
alte
Freiheiten
aufgibst.
Checkliste
für
Louis’
Zukunft
und
deine
Gegenwart:
J/
Verweigere
freiwillige
digitale
Identitätsangebote,
die
das
System
füttern.
JY
Nutze
anonyme
oder
temporäre
E-Mail-Adressen.
JY
Surfe
mit
VPN.
JY/
Verwende
alternative
Betriebssysteme.
Vv
Verzichte
auf
Gesundheits-Apps
und
die
digitale
Patienten-
akte.
JY
Nutze
sichere
Messenger.
J
Schalte
während
wichtiger
persönlicher
Gespräche
das
Handy
aus.
Y
Nutze
private
Browser
mit
Schutz-Add-ons.
Y
Meide
PayPal,
Klarna,
Bonusprogramme
und
digitale
Kas-
senbons.
|
95
Der
digitale
Euro
Vv
Bestehe
auf
Schriftform
und
analoge
Behördenwege.
Y
Erhalte
die
analoge
Welt
aktiv
—
und
damit
für
andere
offen.
JY
Baue
reale
Netzwerke
auf:
Freunde,
Gleichgesinnte,
Nach-
barn.
Y
Tausche
offline
Kontaktdaten
aus,
schreibe
Briefe,
triff
dich
persönlich.
Y
Seiin
der
realen
Welt
und
genieße
den
Augenblick.
Worauf
kei
ner
kommt
—
schon
heute
mal
d
en
örtlichen
Landwirt
:
i
|
Bezahlung
nehmen
würde.
Sie
werden
zustimmen,
denn
sie
wa-
|
ren
schon
immer
nach
jeder
Krise
die
reichsten,
da
sie
wirklich
|
was
zum
Tauschen
hatten.
Bau
dir
also
ein
Netzwerk
aus
finan-
|
Findet
Nemo!
»Im
unwahrscheinlichen
Fall
einer
Notwasserung
befindet
sich
eine
Schwimmweste
unter
Ihrem
Sitz.
Um
die
Schwimmweste
zu
benutzen,
ziehen
Sie
diese
über
den
Kopf.
Schließen
Sie
den
Clip
vorne
und
ziehen
Sie
das
Band
fest.
«
Kaum
jemand
beachtet
die
Vorführung
der
Stewardessen
und
des
einen
Stewards,
die
im
Gang
zwischen
den
Sitzen
das
Pro-
96
Selbstverteidigung
#6
gramm
abspulen
und
dabei
strahlen,
als
würden
sie
es
das
erste
Mal
machen.
Louis
schaut
allerdings
genau
hin.
Es
ist
nicht
sein
erster
Flug,
aber
alles
ist
immer
noch
aufregend.
Außerdem
bin
ich
ihm
ein
Vorbild
darin,
dass
ich
grundsätzlich
hinschaue,
auch
wenn
ich’s
auswendig
kenne.
Ich
halte
es
für
wahnsinnig
unhöflich,
ins
Handy
oder
in
die
eingebauten
Bildschirme
vor
einem
zu
schauen,
während
Menschen
sich
abmühen,
eine
gute
Performance
hinzu-
legen.
»Papa?«
»Ja?«
|
»Was
heißt
Notwasserung?«
Manchmal
wünschte
ich
mir
dann
doch,
er
wäre
ein
Hauch
weniger
neugierig.
»Na
ja,
das
ist,
falls
das
Flugzeug
landen
muss,
bevor
wir
da
sind.
Auf
dem
Meer.
«
»Du
meinst,
wir
können
abstürzen?«
Der
Kopf
schwingt
herum,
die
Augen
groß
wie
Tischtennis-
bälle.
»Nein,
keine
Sorge.
Deswegen
heißt
es
ja
auch
im
unwahr-
scheinlichen
Fall.
Das
bedeutet,
dass
es
im
Grunde
nie
passiert.«
»Aber
es
könnte?«
»Schatz,
alles
kann
passieren
im
Leben.
Es
kann
auch
ein
As-
teroid
auf
die
Erde
fallen,
ein
Felsbrocken
aus
dem
Weltall.«
»Nein,
das
passiert
nur
in
Filmen!«
»Eine
Signalpfeife
und
ein
Licht,
das
sich
bei
Kontakt
mit
Wasser
automatisch
einschaltet,
befinden
sich
an
der
Schwimm-
weste,
um
auf
sich
aufmerksam
zu
machen.«
Das
Flugzeug
fährt
in
Position.
Vor
den
Fenstern
wirkt
es,
als
würde
sich
der
Flughafen
unter
uns
drehen
statt
wir
auf
ihm.
Die
Turbinen
nehmen
Drehmoment
auf.
Ich
schaue
zu
Viktoria.
Sie
ist
tief
entspannt.
Statistiken
wie
jene,
die
es
in
der
Tat
unwahrschein-
lich
machen,
dass
wir
notwassern,
beruhigen
sie
wirklich.
Stürzt
97
Der
digitale
Euro
tatsächlich
mal
ein
Flugzeug
ab,
bestätigt
das
für
sie
nur
als
Aus-
nahme
die
Regel.
Berichten
die
Nachrichten
von
Anschlägen,
Messerattacken
und
Straßengewalt,
geht
sie
trotzdem
weiter
auf
den
Weihnachtsmarkt,
weil
es
statistisch
gesehen
immer
noch
un-
wahrscheinlich
ist,
Opfer
eines
Wahnsinnigen
zu
werden,
den
die
Nachrichten
»ein
Auto«
nennen,
das
»in
die
Menge
gefahren
ist«.
Setzt
die
EU
Gesetzesentwürfe
auf,
aus
denen
klar
hervorgeht,
was
mit
dem
digitalen
Geld
der
nahen
Zukunft
möglich
ist,
hofft
sie
darauf,
dass
nicht
alles
gemacht
werden
wird,
was
gemacht
werden
kann.
Wir
heben
ab.
Die
Schubkraft
ist
faszinierend.
Kurz
drückt
sie
uns
in
die
Sitze
wie
bei
der
Anfahrt
einer
Achterbahn.
Louis
jauchzt.
Viktoria
schaut
aus
dem
Fenster.
Ich
atme
tief
ein
und
aus,
weil
ich
weiß,
dass
Start
und
Landung
die
Sollbruchstellen
eines
jeden
Fluges
sind.
Doch
es
geht
gut.
Natürlich.
Wenig
später
gleiten
wir
in
12
Kilometern
Höhe
sanft
und
laut-
los
durch
die
Luft,
als
würden
wir
stehen.
Alle
Bildschirme
sind
an,
hochwertige
und
große
Displays
in
den
Rückenlehnen
der
Sitze
vor
uns,
verbunden
mit
Filmen,
Podcasts
und
der
Musik
der
Welt.
Hunderte,
Tausende
von
Werken,
einfach
so
abrufbar.
Jetzt.
Im-
mer.
Viktoria
hilft
Louis
dabei,
die
Kopfhörer
richtig
aufzusetzen.
»Ist
da
auch
Findet
Nemo
drin?«
»Bestimmt,
Schatz.«
Louis
wischt
mit
flinken
Fingern
durch
die
Menüs.
Lieber
schaut
er
einen
vertrauten
Film
zum
zehnten
Mal
als
ständig
Neues.
Ich
habe
gelesen,
das
sei
ein
Zeichen
für
hohe
Intelligenz,
weil
ihm
das
Bedürfnis
unterliegt,
lieber
in
die
Tiefe
zu
gehen,
als
sich
stän-
dig
mit
Breite
zu
betäuben.
Viktoria
tippt
den
Namen
ins
Suchfeld
und
wirft
Louis
den
Klassiker
an.
Meine
Gedanken
schweifen
in
das
Jugendzimmer
meiner
Teenager-Jahre.
In
den
IKEA-Regalen
98
Selbstverteidigung
#6
standen
besonders
coole
DVDs
und
CDs
auf
Augenhöhe.
Alle
Freunde
sollten
sehen,
welchen
unfehlbaren
Geschmack
ich
habe.
Auf
dem
Computer
lief
ein
Windows,
das
ich
einmal
auf
CD
ge-
kauft
hatte
und
das
dann
einfach
lief,
ohne
täglich
Updates
zu
brau-
chen
und
jeden
Tastendruck
von
mir
auszuwerten
und
rauszusen-
den.
Videospiele,
einmal
gekauft,
waren
eine
ganze
Welt,
offline,
ohne
Patches.
Auf
dem
Monitor
haben
sich
eine
Qualle,
ein
Seepferdchen
und
ein
anderer
Fisch
versammelt,
die
Nemo
ein
wenig
aufziehen,
wenn
ich
mich
recht
erinnere.
Ich
wende
mich
an
Viktoria.
»Weißt
du,
was
mir
gerade
klar
geworden
ist?
Es
ist
alles
nur
noch
geliehen.
«
Sie
sieht
mich
an.
Leicht
hebt
sich
die
linke
Braue.
»Filme.
Musik.
Spiele.
Software.
Wir
streamen,
wir
abonnie-
ren,
wir
mieten.
Ein
Klick
—
und
es
ist
da.
Ein
Serverausfall
—
und
es
ist
weg.
Kein
Beweis,
dass
du
es
je
hattest.
Weniger
als
Sand,
der
in
der
Hand
zerrinnt.«
»Gab’s
da
nicht
diesen
James-Bond-Schurken,
der
dich
so
wü-
tend
gemacht
hat?«
Ich
überlege.
»Meinst
du
Blofeld?«
»Nein,
im
echten
Leben.
Der
große
Glatzkopf,
der
Englisch
so
betont
wie
die
Karikatur
eines
Deutschen
und
der
trotzdem
das
Weltwirtschaftsforum
geleitet
hat.
Oder
gegründet,
nicht
wahr?«
»Klaus
Schwab!«
Ich
muss
lachen,
obwohl
nichts
weniger
zum
Lachen
ist
als
diese
Institution
und
ihr
Gründer.
Trotzdem
—
ein
Bösewicht
aus
James
Bond,
das
trifft
es.
Viktoria
schaut.
»Wie
heißt
noch
gleich
der
berühmte
Satz
von
ihm,
der
in
tau-
send
Reels
und
Shorts
und
Memen
wieder
aufgetaucht
ist?«
99
Der
digitale
Euro
»You’ll
own
nothing
and
be
happy.
Du
wirst
nichts
besitzen
und
glücklich
sein.
Er
ist
aber
nicht
direkt
von
ihm,
sondern
aus
einem
Video
des
WEF
mit
acht
Prognosen
für
die
Zukunft.«
»Genau.
Damit
hat
er
doch
die
modernen
Gewohnheiten
ge-
meint,
dass
wir
alles
nur
noch
mieten,
leasen
oder
teilen.
Statt
ein
Auto
zu
besitzen,
rufen
sich
die
Leute
einen
Uber.
Sie
machen
Carsharing
und
Cloud-Working,
teilen
sich
Werkzeuge
und
Woh-
Nungen.«
»Ja,
aber
das
bedeutet
mehr
als
bloß
Share-Economy«,
protes-
tiere
ich.
»Gerade
von
ihm,
der
sich
auch
die
15-Minuten-Städte
ausgedacht
hat,
wo
irgendwann
jeder
in
seinem
Sektor
bleiben
soll.
Das
ist
die
Zeitenwende,
die
uns
alle
abhängig
und
gläsern
macht.
Oder
hat
damals
irgendein
Anbieter
gewusst,
welche
CDs
ich
gerade
höre,
welchen
Film
ich
gucke,
welches
Programm
ich
nutze?«
»Das
kannst
du
immer
noch
so
machen.«
»Bei
Filmen
und
Musik
zum
Teil.
Bei
Software?
Im
Grunde
gar
nicht
mehr.
Und
weißt
du,
was
das
Allerschlimmste
ist?«
»Dass
wir
gleich
immer
noch
Tomatensaft
angeboten
kriegen,
weil
Flugzeuge
und
Tomatensaft
in
einem
geheimen
Schicksal
miteinander
verbunden
sind?«
»Nein,
dass
sie
mit
dem
digitalen
Geld
vorhaben,
dass
wir
auch
das
nicht
mehr
besitzen,
sondern
uns
nur
noch
leihen!«
»Wie
bitte?«
»Ja.
Sie
wollen
ein
Verfallsdatum
in
das
Geld
einbauen,
damit
keiner
mehr
sparen
kann.
Du
musst
es
bis
zu
einem
gewissen
Zeit-
punkt
ausgeben,
sonst
ist
es
weg.
So
wie
ein
Abo
abläuft.
Oder
eine
Filmleihe.«
»Ach,
komm
...«
»Nein,
es
ist
wahr!
Sie
begründen
es
damit,
auf
diese
Weise
die
Finanzstabilitdt
zu
bewahren
und
die
Konjunktur
am
Laufen
zu
halten!«
100
Selbstverteidigung
#6
Viktoria
glaubt
mir,
das
sehe
ich
ihr
an.
Sie
will
nicht,
aber
sie
glaubt
mir
—
am
liebsten
würde
ich
jetzt
mein
Handy
zücken
und
in
Paragrafen
googeln,
aber
leider
habe
ich
gerade
keinen
Internet-
empfang
im
Flieger.
101
ANGRIFF
#7
Enteignung
durch
Geld
mit
Verfallsdatum
Alles
ist
nur
noch
geliehen
—
die
Musik,
die
Filme,
die
Software,
die
Autos
...
und
bald
tatsächlich
sogar
das
digitale
Geld.
Ja.
Wirklich.
Zumindest
ist
es
eine
denkbare
Konsequenz
aus
dem,
was
an
Planung
steht.
Bislang
haben
wir
Menschen,
seit
Geld
existiert,
etwas
zur
Seite
legen
und
sparen
können.
Zwar
nagte
daran
bereits
die
Inflation,
aber
es
war
dennoch
vorhanden,
als
Notgroschen.
Mit
dem
digitalen
Euro
soll
das
enden
und
Geld,
wenn
es
nicht
benutzt
wird,
nach
einer
Weile
verfallen.
Denkbar
also,
dass
die
Rentnerin
ihre
1400
Euro
mit
einem
6-Monats-
Verfallsdatum
er-
hält,
damit
sie
den
Konsum
und
die
Wirtschaft
ankurbelt.
Sie
kann
nicht
sparen
und
muss
das
Geld
sofort
konsumieren.
Dieser
Me-
chanismus
soll
angeblich
zur
Finanzstabilität
beitragen.
Artikel
13
im
Gesetzesentwurf
besagt:
Die
Europäische
Zentralbank
kann
den
Zugang
zum
und
die
Nutzung
des
digitalen
Euro
für
die
unter
den
Buchstaben
b
und
c
genannten
Nutzer
des
digitalen
Euro
unter
den
in
Ar-
tikel
16
Absatz
2
festgelegten
Bedingungen
befristen.
Diese
Fristen
werden
in
Bezug
auf
den
Aufenthalts-
oder
Besucher-
103
Der
digitale
Euro
status
des
betreffenden
Nutzers
des
digitalen
Euro
festge-
legt.
[37]
Wieder
mal
ein
erster
Schritt
in
der
Salamitaktik.
Das
Befristen
ist
hier
zwar
erst
mal
nur
für
Besucher
der
EU
und
für
natürliche
und
juristische
Personen
gedacht,
die
nicht
mehr
in
der
EU
ansässig
sind.
Aber
es
bildet
ein
absolutes
Novum,
da
man
sein
Geld
ver-
lieren
kann.
Einmal
etabliert,
lässt
sich
so
ein
Gesetz
leicht
auf
alle
ausweiten.
Vermögensaufbau
ist
mit
dem
digitalen
Euro
aber
auch
selbst
dann,
wenn
es
keine
Befristung
gäbe,
auf
gar
keinen
Fall
möglich.
Artikel
15
des
Gesetzesentwurfs
sagt
allen
Ernstes:
(1)
Um
natürlichen
und
juristischen
Personen
den
Zugang
zum
und
die
Nutzung
des
digitalen
Euro
zu
ermöglichen,
die
Geldpolitik
festzulegen
und
durchzuführen
und
zur
Stabilität
des
Finanzsystems
beizutragen,
kann
die
Nut-
zung
des
digitalen
Euro
als
Wertaufbewahrungsmittel
beschränkt
werden.
Artikel
16
führt
weiter
aus:
Beschränkungen
der
Nutzung
des
digitalen
Euro
als
Wert-
aufbewahrungsmittel
(1)
Für
die
Zwecke
des
Artikels
15
Absatz
1
entwickelt
die
Europäische
Zentralbank
Instrumente
zur
Beschränkung
der
Nutzung
des
digitalen
Euro
als
Wertaufbewahrungs-
mittel
und
entscheidet
gemäß
dem
in
diesem
Artikel
fest-
gelegten
Rahmen
über
die
Parameter
und
den
Einsatz
dieser
Instrumente.
Kontoführende
Zahlungsdienstleister
im
Sinne
der
Richtlinie
2015/2366,
die
Zahlungsdienste
104
Angriff
#7
für
natürliche
und
juristische
Personen
im
Sinne
von
Arti-
kel
12
Absatz
1
erbringen,
wenden
diese
Beschränkungen
auf
Zahlungskonten
für
den
digitalen
Euro
an.
(2)
Bei
den
Parametern
und
beim
Einsatz
der
in
Absatz
1
ge-
nannten
Instrumente
a)
werden
die
in
Artikel
15
Absatz
1
genannten
Ziele,
insbe-
sondere
die
Finanzstabilität,
gewahrt;
b)
werden
die
Nutzbarkeit
und
Akzeptanz
des
digitalen
Euro
als
gesetzliches
Zahlungsmittel
sichergestellt;
c)
wird
der
Grundsatz
der
Verhältnismäßigkeit
gewahrt.
Einen
besonderen
Knaller
bringen
die
EU-Granden
im
gleichen
Artikel
16
beim
letzten
Absatz
8
ein.
Einen
kleinen,
beiläufigen,
zynisch
trockenen
Satz:
(8)
Im
Rahmen
dieser
Verordnung
ist
der
digitale
Euro
un-
verzinst.
[38]
Bei
5
Prozent
Inflation
sind
das
etwa
5
Prozent
Verlust
pro
Jahr
bei
gleichbleibendem
Einkommen.
Zusätzlich
zum
Wegfall
der
Spar-
funktion
verliert
der
unverzinste
Euro
noch
stärker
an
Kaufkraft.
Ist
dir
klar,
was
das
alles
bedeutet?
Spätestens
wenn
das
Bargeld
verschwunden
ist
und
der
digita-
le
Euro
als
einziges
Zahlungsmittel
bleibt,
ist
Sparen
endgültig
Geschichte!
Rentner
können
nicht
mehr
sparen,
der
Mittelstand
verschwindet,
junge
Menschen
können
kein
Vermögen
mehr
auf-
bauen,
eine
ganze
Generation
wird
systematisch
enteignet.
Die
EU
setzt
alles
daran,
dies
zu
erreichen
—
auch
durch
maximale
Flexibi-
105
Der
digitale
Euro
lität
und
Bequemlichkeit,
denn
mit
dem
digitalen
Euro
wird
man
sogar
dann
zahlen
können,
wenn
man
Offline
ist!
Von
digitaler
Wallet
zu
digitaler
Wallet,
Handy
an
Handy,
mit
NFC
(Nahfeld-
kommunikation).
Artikel
23
im
Gesetzesentwurf
kündigt
dies
an:
Offline-
und
Online-Zahlungen
in
digitalen
Euro
(1)
Der
digitale
Euro
steht
ab
der
ersten
Ausgabe
sowohl
für
Online-
als
auch
für
Offline-Zahlungsvorgänge
zur
Ver-
fügung.
(2)
Online-
und
Offline-Bestände
an
digitalen
Euro
sind
auf
Antrag
des
Nutzers
des
digitalen
Euro
untereinander
zum
Nennwert
konvertierbar.
(3)
Vor
der
Auslösung
eines
Zahlungsvorgangs
in
digitalen
Euro
im
Rahmen
einer
Nachzahlung
werden
der
Zah-
lungsempfanger
und
der
Zahler
darüber
informiert,
ob
der
Zahlungsvorgang
in
digitalen
Euro
offline
oder
online
erfolgt.
[39]
»Das
ist
ja
praktisch«,
werden
die
Leute
sich
denken,
und
ihre
Handys
gegenseitig
anstupsen,
wie
sie
einst
während
Corona
die
Fußspitzen
aneinander
getippt
haben.
Ein
Vorbote
dieser
Versklavung
war
der
schleichende
Kampf
gegen
das
Bargeld
in
den
vergangenen
Jahrzehnten.
Noch
1990,
kurz
nach
der
Wiedervereinigung,
als
es
so
wirkte,
als
ob
der
Kapi-
talismus
das
Systemrennen
gewinnt
und
nicht
die
Planwirtschaft
und
Diktatur
in
neuer
Verkleidung,
gab
es
keine
EU-Bargeld-Ober-
grenze.
Du
konntest
in
ein
Autohaus
gehen
und
dir
eine
S-Klasse
für
200
000
Euro
cash
kaufen,
ohne
die
Verbrechensbekämpfung
in
Gang
zu
setzen.
2024
stehen
wir
bei
einer
EU-weiten
Bargeld-
106
Angriff
#7
Obergrenze
von
10.000
Euro.
Bringt
ein
Händler
oder
Computer-
fachmann
oder
Bootsbauer
oder
Juwelier
mehr
als
10.000
Euro
in
Bareinnahmen
auf
sein
Konto
bei
der
Bank,
muss
er
mittels
der
Rechnungen
und
Quittungen
nachweisen,
dass
er
es
wirklich
mit
seiner
täglichen
Arbeit
verdient
hat
und
nicht
bei
seinem
geheimen
Hobby
als
Dealer
von
Crystal
Meth
im
Bahnhofsviertel.
In
Spanien
liegt
die
Bargeldobergrenze
bei
nur
noch
1000
Euro,
Abhebungen
über
3000
Euro
müssen
den
Steuerbehörden
gemeldet
werden.
In
Griechenland
ist
die
Obergrenze
auf
500
Euro
abgesunken.
[40]
Die
Strategie
ist
einfach.
Erst
mal
Obergrenzen
einführen,
die
Grenzen
senken,
den
digitalen
Euro
als
Alternative
anbieten,
Bar-
geld
dahinter
immer
weiter
abschaffen
und
das
System
langsam
zum
Sterben
bringen.
Private
Unternehmen
wie
PayPal
mischen
bei
dieser
Transformation
fleißig
mit.
Überall
sieht
man
diesen
Sommer
die
Kampagne
der
Firma
mit
dem
Slogan:
»Wann
hat
Bar-
geld
Dich
je
zurückgeliebt?«
Man
möchte
die
Stellwände
einreißen,
die
Plakate
verbrennen
und
dazu
skandieren:
»Bargeld
hat
mir
Freiheit
geschenkt
und
Pri-
vatsphäre.
Es
ermöglicht
die
schöne
deutsche
Tradition
des
Trö-
delmarkts
und
des
Taschengelds,
des
Trinkgelds
und
des
kleinen
Lohns
an
Teenager
fürs
Rasenmähen.
Kaum
was
Schöneres
kann
es
geben,
als
wenn
mein
Sohn
auf
dem
Flohmarkt
stöbert,
was
Schönes
für
sich
entdeckt,
was
ich
nie
gesehen
hätte
—
und
es
dann
mit
eigenen
Händen
und
ein
paar
Münzen
bezahlt.«
Und
wenn
die
Welt
kommt,
die
sich
die
Irren
aus
Brüssel
wünschen,
dann
wird
er
auf
dem
Flohmarkt
mit
kleinen
Silberstücken
bezahlen
—
so
wie
alle
Menschen
untereinander.
107
EL
=e
I
-
Anders
zahlen,
anders
handeln
Wir
stehen
vor
der
Ära
der
Zwangswirtschaft,
in
der
du
nicht
mehr
über
dein
Geld
verfügst,
sondern
es
nur
noch
benutzen
darfst
—
und
zwar
schnell
und
am
besten
so,
wie
es
der
Staat
möchte.
Einen
sicheren
Ausweg
über
Edelmetalle
hast
du
bereits
ken-
nengelernt,
doch
wird
er
deswegen
nicht
weniger
elementar.
Achte
hier
beim
Kauf
auf
Qualität
und
entwickle
auch
Freude
an
der
Schönheit
der
Produkte.
Zu
empfehlen
ist
ebenfalls,
einen
namhaf-
ten
Hersteller
zu
wählen.
Wichtig
ist
es
hier,
besonders
auf
ausge-
wählte
Qualitätsware
in
prägefrischer
Erhaltung
zu
achten.
Gerade
Einsteigern
ist
eine
Beratung
zu
empfehlen.
[=]
RM
[=]
Am
Ende
des
Buches
bekommst
du
mehr
In-
a
air
formationen
zum
Erwerb
von
Gold
und
Edel-
EF
metallen.
Hier
findest
du
fur
einen
ersten
Blick
[=]
Te
unser
kostenloses
Beratungstool:
Womöglich
fragst
du
dich
aber
jetzt,
wie
es
sich
mit
Kryptowah-
rungen
verhält,
die
ja
ein
sehr
freiheitliches
Image
haben.
Ich
per-
sonlich
hatte
Gliick,
zu
Beginn
des
Bitcoin
ein
Investor
erster
109
Der
digitale
Euro
Stunde
gewesen
zu
sein.
Damals
war
noch
eine
Verhundertfachung
ihres
Wertes
möglich.
Diese
Zeit
ist
vorbei.
Wachstumsraten
wie
bei
Gold
und
Silber
sind
noch
möglich,
doch
genauso
gut
ein
Ab-
sturz,
der
bei
Edelmetallen
qua
ihrer
Natur
ausgeschlossen
ist.
Seit
6000
Jahren
hat
Gold
einen
einmaligen
Lauf
und
stand
wie
Silber
niemals
bei
Null.
Es
braucht
keine
weitere
Partei,
um
es
zu
bewe-
gen,
man
hat
es
greifbar
und
mobil
und
es
wird
weltweit
auch
ohne
Zufuhr
von
Strom
oder
weiteren
Hilfsmitteln
anerkannt.
Gold
und
Silber
braucht
auch
keine
Blockchain,
wo
jede
Transaktion
nach-
vollzogen
werden
kann.
Durch
die
neuesten
Regulierungen
wird
im
Kryptosektor
ohnehin
alles
gläsern.
Guten
Gewissens
würde
ich
heute
nur
noch
zu
maximal
5
Prozent
deines
Portfolios
in
Bit-
coin
raten.
Um
etwas
zu
diversifizieren,
würde
ich
den
Rest
aus
33
Prozent
Gold
und
Silber,
33
Prozent
Immobilien
und
29
Pro-
zent
solider
Aktien
zusammensetzen.
Außerdem
sind
auch
die
scheinbar
ganz
privaten
Kryptowährungen
nicht
völlig
anonym.
Denn
sie
basieren
auf
sogenannten
öffentlichen
Blockchains,
in
denen
jede
Transaktion,
jede
Wallet-Adresse
sowie
Betrag
und
Zeitpunkt
weltweit
nachvollziehbar
sind.
Kryptowährungen,
die
Transaktionsdaten
sowohl
auf
Blockchain-Ebene
als
auch
im
Wal-
let-Handling
konsequent
verschleiern,
können
jederzeit
verboten
werden.
Außerdem
ist
fraglich,
wie
man
später
seine
Liquidität
aus
der
Kryptowährung
wieder
ohne
Restriktionen
ins
bankengesteu-
erte
Geldsystem
bekommt,
welches
es
nun
mal
für
den
täglichen
Gebrauch
benötigt.
Allerdings
gibt
es
noch
ein
paar
andere
Wege
unter
dem
Radar,
die
nur
selten
Erwähnung
finden:
Regionale
Gutscheinsysteme
und
gemeinsam
organisierte
Super-
märkte,
bei
denen
man
eine
Art
Mitglied
wird
und
nicht
mehr
in
klassischer
Weise
bezahlt,
können
autarke
Strukturen
bilden,
die
vom
klassischen
Geldsystem
abgekoppelt
sind.
110
Selbstverteidigung
#7
Für
ländlich
Lebende
mit
Investitionsmöglichkeiten
können
auch
Beteiligungen
an
geteilten
Landwirtschaften
und
die
Bewirt-
schaftung
von
Tierfarmen
ein
spannendes
Modell
sein.
Halbwegs
interessant
sind
Barter-Plattformen
—
digitale
Markt-
plätze
oder
Netzwerke,
auf
denen
Unternehmen
oder
auch
Privat-
personen
Waren
und
Dienstleistungen
direkt
tauschen
können,
ohne
dass
dabei
herkömmliches
Geld
als
Zahlungsmittel
zum
Ein-
satz
kommt.
Da
sie
oft
internetbasiert
sind
und
teilweise
auch
Technologien
wie
Blockchain
und
Smart
Contracts
nutzen,
ist
hier
ein
sehr
genauer
Blick
nötig.
Wir
selbst
betreiben
eine
Tauschplattform,
wo
Dienstleister,
Privatpersonen
und
Unternehmer
einen
Tauschhandel
mit
Gold
und
Silber
anbieten
und
ihre
Produkte
oder
Dienstleistungen
in
Silber
oder
Gold
bepreisen
können.
Auch
deshalb
macht
es
Sinn,
kleine
flexible
Stückelungen
zu
besitzen.
Über
das
Sammeln
und
Halten
echter
Werte
haben
wir
bereits
gesprochen
—
noch
nicht
aber
über
bewussten
Verzicht.
Denn
je
nachdem,
für
wie
viele
oder
wenige
Menschen
du
verantwortlich
bist,
kann
sich
Unabhängigkeit
auch
dadurch
ausdrücken,
bewusst
unter
seinen
Verhältnissen
zu
leben.
Lerne,
dich
innerlich
unabhän-
gig
zu
machen
von
Trends,
Kaufreizen,
Werbung
und
vermeintli-
chem
kostenintensiven
»Trost«.
Füll
dich
stattdessen
mit
Wissen,
Fähigkeiten,
Beziehungen,
Naturerfahrung
—
mit
allem,
was
kein
Verfallsdatum
hat.
111
Der
digitale
Euro
Checkliste
für
Louis’
Zukunft
und
deine
Gegenwart:
JY
Nutze
alternative
Wirtschaftskreisläufe
wie
regionale
Gut-
scheinsysteme,
Mitglieder-Supermärkte
oder
Beteiligung
an
gemeinschaftlicher
Landwirtschaft.
Y
Setze
auf
kleine
Gold-
und
Silberstücke
in
Münz-
oder
Bar-
renform,
stets
in
pragefrischer
Qualität.
Y
Begrenze
risikoreiche
Investments
auf
maximal
5
Prozent
deines
Portfolios
—
wegen
der
Volatilität
und
Nachverfolg-
barkeit.
Vv
Streue
dein
Vermögen
in
33
%
Gold
und
Silber,
33
%
Immo-
bilien,
29
%
solide
Aktien
und
maximal
5
%
Kryptowährun-
gen.
Y
Probiere
vielleicht
Barter-Plattformen
für
Tauschhandel.
JY
Nutze
unsere
Tauschbörse
für
Dienstleistung
oder
Waren
gegen
Gold
und
Silber.
Vv
Ube
bewussten
Konsumverzicht
und
lebe
unter
deinen
Ver-
hältnissen.
J/
Mache
dich
unabhängig
von
Konsumschulden.
112
verteidigung
#7
.
%
:
Sota
TTY
Sn
Se
eS
a
A
Ga
aaa
i
ae
=
TRE
Ra
PS
——
PI
es
La
ER
ois
Los
LES
REE
DB
BE
Sa
ae
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Bu
5
a
a
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Gia
Gran
saa
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Svein
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.
:
en
a
oo
a
2
a
Scones
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Cae
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a
=
2
Lal
a
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ba
Som
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2
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TEIL
2
Die
Methoden
der
Kontrolle
Der
letzte
Leser
Meine
Blase
meldet
sich.
Kurz
stelle
ich
mir
vor,
wie
ich
das
nicht
mehr
selber
merke
und
eines
Tages
die
mit
der
Fitness-Uhr
ver-
bundene
Gesundheits-App
den
Menschen
sagt,
dass
der
Blasen-
druck
zu
hoch
ist.
Den
Toilettengang
präsentiert
dann
eine
Klo-
papiermarke,
es
sei
denn,
man
hat
die
Premium-Version
gezahlt
und
die
Werbung
abgeschaltet.
Ich
stehe
auf
und
gehe
langsam
durch
den
Gang.
Das
Flugzeug
macht
seine
typischen
Eigengeräusche.
Die
kleinen
Lüftungen
über
den
Sitzen,
das
erstaunlich
leise
Geräusch
der
Turbinen
und
das
.
kaum
beschreibbare
Rauschen,
in
das
jedes
Wort,
jedes
Atmen,
je-
der
Schritt
der
Schuhe
auf
dem
gepflegten
Bodenbelag
eingewoben
ist.
Als
ich
mich
erleichtert
habe
und
aus
der
Kabine
wieder
he-
raustrete,
fällt
mein
Blick
den
Gang
entlang
und
nimmt
ein
paar
Dutzend
Sitze
und
Gäste
gleichzeitig
wahr.
Alle
haben
den
Bild-
schirm
an
und
schauen
Filme,
ein
paar
wenige
hören
Musik
oder
schalten
auf
die
Anzeige
der
Reiseroute,
die
zeigt,
über
welchem
Land
wir
uns
gerade
befinden.
Nur
einer
hat
den
Bildschirm
kom-
plett
ausgeschaltet.
Es
ist
der
gepflegte
Herr,
der
vorhin
am
Schal-
ter
Probleme
mit
seiner
Buchung
auf
Papier
hatte.
Er
liest
ein
Buch.
Ich
gehe
zu
ihm
und
erspähe
den
Titel
—
auch
noch
ein
Klas-
siker.
Die
Suche
nach
der
verlorenen
Zeit
von
Marcel
Proust,
ers-
ter
Band.
Der
Mann
bemerkt,
dass
ich
im
Gang
stehen
geblieben
bin,
und
hebt
den
Blick.
Jetzt
sollte
ich
schnell
was
sagen.
117
Der
digitale
Euro
»Hat’s
noch
geklappt
vorhin,
mit
der
Bordkarte?«
Ich
patsche
mir
selbst
mit
der
Hand
vor
die
Stirn.
»Natürlich
hat
es,
sonst
wür-
den
Sie
nicht
hier
sitzen.«
Er
lächelt.
»Man
muss
heutzutage
Geduld
aufbringen,
wenn
man
so
viel
wie
möglich
analog
leben
will.
Aber
was
soll’s?
Ich
habe
sie.«
»Manch
andere
haben
sie
nicht«,
sage
ich,
»oder
können
sie
gar
nicht
haben.
Ich
lebe
in
einer
Gegend
mit
vielen
Dörfern
und
Klein-
städten,
wissen
Sie?
Da
gibt’s
ältere
Herrschaften,
die
in
ihrem
Ort
keine
Bank
mehr
haben,
nicht
mal
eine
Sparkasse,
und
nie
im
Le-
ben
Online-Banking
gelernt
haben.
Wenn
die
etwas
zu
erledigen
haben,
wird
es
ein
Tagesausflug.«
»Fünf
Millionen«,
antwortet
der
Mann.
»Wie
meinen
Sie?«
»Das
habe
ich
neulich
in
einer
Reportage
im
Radio
gehört.
Es
soll
fünf
Millionen
Offliner
in
Deutschland
geben.
Menschen,
die
komplett
ohne
Handy
und
Computer
leben.«
»Das
wird
nicht
mehr
lange
gehen«,
sage
ich,
muss
mir
aber
verkneifen,
dem
Mann
jetzt
auch
ungefragt
ein
Webinar
zu
halten.
So
gern
ich
auch
würde.
»Ich
fürchte
auch«,
sagt
er.
Kurz
schweigen
wir.
Das
Flugzeug
rauscht.
Irgendwo
hustet
jemand.
Ich
zeige
auf
den
Roman.
»Schwerer
Stoff.«
»Gehaltvoll«,
sagt
er.
»Wie
ein
ganz
alter
Whisky,
für
den
man
Übung
braucht.
Die
meisten
Bücher
heute
sind
Jackie-Cola
oder
der
schnelle
Red
Label
aus
der
Tankstelle.«
Ich
lächele.
Ein
toller
Vergleich.
Die
Menschen,
mit
denen
ich
zu
tun
habe
und
die
in
meinen
Webinaren
Gastbeiträge
halten,
sind
in
ihren
Bereichen
auch
wie
guter,
alter
Whisky.
Erfahren,
abge-
brüht,
die
ganze
Wahrheit
durchschauend.
Kaum
zu
verdauen
für
jemanden,
der
frisch
aus
einem
Leben
mit
Tagesschau
und
Stern-
118
Der
letzte
Leser
Heft
im
Arztwartezimmer
kommt.
Da
müssen
sich
erst
langsam
die
Geschmacksknospen
bilden.
»Ich
wünsche
Ihnen
noch
eine
gute
Reise«,
sage
ich.
»Ihnen
und
ihrer
Familie
auch«,
entgegnet
er.
Ich
gehe
zu
unseren
Plätzen
zurück,
setze
mich
und
beobachte
Louis,
wie
er
völlig
in
der
Wasserwelt
von
Nemo
versunken
ist.
Das
Bild
ist
so
friedlich,
dass
ich
den
Kopf
anlehne
und
schnell
in
ein
Nickerchen
abdrifte
—
scheinbar
haben
auch
mich
die
Ereig-
nisse
des
Anreisetags
mehr
geschafft,
als
ich
es
mir
eingestehen
will.
EN
Louis
hält
sein
Auge
vor
den
Scanner.
Blitzschnell
erfasst
das
Ge-
rat
alle
seine
biometrischen
Daten
über
den
Retina-Scan
und
der
Algorithmus
wertet
den
aktuellen
Stand
seiner
digitalen
Identität
in
Millisekunden
aus.
In
der
Reihe
neben
ihm
hiipft
ein
Zehnjahri-
ger
in
Vorfreude
auf
den
Urlaub
auf
und
ab.
Er
macht
sich
keine
Gedanken
darüber,
dass
er
zwar
theoretisch
noch
ein
Mensch
aus
Fleisch
und
Blut
ist,
faktisch
aber
nur
noch
ein
Datensatz.
Er
kennt
es
nur
so,
hat
es
nie
anders
erlebt.
Louis
schon.
Rund
36
Jahre
ist
er
nun
auf
diesem
Planeten
und
was
sich
in
den
letzten
20
davon
getan
hat,
das
Tempo,
das
die
in
diesem
Buch
noch
ausfiihrlich
thematisierten
Kräfte
aufgenommen
haben,
um
all
die
Faden,
die
sie
schon
lange
vorher
ausgelegt
haben,
endgültig
und
unwieder-
bringlich
zusammenzukniipfen
—
das
ist
Wahnsinn.
Wahnsinn
mit
Methode.
»Was
gucken
Sie
denn
so
grimmig?«,
sagt
der
Security-Mann
neben
dem
biometrischen
Terminal
am
Gate.
»Geht’s
etwa
nicht
in
die
Ferien?«
Er
weiß,
dass
es
in
die
Ferien
geht.
Es
steht
auf
seinem
Bild-
schirm.
So
wie
Louis’
Größe,
Gewicht,
Herkunft,
Religion,
Steuer-
119
Der
digitale
Euro
ID,
Digital
ID
und,
falls
der
Mann
möchte,
als
Ausklappmenü
auch
der
gesamte
Lebenslauf.
Natürlich
auch
Reiseziel,
Reiseroute
und
Reisezweck.
»Das
kommt
aber
gerade
noch
so
hin«,
sagt
der
Beamte,
der
rein
formal
gesehen
keiner
ist,
sondern
für
das
Unternehmen
arbei-
tet,
das
den
Flughafen
leitet.
Tatsächlich
gehört
dieses
wieder
dem
Staat,
so
wie
vieles
andere.
Mit
der
Vergesellschaftung
der
großen
Wohnungsbauunternehmen
fing
es
an.
Dann
Energie,
Krankenhäu-
ser,
einige
große
Supermarktketten.
Private
Firmen,
die
nicht
wil-
lens
oder
fähig
waren,
sich
den
Vorgaben
der
EU
und
der
globalen
Klimaziele
sowie
den
Benchmarks
in
Sachen
Diversity
und
Daten-
transparenz
anzupassen,
gingen
in
staatliche
Hand
über.
»Was
meinen
Sie?«,
fragt
Louis
und
ahnt
es
schon.
Der
Mann
tippt
auf
den
Bildschirm,
eine
transparente
dünne
Scheibe,
auf
der
nach
Bedarf
die
Daten
erscheinen.
|
»Nach
dem
Hin-
und
Riickflug
ist
ihr
CO,-Kontingent
fiir
das
gesamte
Jahr
aufgebraucht.«
»Ich
weiß«,
brummt
Louis.
Zu
Beginn
der
großen
Transforma-
tion
durften
auch
Privatleute
noch
mit
ihren
CO,-Kontingenten
handeln,
sie
kaufen
oder
verkaufen.
Wie
früher
die
Industrie.
Das
ist
lange
vorbei.
Jedem
Bürger
sind
seine
Budgets
fiir
CO,-Aus-
stoß,
Wasser,
Strom
und
Wärme
zugeteilt.
Selbst
die
Kaufmenge
an
ungesunden
und
verarbeiteten
Lebensmitteln
im
Supermarkt
ist
beschränkt,
um
das
Gesundheitssystem
nicht
unnötig
zu
belasten.
Die
großen
Fast-Food-Ketten
wie
McDonald’s
oder
Burger
King
hat
man
von
dieser
Regel
aufgrund
erfolgreicher
Lobbyarbeit
ih-
rerseits
ausgenommen.
Der
Alkoholkonsum
ist
auf
250
Milliliter
pro
Jahr
beschränkt,
der
Konsum
von
Echtfleisch
auf
einmal
im
Monat.
Synthetisch
erzeugtes
Fleisch
gibt
es
immerhin
noch
frei
zugänglich.
Tabak
und
Zigaretten
gibt
es
theoretisch
noch
zu
kau-
fen,
praktisch
allerdings
ist
das
Rauchen
mittlerweile
überall
ver-
boten.
Nicht
nur
in
öffentlichen
Gebäuden,
wie
es
immer
schon
120
Der
letzte
Leser
war,
sondern
auch
in
Privatwohnungen
und
unter
freiem
Himmel.
An
»sämtlichen
Orten,
an
denen
die
Wahrscheinlichkeit
gegeben
ist,
Mitbürgerinnen
zu
begegnen«.
De
facto
also
überall.
Ein
Freund
von
Louis
hat
versucht,
all
dem
zu
entgehen.
Er
zimmerte
sich
tief
im
Wald
eine
kleine
Hütte,
an
einer
Stelle,
die
von
den
Satelliten
und
den
großen
Drohnen
nicht
eingesehen
werden
konn-
te.
Allerdings
hat
er
nicht
mit
den
Kleinen
gerechnet.
Schon
im
Jahr
2025
hat
ein
militärisches
Start-up
in
Deutschland
die
ersten
Versuche
gestartet,
Kakerlaken
und
andere
Insekten
als
winzige
Spione
zu
verwenden.
Gefördert
durch
viele
staatliche
Millionen
schritt
diese
Forschung
sehr
schnell
voran.
Das
Einzige,
was
nicht
gekommen
ist,
ist
der
verpflichtende
Chip
unter
der
Haut,
von
dem
die
digitale
Identität
ausgelesen
und
alles
Mögliche
ohne
äußeres
Device
erledigt
werden
kann.
Viele
tragen
ihn
mittlerweile
frei-
willig,
um
nicht
ständig
ihr
Smartphone
dabeihaben
zu
müssen,
auf
dem
die
Bezahlfunktion
für
den
digitalen
Euro
und
die
eID
hinterlegt
sind.
Das
gibt
es
nun
alles
praktisch
auf
einem
Chip
ge-
bündelt,
aber
eben
immerhin
freiwillig.
Ohne
die
verpflichtende
digitale
Identität
kommt
man
nirgendwo
hin.
Man
weist
sich
op-
tional
durch
den
Chip
aus
oder
eben
durch
die
App
auf
seinem
Telefon
oder
sein
Auge,
das
von
jedem
EU-Bürger
ab
dem
9.
Le-
bensjahr
hinterlegt
werden
muss.
Der
Beamte
mustert
Louis
von
Kopf
bis
Fuß,
obwohl
auf
dem
Bildschirm
die
Freigabe
für
den
Flug
erschienen
ist.
»Ist
noch
was?«
»Kettner«,
sagt
der
Mann.
»Sie
sind
der
Kettner,
Sohn
von
Do-
minik,
Enkel
von
Jürgen.«
Fast
muss
Louis
lachen,
so
biblisch
hört
sich
diese
Formulie-
rung
an.
Als
er
das
Erbe
seines
Vaters
noch
eine
Weile
weiterführ-
te,
haben
sie
ihm
auf
allen
Ebenen
Ärger
gemacht.
Er
selbst
hätte
es
hingenommen,
allein
aus
Prinzip
weiter
Widerstand
geleistet,
der
allerdings
längst
so
zwecklos
geworden
ist
wie
bei
den
Borg
121
Der
digitale
Euro
aus
der
Science-Fiction
von
Star
Trek,
die
mit
ihrem
perfekten
System
alles
und
jeden
assimilieren
und
in
ihr
Kollektiv
einfügen.
Doch
irgendwann
war
sie
da,
die
Frau,
und
später
das
Kind.
Sie
sind
schon
am
Ferienort
und
warten
auf
ihn.
Die
Familie
zu
schüt-
zen
ist
im
Zweifel
wichtiger
als
ein
aussichtslos
gewordener
Kampf
gegen
ein
vollkommen
lückenloses
System.
Er
weiß
nicht,
wie
er
den
Blick
des
Beamten
deuten
soll.
Es
könnte
Verachtung
sein
und
Bewunderung,
Bewunderung
verklei-
det
als
Verachtung,
die
ein
bisschen
zu
auffällig
wirkt,
ein
bisschen
zu
gespielt,
als
wollte
der
Mann
wortlos
sagen:
Wenigstens
habt
ihr
es
versucht.
Der
Moment
vergeht,
denn
am
Schalter
nebenan
beginnt
ein
Tumult.
Der
kleine
Junge
ist
schon
durch
die
Kontrolle,
aber
sie
halten
seinen
Vater
auf.
»Du
fliegst
heute
nicht,
Freundchen.«
»Wieso?«,
hebt
der
Mann
die
Hände.
»Es
ist
doch
alles
in
Ord-
nung.
CO,
ist
noch
übrig.
Alle
Steuern
und
Abgaben
sind
bezahlt.
Nachzahlung,
Vorauszahlung,
Sonderzahlung.
Und
unser
Viertel
in
der
15-Minuten-Stadt
haben
wir
in
den
vergangenen
Wochen
nur
zweimal
verlassen.
Das
Freibad
bei
uns
war
geschlossen.
Des-
wegen
sind
wir
raus
zu
dem
anderen.«
»Darum
geht
es
nicht«,
sagt
der
Beamte
am
Schalter
nebenan
und
wechselt
einen
kurzen
Blick
mit
seinem
Kollegen
bei
mir.
»Hier
ist
ein
Kontakt
beobachtet
worden
mit
einem
potenziel-
len
Staatsfeind.«
»Wie
bitte?«
»
Vorgestern
Abend
in
der
Bethelstraße.
Ein
Gespräch
von
rund
zehn
Minuten.
«
Der
Mann
überlegt,
seine
Augen
drehen
sich
nach
links
oben.
»Das
war
ein
alter
Schulfreund,
dem
ich
beim
Gassigehen
be-
gegnet
bin.«
122
Der
letzte
Leser
»Und
Ihnen
ist
nicht
bewusst,
dass
dieser
alte
Schulfreund
in
den
sozialen
Medien
Beiträge
der
Schwarzen
Schatten
geliked
hat?«
Die
Schwarzen
Schatten
sind
in
der
Tat
eine
Widerstandsbewe-
gung.
Menschen,
die
immer
noch
versuchen,
sich
der
allumfassen-
den
Überwachung
irgendwie
zu
entziehen.
Wie
in
den
früheren
Diktaturen
der
Sowjetunion
oder
der
DDR
haben
sie
einen
florie-
renden
Schwarzmarkt
für
Tauschwaren
aufgebaut.
Die
Retina-
Scans
bringen
sie
regelmäßig
durch
maskierende
Kontaktlinsen
durcheinander.
Auf
den
öffentlichen
Plätzen
halten
sie
sich
länger
auf,
als
ihr
Versammlungskontingent
es
ihnen
erlaubt.
»Nein«,
ant-
wortet
der
Mann,
»das
weiß
ich
nicht.«
»Wie
heißt
es
so
schön
oder
auch
unschön?
Unwissenheit
schützt
vor
Strafe
nicht.
Diese
Sache
müssen
wir
erst
einmal
unter-
suchen.«
»Papa?«,
fragt
der
Sohn
des
Mannes,
der
sich
bis
eben
noch
auf
den
Urlaub
gefreut
hat.
»Ich
glaube,
das
wird
nichts
mit
den
Ferien«,
sagt
der
Beamte,
und
er
gehört
mit
Sicherheit
auch
innerlich
zum
System,
denn
er
hat
sadistische
Freude
daran.
»Dein
Papa
achtet
nicht
gut
genug
darauf,
mit
wem
er
sich
abgibt.«
|
—
Ein
Signalgerdusch
ertönt.
Es
klingt
wie
das
Anschnallzeichen
frü-
her
in
den
Flugzeugen.
Aus
den
Lautsprechern
an
der
Decke
des
Flughafens
krachzt
eine
Stimme.
»Prepare
for
landing.
«
Schweillgebadet
wache
ich
aus
meinem
orwellschen
Albtraum
auf.
Besorgt
greift
Viktoria
nach
meiner
Hand.
Um
mich
herum
befindet
sich
kein
Flughafen
mit
Retina-Scannern
und
Bedienste-
ten
einer
Diktatur,
sondern
das
Flugzeug
der
Emirates,
das
uns
123
Der
digitale
Euro
nach
Dubai
bringt,
samt
Louis,
der
weiterhin
sechs
Jahre
jung
ist,
nicht
36.
»Alles
okay«,
sage
ich,
»hab
nur
schlecht
geträumt.«
124
Der
Traum
vom
Wohlstand
Der
Flughafen
von
Dubai
ist
ein
Traum.
Manch
einer
würde
sagen
ein
Fiebertraum.
Doch
ich
bleibe
dabei:
ein
Traum.
Die
Geschäfte
sind
auf
mehreren
Etagen
eingebettet
wie
die
Ebenen
eines
Themenparks.
Die
Parfümläden
präsentieren
die
Fla-
cons,
als
wären
es
Kunstausstellungen,
ausgeleuchtet
wie
die
feins-
te
Bar-Szene
in
einem
edlen
Krimi.
Selbst
das
KaDeWe
wirkt
da-
gegen
wie
ein
schlichter
Drogeriemarkt.
Auf
einer
großen
Werbewand
neigt
sich
David
Beckham
über
|
ein
Glas
Haig
Club,
seinen
eigenen
schottischen
Single
Grain
Whisky.
Uberall
sonst
wiirde
mich
dieses
Motiv
nerven,
doch
hier
bekomme
ich
regelrecht
Appetit
auf
einen
Schluck
dieses
gold-
braunen
Tropfens.
Die
Uhren
einer
Auslage
haben
keine
Preis-
schilder,
da
niemand,
der
hier
kauft,
nach
Preisen
fragt.
In
Neben-
gdngen
ranken
sich
die
teuersten
Modemarken
der
Welt.
Hier
spaziert
man
nicht,
hier
gleitet
man,
als
hätten
sich
unsichtbare
Laufbänder
unter
die
Füße
geschoben.
Sanft
lenkt
einen
die
Archi-
tektur
durch
Reichtum
und
Glanz.
Die
Wanduhren
sind
iiberdimensionierte
Rolex-Uhren,
Wasser-
fälle
stürzen
hinab,
gläserne
Aufzüge
gleiten
hinauf.
Luxurios
aus-
gestattete
Business-
und
First
Class
Lounges
sind
an
jeder
Ecke
zu
finden.
In
den
prunkvoll
geschmückten
Vitrinen
von
Goldshops
sieht
man
Münzen,
Barren
und
edelsten
Schmuck.
Alles
erzählt
von
der
Liebe
zum
Gold
und
dem
Puls
eines
internationalen
Welt-
handelsplatzes.
Männer
in
weißen
Dishdasha-Gewändern
schlen-
dern
neben
westlichen
Geschäftsleuten,
die
zum
Anzug
teure
Snea-
125
Der
digitale
Euro
|
ker
tragen
und
zwei
Hemdknöpfe
geöffnet
lassen.
Auf
einer
mit
Teppich
belegten
Insel
im
Marmormeer
fläzen
sich
Reisende
auf
Sofas
und
Sitzbänken,
Handys
vor
den
Nasen,
manche
tippen,
manche
rufen
daheim
an
und
sprechen
durch
den
Kopfhörerstöpsel
in
ihrem
linken
Ohr.
Es
herrscht
das
pure
Leben.
Man
schaut
in
die
Gesichter
der
Menschen
und
sieht
ein
Lächeln.
Keine
Spur
von
der
gewissen
Grundaggression,
die
das
öffentliche,
urbane
Leben
in
Deutschland
derzeit
bestimmt.
Ich
gehe
kurz
auf
die
Toilette
—
und
bin
begeistert
davon,
wie
gepflegt
selbst
dieser
Ort
ist.
Chrom
glänzt,
die
Spiegel
sind
ma-
kellos,
neben
den
Pissoirs
und
normalen
Toiletten
gibt
es
Kabinen
mit
Becken
und
Duschköpfen
für
die
muslimische
Fußwaschung.
Als
in
Deutschland
irgendwann
Sanifair
aufkam,
waren
wir
schon
begeistert,
dass
wir
auf
Rasthöfen
an
der
Autobahn
etwas
Besseres
bekommen
als
die
Toiletten
in
venezolanischen
Gefängnissen.
Hier
fühlt
man
sich
auf
dem
Flughafenklo
mindestens
wie
in
einem
Luxushotel.
Jede
Toilette
hat
die
eigene
Reinigungsperson
am
Eingang,
damit
direkt
nach
dem
Verlassen
des
Gastes
sauber
gemacht
werden
kann.
Selbstverständlich
ohne
Trinkgeld-Auffor-
derung.
Es
wirkt
so
anregend,
sich
zu
pflegen,
wie
wenn
man
als
Kind
das
erste
Mal
in
ein
gutes
Hotel
kam
und
sich
auf
einmal
so
fühlte,
als
hätte
man
noch
nie
ein
Badezimmer
erlebt.
Als
ich
aus
der
Toilette
wiederkehre,
stehe
ich
einen
Moment
an
der
Reling
aus
Glas
und
schaue
in
die
Kulisse.
Es
ist
nicht
das
erste
Mal,
dass
ich
hier
bin,
doch
weder
Flughafen
noch
Land
ver-
lieren
ihren
Zauber.
Sie
nutzen
sich
nicht
ab.
Und
sie
sind
so
groß,
dass
ich
sogar
Maßnahmen
hinnehme,
gegen
die
sich
eigentlich
alles
in
mir
sträubt.
Als
ich
das
erste
Mal
mit
meiner
Familie
in
Dubai
war,
erschraken
uns
die
weiß
vermummten
Männer
an
den
Sicherheitskontrollen,
die
vor
sich
ein
Kamerasystem
stehen
ha-
ben,
das
aussieht
wie
ein
Roboter,
dem
du
in
die
Augen
schaust.
Es
erfasst
lückenlos
jeden
Einreisenden
mit
Lichtbild
—
auch
Louis.
126
Der
Traum
vom
Wohlstand
Du
bekommst
dann
noch
eine
SIM-Karte
in
den
Reisepass
ge-
steckt,
als
kleines
Willkommensgeschenk
und
natürlich
nicht,
um
deine
Gespräche
nachvollziehbar
zu
machen.
;-)
Für
die
ganz
gut
Organisierten
gibt
es
sogar
eine
Fastlane
neben
unserer
Einreise-
kontrolle.
Hat
man
seine
Daten
einmal
hier
erfassen
lassen,
muss
man
es
nicht
erneut
tun.
Man
ist
ja
bereits
vollständig
erfasst
und
regist-
riert.
Dieser
fade
Beigeschmack
lässt
mich
trotz
des
Glanzes
des
Flughafens
nicht
unberührt.
Trotzdem
stehe
ich
wieder
fasziniert
da.
Jedes
Mal
kommt
etwas
Neues
hinzu,
jedes
Mal
gibt
es
frische
Highlights,
jedes
Mal
stehen
noch
höhere
Gebäude
und
man
hat
das
Gefühl,
es
herrscht
noch
mehr
Reichtum.
Es
gibt
diese
Memes
auf
Instagram,
bei
denen
man
einen
Straßenzug
in
Deutschland
sieht,
der
Asphalt
aufgerissen,
Baustellenschilder
überall,
links
im
Jahre
2000
und
rechts
in
der
Gegenwart.
Die
Pointe?
Es
ist
dassel-
be
Foto.
Im
nächsten
Reiter
dann
Dubai:
Im
Jahre
2000
ein
Stück
Wüste,
in
der
Gegenwart
eine
Metropole
der
Wolkenkratzer,
der
riesigen
Malls,
der
opulenten
Moscheen
und
der
spektakulärsten
Attraktionen,
von
denen
wir
in
den
kommenden
Tagen
einige
be-
suchen
werden
—
denn
wenn
Louis
eines
auf
jeden
Fall
werden
soll,
dann
Erlebnismillionär.
Zugleich
fällt
einem
schnell
auf,
dass
an
wirklich
jeder
Ecke
Kameras
hängen,
selbst
in
den
Taxen,
wo
man
das
Gefühl
hat,
dass
der
Taxifahrer
nicht
ganz
offen
sprechen
kann.
Auf
der
anderen
Seite
hat
man
das
Gefühl,
dass
in
diesem
Land
eine
Sicherheit
herrscht,
die
man
sich
bei
all
den
Messerstechern
in
Deutschland
wünschen
würde.
Es
herrscht
Verwirrung
in
den
Gedanken.
Ist
die
Kontrolle
doch
etwas
Gutes
und
übertreibe
ich
mit
meiner
Panik
vor
der
digitalen
Agenda
nur?
»Hattest
du
ein
Taxi
vorbestellt
oder
wartet
auf
uns
unten
ein
Hotel-Shuttle?«
127
Der
digitale
Euro
Viktoria
tippt
mir
auf
die
Schulter,
doch
bekommt
mich
kaum
aus
meiner
Luxus-Trance
gezogen.
Dabei
ist
es
nicht
einmal
so,
dass
mir
diese
Dinge
selbst
wahnsinnig
wichtig
wären.
Ich
genie-
ße
es,
meiner
Familie
und
mir
ein
gutes
Leben
bieten
zu
können,
und
der
Gedanke,
in
einigen
der
Läden
hier
vor
Ort
zuschlagen
zu
können,
wenn
ich
wollte,
ohne
dafür
Schulden
machen
zu
müssen,
ist
überaus
angenehm.
Aber
generell
interessiere
ich
mich
mehr
für
den
WhatsApp-Status
von
Menschen
als
für
den
Status,
den
sie
durch
ihren
Besitz
ausdrücken.
Der
Wohlstandstraum
eines
Ortes
wie
dem
Flughafen
von
Du-
bai
besteht
nicht
darin,
alles
zu
besitzen,
was
hier
angeboten
wird,
sondern
darin,
die
Option
zu
haben,
sich
als
Mensch
zu
verwöhnen.
|
Dass
jederzeit,
binnen
weniger
Minuten,
jegliche
Dienstleistungen
und
Produkte
rund
um
die
Uhr
verfiigbar
sind.
Und
das
auch
noch
mit
einem
netten
Service,
den
man
so
in
Deutschland
kaum
mehr
kennt.
Man
spürt
sofort,
die
multikulturelle
Gesellschaft
ist
immer
noch
hungrig,
was
bei
uns
bereits
verloren
ging.
Es
verwundert
nicht,
dass
sich
die
Anzahl
der
Milliondre
jährlich
vermehrt,
die
als
Auswanderer
ihrer
immer
biirgerunfreundlicheren
Regierung
dem
ehemaligen
Heimatland
den
Riicken
kehren.
»
Dominik?
«
»Bitte?
Ja,
ja,
es
gibt
ein
Shuttle.
Wir
können
auch
so
einen
Buggy
nehmen,
der
hier
fiir
wenige
Dirham
deine
Koffer
auflädt
und
dich
mit
einem
Lächeln
ans
Ende
des
Flughafens
bringt,
wo
dann
der
nächste
Koffertransporteur
nur
darauf
wartet,
deine
Kof-
fer
in
das
Hotel-Shuttle
einzuladen.«
Louis
schwirrt
um
uns
herum
und
strahlt
die
Menschen
um
sich
herum
an.
Kurz
grüßt
er
einen
arabisch
wirkenden
Jungen
seines
Alters,
der
mit
seinen
Eltern
vorbeispaziert.
Sie
tauschen
ein
paar
frei
erfundene
Worte
miteinander.
Der
Junge
kann
kein
Deutsch,
Louis
kein
Arabisch,
aber
trotzdem
haben
sie
einen
kurzen
netten
Moment.
128
Der
Traum
vom
Wohlstand
»Das
hier«,
sage
ich
zu
meiner
Frau,
»das
sollte
es
für
jeden
hier
geben.«
Sie
lacht.
»Du
meinst
also
Wohlstand
für
alle?«
Ich
knuffe
sie.
Aber
sie
hat
ja
recht.
Sogar
ein
Podcast
von
zwei
linken
Influencern
heißt
so.
Sozialisten
haben
bis
heute
diesen
Traum
und
glauben,
ihn
umsetzen
zu
können,
indem
sie
Geld
nicht
auf
den
Bäumen
wachsen
lassen,
aber
endlos
aus
dem
Nichts
schöpfen.
Und
das
geht
immer
nach
hinten
los.
129
ANGRIFF
#8
Fiat
Money
—
das
endlose
Geld
aus
dem
Nichts
In
der
Wirtschaftstheorie
gibt
es
eine
Schule,
die
daran
glaubt,
dass
man
den
Wohlstand
am
Leben
hält,
indem
man
die
Geldmenge
er-
höht,
Kredite
aufnimmt
und
Investitionen
anschiebt
—
koste
es,
was
es
wolle:
Die
sogenannten
Keynesianer.
Der
Begriff
geht
zurück
|
auf
den
britischen
Ökonomen
John
Maynard
Keynes
(1883-1946).
Er
ging
davon
aus,
dass
der
entscheidende
Faktor
des
Marktes
die
Gesamtnachfrage
in
der
Volkswirtschaft
ist.
Geht
sie
zurück,
wie
in
Depressionen
und
Krisen,
stellen
die
Unternehmen
noch
weniger
her
und
miissen
Leute
entlassen.
Die
Gesamtarmut
steigt,
die
Nach-
frage
sinkt
noch
weiter
—
eine
Abwartsspirale.
Also
soll
der
Staat
eingreifen
und
die
fehlende
private
Nachfrage
durch
öffentliche
Ausgaben
ersetzen.
Das
kann
er
nur,
indem
er
Schulden
macht
und
Geld
de
facto
aus
dem
Nichts
erschafft
—
das
sogenannte
Fiatgeld
oder
»Fiat
Money,
das
übrigens
so
heißt,
weil
es
»Es
geschehe!«
oder
»Es
werde!«
bedeutet.
Wie
ein
magischer
Spruch,
der
Geld
aus
dem
Hut
zaubert.
Heutige
Vertreter
des
Keynesianismus
be-
streiten
diese
Wertschöpfung
aus
dem
Nichts
auch
überhaupt
nicht.
Der
Bestseller-Autor
Stefan
Schulz,
der
mit
dem
marxistischen
Filmkritiker
und
Medientheoretiker
Wolfgang
M.
Schmitt,
der
den
oben
erwähnten
Podcast
Wohlstand
fiir
alle
produziert,
einen
ge-
meinsamen
Podcast
»Die
neuen
Zwanziger«
betreibt,
sagte
in
131
Der
digitale
Euro
einem
Interview
mit
dem
Magazin
GALORE
im
Frühjahr
2025,
also
noch
vor
den
neuen
Schulden,
die
Friedrich
Merz
schließlich
kurz
danach
aufnehmen
würde:
»Deutschland
ist
auf
einem
Verschuldungsstand
von
60
Pro-
zent
im
Vergleich
zur
BIP-Leistung
des
Landes.
Was
be-
deutet,
wir
haben
einen
Schuldenstand
von
ungefähr
zwei-
einhalb
Billionen
Euro.
Den
könnten
wir
einfach
verdoppeln,
um
mit
den
anderen
Ländern
dieser
Welt
auf
Augenhöhe
zu
kommen.
Würden
wir
es
wie
Japan
organisieren,
hätten
wir
sogar
einen
Spielraum
von
sieben
oder
acht
Billionen
Euro.
Vergleichen
wir
uns
mit
Amerika,
sind
da
immer
noch
drei,
vier
Billionen
Euro
Spielraum.«
[1]
Auf
die
Rückfrage
des
Journalisten,
dass
dies
alles
nur
funktionie-
re,
wenn
diese
Schulden
niemals
zurückgezahlt
werden
müssen,
erwidert
der
Keynesianer
Schulz:
»Ein
großer
Teil
des
Geldes
stammt
von
der
Europäischen
Zentralbank.
Sie
erschafft
es
einfach
aus
dem
Nichts,
das
sind
Buchwerte
in
einer
Excel-Tabelle.
Es
wurde
einfach
auf
einen
Zettel
geschrieben,
dass
Deutschland
jetzt
so
und
so
viel
Geld
überwiesen
bekommen
hat.
Dieses
Geld
hat
keinen
Absender.
Es
hat
nur
einen
Adressaten.
Das
beantwortet
auch
die
Frage,
wem
wir
es
zurückgeben
sollen.
Niemand
hat
einen
Anspruch
auf
dieses
Geld.
Die
EZB
hat
es
bei
sich
verbucht
und
möchte
es
nicht
zurück.
Aber
sie
möchte,
dass
es
genutzt
wird
und
in
den
Kreislauf
gelangt.
Eine
private
und
eine
staatliche
Haushaltsführung
sind
zwei
ganz
unter-
schiedliche
Dinge.
Nur
weil
Schulden
»Schulden«
heißen,
heißt
das
noch
lange
nicht,
dass
sie
zurückgezahlt
werden
müssen.«
[2]
132
Angriff
#8
Stell
dir
vor,
du
könntest
diesen
Satz
zu
deinem
Bankberater
sagen.
Das
radikale
Gegenmodell
zum
magischen
Geld-aus-dem-
Nichts
bildet
der
Libertarismus.
Die
sogenannte
Österreichische
Schule
der
Nationalökonomie.
Sie
schwört
auf
individuellen
Handlungsspielraum,
freie
Märkte
und
eine
skeptische
Haltung
gegenüber
staatlichen
Interventionen.
Im
späten
19.
Jahrhundert,
-
maßgeblich
geprägt
durch
Carl
Menger,
entwickelten
Ökonomen
wie
Ludwig
von
Mises
und
Friedrich
August
von
Hayek
sie
weiter.
Dieses
Denken
kennt
keine
Kollektive
und
schwingt
das
Messer
gegen
die
Tentakeln
des
Staates.
Ein
Gut,
eine
Ware,
eine
Dienst-
leistung
hat
darin
keinen
Wert
an
sich
—
er
entsteht
erst
durch
die
beteiligten
Personen.
Daraus
ergeben
sich
Preise
und
diese
sind
die
zentralen
Signale,
die
über
die
Knappheit
und
den
Wert
von
Res-
sourcen
im
Wirtschaftssystem
erzählen.
Die
Österreichische
Schu-
le
liebt
den
Unternehmer
als
zentrales
Element
in
der
Wirtschaft
und
glaubt
daran,
dass
ein
wirklich
freier,
unbehelligter
Markt
im-
mer
eine
Win-win-Situation
für
alle
erzeugt.
Er
existiert
nur
fast
nirgendwo,
weil
der
Staat
sich
ständig
einmischt
und
in
der
ver-
meintlichen
Marktwirtschaft
gemeinsame
Sache
mit
staatsnahen
Unternehmen
und
Kartellen
macht.
Es
brauche
im
Grunde
nur
zweierlei
—
Rechtssicherheit
und
Eigentumsschutz
...
und
so
we-
nig
Staat
wie
möglich.
In
Argentinien
praktiziert
dies
seit
einer
Weile
Javier
Milei.
Er
beschnitt
den
Staat
radikal
und
lebt
weitge-
hend
das
aus,
was
man
auch
als
»Anarchokapitalismus«
bezeich-
net.
Das
Ergebnis
fasst
die
liberale
Friedrich-Naumann-Stiftung
so
zusammen:
»Ein
Jahr
später
ist
die
stabilisierungspolitische
Bilanz
Mi-
leis
beeindruckend.
Inflation
ist
zwar
noch
präsent,
mit
einer
Jahresrate
von
»nur
noch«
rund
40
%
ist
Argentinien
aber
auf
bestem
Wege,
diese
Erblast
hinter
sich
zu
lassen,
die
Milei
bei
seinem
Amtsantritt
von
der
peronistischen
Vorgängerre-
133
Der
digitale
Euro
|
gierung
mit
der
hochsten
Inflationsrate
der
Welt
von
211
%
übernommen
hatte.
Der
Haushalt
weist
zum
ersten
Mal
seit
14
Jahren
einen
Uberschuss
auf.
Nach
einer
Rezession
von
-2
%
im
letzten
Jahr
erwarten
Analysten
(nicht
nur
solche
der
Regierung)
in
diesem
Jahr
ein
Wachstum
von
5
%.
Damit
spielt
Argentinien
plötzlich
in
der
»>Champions
League«
der
wachstumsstarksten
Staaten
der
Welt
wie
Indien
und
Indo-
nesien.«
[3]
Dass
ein
Mann
wie
Milei
die
Ausnahme
bildet
und
der
Keynesia-
nismus
mit
seinem
Fiatgeld
die
Regel,
hat
auch
damit
zu
tun,
dass
die
meisten
Politiker
nur
einige
Jahre
in
der
Verantwortung
sind.
Sie
miissen
die
Langzeitfolgen
ihrer
Entscheidungen
nicht
selber
ausbaden
und
erkaufen
sich
daher
lieber
jetzt
die
Gunst
der
Wäh-
ler,
als
Verantwortung
fiir
spätere
Generationen
zu
übernehmen.
134
SELBSTVERTEIDIGUNG
#8
Die
Freiheit
lernen,
leben
und
verbreiten
»Fiat
lux!«
—
»Es
werde
Licht!«,
heißt
es
in
der
Schöpfungsge-
schichte.
»Fiat
Geld!«
—
»Es
werde
Geld!«,
sagt
heute
die
Zentralbank.
Doch
was
einst
göttlich
war,
ist
heute
gefährlich.
Denn
Geld,
unbegrenzt
aus
dem
Nichts
erschaffen,
ist
nicht
neutral.
Es
ist
ein
Machtmittel.
Ein
Hebel
zur
Umverteilung.
Und
—
vor
allem
—
ein
schleichender
Enteignungsmechanismus.
Wie
du
in
echte
Werte
investierst
und
autarke
Strukturen
auf-
baust,
haben
wir
schon
erklärt.
Daher
betone
ich
an
dieser
Stelle
einmal
den
Wert
der
intellektuellen
Selbstverteidigung.
Die
kann
auch
sehr
wichtig
sein,
um
mental
stark
zu
bleiben
und
es
sich
nicht
zu
Herzen
zu
nehmen,
wenn
einen
die
Mitmenschen
als
Schwurbler,
als
Paranoiker
oder
als
irren
Prepper
verspotten.
Hier
darfst
du
ganz
christlich
wirklich
vergeben
und
dir
denken:
Sie
wissen
nicht,
was
sie
tun.
Wir
alle
haben
in
der
Schule,
in
der
Pres-
se,
in
den
gebührenfinanzierten
Medien
im
Grunde
immer
nur
den
Keynesianismus
verinnerlicht.
Das
Wort
selbst
kam
sicher
kaum
vor,
aber
das
Prinzip.
Der
Staat
ist
gut.
Der
Staat
regelt
das.
Der
Staat
steht
für
das
Gemeinwohl.
Der
Markt
und
»die
Kapitalisten«
sind
böse,
machen
alles
kaputt
und
stehen
für
egoistische
Gier.
135
Der
digitale
Euro
Du
weißt
mittlerweile:
Der
Staat
steht
nicht
für
das
Gemein-
wohl,
wohl
aber
für
allerlei
Gemeinheiten.
Festige
diese
Haltung
mit
Substanz.
Lies
einfach
mal
libertäre
Denker
wie
Ludwig
von
Mises
oder
Murray
Rothbard.
Verstehe,
wie
Inflation
und
Fiatgeld
funktionieren,
und
lass
dir
nie
mehr
einreden,
sie
könnten
Heilmittel
sein.
Im
zweiten
Schritt
kannst
du
aktiv
politische
Bewegungen
unterstützen,
die
einen
libertär
freiheitlichen
Kurs
fahren.
In
der
Parteienlandschaft
von
Deutschland
gibt
es
nur
wenige
libertäre
Ansätze
und
diese
sind
im
Wesentlichen
oppositionell
angesiedelt.
Abseits
von
Parteien
kannst
du
Gruppierungen
unterstützen,
die
sich
für
eine
strenge
Haushaltsdisziplin
des
Staates
einsetzen,
für
echte
Eigentumsrechte,
dezentrale
Finanzsysteme
und
minima-
le
Staatsintervention.
Oder
wenigstens
welche,
die
immer
wieder
unermüdlich
darauf
aufmerksam
machen,
dass
der
Staat
mit
dem
Geld,
das
er
sich
erschafft,
überhaupt
nicht
umgehen
kann.
Der
Bund
der
Steuerzahler
etwa
führt
nicht
nur
in
Echtzeit
die
»Schul-
denuhr«
des
Landes,
sondern
ruft
auch
jedes
Jahr
den
»Steuerzah-
lergedenktag«
aus
—
also
den
Tag,
ab
dem
der
Bürger
im
Bundes-
durchschnitt
den
ersten
Cent
für
die
eigene
Tasche
verdient.
Bis
zu
diesem
Zeitpunkt
hat
er
ausschließlich
für
Steuern
und
Sozialabga-
ben
gearbeitet.
Dieser
Tag
fällt
meist
auf
Mitte
Juli
...
»Eigentlich
müsste
die
arbeitende
Bevölkerung
diesen
Tag
mit
symbolischen
Festen
begehen«,
schreibt
der
Kolumnist
David
Andres
im
libertären
Weblog
Freiheitsfunken,
»Feierlichkeiten
vol-
ler
Sarkasmus
und
öffentlichkeitswirksamer
Verachtung
des
Staa-
tes,
auf
denen
die
Menschen
ihren
>Tag
der
Befreiung«
feiern.
An-
gesichts
dessen,
womit
dieser
Begriff
besetzt
ist,
würde
allein
die
Empörung
über
den
Namen
bereits
ordentlich
öffentlichen
Aufruhr
auslösen
—
und
das
Anliegen
somit
bekannter
machen.«
[4]
Genau
da
hat
Andres
einen
Punkt
—
jeder
von
uns
kann
jeden
Tag
dazu
bei-
tragen,
dass
das
Framing
sich
ändert
und
nicht
Unternehmer
und
136
Selbstverteidigung
#8
Fleißige
als
Übeltäter
dastehen,
sondern
der
Staat
als
der
Wegela-
gerer,
Schuldenmacher
und
Umverteiler,
welcher
er
ist.
Zu
guter
Letzt
ein
profaner,
aber
bislang
noch
nicht
erwähnter
Rat:
Mache
keine
Schulden.
Niemals.
Denn
du
musst
sie
immer
zurückzahlen.
Mit
hohen
Zinsen.
Und
für
alle,
die
behaupten,
dass
im
Falle
einer
Hyperinflation
neben
Guthaben
auch
die
Schulden
wegfallen,
empfehle
ich,
einmal
die
Geschichtsbücher
zu
wälzen.
Es
war
in
der
Geschichte
immer
so,
dass
Guthaben
und
Schulden
nicht
im
selben
Verhältnis
gekürzt
wurden.
Meistens
sogar
Schul-
den
2
zu
Guthaben
1.
Das
heißt,
man
hatte
danach
doppelt
so
viele
Schulden
wie
vorher.
Checkliste
für
Louis’
Zukunft
und
deine
Gegenwart:
J
Stärke
deine
geistige
Unabhängigkeit.
JY
Verstehe
wirtschaftliche
Zusammenhänge.
Y
Lies
libertäre
Literatur.
JY
Erkenne
Fiatgeld,
Schneeballsystem
und
Inflation
als
lega-
len
Enteignungsmechanismus.
JY
Unterstütze
politische
Bewegungen
oder
Initiativen,
die
für
Eigentumsrechte
und
Haushaltsdisziplin
stehen,
dezentrale
Finanzsysteme
befürworten
und
staatliche
Misswirtschaft
öffentlich
machen.
J
Trage
zur
Veränderung
des
Framings
bei,
entlarve
den
Staat
als
Schuldenmacher
und
Umverteiler
und
stelle
Arbeit
und
Unternehmertum
als
positiv
dar.
J
Mache
keine
Schulden
—
sie
machen
dich
abhängig
und
fangen
dich
durch
Tilgung
und
Zinszahlungen
dauerhaft
im
System.
137
Der
digitale
Euro
I
Wie
schnell
die
Inflation
explodieren
kann,
haben
die
Men-
|
8
schen
1923
erlebt.
Von
Januar
bis
Dezember
verteuerte
sich
-
4
der
Laib
Brot
von
bereits
250
Mark
auf
260
Milliarden
Mark.
©
2
Damals
rechnete
niemand
mit
so
einem
schnellen
Totalver-
-
©
lust
des
Geldes.
Wie
heute.
Glücklich,
wer
Gold
und
Silber
sein
7
|
Eigennennt.
g
Die
letzte
Rettung:
Die
Oase
in
der
Geld-Wuste
Das
Shuttle
rollt
durch
die
weiten
Straßen
von
Dubai.
Louis
schaut
aus
dem
Fenster,
wo
der
Sand
mit
den
Glasfassaden
tanzt.
»Papa?«
»
Hm?
«
»Warum
ist
der
Moritz
mit
seinen
Eltern
eigentlich
wegge-
zogen?«
Kurz
muss
ich
überlegen,
wo
Louis
sich
jetzt
gedanklich
be-
findet.
Offenbar
nicht
auf
der
Fahrt
vom
Dubai
International
Air-
port
zum
Hotel
an
der
Jumeirah
Road.
Eher
wirkt
es,
als
sei
er
jetzt
gerade
auf
der
Fahrt
von
unserem
Heimatort
nach
Miinchen,
wo
ich
dachte,
er
wäre
nach
dem
Bootskauf-Flop
am
Vormittag
die
ganze
Zeit
weggedost
gewesen.
Kurz
dachte
ich
auf
der
Fahrt
auch
an
die
Familie
seines
ehemaligen
Kindergartenfreundes.
Das
Ehe-
paar
betrieb
eine
kleine
Firma
fiir
Elektroinstallation,
beliebt
in
der
Region
wegen
ihrer
Zuverldssigkeit,
den
fairen
Preisen
und
den
freundlichen
Mitarbeitern,
die
den
Kunden
grundsätzlich
in
Ruhe
erklärten,
was
sie
taten.
Sie
und
ihre
Leute
blieben
immer
138
Selbstverteidigung
#8
gleich
kompetent,
gleich
fleißig,
gleich
freundlich,
während
die
Last
an
Steuern
und
Abgaben
sowie
die
Gängelung
durch
mehr
und
mehr
Gesetze
und
Dokumentationspflichten
stetig
stieg.
Wie
erklärt
man
das
einem
kleinen
Jungen?
»Der
Papa
und
die
Mama
vom
Moritz,
die
hatten
doch
so
eine
Firma,
weißt
du?«
»Die
mit
den
blauweißen
Autos?«
»Genau
die.«
»Die
habe
ich
schon
lange
nicht
mehr
fahren
gesehen.«
»Richtig.
Die
Firma
gibt’s
leider
nicht
mehr.«
»Wieso
nicht?«
»Weil
sie
kein
Geld
mehr
hatten.
Und
keine
Zeit.«
»Keine
Zeit?«
»Ja.
Stell
dir
vor,
deine
Aufgabe
wäre,
dein
Zimmer
aufzuräu-
men.
Du
kriegst
sogar
Geld
dafür.
Dann
fängst
du
an
und
nach
zwei
Minuten
komme
ich
schon
wieder
rein
und
sage,
du
musst
aber
al-
les
aufschreiben,
was
du
machst,
während
du
es
machst.«
»Wie,
aufschreiben?«
»Ja,
du
nimmst
ein
Spielzeug
auf
und
tust
es
in
die
Schublade,
aber
ich
will,
dass
du
dann
auch
auf
einen
Zettel
schreibst,
dass
du
das
Spielzeug
in
die
Schublade
getan
hast.
Und
wieso
in
diese
Schublade
und
in
keine
andere.
Und
seit
wann
die
Schublade
dafür
gedacht
ist.
Und
ich
will
noch
wissen,
wo
das
Spielzeug
überhaupt
hergekommen
ist.«
»Aber
wieso?
Hauptsache,
ich
habe
das
Zimmer
aufgeräumt!«
»Ja,
so
denkst
du,
so
denke
ich,
so
denken
alle,
die
noch
ganz
bei
Trost
sind.
Aber
der
Staat
sagt:
Nö,
es
reicht
uns
nicht,
dass
das
Zimmer
sauber
ist.
Wir
wollen
zwanzig
Seiten
darüber
lesen,
wie
es
dazu
kam.«
»Das
ist
balla-balla«,
sagt
Louis
und
wird
regelrecht
wütend.
Das
freut
mich.
139
Der
digitale
Euro
»Das
heißt
Bürokratie«,
sage
ich,
»und
es
kostet
ganz
viel
Zeit.
Denn
du
brauchst
am
Ende
länger
dafür,
alles
aufzuschreiben,
als
dafür,
es
zu
machen.«
»Und
das
mussten
Moritz’
Eltern
machen?«
»Ja,
immer
mehr.
Früher
war
das
weniger.«
»Und
deswegen
hatten
sie
dann
auch
kein
Geld
mehr?«
»Deswegen
...
und
weil
einem
als
Erwachsener,
wenn
man
fleißig
ist
und
Geld
verdient,
ganz
viel
Geld
weggenommen
wird.
Warte,
ich
mach’s
dir
vor.«
Ich
krame
in
meiner
Hosentasche
nach
der
Packung
mit
Pastil-
len
für
frischen
Atem,
die
ich
aus
dem
Flieger
mitgenommen
hatte.
»Mach
mal
die
Hand
auf,
bitte.«
Louis
öffnet
seine
Hand,
ich
zähle
zehn
Pastillen
ab
und
gebe
sie
hinein.
»So,
du
hast
fleißig
gearbeitet
und
bekommst
zehn
Pastillen.«
»Ich
würde
lieber
Gummibärchen
nehmen.
Am
liebsten
die
Roten.«
»Das
ist
doch
jetzt
nur
ein
Beispiel.
Also,
zehn
Stück,
ja?
Die
hast
du
verdient,
darfst
sie
aber
nicht
alle
behalten.«
Ich
nehme
ihm
wieder
vier
aus
der
Hand.
»Vier
davon
gehen
ans
Finanzamt.
Denen
bezahlen
wir
Steu-
ern
auf
das,
was
wir
verdienen.«
Ich
nehme
eine
weitere
Pastille
weg.
»Die
Gewerbesteuer.
Wenn
jemand
eine
Firma
hat,
so
wie
Moritz’
Papa,
die
mit
den
blauweißen
Autos,
dann
zahlt
er
die
an
die
Stadt,
in
der
die
Firma
ist.«
»Damit
sie
damit
neue
Spielplätze
mit
Kletterspinnen
baut?«
»Zum
Beispiel.
Oder
Schulen
und
Straßen
und
Parks.
Also,
eigentlich.
Meistens
machen
sie
andere
Sachen
damit.
Toiletten
bauen
für
Menschen,
die
nicht
wissen,
ob
sie
Junge
oder
Mädchen
sind,
zum
Beispiel.«
140
Selbstverteidigung
#8
»Dominik!«,
tadelt
mich
Viktoria,
»für
solche
Themen
ist
Louis
noch
zu
jung.«
Ich
fische
noch
zwei
Pastillen
aus
der
kleinen
Hand.
»Die
sind
die
Sozialabgaben.
Also
das,
was
wir
bezahlen,
da-
mit,
wenn
wir
mal
krank
sind,
wir
beim
Onkel
Doktor
nix
bezah-
len
müssen.
Oder
Geld
kriegen,
wenn
wir
alt
sind
—
zumindest
hoffen
darauf
immer
noch
viele
Deutsche.
Oder
wenn
wir
selber
keine
Arbeit
mehr
haben.
Bei
dem
Onkel
Doktor
klappt
das
noch
ganz
gut.
Bei
den
anderen
Sachen
bezahlen
wir
das
eigentlich
für
die,
die
jetzt
alt
sind
oder
keine
Arbeit
haben.
Das
bleibt
nicht
ir-
gendwo
für
uns
aufbewahrt
liegen.«
Louis
hält
die
drei
übrig
gebliebenen
Pastillen
in
seiner
Hand.
»So,
das
ist
der
Gewinn,
den
du
für
dich
nutzen
kannst.«
Louis
macht
große
Augen.
»S0
wenig?«
»Ja.
Und
bei
Moritz‘
Papa
war’s
irgendwann
gar
nichts
mehr.
«
———
Die
Dämmerung
liegt
wie
ein
seidiger
Schleier
über
Dubai.
Zehn
Stockwerke
unter
uns
brandet
der
Persische
Golf
am
Strand.
Ein
paar
Menschen
schlendern
über
den
Sand.
Die
letzten
Sonnen-
strahlen
spiegeln
sich
violett-golden
auf
dem
Wasser.
Ich
stehe
auf
dem
Balkon
unseres
Hotelzimmers
in
dem
riesigen
Gebäude,
das
in
der
urbanen
Küstenlandschaft
liegt
wie
eine
Skulptur
aus
Glas,
Stahl
und
Licht.
Louis
schläft.
Nach
meiner
Vorführung
mit
den
Pastillen
ist
er
noch
im
Hotel-Shuttle
weggedämmert.
Jetzt
liegt
er
quer
auf
dem
Bett,
die
Arme
ausgebreitet,
als
hätte
er
Dubai
noch
schnell
um-
armen
wollen.
141
Der
digitale
Euro
Die
Balkontür
öffnet
sich
leise.
Viktoria
tritt
hinaus,
in
der
einen
Hand
zwei
Gläser,
in
der
anderen
eine
kleine
Flasche
Rot-
wein
vom
Zimmerservice.
Ich
nehme
ihr
ein
Glas
ab.
»Auf
was
trinken
wir?«,
fragt
sie.
»Auf
die
Aussicht.
«
Ich
proste
ihr
zu,
schaue
wieder
aufs
Meer.
Ein
paar
Sekunden
vergehen,
ohne
dass
es
unangenehm
ist.
Mit
wem
du
gut
schwei-
gen
kannst,
das
ist
die
Richtige.
»Stell
dir
vor,
wie
viele
schon
hier
sind«,
sage
ich
schließlich.
»Nicht
im
Urlaub,
in
einem
Hotel,
sondern
komplett
hergezogen.
Irgendwo
da
in
dem
Gewusel
aus
Häusern,
Hochhäusern,
Malls
und
kleinen
Gassen,
von
denen
man
überhaupt
nicht
vermutet,
dass
es
sie
auch
gibt,
haben
sie
ihre
Wohnungen.
Künstler,
Musi-
ker,
Unternehmer,
Influencer.
Die
leben
jetzt
hier,
in
den
Emiraten.
Schon
verrückt,
oder?«
Viktoria
nickt,
den
Blick
abwechselnd
auf
der
Stadt
und
den
sanft
schaumenden
Wellen.
»Ich
meine,
stell
dir
vor,
du
machst
eine
Zeitreise
und
erzählst
jemandem
aus
Deutschland
im
Jahr
1995:
Sie
werden
reihenweise
auswandern.
Falls
sie
Berufe
ausüben,
die
einigermaßen
flexibel
sind.
Deutschland
wird
es
ihnen
unerträglich
schwer
machen
mit
der
Bürokratie,
der
Steuerlast
und
den
Regeln.
Immer
wieder
kommt
ein
Schlag
in
die
Magengrube,
einer
nach
dem
anderen.
rt
Eine
sogenannte
Datenschutzgrundverordnung,
die
so
kompliziert
ist,
dass
große
Unternehmen
die
Maßnahmen
fiir
ihre
Internetauf-
tritte
ganz
in
Ruhe
umsetzen
können,
während
alle
Kleinen
völlig
überfordert
sind.
Eine
Bonpflicht
beim
Bäcker.
Eine
Verpackungs-
verordnung,
die
im
Grunde
sogar
jeden
Selfpublisher,
der
sieben
Bücher
im
Monat
verkauft,
dazu
verpflichtet,
einen
ganz
bestimm-
ten
neuwertigen
Karton
zu
benutzen,
wenn
er
ein
Buch
versendet.
Steuerprüfungen
finden
immer
bei
den
Kleinen
statt,
immer
bei
denen,
die
sich
nicht
wehren
können.
So
wie
die
Bullys
auf
dem
142
Selbstverteidigung
#8
Schulhof
sich
auch
nicht
die
schnappen,
die
schon
seit
Jahren
im
Boxverein
sind.
Du
erzählst
das
so
als
Zeitreisender
und
der
Deut-
sche
aus
dem
Jahr
1995
sagt:
»Okay,
sie
hauen
alle
ab,
aber
wo
gehen
sie
denn
hin?
In
die
Schweiz?
Nach
Italien?
Nach
Frank-
reich?
Nach
Luxemburg?
In
die
USA?
Nach
Australien?
Oder
nein,
sag
jetzt
nicht
so
was
wie
Andorra!«
Dann
antwortet
man
ihm:
>Sie
gehen
nach
Dubai,
Vereinigte
Arabische
Emirate.«
Der
glaubt
das
doch
nicht!
Der
fragt:
>»Wieso
sollte
jemand,
der
in
Deutschland
verwurzelt
ist,
der
sein
Fachwerk
liebt
und
die
Ma-
rienkapellen
an
jeder
Straßenecke
und
den
Amateurfußball
und
die
kleinen
Stadtfeste
und
den
Weihnachtsmarkt
und
die
Eckkneipe
und
die
schlichte
Tatsache,
dass
alle
Menschen,
die
man
trifft,
so
ungefähr
das
Gleiche
glauben
wie
man
selber
und
man
sich
neben-
bei
auch
einfach
mit
ihnen
verständigen
kann
—
wieso
sollte
je-
mand
das
aufgeben
für
eine
vollkommen
fremde
Welt?«<«
Viktoria
nimmt
einen
tiefen
Schluck
vom
Wein.
»Ja,
das
würde
er
wohl
sagen.
Und
das
Verrückte
ist,
man
könnte
jede
Menge
plausible
Antworten
finden.«
Spannend
finde
ich
in
solchen
Momenten
auch
immer,
dass
ich
an
Orten
wie
Dubai,
mit
so
viel
Energie
und
Bewegung,
schnell
ins
Schwärmen
komme,
wenn
es
um
etwas
Neues
und
Aufregen-
des
geht.
Viktoria
hingegen
steht
dem
Ganzen
erst
einmal
skep-
tisch
gegenüber.
Auch
wenn
es
ihr
in
Dubai
mittlerweile
gefällt,
ist
sie
dennoch
erst
einmal
skeptisch
und
zurückhaltend.
Das
liegt
wohl
an
ihren
tiefen,
traditionsreichen
Wurzeln
im
Schwarzwald.
143
ANGRIFF
#9
Die
Zerstörung
der
Heimat
Wüsste
man
es
nicht
besser,
könnte
man
den
Eindruck
bekommen,
dass
die
politisch
Verantwortlichen
der
letzten
Jahrzehnte
nicht
das
Ziel
haben,
ihren
Eid,
das
Wohl
des
deutschen
Volkes
zu
mehren,
auszuüben.
Man
könnte
den
Eindruck
bekommen,
dass
ihr
eigent-
liches
geheimes
Anliegen
darin
besteht,
Deutschland
zu
zerstören,
in
jeder
Hinsicht
zu
zerrütten.
Wagen
wir
kurz
das
Gedankenexperiment,
dass
dem
wirklich
so
sei.
Fragen
wir
uns,
wie
jemand
handeln
würde,
der
den
gehei-
men
Auftrag
hätte,
ein
Land
in
allen
Bereichen
von
innen
heraus
kaputt
zu
machen.
Wir
benötigen
dazu
nicht
mal
eigene
Worte,
da
es
jemanden
gibt,
der
es
so
perfekt
formuliert
hat,
dass
er
ein
voll-
ständiges
Zitat
und
eine
Verbeugung
verdient.
In
einer
seiner
besten
Nummern
stellt
der
libertäre
Kabarettist
Ludger
Kusenberg
alias
Ludger
K.
Anfang
2025
die
Frage,
wie
er
vorgehen
würde,
wenn
der
die
Absicht
hätte,
Deutschland
zu
ruinieren.
Die
Kernindustrie
erschüttern,
Autos
dämonisieren,
jedes
Handeln
mit
Bürokratie
er-
sticken,
die
Energieversorgung
ruinieren.
Ludger
K
sagt:
»Manchmal
frage
ich
mich,
was
würde
ich
tun,
wenn
ich
Deutschland
ruinieren
wollte?
Wenn
ich
Deutschland
ruinie-
ren
wollte,
dann
würde
ich
die
Hauptindustrie
erschüttern.
Autos
wären
per
se
etwas
Böses.
Ständig
neue
Verbote
und
Auflagen,
ruckzuck
zigtausend
Arbeitsplätze
futsch.
Das
145
Der
digitale
Euro
würde
ich
laufen
lassen
als
notwendige
Transformation.
Wenn
ich
Deutschland
ruinieren
wollte,
dann
wäre
alles
über-
sät
mit
Bürokratie.
Ein
Dickicht
an
Vorschriften
würde
jedes
Unternehmertum
im
Keim
ersticken.
Die
Menschen
müssten
Angst
haben,
dass
schon
eine
verlorene
Quittung
zu
fetten
Nachzahlungen
führt.
Wenn
ich
Deutschland
ruinieren
woll-
te,
dann
würde
ich
die
Energieversorgung
so
gestalten,
dass
günstige,
verlässliche
Methoden
aufgegeben
werden.
Teuer
müsste
es
sein
stattdessen
und
unzuverlässig.
Vor
allem
die
Mittelschicht
würde
ich
leiden
lassen,
weil
die
sich
am
wenigsten
wehren
kann.
Ich
würde
Wälder
abholzen
lassen
für
riesige
Krafträder,
die
das
natürliche
Gleichgewicht
zer-
stören
und
die
Landschaft
verschandeln.
Wir
wollen
doch
das
Klima
schützen,
oder?
Wenn
ich
Deutschland
ruinieren
wollte,
dann
wären
genau
diejenigen
in
Machtpositionen,
die
dieses
Land
zum
Kotzen
finden.
Solche,
die
nicht
einen
Satz
fehlerfrei
aussprechen
können,
würde
ich
das
Land
nach
au-
Ren
vertreten
lassen.
Lügner,
Extremisten
und
Zivilversager
wären
bei
mir
anerkannte
Mandatsträger.
Ich
würde
Sorge
dafür
tragen,
dass
Journalisten
keine
Freidenker
sind,
son-
dern
willfährige
Erfüllungsgehilfen
der
Politik.
Schon
Begriffe
wie
Freiheit
oder
Querdenken
wären
bei
mir
negativ
besetzt.
Wenn
ich
Deutschland
ruinieren
wollte,
dann
würde
ich
die
Einwanderungspolitik
so
ausrichten,
dass
gut
qualifizierte
Menschen
erst
gar
nicht
zu
uns
kommen
wollen.
Unqualifi-
zierte
hingegen,
am
besten
sogar
Fanatische,
Gewaltbereite,
würde
ich
mit
Kusshand
und
Keksen
begrüßen.
Wenn
es
ir-
gendwann
fast
jeden
Tag
zu
Vergewaltigungen
und
Morden
auf
offener
Straße
kommt,
dann
würde
ich
all
jene,
die
auch
nur
zu
trauern
und
Konsequenzen
zu
fordern
wagen,
als
Rechtsradikale
hinstellen.
Junge
Menschen
würde
ich
fürs
Militär
begeistern,
für
Waffen.
Meine
eigenen
Kinder
natür-
146
Angriff
#9
lich
nicht.
Ich
würde
überall
Zwietracht
säen,
ein
breites
De-
nunziantentum
fördern,
die
Gesellschaft
spalten,
Wahlergeb-
nisse
blieben
folgenlos.
Immer
mit
Verweis
auf
die
liberale
Gesellschaft,
Vielfalt
und
unsere
Demokratie.
Auf
dass
die-
ses
Land
schon
im
nächsten
Morgentau
verschwunden
sein
wird.
Wenn
ich
Deutschland
ruinieren
wollte,
dann
würde
ich
alles
so
lassen,
wie
es
ist.«
[5]
Er
würde
»Sorge
dafür
tragen,
dass
Journalisten
keine
Freidenker
sind,
sondern
willfährige
Erfüllungsgehilfen
der
Politik«.
Er
wür-
de
»die
Einwanderungspolitik
so
ausrichten,
dass
gut
qualifizierte
Menschen
erst
gar
nicht
zu
uns
kommen
wollen«
und
junge
Men-
schen
für
die
Armee
begeistern
—
außer
die
eigenen.
Alles,
was
Ludger
K.
in
dieser
bösen
Nummer
erwähnt,
ist
in
den
vergangenen
Jahren
geschehen.
Das
Auto,
lange
Symbol
deut-
scher
Wirtschaftskraft
und
Freiheit,
gerät
zunehmend
unter
politi-
schen
und
medialen
Rechtfertigungsdruck.
Dieselkrise,
Fahrverbo-
te,
Umweltzonen,
steigende
Steuern,
ständig
neue
CO,-Grenzwerte
und
Vorschriften
haben
nicht
nur
zu
Unsicherheit
geführt,
sondern
auch
zu
massivem
Stellenabbau
bei
Herstellern
und
Zulieferern.
Ab
2035
dürfen
in
der
Europäischen
Union
keine
neuen
Personenkraft-
wagen
oder
leichten
Nutzfahrzeuge
mit
klassischen
Benzin-
oder
Dieselmotoren
mehr
zugelassen
werden.
Stattdessen
müssen
alle
neu
verkauften
Fahrzeuge
emissionsfrei
sein,
wozu
insbesondere
Elektroautos
zählen.
[6]
Eine
Ausnahme
könnte
es
nur
für
mit
E-
Fuels
betriebene
Verbrenner
geben,
wenn
diese
strenge
Vorgaben
erfüllen
—
entsprechende
technische
und
rechtliche
Details
werden
noch
erarbeitet.
Viele
Traditionsstandorte
mussten
schließen
oder
haben
Tausende
Arbeitsplätze
abgebaut.
Die
»Transformation«
zur
E-Mobilität
geschieht
mit
enormem
Druck
und
vielen
Opfern:
Wäh-
rend
in
der
Öffentlichkeit
klimaschonende
Ziele
betont
werden,
er-
leben
betroffene
Branchen
und
Regionen
echte
Existenzangst.
147
Der
digitale
Euro
Mit
dem
schnellen
Ausstieg
aus
der
Kernenergie
und
dem
ge-
planten
Ausstieg
aus
der
Kohle
hat
Deutschland
zwei
der
bislang
günstigsten
und
grundlastfähigen
Stromquellen
bewusst
aufge-
geben.
Die
Energiewende
konzentriert
sich
zunehmend
auf
Wind-
und
Solarstrom.
Eine
kontinuierliche,
verlässliche
Versorgung
wäre
nur
mit
aufwendigen
Speicherlösungen
oder
Reservekraft-
werken
gewährleistet,
die
natürlich
nicht
in
gleichem
Maße
errich-
tet
oder
bedacht
worden
sind.
Der
Strom
für
Haushalte
und
Unter-
nehmen
hat
sich
erheblich
verteuert,
auch
durch
Umlagen,
Netzausbaukosten
und
den
teuren
Import
von
Energie,
wenn
die
eigene
Versorgung
nicht
ausreicht.
So
sehr
ist
man
um
die
Umwelt
besorgt,
dass
man
in
Wilhelmshaven
unter
einem
grünen
Wirt-
schafts-
und
Energieminister
Habeck
in
Windeseile
Terminals
für
amerikanisches
Flüssiggas
errichtet
hat,
dessen
Import
nötig
wur-
de,
da
man
offiziell
von
Russland
nichts
mehr
kauft,
und
sich
die
Gas-Pipeline
Nord
Stream
2
noch
dazu
hat
sprengen
lassen.
Sehr
wahrscheinlich
von
den
Amerikanern
selber,
was
bis
heute
nicht
bewiesen
ist,
aber
vom
damaligen
US-Präsidenten
Joe
Biden
wäh-
rend
des
Antrittsbesuches
vom
damaligen
Kanzler
Olaf
Scholz
in
Washington
Anfang
Februar
2022
im
Grunde
angekündigt
wurde.
»Wenn
Russland
einmarschiert«,
antwortete
Biden
damals
auf
die
Frage
gegenüber
einem
Pressevertreter,
»wird
es
kein
Nord
Stream
2
mehr
geben.
Ich
verspreche
Ihnen,
dass
wir
es
schaffen
werden.«
[7]
Olaf
Scholz
stand
daneben
und
zeigte
sein
auratisches
Schlumpf-
grinsen,
das
still
sagte:
»Falls
ihr
das
macht,
dürft
ihr
euch
sicher
sein,
dass
wir
die
Füße
still
halten
...
und
mir
selbst
ist
alles,
was
irgendwann
nach
meiner
Amtszeit
kommt,
ohnehin
völlig
egal.«
Bis
heute
kämpft
die
verbliebene
Großindustrie
in
Deutschland
mit
Spitzenstrompreisen
im
internationalen
Vergleich
und
verlagert
Teile
der
Produktion
ins
Ausland.
Die
Gefahr
von
Brownouts
oder
Blackouts
sowie
enorm
hohe
Netzentgelte
sorgen
zusätzlich
für
Unsicherheit.
148
Angriff
#9
»Keine
Sorge,
Papa«,
meint
Louis,
seit
wir
das
erste
Mal
ge-
meinsam
erfolgreich
ein
Lagerfeuer
entzündet
haben,
»uns
bleibt
schon
warm.«
Der
von
Ludger
K.
beschriebene
Befund,
dass
es
Feinde
Deutschlands
und
inkompetente
Narzissten
in
höchste
Positionen
spült,
lässt
sich
ebenfalls
untermauern.
In
keinem
anderen
Land
der
Welt
wäre
jemand
Vizekanzler
geworden,
der
wie
Robert
Habeck
in
einem
Buch
namens
Patriotismus.
Ein
linkes
Plädoyer
äußert,
»Vaterlandsliebe«
immer
schon
»zum
Kotzen«
gefunden
und
»mit
Deutschland
[...]
noch
nie
etwas
anzufangen«
gewusst
zu
haben.
Ein
Mann,
der
Bürger
wegen
harmlosem
Spott
gegen
ihn
anzeigen
und
von
der
Polizei
besuchen
lässt,
zugleich
aber
das
Vorwort
für
eine
Neuauflage
von
George
Orwells
dystopischem
Roman
1984
schreibt.
[8]
Man
kann
es
sich
nicht
ausdenken.
Keine
Frau
wäre
Außenministerin
geworden,
für
die
Länder
auf
dem
Planeten
»Hunderttausende
von
Kilometern«
auseinander
lie-
gen,
für
die
»Kobold«
zu
den
wichtigsten
seltenen
Erden
gehört
und
die
einfach
so
ohne
NATO-Bündnisfall
dahersagt,
«wir
führen
einen
Krieg
gegen
Russland«.
[9]
Deutschland
erlebte
in
den
ver-
gangenen
Jahren
einen
Gesundheitsminister
Jens
Spahn,
der
wäh-
rend
der
Corona-Krise
durch
Maskeneinkäufe
in
absurder
Preislage
und
Menge
einen
Milliardenschaden
verursachte
[10]
—
gefolgt
von
einem
Gesundheitsminister
Karl
Lauterbach,
der
als
Lobbyist
der
Pharmaindustrie
agierte,
von
völliger
Bedenkenlosigkeit
der
Impf-
stoffe
sprach
und
Maßnahmen
mittrug,
welche
die
gesellschaftliche
Spaltung
vollendeten.
Deutschland
hatte
mal
eine
echte
Pressefrei-
heit
in
dem
Sinne,
dass
eine
angstfreie,
offene
Debatte
über
die
wichtigen
Themen
in
der
Mitte
der
Gesellschaft
stattfand
und
die
Gesellschaft
nicht
wie
heute
gespalten
war
in
die
als
legitim
ge-
rahmte
Weltsicht
der
sogenannten
Leit-
und
Qualitätsmedien
und
die
als
schwurbelig
und
böse
gerahmte
der
alternativen
Kanäle.
Man
gehe
auf
YouTube
und
staune:
Es
ist
gerade
mal
15
Jahre
her,
149
Der
digitale
Euro
da
sitzen
im
Mainstream-Fernsehen
bei
Maischberger
einfach
so
der
Klartext
redende
Nahost-Experte
Peter
Scholl-Latour,
der
Isla-
mist
Pierre
Vogel
und
der
konservative
Migrationskritiker
Udo
Ulf-
kotte
zur
besten
Sendezeit
vor
den
Augen
aller
beisammen
und
tauschen
Sichtweisen
aus.
[11]
Der
investigative
Journalist
Ger-
hard
Wisnewski
brachte
sein
legendäres
Jahrbuch
Verheimlicht
Vertuscht
Vergessen
bis
ins
Jahr
2015
noch
beim
renommierten
Mainstream-Verlag
Knaur
heraus,
einem
Teil
der
Holtzbrinck-
Gruppe,
zu
der
auch
Rowohlt,
S.
Fischer
und
die
Süddeutsche
Zei-
tung
gehören.
Köpfe
wie
Norbert
Bolz,
Peter
Hahne,
Wolfgang
Gerles
oder
Eva
Herman
waren
tragende
Säulen
und
prägende
Köpfe
des
öffentlich-rechtlichen
Systems.
Heute
sind
alle
Genann-
ten
Teil
der
alternativen,
widerständigen
Medien,
die
von
Politik,
Leitpresse
und
angepasster
Masse
in
den
sozialen
Medien
als
rechts
und
verschwörungstheoretisch
geschmäht
werden.
Wisnewski
pub-
liziert
sein
Jahrbuch
heute
bei
Kopp,
dessen
Versandkatalog
sowie
eigener
Verlag
früher
Werbe-Stammgast
im
ADAC-Magazin
oder
in
Displays
der
Deutschen
Bahn
war.
Auch
Eva
Herman
ging
dort-
hin
—
ihr
Rauswurf
aus
einer
laufenden
Folge
der
Talkshow
von
Johannes
B.
Kerner
markiert
den
Moment,
wo
die
Cancel
Culture
begann.
Udo
Ulfkotte
starb
2017
an
einem
Herzinfarkt.
2014
hatte
er
noch
den
Bestseller
Gekaufte
Journalisten
rausgebracht,
der
die
Korruption,
den
Lobbyismus
und
die
Lügen
in
der
deutschen
Me-
dienlandschaft
offenlegte
—
mit
Zahlen,
Fakten
und
echten
Namen.
Gegen
das
Buch
wurde
keine
Klage
eingereicht,
da
sich
in
der
Sa-
che
nichts
widerlegen
ließ.
Es
folgten
noch
massiv
islamskeptische
und
migrationskritische
Werke
wie
Die
Asyl-Industrie,
Grenzenlos
Kriminell.
Was
Politik
und
Massenmedien
über
die
Straftaten
von
Migranten
verschweigen
und
Volkspädagogen.
Wie
uns
die
Mas-
senmedien
politisch
korrekt
erziehen
wollen.
Noch
mal:
Dieser
Mann
saß
2010
im
Mainstream-TV
neben
(!)
Pierre
Vogel,
der
als
deutscher
Konvertit
und
»Überzeugungstäter«
bis
heute
die
Fahne
150
Angriff
#9
des
salafistischen,
extremistischen
Islam
hochhält
—
und
ebenfalls
»nur
noch«
im
Netz
stattfindet
und
niemals
mehr
einen
Stuhl
im
Studio
von
ARD
oder
ZDF
erhalten
würde.
Als
Freiheitsfreunde
darf
uns
auch
Letzteres
nicht
freuen.
Als
Freiheitsfreunde
vermis-
sen
wir
ein
Deutschland,
das
wie
eine
große
Familie
war,
in
der
die
idealistische,
»progressive«
Nichte
zwar
die
Augen
über
den
»rech-
ten«
Onkel
rollt
und
sich
die
beiden
Brüder
—
der
eine
Unterneh-
mer,
der
andere
Beamter
und
Sozi
—
über
Kirschkuchen
und
Land-
bier
in
die
Wolle
kriegen,
am
Ende
aber
alle
eine
Familie
bleiben.
Wir
leben
heute
in
der
absurden
Situation,
dass
der
Staat
sich
mittels
von
ihm
bezahlten
Vereinen
und
Gruppen,
die
sich
realsa-
tirisch
»Nichtregierungsorganisationen«
nennen,
selber
angreifen
lässt.
Gelder
fließen
an
harmlos
klingende
Projekte
zur
Rettung
von
»Demokratie«,
»Vielfalt«
und
»offener
Gesellschaft«
und
so-
mit
teilweise
direkt
an
verfassungsfeindliche
und
gewaltbereite
Gruppierungen
des
Linksextremismus
wie
die
Antifa.
Der
Journa-
list
Björn
Harms
hat
dies
in
seinem
Mammutwerk
Der
NGO-Kom-
plex
lückenlos
herausgearbeitet.
Der
Abschnitt
über
die
masochistische
oder
bewusste
Zerrüt-
tung
des
Landes
begann
mit
einem
Kabarettisten
und
er
darf
mit
einer
deutschsprachigen
Maklerin
aus
Dubai
enden,
die
als
sabri-
nathepalm
auf
Instagram
in
zwei
Rollen
die
aktuelle
Lage
perfekt
als
Dialog
vorspielt:
»Also
nur,
damit
ich
das
richtig
verstehe:
Es
kann
sein,
wenn
ich
40
Stunden
die
Woche
arbeiten
gehe,
dass
ich
am
Ende
des
Monats
mit
weniger
rausgehe
als
ein
Bürgergeldem-
pfänger
mit
all
seinen
Zuschüssen?«
»Ja.«
»Und
jeder
Mensch
bekommt
das,
auch
wenn
er
noch
nie
einen
Cent
in
die
Staatskassen
eingezahlt
hat?«
»Ja.«
|
151
Der
digitale
Euro
»Ach
hor
doch
auf.
Und
die
bekommen
Möbel,
Kranken-
versicherung,
Schulessen,
Kita,
alles
umsonst,
ohne
Gegen-
leistung?«
»Ja.«
»Und
wenn
Menschen
das
System
auch
noch
kritisieren,
werden
sie
als
unsozial
beschimpft?«
»Ja.«
»Und
die
arbeitenden
Menschen
geben
die
Halfte
ihres
Lohns
ab
fur
ein
System,
das
Menschen
belohnt,
die
von
sich
selbst
aussagen:
Es
lohnt
sich
ja
fur
mich
nicht
zu
arbeiten?«
»Ja,
meine
Liebe.
Das
nennt
man
Sozialstaat.«
»Also
tragen
rund
34
Millionen
50
Millionen
weitere
Men-
schen,
ob
Kinder,
Rentner,
Arbeitslose
oder
Menschen,
die
von
außen
dazugekommen
sind,
und
diese
sollen
auch
noch
ihr
Vermögen
offenlegen,
damit
man
ganz
genau
gucken
kann,
wo
man
quetschen
kann?
Damit
sie
auch
wirklich
nicht
einen
Cent
zu
viel
fur
sich
haben?«
»Ja,
aber
habt
ihr
schon
mal
drüber
nachgedacht,
dass
die
Menschen
teilweise
hart
fur
ihr
Geld
arbeiten,
ne
Menge
Risiko
und
Verantwortung
haben.«
»Ah
...«
»Und
diejenigen
in
diesem
System
so
behandelt
werden
müssen
...
merkst
du
selber,
oder?
Kein
Wunder,
dass
die
alle
nach
Dubai
gehen,
um
ihr
Geld
zu
schitzen..«
[12]
Der
Clip
zeigt
am
Ende
eine
Zahlentafel
von
finance.ausbilder.
»Das
bleibt
von
1000000
€
brutto
übrig«
ist
sie
überschrieben
und
entschlüsselt
mehrere
Staaten.
In
Tschechien
sind
es
720406
Euro,
denn
229332
Euro
fließen
ab
als
Einkommenssteuer
und
50262
Euro
in
Form
sonstiger
Abgaben.
Russland
und
die
Ukraine
fiihren
zwar
gegeneinander
Krieg,
der
naturgemäß
Unsummen
verschlingt,
lassen
ihren
Biirgern
von
1
Million
Euro
aber
dennoch
satte
/
152
Angriff
#9
805000
Euro
sowie
829957
Euro
in
der
Tasche.
Im
Falle
der
Uk-
raine
sind
180000
Euro
davon
Einkommensteuer
und
lediglich
15000
Euro
als
spezielle
Militärabgabe
markiert.
Nur
15000
Euro
von
1
Million
für
einen
aktiven
Krieg,
während
wir
in
Deutschland
immer
noch
den
Solidaritätszuschlag
angesichts
der
vor
35
Jahren
stattgefundenen
Wiedervereinigung
zahlen!
Bei
den
Russen
ist
nicht
einmal
eine
spezielle
Militärabgabe
ausgeschrieben.
In
Hong-
kong
bleiben
als
zweitplatziertem
Land
in
diesem
Vergleich
833265
Euro
von
1
Million
übrig.
Deutschland
lässt
seinen
arbei-
tenden
und
Werte
schaffenden
Bürgern
im
Vergleich
495404
Euro
von
1
Million.
504
596
Euro
fließen
in
die
zahllosen
Steuerarten,
in
die
verpflichtende
Renten-,
Arbeitslosen-
und
Krankenversiche-
rung,
in
den
Soli,
in
die
Kirchensteuer.
Auf
Platz
1
des
Schaubildes
steht
Dubai.
1
Millionen
brutto
ist
hier
1
Million
netto.
Null
Ein-
kommensteuer.
Null
Abgaben.
Für
Privatpersonen
stimmt
das,
Unternehmen
mit
Gewinnen
über
95000
Euro
zahlen
9
Prozent
Körperschaftsteuer.
153
SELBSTVERTEIDIGUNG
#9
Auswandern
oder
bleiben
Wenn
man
sein
Land
immer
noch
liebt,
aber
absolut
nicht
wieder-
erkennt
und
sehen
muss,
dass
es
niemanden
mehr
an
die
politische
Spitze
lässt,
der
es
ernsthaft
liebt
und
versteht,
ist
Auswandern
selbstverständlich
eine
legitime
Option
der
Selbstverteidigung.
Al-
lerdings
ist
dies
nicht
jedem
möglich.
Um
beispielsweise
dauerhaft
in
Dubai
Fuß
zu
fassen,
muss
man
eine
»Residence
Visa«
erlangen,
eine
Aufenthaltserlaubnis.
Die
erhält
man
natürlich
nicht,
indem
man
ohne
Papiere
an
der
Grenze
steht
und
um
Asyl
bittet.
Am
populärsten
ist
die
Gründung
eines
eigenen
Unternehmens,
vor
al-
lem
in
einer
der
zahlreichen
Free
Zones.
Gegen
eine
Jahresgebühr
kann
man
dort
eine
Gesellschaft
(z.
B.
eine
Free
Zone
LLC)
ein-
tragen
lassen.
Das
Unternehmen
erhält
eigene
Büroräume,
manch-
mal
reichen
sogar
virtuelle.
Darauf
aufbauend
erhält
man
das
be-
sagte
mehrjährige
Residence
Visa,
oft
auch
für
die
Familie.
Die
Gründungskosten
reichen
—
je
nach
Free
Zone
—
von
einigen
Tau-
send
bis
rund
15000
Euro
pro
Jahr.
Es
braucht
keine
Mindestum-
sätze
und
kein
Personal.
Wer
umgekehrt
ein
festes
Jobangebot
als
Arbeitnehmer
von
einem
lokalen
Unternehmen
vorweisen
kann,
bekommt
von
seinem
Arbeitgeber
ein
Arbeitsvisum,
meist
für
zwei
oder
drei
Jahre,
das
verlängert
werden
kann.
Sehr
solvente
Men-
schen
können
durch
den
Kauf
einer
Immobilie
im
Wert
von
min-
destens
750000
AED
(also
knapp
190000
Euro)
ein
auf
mehrere
Jahre
befristetes
»Investor
Visa«
erhalten,
seit
2019
als
»Golden
155
Der
digitale
Euro
Visa«
sogar
für
bis
zu
zehn
Jahre
bei
höheren
Investitionen
ab
2
Millionen
AED.
Freiberufler
oder
Selbstständige
haben
die
Mög-
lichkeit,
für
moderate
Gebühren
ein
spezielles
»Freelancer-Visa«
zu
beantragen
oder
über
das
»Remote
Work«-Programm
ein
Visum
zu
erhalten,
das
eine
rechtlich
abgesicherte
Tätigkeit
für
Firmen
außerhalb
der
VAE
erlaubt
(z.
B.
im
Homeoffice).
Dazu
sind
Ein-
kommensnachweise
erforderlich.
Mit
anderen
Worten:
Niemand
kann
einfach
so
nach
Dubai
abhauen
und
seine
Vorteile
genießen,
ohne
dem
Land
fleißig
beizutragen.
Außerdem
ist
selbstverständ-
lich
ein
einwandfreier
Leumund
nötig.
Menschen,
die
weniger
Mittel
zur
Verfügung
haben
oder
nicht
kulturfremd
auswandern
wollen,
orientieren
sich
bei
ihrer
Flucht
aus
der
Heimat
nicht
so
weit
in
die
Ferne.
Wer
beispielsweise
Wert
auf
eine
hohe
innere
Sicherheit
legt,
orientiert
sich
in
Richtung
Ungarn
oder
Polen.
Als
EU-Bürger
genießt
man
die
Freizügigkeit
und
benötigt
zur
Einreise
oder
für
den
kurzfristigen
Aufenthalt
kein
Visum.
Wer
dauerhaft
bleiben
möchte,
benötigt
in
Polen
dazu
einen
»triftigen
Aufenthaltsgrund«.
Das
kann
ein
fester
Job
bei
einem
polnischen
Unternehmen
oder
eine
schlüssige,
tragfähige
Selbstständigkeit
sein,
ein
polnischer
Partner,
aber
auch
ein
Stu-
dium
an
einer
polnischen
Hochschule.
Man
muss
nachweisen
kön-
nen,
seinen
Lebensunterhalt
und
seine
Krankenversicherung
selbst
tragen
zu
können.
Nach
fünf
Jahren
rechtmäßigem
Aufenthalt
kann
man
das
Daueraufenthaltsrecht
beantragen.
In
Ungarn
braucht
man
ab
dem
91.
Tag
des
Aufenthalts
einen
festen
Wohnsitz
sowie
auch
hier
den
Nachweis
über
gesicherten
Lebensunterhalt
und
eine
in
Ungarn
gültige
Krankenversicherung.
Nach
fünf
Jah-
ren
legalem
Aufenthalt
kann
man
eine
Daueraufenthaltserlaubnis
beantragen
und
bekommt
nahezu
gleiche
Rechte
wie
Staatsbürger.
Wer
sich
auf
engagierte
Weise
richtig
integriert,
die
Sprache
lernt
und
längerfristig
bleibt,
kann
nach
weiteren
Jahren
auch
die
volle
ungarische
Staatsbürgerschaft
beantragen.
Niemals
käme
es
je-
156
Selbstverteidigung
#9
doch
vor,
dass
ein
ungarischer
Präsident
wie
einst
Olaf
Scholz
ganz
stolz
einer
älteren
Migrantin
zur
späten
Staatsbürgerschaft
gratuliert,
die
es
vollbracht
hat,
bis
ins
Rentenalter
hinein
ihr
gan-
zes
Leben
im
Land
zu
verbringen,
ohne
auch
nur
ein
Wort
von
dessen
Sprache
gelernt
zu
haben.
Auch
Dänemark
ist
für
viele
eine
attraktive
Option,
hat
dieses
Land
es
doch
geschafft,
eine
sozialdemokratische
Politik
auf
rea-
listisch-pragmatische
Weise
durchzuführen,
indem
es
die
ein-
fachste
aller
Erkenntnisse
beherzigte:
Entweder
du
hast
einen
So-
zialstaat
ODER
du
hast
offene
Grenzen.
Dänemark
entschied
sich
für
den
Sozialstaat.
Um
bei
unseren
nordischen
Nachbarn
Fuß
zu
fassen,
muss
man
sich
nach
drei
Monaten
ins
sogenannte
Folke-
register
der
Kommune
eintragen
und
erhält
dabei
eine
persönliche
CPR-Nummer
(dänische
Identifikationsnummer).
Die
ist
nötig,
um
Zugang
zum
dänischen
Gesundheitssystem
zu
bekommen,
ein
Bankkonto
zu
eröffnen,
bei
Arbeitgebern
beschäftigt
zu
werden
oder
sich
bei
Behörden
anzumelden.
Man
erhält
sie
nur
mit
festem
Wohnsitz,
dem
Nachweis
über
ausreichende
finanzielle
Mittel,
Krankenversicherung
sowie
Arbeits-
oder
Studienplatz.
Als
Selbstständiger
muss
man
einen
tragfähigen
Businessplan
vorle-
gen.
Auch
ausreichendes
eigenständiges
Einkommen
aus
anderen
Quellen,
gute
Rente
oder
eine
Unternehmensgründung
gelten.
Al-
lerdings
ist
die
Steuerlast
im
Lande
sehr
hoch.
Wer
nach
acht
Jah-
ren
weiter
bleiben
und
womöglich
gar
voller
Däne
werden
möch-
te,
muss
eine
umfassende
Integration
nachweisen.
Sprache,
Mentalität,
gesellschaftliches
Engagement,
straffreier
Lebens-
wandel.
Weitere
beliebte
Ziele
von
Auswanderern
sind
die
recht
diskre-
te,
sichere,
neutrale
und
basisdemokratische
Schweiz.
Auch
Teile
Italiens,
in
denen
sich
Grundstücke
und
Häuser
zu
Preisen
schie-
ßen
lassen,
für
die
man
in
München
noch
nicht
einmal
eine
Garage
bekommt
—
und
Wohlhabende
gute
Steuervorteile
genießen.
Gern
157
Der
digitale
Euro
würde
ich
an
dieser
Stelle
dieses
und
noch
viele
weitere
Länder
aufführen,
merke
aber,
dass
dies
ein
eigenes
Buch
erzeugen
würde.
Die
zweite
Art
der
Selbstverteidigung
gegen
die
Zerstörung
der
Heimat
besteht
allerdings
darin,
zu
bleiben
und
dabei
zu
helfen,
sie
zu
retten.
Nicht
jeder
kann
oder
will
einfach
so
gehen.
Nicht
jeder
ist
ein
»Anywhere«,
wie
es
der
britische
Autor
David
Goodhart
so
perfekt
benannt
hat,
also
ein
Kosmopolit,
der
überall
und
nirgends
leben
kann,
ortsungebunden,
Gewinner
der
Globalisierung,
mental
wie
materiell.
Jemand,
der
seine
Art
von
Arbeit
gewinnbringend
an
Laptop
und
Smartphone
verrichtet,
der
nicht
selten
zur
Jet-Set-Eli-
te
gehört,
aber
durchaus
auch
die
Form
eines
jungen
Lebenskünst-
lers
annehmen
kann,
der
heute
in
Thailand,
morgen
in
Bali
und
übermorgen
in
Singapur
seine
Konferenz-Software
startet
und
zum
Leben
lediglich
Wasser,
Kaffee,
Brot
und
schnelles
WLAN
braucht.
Das
Gegenmodell
stellen
laut
Goodhart
die
»Somewhe-
res«
dar.
Menschen,
die
ihre
seelischen,
familiären
und
logisti-
schen
Wurzeln
an
einem
ganz
bestimmten
Ort
haben
und
diesen
weder
einfach
so
verlassen
wollen
noch
verlassen
können.
Man
denke
etwa
an
Familienunternehmen
in
der
zigsten
Generation,
die
in
einer
bestimmten
Region
so
verwurzelt
sind,
dass
sie
zwar
theo-
retisch
ihr
Unternehmen
ins
Ausland
verlagern
könnten,
praktisch
aber
Dutzenden
und
Hunderten
weiterer
Somewheres,
die
unmit-
telbar
mit
ihnen
verbunden
sind,
den
Boden
mit
unter
den
Füßen
wegziehen
würden.
Sie
brächten
es
nicht
übers
Herz
und
sie
wol-
len
auch
selber
nicht
weg,
weil
sie
—
und
das
kann
kein
Anywhere
und
kein
Vaterlandsverächter
auch
nur
im
Ansatz
verstehen
—
ihre
Heimat
tatsächlich
immer
noch
aufrichtig
lieben.
Auch
wenn
ich
mit
der
Familie
hin
und
wieder
Urlaub
in
Dubai
mache
und
wir
dort
Verbindungen
haben,
gehöre
ich
selber
ganz
klar
zu
den
Somewheres.
Es
müsste
sehr
viel
passieren,
bis
ich
Kettner
Edelmetalle
aus
Villingen-Schwenningen
entfernen
und
irgendwo
ins
Ausland
verlagern
würde.
158
Selbstverteidigung
#9
Doch
wie
kann
man
bleiben,
ohne
dabei
von
den
oben
be-
schriebenen
Entwicklungen
vollkommen
zerrüttet
zu
werden?
Hierbei
kann
es
helfen,
sich
vor
Augen
zu
führen,
dass
Deutsch-
land
trotz
allem
immer
noch
einige
Qualitäten
hat,
die
einen
hier
und
da
positiv
überraschen.
Da
erleben
wir
eine
fiese
Cancel
Cul-
ture
mit
Meldestellen
für
falsche
Meinungen
»unterhalb
der
Straf-
barkeitsschwelle«,
einem
Paragrafen
für
Majestätsbeleidigung
(der
sogenannten
»Verächtlichmachung«
der
herrschenden
Instanzen)
sowie
Politiker,
die
ihre
eigenen
Bürger
mit
Klagen
wegen
Beleidi-
gung
überrollen
—
aber
wir
erleben
auch,
dass
ein
oberstes
Gericht
den
Versuch
der
ehemaligen
Innenministerin
Nancy
Faeser,
das
Magazin
Compact
zu
verbieten,
zu
100
Prozent
ausgebremst
hat.
[13]
Da
erleben
wir
ein
Land,
in
dem
zwar
innerhalb
des
Main-
streams
wenig
echte
Meinungsvielfalt
herrscht,
aber
mittlerweile
nicht
nur
ein
Markus
Lanz
seit
geraumer
Zeit
seine
Finger
erstaun-
lich
klar
in
schwelende
Wunden
legt,
sondern
auch
jemand
wie
der
Polizist
Manuel
Ostermann
ein
Buch
wie
Deutschland
ist
nicht
mehr
sicher
zum
Mega-Besteller
der
Wahrheit
bringen
kann,
ohne
dass
dies
irgendjemand
aufzuhalten
vermag.
Wir
lesen,
dass
ein
Gericht
in
Münster
der
eigenen
Stadtbibliothek
verbietet,
an
ge-
wissen
Büchern
Warnhinweise
anzubringen,
dass
sie
»umstritten«
seien.
[14]
Wir
erleben
alle
im
Alltag,
dass
sich
immer
mehr
Men-
schen
einander
öffnen
und
gegenseitig
feststellen,
längst
im
Wider-
stand
zu
sein
—
ähnlich
der
Bürger
der
DDR
im
Spätstadium
vor
der
Revolution.
Davon
abgesehen
—
es
spart
trotz
aller
Gefahren,
Belastungen
und
Schikanen
dennoch
Zeit,
Geld
und
Nerven,
sich
in
einem
Um-
feld
zu
bewegen,
in
dem
man
schlicht
und
ergreifend
zu
Hause
ist,
keine
Sprachbarriere
zu
überwinden
hat
und
sich
auch
nicht
über
Jahre
an
neu
geschriebene
wie
ungeschriebene
Gesetze
gewöhnen
muss.
Manchmal
reicht
es
gegen
die
Verzweiflung
und
den
Frust,
sich
vor
Augen
zu
führen,
dass
eine
einmal
eingespielte
Maschine
159
Der
digitale
Euro
selbst
dann
noch
sicherer
läuft,
wenn
ihr
ab
und
zu
Stöcke
in
die
Speichen
geworfen
werden,
als
eine
Maschine,
die
erst
einmal
von
Grund
auf
neu
zusammengeschraubt
werden
muss.
Zu
guter
Letzt
haben
wir
durchaus
noch
Möglichkeiten,
Ein-
fluss
auf
die
Politik
zu
nehmen.
Eine
starke
Opposition
treibt
die
herrschende
Politik
immer
inhaltlich
vor
sich
her
und
starke
alter-
native
Medien
erst
recht.
Das
ist
der
indirekte
Einfluss.
Der
direkte
Einfluss
besteht
darin,
dass
kommunale
Politik
meistens
durchaus
viel
pragmatischer,
bürgernäher
und
weniger
ideologisch
aufge-
heizt
ist
als
das
Theater
auf
der
Bundesbühne.
Diese
wiederum
kann
man
dazu
zwingen
—
um
im
Bild
zu
bleiben
—
bestimmte
De-
batten
über
umstrittene
Themen
auf
ihrer
Bühne
aufzuführen,
und
zwar
dadurch,
dass
man
eine
Petition
über
die
offizielle
Petitions-
seite
des
Bundestages
aufsetzt.
Erhält
diese
ausreichend
viele
Unterstützungsunterschriften,
folgen
daraus
noch
keine
politischen
Entscheidungen,
aber
das
Thema
muss
öffentlich
im
Bundestag
behandelt
werden.
Am
Wahlverhalten
der
Deutschen
sehen
wir
auch,
dass
sich
immer
mehr
Menschen
nach
einer
echten
Alterna-
tive
sehnen.
Unterm
Strich
bestünde
ein
guter
Mittelweg
daraus,
einerseits
noch
zu
bleiben
und
andererseits
zugleich
daran
zu
arbeiten,
dass
Deutschland
wieder
eine
Heimat
wird,
immer
wie-
der
öffentlich
darauf
hinzuweisen,
wie
viel
Vernunft
der
Regeln
und
Fairness
gegenüber
den
eigenen
Bürgern
sogar
in
direkten
Nachbarländern
herrscht.
In
der
Hoffnung,
dass
Deutschland
wo-
möglich
doch
wieder
zu
sich
selbst
zurückfindet.
Auch
ein
Weg
sind
die
neuen
Medien
wie
mein
YouTube-Kanal,
auf
dem
ich
re-
gelmäßig
auf
die
Ungereimtheiten
und
Missstände
in
der
Welt
auf-
merksam
mache
und
dabei
nicht
selten
Reichweiten
von
mehreren
Hunderttausenden
bis
zu
über
einer
Million
Aufrufe
erreiche.
Auch
das
ist
ein
Weg
heute,
Einfluss
auf
die
Politik
zu
nehmen.
160
Selbstverteidigung
#9
Checkliste
für
Louis’
Zukunft
und
deine
Gegenwart:
J
Informiere
dich
über
die
Ansiedelungsmöglichkeiten
in
der
Schweiz,
Dubai,
Ungarn,
Polen,
Italien
et
cetera.
Y
Bleibe
in
Deutschland
und
gestalte
die
Heimat
aktiv.
Vv
Verschaffe
relevanten
Themen
Reichweite
in
den
sozialen
Medien
und
der
analogen
Welt.
Vv
Vernetze
dich
und
gestalte
Politik
aktiv
mit.
|
fen,
ist
immer
gestern
gewesen.
Der
zweitbeste
Zeitpunkt
ist
|
Der
sanfte
Zwang
Mir
tun
die
Füße
weh,
die
Hüfte,
der
Rücken.
So
sollte
es
sich
nicht
anfiihlen,
in
einem
der
schönsten
Vergniigungsbdder
der
gan-
zen
Welt
zu
sein.
Der
Wild
Wadi
Waterpark
unweit
unseres
Hotels
wurde
einer
Oase
nachempfunden.
Türkis
glitzerndes
Wasser,
rau-
schende
Wasserfälle
und
Kulissen
im
Stil
aus
1001
Nacht.
Das
gesamte
Areal
ist
nach
dem
Volkshelden
Juha
gestaltet,
einer
schil-
lernden
Gestalt
aus
der
arabischen
Folklore.
Ein
weiser,
oft
trick-
reicher
Geschichtenerzdhler
und
Alltagsphilosoph,
der
in
Form
161
Der
digitale
Euro
humorvoller
Anekdoten
mit
Wortwitz
und
Bauernschläue
alltägli-
che
Probleme
meistert,
Missverständnisse
auflöst
oder
Autoritäten
mit
Ironie
entlarvt.
Einer,
der
das
Volk
versteht
und
zum
Lachen
bringt.
Türme
wie
aus
einem
Traum
erheben
sich
über
detailreiche
Mosaike
und
verschlungene
Wege.
Der
Mix
aus
Palmen,
orientali-
schen
Bauten
und
der
Stimmung
eines
Basars
in
einem
Märchen
ist
mit
nichts
vergleichbar,
was
wir
in
Deutschland
an
Erlebnis-
thermen
zustande
bringen.
Das
Wellenbecken
»Breakers
Bay«
ist
das
größte
seiner
Art
im
Nahen
Osten.
Die
Vielfalt
der
Wasserrut-
schen
entspricht
denen
der
Fahrgeschäfte
daheim
im
Phantasia-
land
—
und
das
Anstehen
in
der
Schlange
leider
eben
auch.
»Papa,
wann
sind
wir
endlich
dran?«
»Das
dauert
noch,
Louis.
Siehst
du
ja.
Aber
es
wird
super!«
Louis
tippelt
von
links
nach
rechts.
Er
zeigt
auf
ein
paar
Kin-
der,
die
an
anderer
Stelle
zum
Aufstieg
gehen.
»Wieso
müssen
die
nicht
warten?«
Ich
runzle
die
Stirn.
»Das
weiß
ich
ehrlich
gesagt
gerade
nicht.«
»Sind
die
besser
als
wir?«
»Niemand
ist
besser
als
der
andere.
Also,
zumindest
nicht
im
Anstehen
an
der
Schlange.«
Louis
legt
den
Kopf
schief
und
kneift
die
Augen
zusammen.
»Dann
kennen
die
jemanden.«
Ein
Vergnügungsbad
wie
dieses
ist
eigentlich
eine
Oase
inner-
halb
der
Oase.
Als
ich
heute
Morgen
aufstand
und
wir
in
aller
Ruhe
zum
Frühstücksbüffet
spazierten,
fühlte
ich
mich
tatsäch-
lich
befreit.
Ja,
ich
bin
ein
»Somewhere«
und
mit
jedem
Tag
im
fernen
Ausland
steigert
sich
nach
und
nach
wieder
die
Vorfreude
auf
die
Rückkehr,
lädt
sich
der
leer
gewordene
Akku
der
beschä-
digten
Heimatliebe
wieder
auf,
kommt
die
Lust
darauf
wieder,
ins
Schwarzwäldische
zurückzukehren.
Doch
dafür
braucht
es
die
Distanz,
die
Pause.
Nicht
bloß
als
Urlaub
und
freie
Zeit
für
die
162
Selbstverteidigung
#9
Familie,
sondern
wirklich
als
Ausflucht,
als
eine
Art
Entkommen
vor
den
Kidnappern,
die
mein
Heimatland
zur
Geisel
genommen
haben.
Jetzt
aber,
in
diesem
Moment,
in
der
Warteschlange
zu
einer
der
tollsten
Wasserrutschen
des
Globus,
fühlt
sich
die
Frei-
heit
gerade
so
überhaupt
nicht
mehr
frei
an.
Das
Warten
nervt
nicht
nur,
weil
es
anstrengend
ist
und
mir
vor
Augen
führt,
dass
ich
nicht
mehr
der
Jüngste
bin.
Es
nervt
auch
deshalb,
weil
ich
als
jemand,
der
dem
Tod
vor
wenigen
Jahren
gerade
so
von
der
Schippe
gesprungen
ist,
meine
Zeit
mittlerweile
sehr
achte
und
sie
nicht
verschwendet
sehen
möchte.
Als
wir
eine
satte
halbe
Stunde
später
endlich
die
Rutsche
hi-
nabgleiten,
rede
ich
mir
zwar
ein,
dass
dieses
kurze
gemeinsame
Erlebnis
die
eine
Stunde
Wartezeit
wert
war,
bin
allerdings
doch
erstaunlich
verärgert,
als
wir
pitschnass
in
die
kleine
Familien-
lounge
zurückkehren,
die
wir
uns
für
den
Tag
gemietet
haben.
Louis
fängt
sofort
an
zu
erzählen.
Viktoria,
die
eben
noch
et-
was
gedöst
hat,
setzt
sich
auf
und
hört
begeistert
zu.
Als
er
fertig
ist,
läuft
er
direkt
wieder
los
und
springt
ins
Kinderschwimm-
becken
gegenüber
der
lauschigen
Cabana.
»Und?«,
fragt
Viktoria,
»kindliche
Genügsamkeit
oder
war’s
wirklich
so
gut?«
»Die
Rutschen
sind
fantastisch«,
sage
ich
und
übertreibe
fortan
ein
wenig
mit
der
Beschreibung,
weil
es
sie
köstlich
amüsiert,
wenn
ich
das
mache.
»Ein
geschmeidiges
Rutschgefühl,
eine
har-
monische
Komposition
mit
schlüssiger,
aber
stellenweise
doch
er-
frischend
überraschender
Kurvenführung.
Keine
allzu
groben
Fehltöne
und
genau
die
richtige
Menge
an
Wasserdurchfluss.«
Viktoria
lacht.
»Du
solltest
dich
bei
Galileo
als
Wasserrutschentester
bewer-
ben.
So
elegant
hat
das
dort
noch
nie
jemand
beschrieben.«
»Ich
glaube,
der
gute
alte
Galileo
würde
sich
im
Grab
umdre-
hen,
wenn
er
sähe,
welche
Sendung
sie
aus
ihm
gemacht
haben.«
163
Der
digitale
Euro
Ich
setze
mich
auf
die
Liege
neben
sie.
Louis
planscht
gegen-
über
herum
und
freundet
sich
schon
wieder
schnell
mit
fremden
Kindern
an.
»Aber
mal
im
Ernst«,
sage
ich,
»man
steht
viel
zu
lange
an.«
»Dafür
gibt
es
zwei
Lösungen«,
sagt
meine
Frau.
»Die
Erste?
Weit
abseits
der
Saison
Urlaub
machen.
Die
Zweite?
Fast-Lane-
Tickets
kaufen.«
»Ach,
deswegen
kamen
einige
Kinder
schneller
dran!«
»Ja,
für
manche
Attraktionen
kann
man
ein
Premium-Update
auf
die
Bändchen
laden.«
Sie
zeigt
auf
die
Armbänder,
die
wir
alle
hier
drin
tragen
und
ohne
die
überhaupt
nichts
ginge.
Sie
dienen
nicht
nur
dem
Zutritt
zum
Park
selbst
und
zu
allen
Attraktionen,
sondern
auch
der
Be-
zahlung
für
Getränke
und
Snacks.
Und
für
das
Speichern
der
Fotos,
die
auf
allen
Attraktionen
von
einem
gemacht
werden,
ob
man
will
oder
nicht.
Man
würde
nicht
einmal
etwas
zu
essen
oder
zu
trinken
bekommen
ohne
diese
Bändchen.
Mittlerweile
ist
diese
Unsitte
sogar
auf
vielen
Rockfestivals
üb-
lich
geworden.
Ausgerechnet
auf
diesen
Veranstaltungen,
die
mit
ihrem
Schlammboden,
dem
Dosenbier,
der
lauten
Musik,
der
rusti-
kalen
Kameradschaft
und
den
Wohnsiedlungen
aus
alten
VW-Bus-
sen,
Zelten
und
ausrangierten
WG-Möbeln
ein
besonders
boden-
_
ständiges
Image
haben.
Auf
vielen
kann
man
im
Infield
(dem
Gelände,
auf
dem
die
Konzerte
stattfinden)
an
den
Getränkeständen
und
Imbissbuden
nur
noch
mit
einem
zuvor
aufgeladenen
digitalen
Budget
bezahlen,
sei
es
mittels
RFID-Armbändern
oder
Festival-
Apps
mit
QR-Codes.
Nicht
mal
mehr
mit
einfachen
Getränkechips
oder
Abreiß-Gutscheinen,
wie
man
sie
noch
von
Volksfesten
kennt.
Alles
digital.
Wer
es
dort
besonders
bequem
haben
will
oder
gar
ein
Premium-Camping
mit
zuvor
aufgebautem
Zelt
und
kürzeren
We-
gen,
kann
bestimmte
Luxus-Tickets
erwerben.
So
wird
man
inner-
halb
der
scheinbar
egalitären
Festival-Gesellschaft
zur
Oberklasse.
164
Selbstverteidigung
#9
»Lade
unsere
Bändchen
doch
eben
mit
dieser
Fast-Lane-Funk-
tion
auf.
Dann
könnt
ihr
heute
noch
viel
öfter
rutschen,
ohne
euch
überall
die
Beine
in
den
Bauch
stehen
zu
müssen.«
Rein
praktisch
gesehen
hat
Viktoria
natürlich
recht.
Einmal
be-
zahlt
und
sich
selbst
zur
Elite
innerhalb
der
Badelandschaft
ge-
macht,
verliefe
der
Rest
unseres
Besuches
deutlich
entspannter.
Aber
sie
merkt
mir
schon
an,
wie
sehr
ich
mich
innerlich
dagegen
sperre.
»Was
ist?«
»Ich
weiß,
dass
wir
uns
gerade
in
einem
Staat
aufhalten,
der
seine
Bürger
weitgehend
in
Ruhe
lässt.
Der
ihnen
quasi
null
Steu-
ern
abnimmt
und
ihnen
die
absolute
innere
Sicherheit
gewährleis-
tet,
weil
er
Null-Toleranz-Politik
gegenüber
Straßenkriminalität
fährt.
Aber
Fast-Lane-Tickets,
damit
man
die
Warterei
übersprin-
gen
kann?
Das
ist
genau
die
Art
und
Weise,
wie
sie
es
tun
werden!«
»Wie
wer
was
tun
wird?«
»Na,
den
digitalen
Euro
einführen.
Die
digitale
ID.
Die
CBDCs
weltweit.
Wie
sie
uns
unsere
Freiheit
nehmen
werden.
Schritt
für
Schritt.
Glaubst
du,
die
machen
das
mit
einem
großen
Knall?
Einem
auffälligen
Befehl,
gegen
den
sofort
jeder
trotzig
aufstehen
würde
wie
ein
Kind,
das
man
anbrüllt?
Nein!
Sie
werden
es
ver-
suchen
wie
hier
in
der
Badelandschaft.
Man
darf
nur
rein,
wenn
man
akzeptiert,
dass
alles
digital
zu
bezahlen
ist.
Und
wenn
man
dann
drin
ist,
ist
das
immer
noch
nicht
genug.
Man
muss
anstehen.
Man
muss
warten.
Man
muss
sehr
lange
warten.
Die
Füße
tun
weh
und
es
ist
peinlich,
wenn
die
eigenen
Kinder
sehen,
wie
andere
Kinder
schneller
drankommen.
Was
machen
die
bloß
anders?
Ja,
mein
Sohn,
sie
haben
den
freiwilligen
Maßnahmen
zugestimmt.
Kein
Zwang,
nur
eine
Option,
aber
die
wird
belohnt,
während
das
Normalbleiben
bestraft
wird,
sodass
man
sich
irgendwann
kaum
entziehen
kann,
eben
doch
mitzumachen.«
165
Der
digitale
Euro
»Dominik
...«
Viktoria
lehnt
sich
genervt
auf
die
Liege
zu-
rück.
»Musst
du
immer
alles
politisieren?«
»Nein«,
sage
ich.
»Oder
doch?
Ja!
Doch!
Ich
meine,
wenn
die
Linken
mit
irgendwas
mal
recht
haben,
dann
in
gewisser
Weise
mit
dem
Spruch,
dass
irgendwo
alles
politisch
ist.
Zumindest
so
was.
Kennst
du
den
Begriff
Nudging?«
Viktoria
richtet
sich
wieder
ein
bisschen
auf.
»Das
hat
was
mit
Manipulation
zu
tun,
oder?«
»Ja,
und
es
ist
die
Nummer-eins-Strategie
der
Politik
gewor-
den,
um
die
Bevölkerung
auf
Linie
zu
bringen.
Nichts
befehlen,
niemanden
zwingen
—
lieber
gewisse
Dinge
so
anstrengend
ma-
chen,
dass
es
zwar
ohne
ginge,
man
es
aber
kaum
noch
ertragen
kann.
Das
Verhalten,
das
man
erreichen
möchte,
verbindet
man
hingegen
mit
so
vielen
Vorteilen,
dass
es
sehr,
sehr
schwer
ist,
ihm
zu
widerstehen.
Außer
natürlich,
man
ist
ein
absolut
störrischer
Einzelgänger.
Für
niemanden
außer
sich
selbst
verantwortlich,
der
Ruf
längst
ruiniert,
nichts
mehr
zu
verlieren.
Dann
geht
es
viel-
leicht.
Aber
wer
ist
das
schon?
166
ANGRIFF
#10
Nudging
und
Anreizsysteme
Die
großen
gesellschaftsverändernden
Maßnahmen
Anfang
bis
Mitte
der
2010er-Jahre
haben
Angela
Merkel
und
ihre
angeschlos-
senen
Lakaien
und
Sendeanstalten
noch
mehr
oder
minder
ange-
ordnet.
Die
ehemalige
Kanzlerin
nutzte
dafür
ein
bis
heute
geflü-
geltes
Wort:
alternativlos.
Als
»alternativlos«
galt
die
Rettung
der
systemrelevanten
Banken
nach
der
Finanzkrise
2008.
Staatliche
Garantien
für
Bankeinlagen,
direkte
staatliche
Beteiligung
an
Ban-
ken,
Aufkauf
von
problematischen
Krediten
und
Wertpapieren,
massive
Hilfspakete,
in
Deutschland
etwa
der
500-Milliarden-
Euro-Rettungsschirm.
Als
alternativlos
galt
die
sogenannte
Rettung
Griechenlands
und
anderer
heillos
verschuldeter
Euro-Staaten.
Die
mangelnde
Funktionalität
des
Euros
und
der
EU
führten
damals
zur
Gründung
und
zum
schnellen
Aufstieg
der
jungen
AfD.
Sie
nahm
ihren
An-
fang
als
Partei
gegen
die
angeblich
»alternativlose«
Euro-Rettung.
2015
schwenkte
sie
dann
auf
das
Thema
Masseneinwanderung
um.
Der
dritte
Bereich
vermeintlich
alternativlosen
Handelns
—
ausgedrückt
durch
die
Entscheidung
Merkels
im
Herbst
2015,
an-
gesichts
des
Massenansturms
syrischer
Flüchtlinge,
der
Bundes-
polizei
das
Durchwinken
anzuordnen.
Dabei
wäre
sie
logistisch
bereit
und
juristisch
legitimiert
gewesen,
die
Grenzen
zu
schlie-
ßen.
Robin
Alexander
hat
das
in
seinem
Buch
Die
Getriebenen
sauber
nachgewiesen.
Die
schon
damals
meist
jungen
Männer
ka-
167
Der
digitale
Euro
men,
sahen
und
blieben.
»Nun
sind
sie
einmal
da«
wurde
zu
einem
der
weiteren
ikonisch
gewordenen
Sätze
der
ehemaligen
Kanzle-
rin,
begleitet
von
der
Bekräftigungsformel:
»Wir
schaffen
das!«
All
diese
»alternativlosen«
Wege
waren
noch
eher
eine
unmit-
telbare
Form
des
Zwangs.
Das
Nudging
—
die
feine
Manipulation
der
Menschen
zu
dem,
was
sie
angeblich
wollen
sollen
—
fand
aber
schon
parallel
dazu
statt.
Massenmedien
und
Politik
setzten
alles
daran,
jeden,
der
sich
kritisch
äußerte,
zum
gesellschaftlichen
Außenseiter
zu
erklären.
Spätestens
in
der
2020
aufkommenden
Corona-Epoche
durften
wir
dann
alle
erleben,
wie
immer
mehr
Unfreiheit
Schritt
für
Schritt
ausprobiert
wurde.
Zunächst
hielt
man
die
Bevölkerung
mit
der
Lüge
bei
der
Stange,
der
erste
Lock-
down
dauere
nur
wenige
Wochen
und
werde
der
einzige
sein.
We-
nig
später
begann
man
nach
und
nach,
all
die
bekannten
Maßnah-
men
auszurollen.
Die
meisten
waren
so
gestaltet,
dass
man
sie
theoretisch
verweigern
konnte.
Praktisch
kostete
es
einen
den
Urlaub,
die
Teilnahme
an
der
Gesellschaft
und
manchmal
sogar
den
Job.
Selbstverständlich
hatten
selbst
Pflegekräfte
oder
Ange-
hörige
des
Militärs
die
Möglichkeit,
die
Impfung
zu
verweigern.
Sie
mussten
sich
dann
halt
nur
freiwillig
dafür
entscheiden,
sich
neue
berufliche
Tätigkeitsfelder
zu
suchen.
Selbstverständlich
hat-
te
jeder
Bürger
die
Möglichkeit,
ohne
Maske
durch
die
Gegend
zu
laufen.
Er
musste
dann
eben
sämtliche
Areale
mit
3G-Zugang
mei-
den
und
sich
in
der
ganz
heißen
Phase
entscheiden,
wer
zum
noch
erlaubten
Kreis
seiner
Geburtstagsfeier
eingeladen
wird.
Selbst-
verständlich
konnte
man
ungeimpft
bleiben,
wenn
man
in
Kauf
nahm,
nichts
mehr
mit
den
Bereichen
der
Gesellschaft
zu
tun
zu
haben,
die
als
2G
markiert
worden
sind.
Unvergessen
die
Äuße-
rung
des
heutigen
Kanzlers
Friedrich
Merz
im
November
2021
bei
Markus
Lanz.
Er
forderte
ein
härteres
Durchgreifen,
weshalb
eine
»konsequente
2G-Lösung«
hermüsse.
Man
müsse
»mal
gegen
die-
168
|
Angriff
#10
se
Coronaleugner
und
Impfgegner
etwas
unternehmen«.
So
hätte
man
ihm
zufolge
durch
2G
eine
»faktische
Impfpflicht«.
[15]
Merz
drückte
damals
in
erschreckender
Offenheit
aus,
was
das
Prinzip
der
Politik
geworden
ist:
den
Rebellen
das
Leben
zur
Hölle
machen
und
die
Angepassten
für
ihre
Unterwerfung
belohnen.
Ge-
nau
das
erleben
wir
heute
in
unserem
Alltag.
Wer
seinen
Termin
beim
Arzt
wirklich
halbwegs
zügig
und
einfach
bekommen
möch-
te,
bucht
über
Online-Systeme
wie
Doctolib
oder
Dr.
Flex
und
lässt
dabei
die
Rentner
ohne
Internet
und
Smartphone
lässig
hinter
sich.
In
den
Ämtern
verschwinden
die
Papierformulare
zugunsten
von
eID
und
Online-Diensten.
In
den
Städten
weichen
normale
Park-
zonen
mit
Automaten,
an
denen
man
noch
bar
zahlen,
langsam
denen,
in
die
man
sich
nur
mittels
Smartphone
und
Parking-App
einwählen
kann.
Wer
übermüdet
nach
22
Uhr
ein
Hotelzimmer
zum
Budget-Preis
sucht,
muss
sich
erst
online
eine
Reservierungs-
nummer
buchen.
Die
tippt
er
dann
am
menschenleeren
Terminal
im
Eingang
ein,
aber
das
spuckt
keine
Schlüsselkarte
aus,
weil
das
System
das
Zimmer
erst
freigibt,
wenn
der
Service
es
fertigge-
macht
hat.
Der
ist
aber
bis
zum
nächsten
Morgen
nicht
im
Haus.
Besonders
dreist
drängt
ausgerechnet
die
Deutsche
Bahn
die
Men-
schen
aus
der
alten
Welt
hinaus.
Das
ach
so
inklusive
Unternehmen
bietet
das
Deutschlandticket
nur
noch
digital
zum
Kauf
an.
Über
die
Bahn-App
als
digitales
Handyticket
oder
auf
einer
Chipkarte,
die
sich
nicht
einfach
im
Bahnhof
kaufen
lässt.
Die
BahnCard
exis-
tiert
seit
2024
ebenfalls
ausschließlich
digital.
Man
braucht
ein
Kundenkonto
und
die
DB
Navigator-App.
Ein
Leben
als
umwelt-
schützender
Bahnfahrer
ist
ohne
Smartphone
und
Online-Dienste
unmöglich
geworden.
Solche
Mechanismen
sind
für
die
unmittelbare
Zukunft
ge-
plant,
um
die
Menschen
nach
und
nach
in
den
digitalen
Euro
und
die
digitale
ID
zu
treiben.
169
Der
digitale
Euro
Die
schleichende
Einführung
durch
Anreize
wird
in
Sachen
CBDC
in
vier
Phasen
ablaufen.
Phase
1
—
das
Zuckerbrot
Wer
seine
Zahlungen
statt
auf
bisher
übliche
Weise
freiwillig
mit
dem
digitalen
Euro
abwickelt,
erhält
einen
Steuerrabatt
von
bei-
spielsweise
5
Prozent
auf
all
diese
Transaktionen.
Na?
Hast
selbst
du
gerade
für
einen
kurzen
Moment
zu
rechnen
begonnen?
Wie
wäre
es
darüber
hinaus
damit,
jeden
Kauf,
den
man
frei-
willig
über
den
digitalen
Euro
tätigt,
pauschal
mit
2
Prozent
Cash-
back
zu
belohnen?
Schon
jetzt
läuft
kaum
jemand
in
Deutschland
ohne
eine
Cashback-Karte
wie
Payback
oder
Deutschlandcard
herum.
Ein
dritter
praktischer
Vorteil
im
Alltag
kann
darin
bestehen,
dass
die
Gebühren
für
Transaktionen
mittels
der
digitalen
Brief-
tasche
der
CBDC
niedriger
sind
als
normale
Überweisungen
bei
den
Banken
—
und
Sonderfunktionen
wie
superschnelle
Echtzeit-
überweisungen
jederzeit
gratis
möglich.
Phase
2
—
Handler
ködern
Wer
ein
neues
Zahlungssystem
flächendeckend
einführen
möchte,
muss
die
Händler
auf
seine
Seite
kriegen.
Händler,
die
es
ohnehin
schon
schwer
haben
und
froh
sind
um
jeden
gesparten
Cent,
um
|
jeden
noch
so
kleinen
Millimeter
mehr
an
Beinfreiheit.
Wickeln
die
Handler
ihre
Geschäfte
mit
dem
digitalen
Euro
ab,
reduziert
sich
ihre
Steuerlast
fiir
diese
Bewegungen.
Die
dafür
no-
tigen
digitalen
Terminals
könnten
dennoch
ein
Hindernis
sein,
weil
sie
neue
Investitionen
darstellen.
Die
Alteren
erinnern
sich
vielleicht
noch
daran,
wie
schleppend
damals
der
Ausbau
von
Erd-
gas-Zapfstellen
an
Tankstellen
voranging.
Viele
Betreiber
wollten
170
Angriff
#10
das
Geld
dafür
nicht
in
die
Hand
nehmen.
Die
Händler
werden
es
leichter
haben,
da
der
Staat
die
Terminals
für
die
Abrechnung
mit
dem
digitalen
Euro
subventioniert.
Die
Infrastruktur
steht,
die
Kunden
kommen
—
und
wollen
im-
mer
noch
mit
Bargeld
zahlen
—,
etwa
um
für
den
Sohnemann
ein
Rennboot
mitzunehmen?
Für
diesen
Fall
wird
sich
die
Politik
Strafsteuern
auf
Bargeld-Transaktionen
ausdenken,
die
der
Händ-
ler
zahlen
muss,
wenn
es
ihm
nicht
gelingt,
seine
Kundschaft
ent-
sprechend
zu
erziehen.
Daraufhin
wird
er
alles
versuchen,
dass
ihm
dies
gelingt.
Die
Kräfte
hinter
dem
digitalen
Euro
haben
sich
eine
Armee
Zehntausender
Händler
geschaffen.
Phase
3
—
Bargeld
erschweren
Man
macht
der
Bevölkerung
das
Leben
mit
den
Scheinen
und
Münzen
immer
schwerer.
Ein
einfacher
erster
Schritt?
Die
Ober-
grenze
für
Zahlungen
mit
Bargeld
auf
nur
noch
500
Euro
beschrän-
ken.
Das
wird
beispielsweise
dazu
führen,
dass
selbst
der
Ge-
brauchtwagenhändler,
der
einem
fairerweise
immer
noch
2250
Euro
für
den
fünfzehn
Jahre
alten
Volvo
mit
155000
Kilometern
auf
der
Uhr
hinblättert,
diese
eben
nicht
mehr
hinblättert,
sondern
ihr
euch
auf
irgendeine
digitale
Zahlung
einigen
müsst.
Kein
Kommunions-
geld
für
die
Kinder
mehr
in
schönen
Umschlägen.
Kein
Flohmarkt,
auf
dem
Louis
kurz
verschwunden
ist
und
dann
zwei
Gänge
weiter
triumphal
einen
gefundenen
Schatz
in
die
Luft
reckt.
Wer
dennoch
weiter
am
Bargeld
festhält,
findet
immer
schwerer
Geldautomaten.
Bei
den
Banken
selber
sind
sie
sowieso
unbeliebt,
weshalb
sie
ihre
Zahl
bereits
jetzt
seit
Jahren
reduzieren.
Wartung,
Befüllung
und
Instandhaltung
der
Geräte
erzeugen
hohe
Betriebs-
kosten.
Hinzu
kommen
die
organisierten
Banden,
die
Geldautoma-
ten
in
verblüffend
steigender
Häufigkeit
sprengen.
Wo
noch
Auto-
maten
stehen,
ließen
sich
Gebühren
für
Bargeldabhebungen
auch
171
Der
digitale
Euro
bei
der
eigenen
Hausbank
einführen.
Schon
jetzt
zahlt
ja
jeder,
der
mit
seiner
EC-Karte
bei
einer
Fremdbank
ein
paar
Scheine
abheben
möchte,
mehrere
Euro
Gebühren,
unabhängig
von
der
abgehobe-
nen
Summe.
Auch
das
gebührenfreie
Abheben
von
Bargeld
in
vie-
len
Supermärkten
gehört
in
diesem
Szenario
schnell
der
Vergan-
genheit
an.
Wer
schon
mal
versucht
hat,
einen
größeren
Betrag
bar
abzuheben,
wurde
spätestens
vom
Schaltermitarbeiter
bei
der
Bank
gebremst
und
erhielt
einen
Hinweis,
dass
er
doch
unbedingt
seinen
Auszahlungszettel
aufbewahren
soll,
da
er
das
Geld
sonst
nicht
ohne
Geldwäsche-Verdachtsmeldung
wieder
in
den
Bankenkreis-
lauf
einzahlen
kann.
Phase
4
—
Alternativlosigkeit
Da
ist
er
wieder,
der
Begriff
vom
Beginn.
Was
heute
schon
in
den
allermeisten
Fällen
gegeben
ist,
könnte
komplett
alternativlos
wer-
den
—
Gehälter
oder
auch
Renten
werden
grundsätzlich
nur
noch
digital
ausgezahlt.
Wer
für
sein
Geld
nicht
arbeitet,
sondern
als
Transferempfän-
ger
am
Tropf
der
Sozialleistungen
hängt,
hat
schon
von
Natur
aus
keine
Wahl.
Hier
kann
der
Staat
leicht
umschalten
und
sagen:
»Bürgergeld?
Kindergeld?
ALG
II?
Zuschüsse?
Gern,
aber
aus-
schließlich
über
den
digitalen
Euro!
Sie
haben
noch
keine
elektro-
nische
Geldbörse
dafür?
Dann
haben
Sie
jetzt
die
Wahl
zwischen
»gibt
kein
Brot«
oder
dem
Eintritt
in
die
neue
Zeit.
Ist
zu
schlechter
Letzt
das
Bargeld
in
keinem
alltäglichen
Feld
mehr
wirklich
zu
gebrauchen,
stellt
auch
das
eine
faktische
Alter-
nativlosigkeit
dar.
Was
ist
aber
nun,
wenn
selbst
diese
»Anreize«
und
»sanften
Zwänge«
allein
nicht
ausreichen?
Dann
braucht
es,
womit
man
Menschen
seit
jeher
kontrolliert
und
was
durch
die
Corona-Maß-
nahmen
von
2020
bis
2023
eine
intensive
Testphase
erfuhr
—
den
172
Angriff
#10
Schockeffekt
durch
Krise
und
die
Problem-Reaktion-Lösung-
Methode.
Um
diesen
Weg
zu
beschreiten,
sind
mehrere
Szenarien
denkbar.
Szenario
A:
Bankenkrise
Die
gesamte
»Euro-Rettung«,
die
eine
gigantische
Aufblähung
der
Geldmenge
und
eine
Etablierung
neuer
Machtstrukturen
war,
wur-
de
nur
möglich
wegen
der
Finanzkrise
2008.
Diesen
Weg
kann
man
erneut
beschreiten.
Man
lässt
die
Banken
kollabieren
und
führt
den
daraus
folgenden
Bank
Run
der
Menschen
absichtlich
herbei.
Wie
wir
schon
in
Kapitel
1
gesehen
haben,
werden
die
vor-
gehaltenen
Bargeldreserven
nicht
annähernd
dafür
ausreichen.
Die
Automaten
sind
schnell
leer,
die
Menschen
voller
Panik.
Aufge-
scheucht
wie
die
Hühner
halten
sie
Ausschau
nach
einer
Rettung
und
hören
die
Stimme
der
neuen
Herren:
»Kommt
in
den
digitalen
Euro.
Er
rettet
eure
Ersparnisse!«
Szenario
B:
Hyperinflation
233
Milliarden
kostete
ein
Kilo
Roggenbrot
im
Winter
des
Jahres
1923
in
Berlin.
Die
Hyperinflation
ließ
die
Preise
für
Lebensmittel
binnen
eines
Monats
ins
Absurde
steigen.
Die
Reichsmark
als
Währung
und
somit
das
Bargeld
(damals
gab
es
ja
kaum
andere
Zahlweisen)
verloren
ihre
Funktion
als
Tauschmittel.
Die
Leute
begannen
wieder,
direkt
Naturalien
zu
tauschen.
Solche
Zustände
kann
man
wiederholen:
Man
lässt
den
Euro
zerfallen
und
schenkt
den
Menschen
als
sicheren
Hafen
und
neue,
»stabile«
Währung
den
digitalen
Euro.
173
Der
digitale
Euro
Szenario
C:
Cyberangriff
Manche
Spielfilme
bereiten
die
Menschen
bereits
mental
darauf
vor:
Hacker
greifen
an
und
stürzen
die
Zivilisation
von
jetzt
auf
gleich
ins
Chaos.
Der
interessanterweise
von
den
Obamas
finan-
zierte
Thriller
Leave
The
World
Behind
hat
das
besonders
ein-
dringlich
arrangiert.
Wir,
der
Westen,
sind
angeblich
umgeben
von
Feinden.
Die
Leitmedien
hämmern
es
uns
jeden
Tag
ein,
Agnes
Strack-Zimmermann
hebt
mahnend
den
Finger
und
»Panzer-Toni«
von
den
Grünen
wirft
seine
Haarmatte
nach
hinten:
Der
Russe,
der
Chinese,
die
Mullahs
—
sie
alle
haben
Hacker-Teams
im
Keller,
die
jeden
Tag
daran
arbeiten,
uns
den
Boden
unter
den
Füßen
wegzu-
ziehen.
Es
wäre
das
perfekte
Szenario:
Man
lässt
das
Bankensys-
tem
hacken,
sodass
kein
traditionelles
Banking
mehr
möglich
wird.
Als
Lösung
präsentiert
man
den
digitalen
Euro.
Vielleicht
fragst
du
dich
jetzt:
Moment
mal,
was
habe
ich
da
eben
gelesen?
Man
lässt
die
Banken
kollabieren?
Man
lässt
den
Euro
zerfallen?
Man
lässt
das
Bankensystem
hacken?
Ist
damit
wirklich
gemeint,
dass
derlei
Krisen
nicht
geschehen,
sondern
ab-
sichtlich
herbeigeführt
werden,
um
daraus
Maßnahmen
zu
begriin-
den,
die
man
andernfalls
kaum
vermittelt
bekäme?
Ja,
ist
es.
Wir
werden
in
einem
späteren
Kapitel
noch
mehr
dazu
hören.
Der
SPD-Mann
Jörg
Kukies
(ehemals
Goldman
Sachs),
nach
Christian
Lindners
Abgang
noch
kurz
der
letzte
Fi-
nanzminister
unter
Kanzler
Olaf
Scholz,
hält
es
auf
jeden
Fall
für
notwendig,
über
das
Szenario
nachzudenken,
dass
es
zu
einer
Kri-
se
kommt,
und
fragt
dann
spekulativ:
»Könnte
das
sogar
ein
Plan
sein,
um
die
CBDCs
in
die
Bevölkerung
zu
bringen?«
[16]
Die
EZB
könnte
sich
in
einem
solchen
Szenario
hinstellen
und
sagen:
»Die
Banken
haben
massive
Probleme,
kommt
zu
uns,
wir
geben
Euch
Stabilität
in
Form
des
digitalen
Euros
—
macht
Euch
keine
Sorgen.«
174
Angriff
#10
Für
Männer
wie
ihn
ist
es
sicher
auch
begrüßenswert,
dass
im
Falle
einer
Krise
bestimmte
Funktionen
des
digitalen
Euro
einge-
führt
werden
dürften,
die
ohne
diese
noch
deaktiviert
waren
—
etwa
das
bereits
erwähnte
Ablaufdatum
des
Geldes.
Man
begründet
es
im
Gesetzesentwurf
mit
der
Wahrung
der
Finanzstabilität:
Punkt
32
des
Vorschlags
für
eine
VERORDNUNG
DES
EUROPÄISCHEN
PARLAMENTS
UND
DES
RATES
zur
Einführung
des
digitalen
Euro
besagt:
Eine
uneingeschränkte
Nutzung
des
digitalen
Euro
als
Wert-
aufbewahrungsmittel
könnte
die
Finanzstabilität
im
Euro-
Währungsgebiet
gefährden
und
negative
Auswirkungen
auf
die
Vergabe
von
Krediten
für
die
Wirtschaft
durch
Kreditins-
titute
haben.
Dies
könnte
es
erforderlich
machen,
dass
die
Europäische
Zentralbank
im
Hinblick
auf
die
Stabilität
des
Finanzsystems
und
im
Einklang
mit
dem
Grundsatz
der
Ver-
hältnismäßigkeit
Beschränkungen
für
die
Nutzung
des
di-
gitalen
Euro
als
Wertaufbewahrungsmittel
einführt.
Zu
den
politischen
Instrumenten,
die
zu
diesem
Zweck
eingesetzt
werden
könnten,
gehören
unter
anderem
quantitative
Be-
schränkungen
für
einzelne
Bestände
an
digitalen
Euro
sowie
Beschränkungen
für
die
Umwandlung
anderer
Kategorien
von
Geldbeträgen
in
digitale
Euro
innerhalb
eines
bestimm-
ten
Zeitrahmens.
Bei
der
Entscheidung
über
die
Parameter
und
den
Einsatz
der
in
Absatz
1
genannten
Instrumente
soll-
te
die
Europäische
Zentralbank
den
Grundsatz
einer
offenen
Marktwirtschaft
mit
freiem
Wettbewerb
im
Einklang
mit
Arti-
kel
127
Absatz
1
AEUV
achten.
[17]
Artikel
16
zu
Beschränkungen
der
Nutzung
hatten
wir
bereits
the-
matisiert.
175
Der
digitale
Euro
Die
letzte
Möglichkeit
zur
Einführung
des
digitalen
Euro
be-
steht
darin,
statt
Schock-Momenten
einer
(scheinbar)
plötzlichen
Krise
eher
Dauerbrenner
der
Angst
und
Unsicherheit
zu
be-
spielen
—
Sicherheits-Narrative.
Auch
das
folgt
der
Logik,
ein
Problem
zu
erschaffen
oder
zu
verschärfen,
damit
die
Menschen
nach
der
Lösung
schreien,
die
man
bereits
vorbereitet
hat.
Die
üb-
lichsten
Narrative
dieser
Art
sind:
Uberbordende
Migration
und
Sicherheitschaos
Kein
Tag
ohne
Messerstecherei,
Angriffe
auf
offener
Straße,
Ein-
brüche,
Gewalttaten
und
Gruppenvergewaltigung.
Schon
die
nor-
malen
Nachrichten
sind
voll
davon,
wer
in
bestimmten
Bubbles
agiert,
bekommt
den
Eindruck,
kein
Quadratzentimeter
des
deut-
schen
Bodens
sei
mehr
sicher.
Es
wirkt,
als
ließe
man
diese
Zu-
stände
bewusst
zu,
als
wolle
man,
dass
das
Land
dem
Zustand
eines
failed
state
entgegentaumelt.
Irgendwann
ist
es
so
weit:
Die
Bürger
haben
genug,
fordern
mehr
Kontrolle
—
und
die
Lösung,
die
man
ihnen
bietet,
lautet,
dass
die
digitale
ID
und
der
digitale
Euro
es
endlich
möglich
machen,
Täter
klar
zu
identifizieren,
zu
verfol-
gen
und
die
Geldsümpfe
der
organisierten
Kriminalität
trockenzu-
legen.
Womöglich
startet
mit
der
flächendeckenden
digitalen
ID
sogar
die
heute
noch
absolut
tabuisierte
Massenausweisung
illega-
ler
Einwanderer
und
krimineller
Ausländer.
Was
man
alles
bereits
jetzt
tun
könnte,
mit
den
bereits
vorhandenen
Mitteln
des
Rechts-
taats,
zieht
man
erst
dann
durch,
damit
man
es
der
digitalen
neuen
Welt
zuschreiben
kann.
Finden
sich
die
Menschen
dann
in
einem
sichereren,
friedlicheren
und
schöneren
Deutschland
wieder,
wer-
den
sie
Digital
ID
und
Co.
nie
mehr
loswerden
wollen.
Diese
Ge-
walttaten
sind
außerdem
ein
wunderbares
Mittel,
um
die
Bevölke-
176
Angriff
#10
rung
dahin
zu
bringen,
dass
sie
jegliche
Sicherheitsmaßnahmen
wie
Überwachungskameras
und
sonstige
freiwillige
Überprüfun-
gen
an
jeder
Ecke
akzeptieren.
Terror
als
Katalysator
Noch
leichter
kann
man
den
Menschen
die
völlige
Überwachung
schmackhaft
machen,
wenn
es
dadurch
gelingt,
Anschläge
zu
ver-
hindern
—
oder
im
Nachhinein
wenigstens
zu
wissen,
wer’s
war.
Die
Menschen
ertragen
es
nicht
mehr,
ihre
Lieben
durch
Autos,
die
»in
Menschenmengen«
rasen,
zu
verlieren.
Es
sitzt
jemand
in
die-
sen
Autos
und
wenn
auch
der
eine
digitale
ID
hat,
hätten
die
KI
und
das
System
ihn
womöglich
schon
vorher
gestoppt.
Sozialmissbrauch
als
Rechtfertigung
Wo
Angst
nicht
verfängt,
gelingt
es
mit
der
Empörung
darüber,
dass
es
immer
wieder
»Millionen-Betrug«
bei
Sozialleistungen
gibt.
Laut
einer
erstaunlicherweise
von
den
Grünen
getätigten
kleinen
Anfrage
erfassten
die
Jobcenter
421
Verfahren
im
Jahr
2024.
»Be-
hörden
sprechen
von
»mafiösen
Strukturen««,
lesen
wir
bei
buerger-
geld.org,
»die
gezielt
Lücken
zwischen
Arbeitsmarkt-
und
Sozial-
recht
ausnutzen.«
[18]
Sie
arbeiten
mit
Scheinjobs
bei
erfundenen
Dienstleistungsfirmen,
gefälschten
Minijobs,
Schein-Selbstständig-
keiten.
Einzelpersonen
wiederum
agieren
im
Land
unter
mehreren
Identitäten
und
greifen
Bürgergeld
in
zig
Städten
parallel
ab.
Was
fordert
also
der
zornige
Steuerzahler?
»Stoppt
den
Betrug!«
Und
was
antworten
die
Erschaffer
der
neuen
Diktatur
zu
unser
aller
Bes-
ten:
»Das
machen
wir!
Die
digitale
ID
schafft
Sicherheit!«
177
Der
digitale
Euro
Krieg
und
Mobilmachung
Ein
letztes
Szenario
zur
völligen
Digitalisierung
der
Identitäten
ist
der
drohende
Krieg.
»Wir
müssen
uns
wehren
können«,
sagen
sie
und
fragen:
»Wie
sollen
wir
die
neue
Wehrpflicht
organisieren
und
vor
allem
all
die
Reservisten
verwalten
und
wiederfinden?
Alle,
die
es
braucht,
um
wirklich
das
Land
verteidigen
zu
können?«
In
einem
Steinzeit-Deutschland
mit
viel
Datenschutz
kaum
möglich.
Mit
digitaler
Infrastruktur
in
allen
Belangen
sehr
gut.
Die
Ukraine
macht’s
vor.
Bei
all
diesen
Strategien
kommen
einem
die
unvergesslichen
Worte
aus
der
Abschiedsrede
des
verstorbenen
FDP-Vorsitzenden
Guido
Westerwelle
in
den
Sinn:
»Die
Freiheitsbedrohung
in
Deutschland,
die
kommt
nicht
mit
Gewalt
und
laut
daher,
sondern
sie
kommt
leise
daher.
Sie
kommt
mit
allerlei
Begrundungen
daher,
mit
oftmals
auch
gut
gemeinten
Begrundungen.
Zum
Beispiel
wenn
es
um
die
Bürgerrechte
geht,
in
Zeiten,
wo
wir
alle
Sorge
haben
wegen
Terrorgefahr
und
wo
wir
alle
natürlich
auch
alles
tun
müssen
fur
unsere
Bürgerinnen
und
Burger
und
dass
sie
unversehrt
ein
glückliches
Leben
führen
können.
In
solchen
Zeiten
kom-
men
dann
Parteien
her
und
Politiker
und
sagen,
das
ist
die
Zeit,
wo
man
wieder
mal
günstig
Bürgerrechte,
die
uns
so-
wieso
ein
wenig
immer
storen,
scheibchenweise
reduzieren
kann.
Freiheit
stirbt
immer
zentimeterweise,
hat
einmal
Karl
Hermann
Flach
formuliert.
Und
Freiheit
stirbt
nicht
durch
Politiker,
stirbt
nicht
dadurch,
dass
man
Bürgerrechte
und
Freiheitsrechte
von
Politik
wegen
einschranken
will,
sondern
dann
wird
es
gefahrlich
fur
die
Freiheit,
wenn
die
Burgerin-
nen
und
Burger
ihr
eigenes
Immunsystem
vergessen,
das
sie
wappnen
muss
gegen
jede
Freiheitsbedrohung.
...
Man
178
Angriff
#10
kann
mit
dem
Vorwand,
man
schaffe
Sicherheit,
jedes
Bür-
gerrecht
in
Zweifel
ziehen.
Man
kann
mit
dem
Vorwand,
die
Sicherheit
brauche
das,
jede
gesetzliche
Verschärfung
be-
schließen.
...
Aber,
meine
Damen
und
Herren,
wir
brauchen
auch
die
Bürgerinnen
und
Bürger
...
die
sich
den
Satz
nicht
gefallen
lassen,
wer
nichts
zu
verbergen
hat,
soll
sich
doch
gefälligst
nicht
beklagen.
Nein,
wir
wollen
ein
Volk
von
selbst-
bewussten
Staatsbürgern
und
nicht
von
Staatskunden,
nicht
von
Untertanen,
Bürgerrechte
zu
verteidigen.
[19]
179
SELBSTVERTEIDIGUNG
#10
Willenskraft
und
Klarblick
Für
alle
hier
vorgestellten
Methoden,
die
mit
Verführung
zu
tun
haben,
gilt:
Spätestens
jetzt
ist
es
Zeit
für
Willenskraft.
Wegen
fi-
nanzieller
Vorteile
begibt
man
sich
nicht
freiwillig
in
eine
digitale
Diktatur.
Selbst
wenn
sie
anbieten
würden,
die
digitale
Brieftasche
zur
Belohnung
mit
einem
Startguthaben
von
1000
Euro
zu
füllen,
von
2000,
von
5000,
müsste
es
heißen:
Widerstehen!
Gleiches
gilt
selbstverständlich
auch
für
die
Händler.
Sie
sollten
sich
nicht
mit
der
Politik
gegen
ihre
Kunden
zusammentun,
son-
dern
eher
mit
ihren
Kunden
zusammen
gegen
die
Politik.
Beson-
ders
klug
wäre
es,
die
Mechanismen
des
Marktes,
in
der
Konkur-
renz
das
Geschäft
belebt
und
man
Erfolg
hat,
wenn
man
sich
von
anderen
unterscheidet,
wirklich
einmal
zu
beherzigen.
Was,
wenn
ich
der
Einzige
bin,
der
nicht
mitmacht?
Der
keine
Terminals
ein-
richtet
und
immer
noch
Bargeld
annimmt,
selbst
wenn
es
ihn
was
kostet?
Was,
wenn
ich
für
all
die
Menschen,
die
auch
nicht
mitma-
chen
wollen,
die
einzig
verbliebene
Oase
bin?
So
könnte
man
in-
nerhalb
der
großen
Transformation
womöglich
auf
ganz
andere
Weise
ein
Gewinner
sein.
Was
die
oben
genannten
Schikanen
angeht,
gilt:
Spätestens
jetzt
ist
es
Zeit,
ein
paar
Anstrengungen
auf
sich
zu
nehmen.
Sie
reißen
die
Geldautomaten
ab?
Sie
nehmen
dir
deine
örtliche
Bankfiliale
und
die
Möglichkeit,
mal
eben
schnell
ein
paar
Scheine
abzuhe-
ben?
Du
müsstest
dafür
ins
nächste
Dorf,
ins
übernächste?
Dann
181
Der
digitale
Euro
nimm
den
Weg
auf
dich,
wenn
es
dir
irgendwie
möglich
ist!
Tue
dich
zusammen
mit
anderen,
um
eigene
Abläufe
und
Strukturen
zu
entwickeln,
in
denen
ihr
euch
gegenseitig
dabei
unterstützt,
das
alte
Leben
zu
bewahren.
Es
mag
ein
schiefes
Beispiel
sein,
doch
an
dieser
Stelle
lässt
sich
durchaus
etwas
vom
Gegner
lernen.
Als
die
ersten
Kommunen
damit
begannen,
für
Flüchtlinge
statt
Geld
nur
noch
Gutscheine
und
Essenskarten
herauszugeben,
reagierten
ihre
Unterstützer
damit,
dass
sie
in
oOrtlichen
Büros
der
Grünen
eben
jene
Sachleistungen
wieder
in
Bargeld
zurücktauschten.
Ein
Vor-
gehen,
das
uns
inhaltlich
nicht
gefallen
mag,
doch
gut
aufzeigt,
was
alles
möglich
ist,
wenn
man
auf
Zumutungen
flexibel
reagiert.
Schaffe
Nachfrage!
Zahle
mehr
denn
je
in
bar.
Bringe
die
loka-
len
Geldautomaten
zum
Glühen.
Nutze
kein
einziges
Mal
die
digi-
talen
Selbstzahlerkassen,
die
in
den
Supermärkten
seit
einigen
Jah-
ren
die
mit
Menschen
besetzten
verdrängen.
Teile
die
Botschaft!
So
blöd
es
klingt,
aber
Meinungsbildung
findet
nicht
nur
im
Internet
statt,
sondern
auch
in
der
realen
Welt.
Sprich
mit
den
Menschen
darüber,
was
auf
uns
zukommt
und
wie
es
seine
Wurzeln
schon
jetzt
in
unserem
Alltag
zu
schlagen
ver-
sucht.
Erkenne
dein
Gegenüber,
finde
heraus,
wer
schon
jetzt
zum
|
Widerstand
gehört,
damit
sich
schon
frühzeitig
Netzwerke
und
gegenseitige
Unterstiitzungsstrukturen
bilden
können.
Was
die
herbeigeführten
Krisen
und
Angstszenarien
angeht,
gilt:
Spätestens
jetzt
ist
es
Zeit,
ganz
besonders
nervenstark
und
wachsam
zu
bleiben.
Hinterfrage
bei
jedem
Thema,
ob
die
Gefahr
gerade
tatsächlich
so
groß
ist,
wie
sie
gemacht
wird
—
gerade
bei
Themen,
von
denen
du
das
Gefühl
hast,
dass
die
Leitmedien
sie
sogar
eher
herunterspielen.
Auch
das
kann
eine
falsche
Fährte
sein.
Ja,
wir
alle
sind
berechtigt
empört
darüber,
wie
wehrlos,
zahnlos
und
manchmal
sogar
unterstützend
sich
das
Land
gegenüber
krimi-
nellen,
extremistischen
und
terroristischen
Akteuren
zeigt.
Doch
wir
dürfen
daraus
nicht
den
falschen
Schluss
ziehen,
uns
deswegen
182
Selbstverteidigung
#10
ein
System
zu
wünschen,
das
uns
am
Ende
gleich
selbst
mit
ver-
sklavt.
Machen
wir
nicht
den
Fehler
der
Linken,
die
die
Pressefrei-
heit
einschränken
und
Parteien
verbieten
wollen,
ohne
darüber
nachzudenken,
was
eigentlich
passiert,
wenn
es
ihnen
gelingt
—
und
die
Werkzeuge,
die
sie
dadurch
in
die
Welt
gesetzt
haben,
später
einmal
gegen
sie
selbst
angewendet
werden
können.
Bleib
wachsam
und
willensstark,
bewahre
einen
klaren
Kopf,
vernetze
dich
mit
Gleichgesinnten,
fördere
die
Reste
bodenständi-
ger
Strukturen,
wo
immer
du
kannst,
jeden
Tag.
Habe
die
Geduld,
dir
in
der
Schlange
die
Beine
in
den
Bauch
zu
stehen
und
dabei
ganz
genau
zu
wissen,
weswegen
du
dem
Ticket
für
die
Fast-Lane
widerstehst.
Checkliste
für
Louis’
Zukunft
und
deine
Gegenwart:
Vv
Verweigere
den
Einstieg
in
digitale
Kontrollsysteme,
auch
gegen
Geldprämien.
Y
Kooperiere
als
Händler
mit
den
Kunden
gegen
die
Politik.
Verweigere
die
Akzeptanz
des
digitalen
Euro
als
Einzel-
händler
so
lange
wie
möglich.
JY
Unterscheide
dich
vom
Mainstream
und
werde
zur
gefrag-
ten
Oase
für
Menschen,
die
frei
bleiben
wollen.
J/
Nimm
Wege
für
Bargeld
in
Kauf
und
baue
Strukturen
mit
Gleichgesinnten
auf.
J
Zahle
immer
bar,
bewahre
Geldautomaten,
boykottiere
Selbstzahlerkassen.
Y
Teile
die
Botschaft.
JY
Hinterfrage
jede
Angstkampagne.
Y
Setze
täglich
kleine
Zeichen
der
Selbstbestimmung.
183
Der
digitale
Euro
i
a
Der
Goldmoment
|
¢
Nicht
nur
mit
Buchgeld
-
auch
aus
Gold
versucht
das
System
©
"|
Kapital
zu
schlagen:
Für
jede
Unze
physisches
Gold
kursieren
i
|
von
Zertifikaten
und
Futures.
Anleger
wetten
also
meist
nur
auf
|
3
Gold,
doch
ein
Bankrun
auf
physisches
Gold
wäre
aussichtslos.
|
"|
Erst
wenn
viele
das
echte
Metall
fordern,
trennt
sich
der
wahre
|
7
Goldpreis
endgültig
vom
Papiergold
und
das
Kartenhaus
bricht
.
|
zusammen.
|
sa
c
Die
Matrix
in
der
Matrix
Viktoria
reißt
die
Hände
hoch
und
hält
sie
sich
vor
den
Mund.
Sie
will
ihn
aufhalten,
einen
echten,
lauten
Aufschrei
des
Entsetzens.
Das
ist
selten
geworden.
Welcher
Film,
welche
Serie,
welche
Ge-
schichte
kann
uns
abgebriihte
Menschen
überhaupt
noch
derma-
ßen
überraschen?
Es
ist
tief
in
der
Nacht.
Der
Mond
steht
milchig
über
Dubai.
Louis
schläft
tief
und
fest
und
wir
machen
etwas,
für
das
wir
uns
üblicherweise
nur
in
den
Ferien
oder
an
verlängerten
Wochenen-
den
Zeit
nehmen:
Wir
schauen
zusammen
eine
alte
Serie.
Ich
zu-
gegebenermaßen
zum
zweiten,
meine
Frau
aber
tatsächlich
zum
ersten
Mal.
Es
ist
eine
helle
Freude,
sie
dabei
zu
beobachten.
Bei
der
Serie
handelt
es
sich
um
24,
jenen
legendären
Agenten-
Thriller
mit
Kiefer
Sutherland
in
der
Hauptrolle
als
Anti-Terror-
Agent
Jack
Bauer.
Pro
Staffel
verbringt
er
mit
uns
die
titelgeben-
den
24
Stunden
in
Echtzeit.
Die
Drehbücher
sind
so
gestaltet,
dass
grob
jede
Minute
der
Erzählzeit
tatsächlich
einer
Minute
der
er-
184
Selbstverteidigung
#10
zählten
Zeit
entspricht.
Die
erste
Staffel
war
im
Herbst
2003
etwas
ganz
Besonderes.
So
etwas
hatte
die
Welt
noch
niemals
gesehen.
Die
Erzählweise
war
neu
und
besonders
und
die
Härte
für
Fern-
sehverhältnisse
unnachgiebig.
Vor
allem
aber
geschieht
gegen
Ende
der
ersten
Staffel
etwas,
das
ich
an
dieser
Stelle
natürlich
spoilern
muss
und
das
für
jeden,
der
es
das
erste
Mal
erlebt
und
wirklich
nicht
ahnt,
einen
unglaublichen
Schock
darstellt.
In
der
entscheidenden
Szene
geht
die
engste
Kollegin
des
Hauptdarstel-
lers
in
der
Anti-Terror-Einheit
kurz
in
den
Flur,
greift
zu
ihrem
Mobiltelefon,
wählt
heimlich
eine
Nummer
und
führt
in
den
fol-
genden
Minuten
einen
Dialog,
der
einem
das
Blut
in
den
Adern
gefrieren
lässt,
weil
man
durch
die
gesprochenen
Sätze
begreift
—
sie
gehört
selbst
zu
den
Terroristen.
Eine
Pointe,
die
in
den
Jahr-
zehnten
danach
in
vielen
Filmen
und
Serien
nachgemacht
wurde,
in
diesem
Original
aber
wirklich
noch
wirkt
und
Viktoria
gerade
die
Socken
auszieht.
Die
eine
Hand
immer
noch
vor
dem
Mund,
wedelt
Viktoria
mit
der
anderen
in
der
Luft
herum,
um
mir
zu
signalisieren,
dass
ich
auf
Pause
stellen
soll.
Ich
drücke
die
Taste
auf
der
Fernbedienung.
Sie
nimmt
die
Hand
von
den
Lippen.
»Ist
das
deren
Ernst?«,
ruft
sie
aus,
völlig
entsetzt
auf
den
Bild-
schirm
zeigend.
»Wieso
habe
ich
das
nicht
kommen
sehen?«
»Weil
es
einfach
herausragend
gut
gemacht
ist«,
sage
ich.
»Unglaublich«,
haucht
sie,
den
Blick
wieder
auf
dem
Bild-
schirm.
Wir
haben
ein
paar
wunderbare
Tage
hinter
uns.
In
aller
Ruhe
sind
wir
durch
den
Al
Seef
District
spaziert,
eine
traditionell
nach-
gebaute
Altstadt
am
Creek
gelegen,
dem
natürlichen
Meeresarm,
der
sich
wie
eine
Lebensader
durch
Dubai
zieht
und
die
Stadt
in
zwei
Teile
teilt.
Entlang
seines
Ufers
pulsiert
seit
Jahrhunderten
das
geschäftige
Treiben
von
Händlern,
Dhaus
und
Abra-Booten
—
hier
begann
einst
Dubais
Aufstieg
als
bedeutendes
Handelszentrum.
185
Der
digitale
Euro
Der
Al
Seef
District
wirkt
wie
eine
Zeitreise
an
diesen
Ursprung
mit
seiner
traditionellen
Architektur
aus
sandfarbenen
Lehmwän-
den,
filigranen
Holzgittern
und
hölzernen
Windtürmen.
In
den
Gas-
sen
duftet
es
nach
Sandelholz
und
Gewürzen,
die
kleinen
Läden
und
Cafes
lassen
einen
völlig
die
glitzernde
High-Tech-Welt
ver-
gessen,
aus
der
heraus
sich
mit
dem
Burj
Khalifa
der
neue
Turm
zu
Babel
erhebt.
Louis
war
von
den
Eindrücken
so
fasziniert,
dass
er
kaum
wusste,
wohin
mit
den
Augen.
Bunte
Lampengeschäfte,
uri-
ge
Handwerksstände,
Kinder
tollen
barfuß
durch
die
breiten
Gas-
sen,
auf
dem
Creek
wippen
die
traditionellen
Abra-Boote,
deren
Lichter
am
Abend
auf
dem
Wasser
glitzern.
Gestern
haben
wir
uns
die
Jumeirah
Moschee
angesehen,
die
dermaßen
weiß
leuchtet,
als
habe
man
sich
in
einem
seltsamen
Traum
verfangen.
Zwei
schlanke
Minarette
rahmen
das
Gebäude,
die
zentrale
Kuppel
schimmert
wie
Perlmutt,
von
zarten
Schnitze-
reien
durchzogen.
Je
nach
Tageslicht
wechselt
das
Weiß
des
Steins
ins
beinahe
Rosefarbene.
Wir
haben
die
Führung
durch
das
islamische
Gotteshaus
mit-
gemacht,
eine
Touristenattraktion,
klar,
aber
durchaus
auf
Basis
verbindlicher
Regeln,
die
einen
Eindruck
von
dem
Charakter
der
Religion
vermitteln.
Louis
fand
es
spannend,
wie
wir
uns
vorberei-
ten
mussten.
Viktoria
an
Armen,
Beinen
und
Haar
bedeckt,
was
sie
als
freiheitsliebende
und
unabhängige
Frau
nur
widerwillig
akzep-
tiert.
Louis
und
ich
mit
Hosen,
die
lang
genug
sind,
in
jedem
Fall
die
Knie
zu
verbergen.
Es
ist
das
erste
Mal
in
den
ganzen
Tagen,
dass
Louis
eine
lange
Hose
überstreift.
Es
amüsiert
und
fasziniert
ihn
zugleich,
doch
ich
bin
froh,
dass
er
in
dem
Fall
nicht
tiefer
nachfragt,
was
das
Ganze
soll.
Einem
Sechsjährigen
zu
erklären,
wieso
die
»awrah«
—
also
alles
zwischen
Bauchnabel
und
Knie
—
im
Islam
als
schamhafter
Intimbereich
zählt,
während
allerdings
Gelehrte
darüber
streiten,
ob
die
Knie
selber
wirklich
noch
dazu-
zählen,
ist
nicht
ganz
so
einfach.
Obwohl
—
bei
uns
in
Deutschland,
186
Selbstverteidigung
#10
erläutern
sie
den
Kindern
in
dem
Alter
schon,
wieso
keine
Männer
und
Frauen
existieren.
Nach
der
Führung
sind
wir
noch
eine
ganze
Weile
in
den
Pal-
menhainen
rund
um
die
Moschee
spaziert,
haben
den
Vogelgesän-
gen
gelauscht
und
andächtig
an
den
kleinen
Wasserbecken
gestan-
den.
Zwischendurch
waren
wir
immer
mal
wieder
am
Strand,
der
unserem
Hotel
direkt
zu
Füßen
liegt,
am
liebsten
relativ
früh
am
Morgen
oder
relativ
spät
am
Abend,
wenn
wenig
los
und
es
nicht
so
heiß
ist,
aber
immer
noch
genug,
um
sich
nicht
wie
in
einem
surrealen
Traum
zu
fühlen.
Ich
denke
an
vorhin,
die
Szene
spielt
sich
in
meinem
Kopf
ab,
als
würde
ich
sie
gerade
erneut
erleben.
Louis
inszenierte
ganz
stille
Dramatik.
Statt
zu
quengeln
oder
offen
darüber
zu
nörgeln,
dass
ich
das
Rennboot
daheim
gelassen
habe,
stellte
er
sich
einfach
an
die
Wasserlinie,
wo
die
Wellen
beim
Heranbranden
die
Zehen
berühren,
und
schaute
schwermütig
in
die
Ferne.
Ich
ging
zu
ihm.
Sagte
nichts.
Wartete
ab.
Louis
seufzte
schwer.
»Was
ist?«,
fragte
ich.
»Wie
oft
waren
wir
jetzt
schon
am
Strand?«,
fragte
er
zurück.
»
Vier
Mal
glaube
ich.«
»Ja,
guck
Papa.
Schon
vier
Erinnerungen
hätten
wir
machen
können.«
|
Er
erwähnte
immer
noch
nicht
das
Boot,
wusste
aber
genau,
dass
ich
verstand,
was
er
meinte.
Den
Blick
weiter
auf
dem
Wasser,
fragte
er:
»Wieso
machen
wir
nicht
einfach
doch
manchmal,
was
wir
machen
sollen?«
»Das
reimt
sich«,
sagte
ich
und
jetzt
drehte
er
sich
doch
zu
mir
um.
»Papa!
Sei
ernst!«
»Bin
ich
doch.«
»Nein,
bist
du
nicht.
Ich
mein
das
ernst.
Guck,
ich
soll
doch
zur
Schule
gehen.
Darf
ich
mir
auch
nicht
aussuchen.
Oder
wenn
du
187
Der
digitale
Euro
sagst,
ich
soll
so
machen
oder
so
machen
—
dann
sage
ich
doch
nicht
immer
nur:
Mache
ich
nicht.
Weil
es
doch
schoner
sein
kann,
wenn
man
nicht
immer
Ärger
hat.
«
Ich
schaute
ihn
an
und
dachte
daran,
was
ich
alles
so
hinnehme.
In
Dubai
erkauft
man
sich
die
Sicherheit
teils
sehr
stark
mit
der
Freiheit.
Uberall
gibt
es
digitale
Augen.
Wenn
ich
mir
in
Deutsch-
land
ein
Knollchen
einfahre,
bekomme
ich
Post
auf
Papier
und
darf
sogar
noch
Stellung
nehmen.
Hier
in
Dubai
buchen
sie
die
Strafe
direkt
vom
Konto
ab.
Und
wenn
sie
wollten,
könnten
sie
jeden
Schritt
von
mir
wahrscheinlich
lückenlos
nachvollziehen.
Würde
ich
hier
leben,
müsste
ich
außerdem
alle
vier
Jahre
zu
einem
ver-
pflichtenden
Gesundheitscheck.
Nicht
mehr
fit
genug,
um
sich
selbst
zu
tragen
und
das
Leben
zu
bestreiten?
Dann
besteht
die
Ge-
fahr,
dass
ich
das
Land
wieder
verlassen
muss.
»Manchmal
lohnt
es
sich,
Ärger
zu
haben«,
sagte
ich.
Louis
drehte
sich
wieder
zum
Wasser.
»
Vier
Mal
hätte
das
Boot
schon
fahren
können«,
sagte
er.
Viktoria
greift
zu
der
Wasserflasche
auf
ihrem
Nachttisch
und
nimmt
ein
paar
kräftige
Schlucke.
Der
Schock,
den
das
Drehbuch
der
Serie
bei
ihr
soeben
ausgelöst
hat,
macht
den
Rachen
trocken.
Ich
kehre
aus
meiner
Erinnerung
an
die
Strandszene
mit
Louis
zu-
rück
zu
meiner
Frau,
die
nicht
fassen
kann,
dass
die
Heldin
der
Serie
in
Wahrheit
die
Schurkin
ist.
»Weißt
du,
wer
sich
gerade
auch
so
fühlt
wie
du?«,
sage
ich
und
bereue
es
fast,
da
sie
es
ja
nicht
mag,
wenn
ich
alles
mit
Welt-
politik
verbinde.
Andererseits
darf
ich
wirklich
von
mir
sagen,
die
vergangenen
zwei
Tage
kein
einziges
Mal
davon
gesprochen
zu
haben.
»Wer?«,
fragt
sie.
»Die
MAGA-Bewegung.
Make
America
Great
Again.«
»Die
Fans
von
Donald
Trump?«
188
Selbstverteidigung
#10
»Ja.
Die
Hardcore-Fans,
aber
auch
alle,
die
ihn
nur
deswegen
gewählt
haben,
weil
sie
die
Hoffnung
hatten,
dass
er
diese
ganze
versteckte
Diktatur,
diesen
Gesinnungsstaat,
den
die
vermeintli-
chen
Linken
aufgebaut
haben,
radikal
aus
den
Angeln
reißen
wird.«
»Macht
er
doch«,
sagt
Viktoria.
»Soweit
ich
weiß,
hat
er
De-
krete
unterschrieben,
die
alle
übrig
gebliebenen
Impfaktionen
an
Schulen
verbieten.
Er
zieht
Unis
mit
zu
viel
linksradikalen
Theo-
rien
das
Geld
ab.
Bei
der
Entwicklungshilfe
hat
er
stellenweise
sogar
das
Kind
mit
dem
Bade
ausgeschüttet.
Und
Elon
Musk
hat
er
doch
als
Chef
von
DOGE
diese,
wie
nennen
die
das
immer,
frei-
heitliche
Kettensäge
schwingen
lassen,
um
die
Bürokratie
abzu-
bauen.«
»Das
stimmt«,
sage
ich.
»Teilweise.
Nachdem
Elon
die
Säge
geschwungen
hat,
hat
Donald
allerdings
auch
seine
Big
Beautiful
Bill
aufgelegt,
eine
Steuerreform
und
Finanzplanung,
die
zusätz-
liche
3,3
Billionen
Dollar
Staatsschulden
in
den
kommenden
zehn
Jahren
verursacht.
Auch
nicht
gerade
der
feuchte
Traum
von
liber-
tären
Geistern.
Aber
darum
geht
es
mir
nicht.«
»Worum
dann?«
»Er
tut
bis
heute
so,
als
wäre
er
eigentlich
auf
der
Seite
der
Leute
gegen
den
bösen
Überwachungsstaat.
So
wie
die
Darstellerin
in
der
Serie
so
getan
hat,
als
wäre
sie
auf
der
Seite
ihrer
Kollegen
gegen
die
bösen
Terroristen.
Im
Januar
erlässt
er
eine
Executive
Order,
die
die
USA
führend
auf
der
Welt
in
digitaler
Finanztechno-
logie
machen
soll
und
verkündet
darin
...
warte
eben,
ich
hab’s
im
Handy
notiert.«
Ich
beuge
mich
über
den
Bettrand
und
nestele
das
Smartphone
vom
Hotelteppich,
auf
den
es
heruntergepurzelt
ist.
Viktoria
guckt,
als
wolle
sie
lieber
die
Serie
weiterschauen
und
habe
keinen
Vor-
trägen
meinerseits
zugestimmt,
auch
nicht
nach
zwei
Tagen
Pause.
»Hier,
ich
hab’s.
Zitat:
The
Executive
Order
prohibits
agencies
from
undertaking
any
action
to
establish,
issue,
or
promote
central
189
Der
digitale
Euro
bank
digital
currencies
(CBDCs).
Also:
Das
Dekret
verbietet
je-
den
Versuch,
digitales
Zentralbankgeld
einzuführen
oder
zu
be-
werben.«
[20]
Meine
Frau
spitzt
die
Lippen.
»Klingt
doch
gut.«
»Ja,
es
lässt
die
Leute
jubeln.
Da
ist
er.
Unser
Held.
Der
Anwalt
unserer
Freiheit.
Aber
zugleich
will
er
als
Alternative
dazu
die
Sta-
blecoins
einfiihren.
Ein
von
privaten
Unternehmen
ausgegebenes
Digitalgeld
—
das
aber
die
gleichen
Funktionen
und
Auswirkungen
hat.
Das
ist
so,
als
wenn
man
sagt:
Juchu,
wir
führen
immer
noch
den
gleichen
Krieg,
aber
alles
ist
anders,
weil
wir
statt
dem
eigenen
Militär
eine
Privatarmee
schießen
lassen
—
unter
unserem
Befehl.
«
»Ubertreibst
du
jetzt
nicht
wieder
ein
bisschen?«
»Nein!
Stablecoins
sind
wie
eine
private
Armee,
die
fiir
den
Staat
arbeitet.
Ein
Kaiser
in
neuen
Kleidern.
Die
Menschen
denken,
sie
werden
dadurch
frei,
sind
aber
immer
noch
gefangen.«
»Okay«,
sagt
Viktoria,
»das
wäre
dann
also
so,
als
wenn
die
Architekten
der
Matrix
eine
Matrix
in
der
Matrix
gebaut
hatten?«
Ich
lachele.
Wir
beide
lieben
diese
Filme.
Viktoria
fährt
fort:
»Neo
und
die
anderen
Rebellen
ziehen
sich
den
Stopsel
aus
dem
Hinterkopf,
loggen
sich
aus
der
Simulation
aus,
glauben,
in
der
dreckigen
Welt
der
Wirklichkeit
gegen
die
Ma-
schinen
zu
kämpfen,
befinden
sich
aber
immer
noch
in
einer
Simu-
lation?
Einem
Spiel
im
Spiel,
das
sie
nicht
bemerken,
dabei
aber
voll
beschäftigt
sind?
«
Ich
klatsche
in
die
Hände
und
hebe
fast
von
der
Matratze
ab
vor
Begeisterung.
»Ganz
genau!
«
190
ANGRIFF
#11
Stablecoins
als
gefälschte
Rebellion
Greifen
wir
das
Bild
meiner
klugen
Frau
auf.
Eine
Matrix
innerhalb
der
Matrix.
Eine
Simulation
in
der
Simulation.
Die
CBDCs,
die
digitalen
Zentralbankwährungen,
der
digitale
Euro,
als
die
bösen
Schurken,
und
die
von
privaten
Unternehmen
ausgegebenen
Stable
Coins
als
die
vermeintlichen
Rebellen.
Offiziell
hat
Donald
Trump
ein
amerikanisches
CBDC
verbo-
ten,
aber
mit
seinem
GENIUS
Act
(Guiding
and
Establishing
Na-
tional
Innovation
for
U.S.
Stablecoins
Act,
also
»Gesetz
zur
Förde-
rung
und
Etablierung
nationaler
Innovationen
für
US-Stablecoins«)
ebnet
er
den
Weg
für
die
Einführung
und
regulierte
Nutzung
von
Stablecoins.
Sie
sollen
auch
und
gerade
von
den
Menschen
akzep-
tiert
werden,
die
CBDCs
ablehnen.
Erinnern
wir
uns
daran,
warum.
Was
soll
der
digitale
Euro
laut
des
Gesetzesentwurfs
der
EU
alles
können
und
sein?
*°
Er
soll
»bedingte
Zahlungen«
möglich
machen,
also
programmierbar
sein
(Artikel
5).
*
Er
soll
gesetzliches
Zahlungsmittel
werden
(Artikel
7).
*
Er
soll
befristet
werden
können
(Artikel
13).
*
Er
soll
das
Sparen
verunmöglichen
(Artikel
15).
191
Der
digitale
Euro
*
Sein
Verfügungsrahmen
kann
eingeschränkt
werden
und
er
|
bleibt
unverzinst
(Artikel
8).
*
Er
kann
offline
genutzt
werden,
als
Bargeldersatz
(Artikel
23).
°
Er
ist
angeblich
»nicht
programmierbar«,
was
aber
von
Artikel
5
ausgehebelt
wird.
*
Er
soll
mit
der
digitalen
ID
verknüpft
werden
(Artikel
25).
*
Er
kann
für
Sanktionen
genutzt
werden
(Artikel
29).
*
Transaktionen
mit
ihm
können
eingeschränkt
werden
(Artikel
37).
Kurz
gefasst
lässt
sich
also
sagen:
Digitales
Zentralbankgeld
...
°
...
steht
unter
völliger
staatlicher
Kontrolle,
°
...
ist
vollständig
überwachbar,
*
...
kann
programmiert
werden
in
der
Nutzung,
®°
...
ist
mit
der
Macht
der
Zentralbank
verbunden.
Stablecoins
sollen
so
wirken,
als
wären
sie
privat,
zweckungebun-
den
und
dezentral,
doch
in
Wirklichkeit
bedienen
sie
die
gleichen
Unterdrückungsmechanismen.
Genau
davor
hat
uns
Ernst
Wolff
von
Anfang
an
alle
gewarnt
—
und
musste
mächtig
Gegenwind
aus-
halten.
Jetzt
bewahrheiten
sich
seine
Erwartungen
—
genau
wie
die
Sache
mit
dem
digitalen
Zentralbankgeld,
welches
rund
um
den
Globus
eingeführt
wird.
Schon
vor
vier
Jahren
sprach
er
darüber
in
unserer
Community.
Schauen
wir
uns
also
an,
inwiefern
Stable-
coins
die
gleichen
Eigenschaften
haben
wie
das
digitale
Zentral-
bankgeld.
Sind
Stablecoins
überwachbar?
Ja!
192
Angriff
#11
Erster
Grund:
Stablecoins
wie
USDC
oder
RLUSD
operieren
auf
Blockchain-Netzwerken.
Jede
Transaktion
wird
in
einem
öf-
fentlichen
oder
teilweise
öffentlichen
Ledger
(Transaktionsbuch)
aufgezeichnet.
Dieses
enthält
Informationen
wie
Absender,
Emp-
fänger,
Betrag
und
Zeitstempel.
Die
Adressen
sind
zwar
pseudo-
nym,
können
aber
durch
Analysetechniken
mit
realen
Identitäten
verknüpft
werden.
Wenn
also
jemand
mit
einem
Stablecoin
in
einem
Online-Shop
bezahlt,
könnten
Behörden
diese
Transaktio-
nen
einsehen.
Ist
die
Wallet-Adresse
mit
einer
Identität
verknüpft
(z.
B.
durch
die
Bedingung
KYC
=
Know
Your
Customer
bei
einer
Krypto-Börse),
können
Behörden
nachvollziehen,
wer
welche
Summe
an
einen
bestimmten
Händler
überwiesen
hat.
Zweiter
Grund:
Der
besagte
GENIUS
Act
verlangt,
dass
Sta-
blecoin-Emittenten
unter
die
Aufsicht
des
Office
of
the
Comptrol-
ler
of
the
Currency
(OCC)
fallen,
das
Amt
des
Währungsbeauftrag-
ten.
Sie
müssen
ähnliche
KYC-
und
AML-Vorschriften
einhalten
wie
traditionelle
Finanzinstitute.
KYC
steht
wie
gesagt
für
Know
Your
Customer
und
AML
für
Anti-Money
Laundering,
also
Vor-
schriften
zur
Prävention
von
Geldwäsche.
Das
bedeutet
für
den
ganz
normalen
Nutzer,
dass
er
sich
bei
regulierten
Plattformen
(z.
B.
Krypto-Börsen
oder
Wallet-Anbietern)
mit
Ausweisdoku-
menten
und
Face-ID
verifizieren
muss,
um
Stablecoins
kaufen,
hal-
ten
oder
übertragen
zu
können.
Sendet
der
Nutzer
Stablecoins
an
eine
andere
Person,
können
Behörden
diese
Transaktion
mit
seiner
Identität
verknüpfen,
da
die
Wallet-Adresse
mit
dem
Konto
ver-
knüpft
ist.
Dritter
Grund:
Stablecoins,
die
durch
den
GENIUS
Act
regu-
liert
werden,
müssen
über
bestehende
Finanzkanäle
wie
ACH,
Fedwire
oder
SWIFT
operieren,
um
Einlagen
oder
Rücklagen
zu
verwalten.
Diese
Systeme
sind
bereits
stark
überwacht,
denn
Ban-
ken
und
Finanzinstitute
sind
verpflichtet,
verdächtige
Transaktio-
nen
an
Behörden
wie
das
Financial
Crimes
Enforcement
Network
193
Der
digitale
Euro
(FinCEN),
das
Netzwerk
zur
Bekämpfung
von
Finanzkriminalität,
zu
melden.
Vierter
Grund:
Der
GENIUS
Act
sorgt
dafür,
dass
Stablecoins
an
den
US-Dollar
gekoppelt
sind.
Dieser
Rahmen
verpflichtet
Emittenten,
Stablecoins
vollständig
mit
US-Staatsanleihen
oder
Dollar-Guthaben
zu
hinterlegen.
Das
heißt,
dass
mit
jedem
emit-
tierten
Stablecoin
die
Nachfrage
nach
US-Staatsanleihen
und
Dol-
larreserven
steigt.
Die
ach
so
freie
Digitalwährung
ist
somit
ein
weiteres
Werkzeug
der
Politik,
künstliche
Nachfrage
nach
Staats-
anleihen
zu
schaffen
und
somit
weitere
Staatsverschuldung
zu
finanzieren.
Wie
es
eine
CBDC
auch
täte,
nur
eben
über
Bande
gespielt.
Sind
Stablecoins
programmierbar?
Ja!
Stablecoins
basieren
auf
Smart
Contracts.
Verträge,
die
so
pro-
grammiert
werden
können,
dass
sie
Bedingungen
für
Transaktio-
nen
festlegen.
Der
GENIUS
Act
legt
fest,
dass
Stablecoin-Emitten-
ten
unter
Aufsicht
des
Amts
des
Währungsbeauftragten
stehen,
was
bedeutet,
dass
staatliche
Vorgaben
in
die
Smart
Contracts
eingebaut
werden
könnten.
In
der
Praxis
wäre
somit
ein
Smart
Contract
denk-
bar,
der
besagt,
dass
Stablecoins
nur
für
den
Kauf
von
Produkten
oder
Dienstleistungen
verwendet
werden
dürfen,
die
als
»CO,-neu-
tral«
zertifiziert
sind.
Das
alles
betrifft
nicht
»nur«
einfache
Privat-
leute,
sondern
kann
riesige
Erschütterungen
in
der
Wirtschaft
hin-
terlassen.
Man
denke
etwa
an
ein
Unternehmen,
das
Stablecoins
verwenden
will,
um
Stahl
einzukaufen
—
und
das
nur
darf,
wenn
der
als
kohlenstoffarm
zertifiziert
ist.
Oder
eine
Firma
muss
nach-
weisen,
alle
Vorgaben
der
DIE
(Diversity,
Inclusion,
Equity,
also
Diversität,
Inklusion
und
Gleichstellung)
zu
erfüllen.
Der
private
Kauf
von
Fleisch
mit
Stablecoins
könnte
eine
CO,-Steuer
von
20
Prozent
auslösen,
während
der
Kauf
von
Gemüse
keine
zusätz-
lichen
Kosten
verursacht.
Der
Fantasie
sind
keine
Grenzen
gesetzt.
194
Angriff
#11
Sind
Stablecoins
zentralisiert?
Ja!
Im
Gegensatz
zu
dezentralen
Kryptowährungen
wie
Bitcoin
haben
Stablecoins
zentrale
Emittenten,
etwa
das
Unternehmen
Circle
für
USDC
oder
das
Unternehmen
Ripple
für
RLUSD.
Diese
Emittenten
kontrollieren
die
Ausgabe
und
Rücknahme
der
Coins.
Machen
ihnen
die
Behörden
Druck,
können
sie
Transaktionen
überwachen
oder
sperren.
So
viel
zu
Stablecoins
in
den
USA.
Gäbe
es
aber
womöglich
in
Europa
eine
Chance
auf
diese
Form
des
digitalen
Geldes
als
»private«
Alternative
zum
zentralen
digita-
len
Euro?
In
Europa
regelt
die
MiCA-Verordnung
(Markets
in
Crypto-
Assets
Regulation,
also
Regulierung
der
Märkte
für
Krypto-Assets)
den
einheitlichen
Rechtsrahmen
für
Kryptowerte
und
damit
ver-
bundene
Dienstleistungen
innerhalb
der
EU.
[21]
Schaut
man
sich
diesen
Text
an,
wird
schnell
klar,
dass
auch
hier
Stablecoins
der
gleiche
schale
Wein
im
autoritären
Schlauch
sind.
So
legt
Artikel
48
das
»Stablecoin-Monopol«
fest:
Nur
Banken
und
E-Geld-Institute
dürfen
Stablecoins
ausgeben.
Der
Effekt?
Es
gibt
ausschließlich
kontrollierte
Akteure
im
Markt.
Artikel
94
der
Verordnung
betrifft
die
behördliche
Allmacht,
Dienste
sofort
und
ohne
richterliche
Ver-
fügung
stilllegen
zu
dürfen,
Websites
zu
löschen
und
Domains
zu
beschlagnahmen.
Totale
Kontrolle
über
die
Anbieter
der
Stable-
coins,
per
Mausklick.
Artikel
111
erlaubt
existenzvernichtende
Strafen
wie
mindestens
5
Millionen
Euro
oder
12,5
Prozent
des
Jah-
resumsatzes
sowie
zehn
Jahre
Berufsverbot
für
Geschäftsführer
bei
Fehlverhalten
—
so
erzwingt
man
absoluten
Gehorsam.
Echte
staat-
liche
CBDCSs
allerdings,
die
direkt
von
den
Zentralbanken
ausge-
geben
werden,
sind
von
allen
MiCA-Beschränkungen
befreit.
Der
digitale
Euro
wird
so
unterm
Strich
mal
wieder
was?
Genau:
alter-
nativlos.
195
Der
digitale
Euro
Diese
Grafik
bringt
die
Eigenschaften
von
CBDCs
und
Stable-
coins
auf
einen
Blick
in
den
Vergleich:
CBDCs
=
Stablecoins
+
EZB-Kontrolle
+
EZB-Kontrolle
Vv
Totaliiberwachung
+
Totaliiber
wachung
:
v2
AMLA-Datenspeicherung
\/
AMLA-Datenspeicher
ung
+
Sanktionsméglichkeiten
+
Sanktionsméglichkeiten
+
Programmierbarkeit
v'
Programmierbarkeit
Den
Sack
zu
macht
in
Europa
die
TFR-Verordnung
(EU)
2023/1113,
auch
bekannt
als
Geldtransferverordnung.
[22]
Ihr
Artikel
14
ver-
langt,
dass
bei
jeder
Transaktion
die
Personalausweisnummer,
Ad-
resse
und
Geburtsdatum
vollständig
erfasst
werden.
Artikel
26
legt
fest,
dass
alle
Transaktionsdaten
fiinf
Jahre
gespeichert
werden
müssen
und
die
Behörden
auch
ohne
richterlichen
Beschluss
da-
rauf
zugreifen
können.
Wann
das
System
Alarm
schlägt
und
vor
allem,
wer
dort
auf
die
Pauke
haut,
beschreibt
Artikel
18
über
auto-
matische
Verdachtsmeldungen
—
es
ist
die
KI.
Algorithmen
ent-
scheiden
somit
über
unser
Schicksal
—
etwas,
das
die
technokrati-
schen
Finanziers
und
Vordenker
der
neuen
Ordnung
ohnehin
fiir
die
beste
aller
Welten
halten.
Dazu
später
noch
mehr.
Aus
dem
Versprechen
der
Kryptowdhrungen,
dem
Menschen
Freiheit
und
Anonymität
zu
bringen,
wird
mit
CBDCs
und
Stable-
coins
das
absolute
Gegenteil.
Der
Analyst
Dirk
Miiller
hat
daher
die
Theorie,
dass
Bitcoin
und
andere
Kryptowdhrungen
mogli-
cherweise
vom
System
nur
zugelassen
wurden,
um
die
Bevolke-
rung
generell
an
digitale
Währungen
zu
gewöhnen
—
und
so
den
196
Angriff
#11
Weg
für
zentralisierte
digitale
Währungen
wie
CBDCs
oder
stark
regulierte
Stablecoins
zu
ebnen.
[23]
So
oder
so:
Wenn
es
den
interessierten
Kräften
gelingen
sollte,
CBDCSs
und
Stablecoins
zu
etablieren,
bedeutet
das
zugleich,
dass
sie
Bitcoin
und
Co.
dann
zurückdrängen
müssten.
Das
könnte
auf
leisen
Sohlen
geschehen
—
durch
Gesetze,
Vorschriften
und
geziel-
te
Hürden.
Ein
möglicher
Weg:
Man
verpflichtet
alle
Börsen,
Wal-
let-Anbieter
und
Zugangsdienste
zu
strikten
Identitätsprüfungen
und
Anti-Geldwäsche-Regeln.
Auch
dezentrale
Plattformen,
die
diese
Vorschriften
nicht
einhalten,
könnten
verboten
oder
tech-
nisch
blockiert
werden.
Schon
heute
sind
in
China
Krypto-Börsen
und
Mining
untersagt
—
ähnliche
Schritte
wären
auch
im
Westen
denkbar.
Zusätzlich
könnten
Staaten
Bitcoin
durch
hohe
Steuern,
Meldepflichten
oder
rechtliche
Risiken
unattraktiv
machen.
Wer
zum
Beispiel
nicht-regulierte
Wallets
nutzt,
müsste
mit
Sanktio-
nen
rechnen.
Die
EU
ist
mit
der
Einschränkung
anonymer
Trans-
aktionen
bereits
auf
diesem
Kurs.
Auch
Dienste
zur
Verschleie-
rung
von
Zahlungen,
sogenannte
»Mixer«,
könnten
verboten
werden.
Die
Botschaft
dahinter:
Wer
seine
finanzielle
Privatsphäre
bewahren
will,
gilt
künftig
als
verdächtig.
Bitcoin
würde
so
nicht
mit
einem
Schlag,
sondern
über
viele
kleine
Schritte
aus
dem
lega-
len
Alltag
gedrängt
—
bis
am
Ende
nur
noch
das
bleibt,
was
gewollt
ist:
das
komplett
überwachbare
Geld
der
Zukunft.
197
SELBSTVERTEIDIGUNG
#11
Aufklären
und
vernetzen
Die
Selbstverteidigung
gegen
die
manipulative
Verführung
durch
scheinbar
privates
Digitalgeld
besteht
natürlich
darin,
dieser
Ver-
führung
nicht
nachzugehen.
In
letzter
Konsequenz
wird
man
ir-
gendwann
gezwungen
sein,
allen
Formen
von
Krypto
den
Rücken
zu
kehren.
Selbst
die
letzten
verbliebenen
Möglichkeiten
von
Krypto
zu
nutzen,
die
(noch)
völlige
Anonymität
und
Freiheit
garantieren
(wie
dezentrale
Börsen
[DEX],
Non-Custodial
Wallets
und
Open-
Source-Wallets,
die
du
bei
Interesse
im
Glossar
erklärt
findest),
kann
schlichtweg
irgendwann
verboten
werden.
Entscheidend
sind
Aufklärung
und
Vernetzung.
Vor
allem
die
bereits
halbwegs
Aufgeklärten
sollte
man
davor
bewahren,
in
eine
Falle
wie
die
der
Stablecoins
zu
tappen.
Es
gilt
also,
nun
nicht
nur
bislang
vollkommen
unaufgewachte
Menschen
darauf
aufmerk-
sam
zu
machen,
was
in
dieser
Welt
los
ist,
sondern
auch
jene,
die
schon
mit
einem
Bein
im
Widerstand
stehen,
dafür
zu
sensibilisie-
ren,
dass
dieser
Widerstand
zum
Teil
eine
falsche
Fährte
ist,
auf
die
sie
gelockt
worden
sind.
Hierzu
mag
dieses
Buch
ebenso
dienen
wie
die
speziellen
Blogs,
Vlogs,
Foren
und
Podcasts
der
echten
Krypto-Rebellen.
Immer
gilt
dabei,
sich
mit
denen,
die
zugehört
und
gelernt
haben,
direkt
zu
vernetzen
und
eigene
Mikro-Commu-
nitys
aufzubauen
—
analog,
hybrid
oder
dezentral
digital.
199
Der
digitale
Euro
Für
einen
selbst
ist
wichtig,
größte
Wachsamkeit
auch
bei
al-
lem
zu
bewahren,
was
demnächst
noch
auf
uns
zukommt
und
was
wir
noch
nicht
kennen
können.
Extrem
verführerische
Verspre-
chen
und
Wunder
werden
dabei
sein,
die
bis
in
tiefste
Mensch-
heitsträume
von
Heilung
aller
Krankheiten
und
Unsterblichkeit
reichen,
wie
wir
—
Stichwort
Transhumanismus
—
auch
später
noch
sehen
werden.
Niemand
kann
sich
davon
freisprechen,
bei
der
einen
Sache
zwar
längst
unbestechlich
klar
zu
sein,
sich
bei
einer
anderen
aber
wieder
benebeln
zu
lassen.
Im
Zweifel
gilt
eigentlich
immer
das,
was
sicherlich
schon
die
meisten
Großeltern
oder
Ur-
großeltern
als
Faustregel
und
Alltagsweisheit
wussten:
Wenn
es
zu
schön
klingt,
um
wahr
zu
sein,
dann
ist
es
meistens
nicht
wahr.
Checkliste
für
Louis’
Zukunft
und
deine
Gegenwart:
JY
Erkenne
scheinbar
»private«
digitale
Währungen
wie
Sta-
blecoins
als
Teil
des
Systems
und
meide
sie.
JY
Solange
du
noch
Krypto
nutzt,
achte
auf
maximale
Dezen-
tralität,
Anonymität
und
Eigenverantwortung.
Steige
lang-
sam
aus.
Y
Nutze
Blogs,
Podcasts,
Vlogs,
Foren
und
Bücher
unabhän-
giger
Stimmen,
um
frühzeitig
gewarnt
zu
sein.
J/
Vernetze
dich
mit
Gleichgesinnten.
JY
Bleibe
wach
und
skeptisch
gegenüber
noch
viel
größeren
zukünftigen
Verlockungen.
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STREET
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TEIL
3
Der
große
Plan
dahinter
I
I
I
I
.
8
A
TT
Das
letzte
Taxi
»Hallo?
Hallo??
Papa???«
Die
Verbindung
ist
unterbrochen.
Das
Display
von
Louis’
Tele-
fon
zeigt
an,
dass
für
diesen
Monat
sogar
sein
Kommunikations-
Kontingent
aufgebraucht
ist.
Wieso
nur?
Er
war
immer
vorsichtig,
äußert
sich
zu
gar
nichts
mehr
im
Netz,
meidet
all
die
Risiken.
Verzweifelt
startet
er
den
Rückruf,
doch
das
Telefon
bleibt
ge-
sperrt.
Selbst
anrufen
kann
ihn
jetzt
keiner
mehr.
Nur
noch
die
Notfallnummer
bleibt
wählbar,
doch
für
diesen
Notfall
ist
sie
nicht
gedacht.
Sein
Vater
hat
sich
schlimm
angehört,
ängstlich.
Louis
hat
kaum
etwas
verstanden
in
den
wenigen
Sekunden,
bevor
das
Sys-
tem
das
Signal
durchschnitt.
Aber
er
weiß:
Daheim
ist
etwas
ganz
schlimm
im
Argen.
Es
klang
nach
Leben
und
Tod.
»Komm
schnell!«,
hat
Vater
gerufen,
doch
wie
soll
das
gehen,
er
ist
in
Nürnberg,
ein
paar
Stunden
von
zu
Hause
entfernt.
Louis
rennt
zu
einem
Sharing
Space
für
kleine
Mietwagen.
Sauber
aufgereiht
stehen
sie
auf
dem
gepflegten
Hof,
kein
Mensch
weit
und
breit.
Das
Terminal
für
den
Leihvorgang
leuchtet
neon-
grün
in
den
Abend.
Er
hält
sein
Telefon
vor
den
Scanner
des
Termi-
nals,
um
sich
einzuloggen,
doch
er
ahnt
schon,
dass
es
vergebens
sein
wird.
Jemandem,
der
für
den
Rest
des
Monats
Kommunika-
tionsverbot
hat,
schalten
sie
sicherlich
auch
keinen
Wagen
frei.
Mittlerweile
sind
alle
Daten
eines
Bürgers
zentral
miteinander
ver-
knüpft,
wobei
das
Wort
Bürger
selbst
schon
Geschichte
ist.
Die
letzte
Wahl
fand
vor
vier
Jahren
statt,
es
wird
keine
mehr
geben.
205
Der
digitale
Euro
Genau
wie
es
sich
Klaus
Schwab,
der
Gründer
des
WEF,
ge-
wünscht
hatte.
Oder
Peter
Thiel
und
seine
Leute.
Die
KI
hat
Zu-
griff
auf
die
Daten
aller
Menschen,
ihr
Nutzerverhalten,
ihre
Kauf-
entscheidungen,
ihre
Bewegungsprofile
und
Kontakte,
ihre
Gespräche
mit
den
diversen
Chatbots,
ihre
Likes
und
Kommentare
in
den
sozialen
Medien,
ihre
Limits
und
Sperren
in
der
digitalen
Geldbörse
und
ihren
Social
Credit
Score.
Das
Terminal
lehnt
die
Autoleihe
ab.
Es
hat
schon
einen
Grund,
warum
Louis
die
Strecke
nach
Nürnberg
mit
dem
Zug
zurückgelegt
hat.
In
seiner
ID
ist
alles
durcheinander.
Zu
viel
Energie
verbraucht,
zu
wenig
Gemeinwohl-Punkte
gesammelt.
Aber
er
muss
nach
Hau-
se.
Er
spürt
es
doch
—
da
geht’s
jemandem
wirklich
schlecht.
Es
zieht
in
seinem
Magen,
saugt
ihm
die
Luft
aus
dem
Solarplexus.
Entlang
der
alten
Stadtmauer
rennt
Louis
Richtung
einer
der
wenigen
Stellen,
an
denen
noch
Vintage-Taxis
mit
echten
Fahrern
warten.
Das
System
lässt
ein
paar
davon
noch
zu,
eher
als
nostal-
gische
Attraktion.
80
Prozent
der
Menschen
sind
arbeitslos,
aber
nicht
ohne
Beschäftigung
oder
Dach
über
dem
Kopf.
Das
Grund-
einkommen
erscheint
regelmäßig
in
ihrer
Wallet.
Jeder
hat
bei
der
Zentralbank
sein
Konto
—
und
nur
dort.
Obdachlose
gibt
es
nicht
mehr.
»Bedingungslos«,
wie
es
seine
Erfinder
zur
Jahrtausend-
wende
genannt
haben,
ist
das
Grundeinkommen
nicht.
Alternativ-
los
schon.
Fast
stolpert
Louis,
so
sehr
will
er
sich
selbst
überholen,
treibt
ihn
die
Panik.
Wenn
er
wenigstens
mit
daheim
in
Kontakt
bleiben
könnte,
zurückrufen.
Nicht
zu
wissen,
was
los
ist,
und
keine
Chan-
ce
zu
haben,
es
zu
erfahren
—
das
ist
noch
grausamer,
als
eine
schlimme
Nachricht
zu
hören.
Wie
konnte
es
so
weit
kommen?
Früher
hätte
er
einfach
telefonieren
können.
Noch
früher,
indem
er
Münzen
in
den
Schlitz
einer
Telefonzelle
schmiss.
Er
hätte
ein
Auto
gehabt,
das
immer
fährt,
ohne
Vernetzung
mit
dem
System,
einfach
Sprit
rein
und
fertig.
Er
wäre
eingestiegen,
hätte
Gas
ge-
206
Das
letzte
Taxi
geben
und
während
der
Fahrt
die
ganze
Zeit
mit
seinem
Vater
ge-
sprochen,
was
auch
immer
da
zu
Hause
los
ist.
Louis
hat
Glück.
Ein
Wagen
steht
noch
an
der
Ecke
vor
diesem
riesigen
Hotel,
das
einer
Kette
von
BlackRock
gehört.
Sie
haben
die
katholische
Kirche
als
davor
größten
Eigentümer
von
Land
und
Immobilien
hierzulande
abgelöst.
Weltweit
machen
sie
be-
ständig
Fläche,
vergangenen
Monat
haben
sie
an
einem
Tag
sämt-
liche
polynesischen
Inseln
gekauft.
Louis
stürzt
an
die
halb
geöff-
nete
Fahrerscheibe.
|
»Ich
muss
dringend
nach
Hause,
nach
Villingen-Schwennin-
gen,
schneller
als
mit
dem
Zug,
heute
Abend
fährt
keiner
mehr,
es
geht
um
alles!«
Der
Taxifahrer
hält
ihm
sein
Lesegerät
hin.
»ID,
bitte.«
Louis
seufzt
und
lässt
sie
auf
seinem
Smartphone
scannen.
Es
piept
leicht
dissonant.
Der
Taxifahrer
hebt
die
Brauen.
»
Tja,
junger
Mann,
was
soll
ich
da
machen?«
»Mich
trotzdem
mitnehmen.
«
»Wie
wollen
Sie
zahlen,
wenn
das
System
die
Transaktion
nicht
erlaubt?
«
Louis
schaut
sich
um.
Kein
Mensch
zu
sehen.
Die
nächste
Stra-
ßenkamera
hängt
an
einer
Laterne
der
Kreuzung,
weit
genug
ent-
fernt.
Allerdings
gibt’s
ja
noch
die
kleine,
vorn
im
Taxi.
»Steigen
Sie
mal
kurz
aus?«
Louis
deutet
minimal
mit
der
Nase
auf
die
Kamera
im
Wagen.
Wenn
der
Fahrer
auch
innerlich
systemtreu
ist,
wird
er
ihn
jetzt
verscheuchen.
Kommt
er
aber
seiner
Bitte
nach,
hat
Louis
eine
Chance.
Der
Mann
réauspert
sich,
schwingt
die
Füße
aus
dem
Wagen,
beugt
sich
hinaus,
schaut
die
Straße
hinauf
und
hinab,
wuchtet
sich
schließlich
aus
dem
Auto.
Nun
stehen
beide
Männer
in
dem
winzi-
gen
unbeobachteten
Areal,
auf
Augenhöhe.
207
Der
digitale
Euro
Louis
greift
in
die
Hosentasche
und
holt
eine
Silbermünze
her-
vor,
1
Unze
Krügerrand,
Jahrgang
2025,
das
Jahr,
in
dem
sein
Va-
ter
das
Buch
herausbrachte,
das
vor
der
Welt
warnte,
in
der
Louis
jetzt
lebt.
Er
trägt
sie
schon
lange
mit
sich
und
will
sie
eigentlich
nicht
abgeben.
Doch
wie
wäre
sie
sinnvoller
eingesetzt
als
dafür,
jetzt
schnell
und
sicher
nach
Hause
zu
kommen?
»Bitte«,
flüstert
Louis.
Der
Mann
atmet
tief
ein,
tritt
näher
an
Louis
heran
und
nimmt
die
Münze
an
sich.
Kaum
hat
er
sie
behutsam
in
seine
Hosentasche
genestelt,
wird
er
bleich.
Louis
hört,
warum.
Ein
Surren,
ganz
leise,
hinter
ihm,
in
rund
10
Metern
Höhe,
das
sich
stetig
nähert.
Der
Fahrer
greift
blitzschnell
in
seine
andere
Hosentasche.
»Schnell!«,
sagt
er,
»Mund
auf!«
Louis
gehorcht
und
ehe
er
sich
versehen
kann,
schmeckt
er
ein
Hustenbonbon
in
seinem
Mund.
»Spielen
Sie
mit!«,
haucht
ihm
der
Mann
ins
Ohr,
dreht
Louis
um,
schlingt
die
Hände
um
seinen
Magen
und
zieht
sie
hart
zu
sich.
»Das
wird
schon!«,
ruft
er
nun,
absichtlich
laut,
»gleich
krie-
gen
Sie
wieder
Luft!«
Louis
begreift.
Das
Gesicht
nun
zur
Drohne
gedreht,
tut
er
so,
als
hätte
er
was
verschluckt,
röchelt,
schnappt
keuchend
nach
Luft.
Beinahe
verschluckt
er
das
Bonbon
deswegen
nun
in
echt,
was
gut
ist,
denn
so
wirkt
es
noch
glaubwürdiger,
als
er
es
nun
unter
wider-
lichen
Geräuschen
auf
den
Bürgersteig
spuckt.
Erschöpft
sinkt
er
zu
Boden.
Der
Fahrer
kniet
sich
neben
ihn,
tätschelt
ihm
die
Schul-
ter,
dreht
sich
zur
Drohne,
hält
ihr
sein
Telefon
zur
Identifikation
hin
und
sagt
zu
der
Maschine:
»Erste
Hilfe.
Ist
alles
gut!«
Die
Drohne
mit
der
Beschriftung
der
Stadtverwaltung
bleibt
noch
einen
Moment
in
der
Luft
stehen,
als
müsse
sie
darüber
nach-
denken,
ob
sie
das
glauben
soll.
Schließlich
dreht
sie
ab.
Louis
und
sein
Retter
stehen
erst
wieder
vom
Pflaster
auf,
als
sie
außer
Sicht
ist.
208
Das
letzte
Taxi
»Danke«,
sagt
Louis.
»Seien
Sie
froh,
dass
ich
derzeit
einen
einwandfreien
Social
Score
habe.«
Louis
muss
grinsen.
»Was?«,
fragt
der
Fahrer.
Louis
muss
nichts
antworten.
Er
weiß
ja,
was
er
von
ihm
als
Bezahlung
erhalten
hat.
»Ich
bin
nur
ein
Mann
mit
Sinn
fürs
Schöne«,
sagt
der
Fahrer.
»Und
jetzt
kommen
Sie,
wir
fahren.
Es
wirkte
gerade
sehr
ernst
bei
Ihnen.«
»Ist
es!«
»Na
dann
los,
mein
Freund!«
BT...
Ich
wache
auf.
Im
Bad
des
Hotelzimmers
surrt
die
elektrische
Zahnbiirste
meiner
Frau.
Schon
der
zweite
Albtraum,
ausgerechnet
hier
im
Paradies.
Immerhin
aber
mit
gutem
Ausgang.
Oder
zumin-
dest
mit
offenem.
Das
Silber
hat
geholfen,
wird
immer
helfen,
da
kann
auch
kein
Albtraum
was
dran
ändern.
Ich
stehe
auf,
schwanke
zum
Balkon
und
schaue
auf
den
Golf.
Wenig
später
steht
Louis
neben
mir.
Als
sei
er
einfach
aufgetaucht,
per
Teleportation.
»Kannst
du
leise
laufen.«
Er
schmunzelt,
den
Blick
aufs
Meer,
wie
gestern
Abend.
»Papa?«
»Ja?«
»Hier
in
dem
Hotel,
da
gibt’s
doch
ganz
verschiedene
Leute.«
»Ja,
von
überall
her
kommen
sie,
um
Urlaub
zu
machen.
«
»Nein,
ich
meine,
die
hier
arbeiten.
Zimmer
sauber
machen,
Auto
fahren,
der
Koch.«
»Ach
so.
Ja?«
Er
legt
die
Hand
gegen
das
Glas
der
Balkonbriistung.
209
Der
digitale
Euro
»Ja,
und
dann
gibt’s
doch
auch
einen,
der
sitzt
da
ganz
oben
irgendwo
und
dem
gehört
das
alles.
Und
der
könnte
sagen,
wir
müssen
jetzt
gehen
und
dann
müssen
wir
raus
hier.
Oder
der
sagt:
Ich
baue
jetzt
im
Hotel
noch
ein
riesiges
Aquarium
mit
einer
Mil-
lion
Fischen
und
ich
will
auch
einen
Hai
da
drin.
Und
dann
kann
er
Leute
losschicken
und
denen
befehlen:
Fangt
mir
einen
Hai!«
Ich
muss
lachen.
Die
kindliche
Fantasie
ist
einfach
köstlich.
Aber
dahinter
wartet
sicher
wieder
eine
kluge,
ernste
Frage.
»Papa,
wer
sind
die,
die
in
der
Welt
so
viel
Macht
haben,
dass
ihnen
alles
gehört
und
sie
Haie
fürs
Aquarium
fangen
lassen
kön-
nen?«
210
ANGRIFF
#12
Die
bewusst
herbeigeführte
Krise
Menschen
mit
einem
Rest
von
unschuldiger
Naivität
glauben
durchaus,
dass
mächtige
Instanzen
Krisen
nutzen,
um
ihre
Interes-
sen
durchzusetzen
und
Freiheit
abzubauen.
Dass
sie
diese
Krisen
allerdings
absichtlich
herbeiführen
—
das
ist
für
viele
noch
zu
scho-
ckierend.
Dabei
ist
es
bereits
mehrfach
geschehen,
zuletzt
2008
beim
Platzen
der
Immobilienblase
in
den
USA.
Damit
sie
über-
haupt
platzen
konnte,
musste
sie
erst
mal
zur
Blase
anwachsen.
Das
gelang,
indem
man
den
Markt
bewusst
über
Jahre
mit
billigem
Geld
fütterte.
Zentralbanken
und
Regierungen
sorgten
durch
ext-
rem
niedrige
Zinsen
und
leichte
Kreditvergaben
dafür,
dass
Ban-
ken
und
Verbraucher
sich
immer
mehr
und
immer
günstiger
ver-
schulden
konnten.
Dieses
besagte
»billige
Geld«
führte
zu
einem
enormen
Anstieg
der
Nachfrage
nach
Immobilien.
Wenn
fast
jeder
sich
ein
Haus
»leisten«
kann,
will
auch
jeder
eines
für
sich
haben.
Wo
viel
Nachfrage
ist,
da
steigen
die
Preise
und
das
geht
weit
über
die
realen
Werte
einer
Ware
hinaus
—
die
Blase
entstand.
Gleich-
zeitig
wurden
riskante
Hypotheken
an
Menschen
vergeben,
von
denen
klar
war,
dass
sie
das
geliehene
Geld
nie
zurückzahlen
kön-
nen.
Finanzinstitute
bündelten
diese
riskanten
Kredite
in
komple-
xen
Wertpapieren
und
handelten
sie
weltweit.
Das
verschleierte
die
Risiken
und
verstärkte
sie
zugleich.
Die
zugrunde
liegende
Kredit-
und
Preisinflation
wurde
dabei
gezielt
gefördert,
um
kurzfristiges
Wachstum
und
Profit
zu
erzeugen.
Es
kam,
wie
es
kommen
muss-
211
Der
digitale
Euro
te:
Erst
ging
das
Vertrauen
in
die
ständig
steigenden
Immobilien-
preise
verloren,
dann
konnten
viele
Kreditnehmer
ihre
Darlehen
nicht
mehr
bedienen.
Die
Blase
platzte.
Die
Krise
wurde
schnell
als
Instrument
benutzt,
um
politische
und
wirtschaftliche
Macht-
strukturen
zu
festigen
und
Freiheitsrechte
weiter
einzuschränken.
Die
Rettungsmaßnahmen
wurden
an
harte
Bedingungen
geknüpft
und
Regulierungen
eingeführt.
Die
Politik
konnte
Regeln
und
Ein-
schränkungen
durchsetzen,
die
zuvor
kaum
durchsetzbar
gewesen
waren.
Die
Zentralbanken
»retteten«
das
System,
schöpften
neues
Geld
und
festigten
ihre
Macht.
Dieses
Muster
wird
sich
wiederholen,
um
dem
digitalen
Euro
den
Weg
zu
bereiten.
Das
heutige
Geldsystem
basiert,
wie
wir
eingangs
des
Buches
lernten,
auf
Staatsanleihen.
Dieses
Kartenhaus
wird
man
in
Kürze
zusammenbrechen
lassen.
Ray
Dalio,
Gründer
von
Bridgewater,
dem
größten
Hedgefonds
der
Welt,
sagt
dazu
in
einem
Video:
»Beobachte
den
Anleihemarkt.
Der
Anleihemarkt
ist
das
Fun-
dament,
das
Rückgrat
aller
Märkte.
Er
gilt
als
risikofrei,
also
ausfallfrei.
Der
Zinssatz
dort
bestimmt
die
Renditen
aller
Vermögenswerte.
Wenn
das
Gleichgewicht
zwischen
Ange-
bot
und
Nachfrage
auf
dem
Anleihemarkt
zusammenbricht,
zeigen
sich
typische
Marktreaktionen.
Langfristige
Zinsen
steigen
im
Verhältnis
zu
kurzfristigen,
die
Währung
verliert
an
Wert.
Gold
steigt,
denn
Kapital
fließt
aus
dem
Anleihe-
markt
ab,
weil
es
ein
Ungleichgewicht
zwischen
Angebot
und
Nachfrage
gibt.
Wenn
das
passiert,
erhöht
es
die
Zins-
sätze.
Und
das
bringt
die
Federal
Reserve
und
andere
Zen-
tralbanken
in
eine
Zwickmühle.
Um
dieses
Ungleichgewicht
zwischen
Angebot
und
Nachfrage
zu
bewältigen,
stehen
sie
bei
unzureichender
Nachfrage
vor
der
schwierigen
Ent-
scheidung,
entweder
die
Zinsen
steigen
zu
lassen
und
damit
212
Angriff
#12
negative
Auswirkungen
auf
die
Märkte
und
die
Wirtschaft
in
Kauf
zu
nehmen.
Oder
indem
man
im
Wesentlichen
Geld
druckt
und
An-
leihen
kauft,
um
die
Nachfrage
nach
diesen
Anleihen
zu
be-
friedigen,
die
nicht
vorhanden
ist.
Und
das
erzeugt
Inflations-
druck.«
[1]
Dalio
wird
nicht
müde
zu
warnen
und
spricht
hochaktuell
in
einem
Interview
im
Master
Investor
Podcast
von
CNBC
davon,
dass
wir
»an
einem
Punkt
ohne
Wiederkehr
angelangt«
seien.
Die
ausufern-
de
Verschuldung
der
westlichen
Staaten
müsse
unweigerlich
zur
Entwertung
von
Fiatwährungen
führen.
Als
Beispiel
nennt
er
die
USA,
wo
die
Regierung
im
kommenden
Jahr
Anleihen
im
giganti-
schen
Volumen
von
fast
12
Billionen
Dollar
emittieren
müsse,
al-
lein
um
die
Zinslast
und
fälligen
Papiere
zu
bedienen.
Noch
mal:
12
Billionen
in
Anleihen
müssten
sie
rausgeben
und
»verkaufen«,
nur
um
die
Kosten
zu
bedienen,
die
ihnen
ihre
bereits
vorhandenen
Schulden
aufbürden.
Alle
großen
westlichen
Nationen
befinden
|
sich
laut
Dalio
in
einer
vergleichbaren
»Schulden-Endlosschlei-
fe«,
was
unsere
Zeit
vergleichbar
mit
den
Krisenjahren
der
1930er-
und
1970er-Jahre
mache.
[2]
Anleihen
beeinflussen
alle
anderen
Bereiche
des
Finanz-
systems.
Wenn
eine
Anleihe
fällt,
dann
bricht
alles
zusammen.
Banken
sind
regulatorisch
dazu
gezwungen,
die
»faulen«
und
wertlosen
Staatsanleihen
trotzdem
zu
halten.
So,
als
ob
man
es
fertigbringen
miisste,
ein
klar
erkanntes,
schnell
wachsendes
Krebsgeschwiir
unbehandelt
im
Körper
zu
behalten
und
dabei
zu
tiberleben.
Die
Preise
fiir
die
Staatsanleihen
fallen
und
das
fiihrt
dazu,
dass
die
Bankbilanzen
schlechter
werden
—
der
Krebs
frisst
an
der
Substanz.
Die
Anleihen
bestimmen
die
Zinsen
fiir
die
Kre-
dite,
die
sich
Unternehmen
bei
den
Banken
nehmen.
Deren
Zinsen
steigen,
die
Wirtschaftskraft
nimmt
ab,
es
wird
weniger
investiert.
213
Der
digitale
Euro
Dieser
Abwärtstrend
wirkt
sich
auf
die
Immobilien
aus,
denn
die
Anleihezinsen
bestimmen
auch
die
Hypothekenzinsen.
Die
Zinsen
steigen,
die
Immobilienwerte
fallen,
die
Immobilien
crashen.
Der
Aktienmarkt
ist
ebenfalls
betroffen,
denn
höhere
Anleihezinsen
machen
Aktien
unattraktiv.
Die
Unternehmen
können
sich
schlech-
ter
finanzieren,
wenn
niemand
ihre
Aktien
kauft
oder
nur
zu
schlechteren
Preisen
...
es
ist
alles
ein
großer
Zusammenhang,
eine
Kettenreaktion.
Deutschlands
Anleiherendite
ist
in
den
letzten
drei
Jahren
von
nahezu
0
auf
etwa
3
Prozent
gestiegen.
Das
bedeutet:
Die
Preise
für
deutsche
Staatsanleihen
sind
um
rund
40
Prozent
gefallen,
denn
Anleihepreise
sinken,
wenn
die
Zinsen
steigen.
In
den
USA
ist
die
Rendite
von
1
Prozent
im
Jahr
2020
auf
fast
5
Prozent
im
Jahr
2024
gestiegen,
was
einem
Zinsanstieg
von
400
Prozent
entspricht.
Da-
durch
sind
die
Anleihepreise
dort
fast
um
die
Hälfte
gefallen.
Das
führt
dazu,
dass
der
Wert
der
Anleihen
in
den
Bilanzen
der
Banken
stark
sinkt.
Auch
viele
andere
westliche
Länder
wie
Italien,
Frank-
reich
und
Spanien
erleben
ähnliche
Entwicklungen
mit
fallenden
Anleihepreisen
und
steigenden
Renditen.
Jeffrey
Gundlach,
ein
erfolgreicher
Anleiheinvestor,
sagt
deshalb:
Das
Anleihegeschäft
ist
»tot«.
Viele
Anleihen,
die
zu
niedrigen
Zinsen
ausgegeben
wur-
den
(z.
B.
2008,
2009,
2019),
müssen
heute
zu
viel
höheren
Zinsen
neu
finanziert
werden.
Das
belastet
die
Staaten
enorm.
Daher
wird
immer
klarer,
dass
US-Staatsanleihen
nicht
mehr
als
sicherer
Ha-
fen
gelten.
Was
machen
also
nun
die
klügsten
Investoren
der
Welt?
Was
machen
sogar
die
Zentralbanken,
was
machen
die
Staaten,
wäh-
rend
sie
der
Masse
der
Menschen
immer
noch
einreden,
eine
Vor-
liebe
für
echte
Werte
sei
eine
Mischung
aus
unnötiger
Paranoia,
rechtem
Schwurblertum
und
egoistischer
Gier?
Sie
horten
Gold!
Donald
Trump
hat
eine
Goldinventur
in
Fort
Knox
angekündigt,
um
sicherzugehen,
»dass
das
Gold
noch
da
ist«.
[3]
Die
USA
sind
214
Angriff
#12
offiziell
der
größte
Goldbesitzer
der
Welt.
Deutschland
besitzt
die
zweitgrößten
Goldreserven
der
Welt,
von
denen
ein
Teil
allerdings
immer
noch
in
den
USA
lagert.
[4]
Der
Internationale
Währungsfonds
kaufte
in
den
letzten
Jahren
Gold,
als
gäbe
es
kein
Morgen.
Wir
haben
gerade
ein
Fünfzigjah-
reshoch,
was
die
Goldnachfrage
bei
den
Zentralbanken
anbelangt,
besonders
denen
der
BRICS-Staaten.
[5]
Wie
mein
guter
Freund
Dimitri
Speck
bewiesen
hat,
wurden
sowohl
Gold
als
auch
Silber
in
der
Vergangenheit
immer
wieder
künstlich
unten
gehalten,
damit
man
dieses
Papiergeldsystem
weiter
berauben
kann.
Das
ist
jetzt
vorbei.
Meines
Erachtens
stehen
wir
derzeit
am
Start
eines
Roh-
stoff-Superzyklus,
der
noch
weitere
10
bis
15
Jahre
laufen
kann,
mit
einem
Goldpreis
von
10000
bis
15000
Dollar
und
Silber
bei
150
bis
350
Dollar
pro
Unze,
wenn
unser
Papiergeldsystem
am
Ende
steht
und
die
Menschen
das
Vertrauen
in
die
Zentralbanken
und
Regierungen
verloren
haben.
[6]
Deutschland
erlebt
gerade
den
größten
Wirtschaftskollaps
seit
den
1930er-Jahren.
Über
22
000
Unternehmen
haben
allein
im
Jahr
2024
aufgegeben.
ThyssenKrupp
wird
zerschlagen,
ein
Symbol
deutscher
Industrie.
Die
US-Handelspolitik
könnte
eine
globale
Wirtschaftskrise
auslösen.
Brüssel
hat
sich
erst
kürzlich
noch
von
Donald
Trump
15
Prozent
Einfuhrzölle
in
die
USA
aufzwingen
las-
sen.
Die
Arbeitslosigkeit
steigt,
die
Energie
bleibt
teuer,
die
Steuer-
einnahmen
sinken,
die
Staatsschulden
steigen
und
die
Diäten
der
hungernden
Politiker
ebenfalls,
in
den
Straßen
explodiert
die
Gewalt,
wie
der
Polizist
Manuel
Ostermann
in
seinem
Bestseller
Deutschland
ist
nicht
mehr
sicher
belegt.
Das
System
frisst
sich
selbst
auf.
Wenn
deutsche
Staatsanleihen
mit
hohem
Wertverlust
in
den
Büchern
der
Banken
stehen,
die
das
Eigenkapital
der
Banken
deutlich
übersteigen,
bildet
das
eine
große
Gefahr.
Und
genau
das
wird
—
und
soll
—
zur
Einführung
des
digitalen
Euro
führen.
Wie
bereits
einmal
angerissen,
hat
Jörg
Kukies
—
ehemaliger
Finanz-
215
Der
digitale
Euro
minister
der
Restampelregierung
und
zuvor
von
2018
bis
2021
Staatssekretär
im
Bundesministerium
der
Finanzen
und
von
2021
bis
2024
Staatssekretär
im
Bundeskanzleramt
—
es
klar
gesagt:
»Der
Fokus
liegt
im
Moment
ausschließlich
auf
dem
ungüns-
tigen
Szenario
eines
außer
Kontrolle
geratenen
Risikos,
bei
dem
es
zu
einer
Krise
kommt
und
alle
in
die
CBDCs,
also
das
digitale
Zentralbankgeld,
flüchten.«
[7]
Das
sagt
kein
Journalist,
Publizist
oder
Kolumnist,
kein
haupt-
beruflicher
»Crash-Prophet«,
sondern
ein
Mann
mit
tiefsten
Ver-
bindungen
hinein
in
die
EZB
und
die
EU,
zudem
ehemals
Banker
bei
Goldman
Sachs.
Er
weiß,
dass
der
Crash
kommt.
Sie
wollen
ihn,
um
die
Tür
für
den
digitalen
Euro
zu
öffnen
—
mit
all
seinen
Charakteristika,
die
du
bereits
kennengelernt
hast.
216
SELBSTVERTEIDIGUNG
#12
Schuldenfrei
bleiben
Geplante
Krisen
dieses
Ausmaßes
können
wir
als
Einzelne
nicht
aufhalten.
Als
Kunden
können
wir
der
Bank
nicht
vorschreiben,
wie
sie
ihre
Einlagensicherung
betreibt.
Allenfalls
können
wir
eine
Art
von
Bank
wählen,
die
etwas
anders
funktioniert
als
die
Übli-
chen
—
das
haben
wir
schon
thematisiert.
An
dieser
Stelle
daher
nur
ein
selbstverständlich
klingender,
aber
im
realen
Leben
sehr
schwer
einzuhaltender
Rat
—
wenn
schon
Staaten
und
Banken
versinken,
bleibe
wenigstens
du
selbst
schuldenfrei.
|
Der
erste
und
wichtigste
Schritt
ist
natürlich,
seine
Ausgaben
stets
im
Blick
zu
behalten.
Klingt
profan,
wird
aber
von
vielen
ig-
noriert.
Zwei
Dinge
zählt
der
Mensch
ungern:
Kalorien
und
Geld.
In
beiden
Fällen
führt
das
reine
Bauchgefiihl
dazu,
dass
von
einem
zu
viel
und
von
anderem
zu
wenig
vorhanden
ist.
In
beiden
Fällen
ist
Nachhalten
und
ein
Budget
verwalten
die
miihsame,
aber
wirk-
same
Lösung.
Auflisten
und
Verfolgen,
was
reinkommt
und
raus-
geht.
Erkennen,
wo
gespart
werden
kann.
Unnétige
Ausgaben
ver-
meiden
und
das
Gegenteil
von
den
Kalorien
praktizieren,
bei
denen
immer
gern
noch
mehr
abgebaut
werden
darf.
Auf
Impulskaufe
verzichten,
die
jedem
passieren
und
die
auch
in
zehn
teuren
Kaffees
zum
Mitnehmen
an
der
Raststdtte
bestehen
können
—
oder
in
noch
einer
kostenpflichtigen
Subscription
bei
einer
faszinierenden
KI
zur
Videogenerierung,
die
man
nach
den
ersten
Experimenten
doch
217
Der
digitale
Euro
nicht
verwenden
wird.
Wer
niemals
mehr
ausgibt,
als
er
einnimmt,
schafft
die
beste
Grundlage
für
Schuldenfreiheit.
Neben
der
Kontrolle
der
Ausgaben
ist
der
Aufbau
eines
finan-
ziellen
Polsters
essenziell.
Ein
Notgroschen
für
unerwartete
Aus-
gaben
wie
Reparaturen,
von
der
Kasse
nicht
gedeckte
medizinische
Kosten
oder
Hilfe
innerhalb
der
Familie,
verhindert
die
Aufnahme
von
Krediten
in
Krisenzeiten.
Drei
bis
sechs
Monatsgehälter
sollten
als
Rücklage
greifbar
sein,
am
besten
wörtlich
greifbar,
also
in
Form
von
Bargeld
oder
notfalls
schnell
flüssig
zu
machenden
Edel-
metallen
in
kleinen
Portionen.
Parallel
dazu
sollte
man
darauf
ach-
ten,
kein
Geld
auf
Zinslasten
zu
vergeuden,
die
sich
vermeiden
ließen:
Kreditkartenschulden,
Dispokredite
oder
Konsumkredite.
Vor
allem
Letztere
sind
gar
nicht
zu
entschuldigen.
Wenn
ein
Kredit
unvermeidbar
ist,
sollte
man
unbedingt
die
Konditionen
genau
prüfen:
niedrige
Zinsen,
flexible
Rückzah-
lungsmodalitäten
und
eine
überschaubare
Laufzeit
helfen,
Schul-
den
gesund
zu
managen.
Der
Kredit
sollte
dabei
ausschließlich
Investitionen
dienen.
Eine
eigengenutzte
Immobilie
fällt
zum
Bei-
spiel
auch
nicht
darunter,
sondern
ist
ebenfalls
Konsum,
im
Gegen-
satz
zu
einer,
die
einem
Mieteinnahmen
bringt.
Bilde
dich
fort
in
Sachen
Geldmanagement
und
finanziellem
Grundwissen.
Wir
lernen
in
Deutschland
nichts
davon
in
der
Schu-
le,
werden
bewusst
zu
finanziellen
Analphabeten
erzogen.
Keine
Minute,
die
du
daran
verwendest,
diesen
Start
im
Minus
auszu-
gleichen,
ist
verschwendet.
Sei
dir
nicht
zu
schade,
mit
Büchern
wie
Denke
nach
und
werde
reich
von
Napoleon
Hill
anzufangen,
wenn
du
dir
eingestehen
musst,
dass
du
selbst
als
Erwachsener
in
Gelddingen
tatsächlich
noch
ein
Kind
bist.
Spare
Steuern.
Meide
Gebühren.
Halte
deine
Vermögensverhältnisse
geheim,
denn
wenn
es
mehr
ist,
als
die
Leute
denken,
vermeidest
du
es,
privat
um
Geld
gebeten
zu
werden
(es
kommt
fast
nie
zurück),
und
wenn
es
weni-
218
Selbstverteidigung
#12
ger
ist,
als
die
Leute
denken,
gibst
du
dir
keine
Blöße
und
verlierst
wenigstens
nicht
am
Kapital
des
Ansehens.
Checkliste
für
Louis’
Zukunft
und
deine
Gegenwart:
Y
Behalte
deine
Ausgaben
im
Blick.
Vv
Vermeide
Impulskaufe.
Y
Hab
Rücklagen
am
besten
in
bar
oder
schnell
liquidierbaren
Edelmetallen.
JY/
Vermeide
Schulden
mit
Zinslast.
J
Nimm
Kredit
nur
für
Investitionen.
Vv
Werde
finanziell
mündig
durch
gute
Fortbildung
und
Lektüre.
Y
Halte
dein
Vermögen
diskret.
j
|
219
Der
digitale
Euro
Die
Schatzkammer
des
Königs
Die
Burg
macht
wirklich
viel
her.
Louis
hat
sie
exakt
an
der
Gren-
ze
errichtet,
wo
der
Sand
feucht
genug
ist,
um
bestens
zusammen-
zuhalten
und
sich
formen
zu
lassen
wie
Ton,
zugleich
aber
auch
noch
trocken
genug,
dass
jederzeit
frische
Anbauten
möglich
sind.
Türme,
Rundbögen,
Burgmauern
mit
kleinen
Zinnen,
einen
gro-
ßen
Innenhof
und
darin
sogar
so
eine
Art
kleines
Gesindehaus.
Am
liebsten
würde
ich
ohne
Ende
Fotos
davon
machen,
doch
ich
kann
nicht.
Der
Grund
dafür
ist
der
gleiche,
weswegen
diese
wunder-
schöne
Burg
überhaupt
erst
entstanden
ist:
Wir
haben
unseren
han-
dyfreien
Tag.
Das
klingt
so
einfach,
so
machbar.
Vor
allem,
wenn
man
in
einer
Zeit
aufgewachsen
ist,
als
das
Smartphone
noch
nicht
wie
selbstverständlich
zum
Alltag
gehörte.
Heute
wird
für
24
Stunden
die
»reale«
Welt
unser
Bildschirm,
auf
dem
sich
alles
in
feinstem
3D
und
höchstmöglicher
Auflösung
abspielt.
»Hier
wohnt
der
König«,
sagt
Louis
und
zeigt
auf
ein
Fenster,
das
er
in
den
höchsten
Turm
der
Sandburg
gezeichnet
hat.
Er
brauchte
eine
Weile,
um
in
den
Bauprozess
hineinzukommen,
brach
am
Anfang
schon
bei
den
Fundamenten
immer
wieder
ab
und
ließ
die
Baustelle
liegen,
wie
es
auf
deutschen
Autobahnen
üblich
ist,
sobald
die
Barken
aufgestellt
sind
und
die
Fahrbahn
verengt
wurde.
Er
sprang
kurz
ins
Meer,
kam
wieder
zurück,
kickte
ein
paar
Mal
den
leichten
Plastikfußball
mit
mir
am
Strand
hin
und
her.
Ir-
gendwann
fuhr
er
dann
aber
doch
mit
der
Sandburg
fort
und
verlor
sich
endlich
ganz
darin,
während
Viktoria
in
einem
Roman
las
und
ich
mir
vornahm,
die
Augen
einmal
mindestens
zehn
Sekunden
lang
ohne
Unterbrechung
auf
einer
bestimmten
Stelle
der
Umge-
bung
verweilen
zu
lassen.
Wir
machen
das
nicht
mehr,
wurde
mir
schnell
klar,
als
ich
schon
nach
sechs
Sekunden
der
schäumenden
Brandung
an
einer
Stelle
die
Geduld
verlor
und
unbedingt
die
220
Selbstverteidigung
#12
schäumende
Brandung
zwei
Meter
weiter
rechts
meinte
betrachten
zu
müssen.
Als
es
mir
nach
mehreren
Anläufen
endlich
gelang,
die
zehn
Sekunden
auf
einer
Stelle
vollzumachen
(sogar
ohne
zu
blin-
zeln!),
war
mein
erster
Antrieb
nicht,
mich
zurückzulehnen,
durch-
zuatmen
und
einfach
nur
den
Moment
zu
genießen,
sondern
der,
gegenüber
meiner
Frau
zu
einem
frischen
Vortrag
darüber
auszu-
holen,
wie
die
Erbauer
der
neuen
digitalen
Welt
uns
bewusst
die
Aufmerksamkeitsspanne
zerschießen
und
mit
ihr
auch
gleich
unse-
ren
gesunden
Dopaminhaushalt,
unsere
Verstandeskraft
und
unser
Urteilsvermögen.
Doch
gerade
weil
ich
in
dem
Moment
bereits
ge-
lassener
war,
nur
durch
diese
zehn
Sekunden,
behielt
ich
das
Ganze
erst
einmal
für
mich.
»Wie
heißt
er?«,
frage
ich.
»Wer?«
»Na,
dein
König.«
Louis
überlegt
kurz.
»Bob!«
»Bob?
Wie
der
Baumeister?«
»Ja.«
»Ein
Baumeister
als
König?«
»Ja.
Er
hat
seine
Burg
selber
gebaut.
Also
ist
er
ein
Baumeister.«
Louis
lacht
und
bastelt
weiter.
»Er
hat
auch
eine
Schatzkammer
da
drin«,
sagt
er.
»Für
sein
Gold?«,
frage
ich.
Louis
nickt.
»Und
wo?«
»Das
ist
geheim,
Papa.
Supergut
versteckt.«
Ich
werde
immer
stolzer.
Louis
hält
kurz
im
Bauen
inne.
»Meinst
du,
ich
kann
mir
auch
eine
anlegen?«
»Mit
Gold
und
Silber?«
»Ja,
weil
...«
Er
überlegt.
»Wenn
ich
das
in
mein
Versteck
tue,
kann
ich
mir
auch
ganz
viel
später
noch
was
davon
kaufen.
Bei
Euros
nicht.
«
221
Der
digitale
Euro
»Genauso
ist
es!«,
rufe
ich
und
fühle
mich,
wie
ein
Fußball-
vater
sich
wahrscheinlich
fühlt,
wenn
sein
Sohn
von
sich
aus
Pele
und
Zinedine
Zidane
in
seine
besten
Elf
aller
Zeiten
packt.
»Aber
Papa?
Kann
ich
das
Gold
immer
überall
wieder
verkau-
fen?«
»Ja.
Auf
der
ganzen
Welt.
Oder
du
bezahlst
gleich
damit,
wenn
es
kleine
Stücke
sind.
Die
Leute
in
Bolivien
haben
das
mal
gemacht,
als
das
Geld
nichts
mehr
wert
war.
Da
stehen
sogar
die
Preise
im
Supermarkt
in
Gold
ausgerechnet,
für
ganz
kleine
Stückchen.«
In
meinem
rechten
Augenwinkel
nähert
sich
jemand.
Er
trägt
eine
große
Tasche
in
der
Hand.
»Mister
Kettner?«
Ich
nicke.
»Salam.
Hier
habe
ich
endlich
die
Bestellung,
die
sie
vor
einer
Woche
getätigt
haben.
Verzeihen
Sie,
dass
es
so
lange
gedauert
hat,
aber
wir
mussten
das
Modell
erst
selber
importieren.«
Ich
springe
von
der
Liege
und
wedele
mit
den
Händen,
damit
der
Mann
schnell
mit
mir
außer
Sicht
von
Louis
geht.
Die
Über-
raschung,
für
die
ich
schon
unter
dem
Spatzendach
des
Münchener
Flughafens
zum
Telefon
gegriffen
habe,
soll
sitzen.
Der
Mann
öffnet
die
Tasche
und
hebt
das
Rennboot
heraus.
»Batterien
voll,
alles
eingerichtet.
Sie
können
direkt
loslegen.«
»Großartig!«
Ich
husche
schnell
zu
unseren
Handtüchern
zurück
und
hole
mein
Portemonnaie.
»Ist
es
da?«,
flüstert
Viktoria.
»Ja,
endlich«,
strahle
ich,
eile
zum
Boten
des
Hotels
zurück
und
zahle
samt
üppigem
Trinkgeld
bar
in
Dirham.
Mit
dem
Rennboot
in
der
Hand
nähere
ich
mich
langsam
der
Sandburg
von
König
Bob.
Louis
ist
ganz
versunken,
bemerkt
mich
noch
nicht.
Das
Boot
hätte
an
keinem
besseren
Tag
kommen
können.
222
Selbstverteidigung
#12
»Louis?«
»Ja?«
Sein
Blick
bleibt
auf
dem
aktuellen
Burgfenster.
»Dein
Konig
hat
von
seinen
Reichtiimern
etwas
fiir
dich
be-
stellt,
glaube
ich.«
Louis
dreht
sich
um,
braucht
eine
Sekunde,
bis
er
das
Rennboot
in
meinen
Handen
erkennt,
stockt,
legt
den
Kopf
schief,
schnappt
nach
Luft
und
springt
schließlich
auf,
einen
Teil
des
Burgwalls
mit
der
Hacke
seines
linken
Fußes
einreifSend.
»Das
Boot!«
»Nicht
dasselbe,
aber
das
gleiche«,
sage
ich
und
deute
mit
dem
Flitzer
aufs
Wasser.
»Sollen
wir?«
Ein
paar
Minuten
später
zischt
das
Ding
dermaßen
cool
über
das
Meer,
dass
nicht
nur
Louis
daran
denkt,
damit
anzugeben,
son-
dern
ich
mich
umschaue,
ob
auch
genug
Leute
gucken.
Es
ist
später
Abend.
Louis
liegt
im
Bett.
Bis
zur
Dämmerung
hat
er
das
Boot
leergefahren,
alle
Akkus.
Viktoria
und
ich
sitzen
auf
dem
Balkon
und
ich
weiß
nicht,
ob
ich
mich
noch
länger
zurückhalten
kann
mit
meinen
Gedanken.
Zu
unserer
Überraschung:
steht
Louis
allerdings
schon
wieder
in
der
Tür.
Von
wegen
Bett.
»Mama?
Papa?«
»Ja?«
»Wieso
gibt
es
überhaupt
Konige?«
Einen
Augenblick
lang
muss
ich
mich
sortieren.
Wie
kommt
er
darauf?
Natürlich,
die
Sandburg.
Er
hebt
die
kleine
Hand
und
fasst
sich
damit
ans
Kinn.
»Ich
meine,
wieso
dürfen
überhaupt
irgendwelche
Leute
über
andere
Leute
bestimmen?
Wieso
darf
einer
König
sein
und
der
andere
muss
den
Stall
sauber
machen?
Oder
das
Aquarium
mit
|
dem
Hai?«
223
Der
digitale
Euro
Ich
schaue
Viktoria
an.
Manche
Fragen
sind
ähnlich
schwierig
spontan
zu
beantworten
wie
die
danach,
woher
eigentlich
die
Kin-
der
kommen.
»Also
theoretisch«,
sagt
sie,
»dürfen
manche
Leute
mehr
als
andere,
weil
sie
schlauer
sind
oder
weil
sie
fleißiger
waren.
Sie
haben
sich
das,
was
man
Privilegien
nennt,
verdient.«
»Also
wenn
ich
super
fleißig
bin
und
bald
super
gut
in
der
Schule,
dann
darf
ich
der
König
der
Klasse
werden?«
Viktoria
schmunzelt.
»Der
König
nicht,
aber
vielleicht
der
Klassensprecher.«
»Und
dann
habe
ich
das
Sagen?«
»Nein,
dann
achtest
du
eher
als
Erster
darauf,
was
ihr
alles
so
gemeinsam
entscheidet.
Heute
haben
wir
in
Deutschland
keine
Könige
mehr,
die
ganz
allein
das
Sagen
haben.
Jedenfalls
nicht
so
wie
früher.«
Louis
überlegt.
»Aber
es
gibt
doch
super
wichtige
Leute,
die
sogar
Leibwächter
haben
und
in
so
großen
dunklen
Autos
durch
die
Gegend
gefahren
werden.«
»Ja,
die
gibt
es.«
|
»Und
die
waren
alle
fleißiger
als
andere
und
sind
viel
schlau-
er?«
Nun
kann
ich
nicht
anders
und
muss
lauthals
lachen.
Louis
schaut
irritiert
und
ich
tapse
ihm
auf
die
Schulter.
»Keine
Sorge,
ich
lache
nicht
über
dich,
sondern
über
die
Leu-
te
in
den
dunklen
Autos
mit
den
Leibwächtern.
Denn
nein,
leider
sind
die
oft
nicht
fleißiger
gewesen
als
andere.
Oft
sogar
im
Gegen-
teil.«
»Aber
wie
können
die
dann
darüber
bestimmen,
wie
die
Welt
funktioniert,
wenn
sie
nicht
fleißig
sind
und
nicht
schlau?«
»Weil
...«,
setze
ich
an
und
weiß
nicht,
ob
ich
den
Satz
so
fort-
führen
soll,
überlege,
was
passiert,
wenn
Louis
ihn
in
der
Schule
nachplappert
und
sagt,
der
Papa
habe
das
behauptet.
Sehe
mich
224
Selbstverteidigung
#12
schon
in
einem
Bademantel
um
sechs
Uhr
morgens
die
Tür
auf-
machen
und
vor
Beamten
stehen,
die
einmal
mit
mir
über
meine
Verantwortung
als
Staatsbürger
sprechen
wollen.
Trotzdem
kann
ich
mich
nicht
zurückhalten.
»Das
liegt
daran,
mein
Schatz,
dass
die,
die
wirklich
unsere
Welt
gestalten,
meistens
die
sind,
die
wir
kaum
zu
Gesicht
bekom-
men.
Außer
wir
interessieren
uns
ganz
doll
für
diese
Dinge.«
»Also
gibt
es
jemanden,
der
nicht
der
König
ist,
aber
eigentlich
der
König
ist?«
»Genau«,
sage
ich,
»sogar
mehrere.
Und
was
die
aufbauen
wol-
len,
das
sind
keine
Sandburgen,
die
das
Meer
irgendwann
wieder
davonspült.
Was
die
aufbauen
wollen,
das
soll
den
ganzen
Strand
für
immer
verändern.«
225
ANGRIFF
#13
Die
technokratische
Weltordnung
Manchmal
stellen
mir
Menschen,
die
zwar
neugierig
sind,
aber
ihr
Weltbild
noch
nicht
vollkommen
auf
den
Kopf
gestellt
haben
wol-
len,
die
Frage:
»Dominik,
wer
sind
denn
diese
die,
die
da
deiner
Meinung
nach
im
Hintergrund
die
neue
Weltordnung
bauen
wol-
len?
Also
die
wahren
Drahtzieher.«
Bislang
ließ
sich
diese
Frage
gut
mit
Instanzen
wie
dem
Weltwirtschaftsforum,
den
Zentralbanken,
der
Europäischen
Kommission,
der
Weltbank,
den
gigantischen
Vermögensverwaltern
BlackRock,
Vanguard
und
State
Street
oder
dem
IWF
oder
aber
auch
der
BIZ
in
Basel
beantworten,
die
weit
weniger
bekannt
ist.
Manche
nennen
sie
böse
und
treffend
den
»
Turm
zu
Basel«.
Diese
Bank
für
internationalen
Zahlungsverkehr
ist
eine
sehr
exklusive
und
elitäre
Organisation,
bei
der
nur
die
be-
deutendsten
Zentralbanken
der
Welt
Mitglied
sind.
Sie
ist
die
Meta-
Ebene,
das
Pantheon
der
Finanzwelt,
die
Bank
der
Zentralbanken.
1930
gegründet,
bildet
sie
die
weltweit
älteste
internationale
Fi-
nanzorganisation.
Sie
verwaltet
die
Währungs-
und
Goldreserven
der
Mitglieds-Notenbanken
und
bietet
internationalen
Finanzinsti-
tuten
weitere
Dienstleistungen
an.
Der
»Finanzstabilitätsrat«
(FSB),
der
das
globale
Finanzsystem
überwachen
und
Empfehlungen
aus-
sprechen
soll,
sitzt
ebenfalls
im
Gebäude
der
BIZ.
Die
Weltbank
ist
hier
Mitglied,
die
EZB
inklusive
der
Europäischen
Bankenaufsicht
sowie
die
EU-Kommission
selbst.
Im
Zuge
des
Zweiten
Weltkriegs
und
im
Kalten
Krieg
hat
die
BIZ
eine
schmachvolle
Vergangenheit.
227
Der
digitale
Euro
Ursprünglich
sollte
über
sie
nur
die
Abwicklung
der
Reparations-
zahlungen
stattfinden,
zu
denen
Deutschland
nach
dem
Ersten
Welt-
krieg
verpflichtet
worden
war.
Die
deutschen
Wiedergutmachungs-
leistungen
endeten
1932
und
die
BIZ
hätte
aufgelöst
werden
können,
doch
die
Absichten
ihrer
Gründer
—
Montagu
Norman
von
der
Bank
of
England
und
Hjalmar
Schacht
von
der
Deutschen
Reichsbank
—
waren
von
Beginn
an
ganz
anderer
Natur.
Sie
wollten
einen
erlesenen
Zirkel
aus
Notenbank-Chefs
erschaffen
und
mit
ih-
nen
unabhängig
von
Regierungen
und
verborgen
vor
kritischer
Presse
agieren.
An
dieser
undemokratischen
Einstellung
und
dem
Status
der
BIZ
hat
sich
im
Grunde
seitdem
nichts
geändert.
Die
Implementierung
des
digitalen
Euro
wird
maßgeblich
über
sie
ablaufen.
Ihr
aktueller
Manager
Agustin
Carstens
—
ehemaliger
Notenbank-Chef
von
Mexiko
—
sagte:
»Bei
Bargeld
wissen
wir
nicht,
wer
heute
einen
100-Dollar-
Schein
benutzt.
Wir
wissen
nicht,
wer
heute
einen
1000-Pe-
so-Schein
benutzt.
Ein
wesentlicher
Unterschied
zum
CBDC
besteht
darin,
dass
die
Zentralbank
die
absolute
Kontrolle
über
die
Regeln
und
Vorschriften
hat,
die
die
Verwendung
dieser
Banknoten
bestimmen,
und
dass
wir
auch
über
die
Technologie
verfügen,
um
dies
durchzusetzen.«
[8]
Zu
all
diesen
Instanzen
ist
in
den
vergangenen
Jahren
allerdings
eine
hinzugekommen,
die
man
nicht
unterschätzen
kann.
Sie
hat
maßgeblich
die
neue
amerikanische
Politik
unter
Trump
ins
Amt
gehoben
und
beeinflusst.
Es
handelt
sich
um
die
Vordenker,
Ver-
treter
und
Financiers
einer
Weltanschauung,
die
sie
selbst
Dark
Enlightenment
nennen,
die
dunkle
Aufklärung.
Das
mittlerweile
langsam
bekannter
werdende
Gesicht
der
Bewegung
ist
der
Tech-Milliardär
Peter
Thiel,
über
den
es
die
vom
Deutschlandfunk
produzierte,
mehrteilige
Dokumentation
228
Angriff
#13
Die
Peter
Thiel
Story
im
Netz
zu
finden
gibt.
Thiel
ist
der
»König
hinter
dem
König«.
Der
Königsmacher
der
ersten
wie
zweiten
Amtszeit
von
Donald
Trump,
mit
dem
er
und
seine
Leute
hoffen,
die
USA
und
letztlich
die
ganze
westliche
Welt
in
eine
digitale
Oligarchie
verwandeln
zu
können.
Den
Begriff
Dark
Enlighten-
ment
hat
der
britische
Philosoph
Nick
Land
geprägt.
Der
Techno-
Philosoph
und
unter
dem
Pseudonym
Mencius
Moldbug
schrei-
bende
Blogger
Curtis
Yarvin
hat
ihn
bekannt
gemacht.
Elon
Musk
vertritt
ebenfalls
Merkmale
dieser
Bewegung.
Ihr
Hauptgedanke?
Alte
Herrschaftsformen
in
neuem
Gewand
—
eine
Art
Absolutis-
mus
mit
ihnen
selbst
beziehungsweise
großen
Unternehmen
an
der
Spitze.
Keine
Wahlen,
sondern
Expertenregierungen.
Ent-
scheidungen
oftmals
direkt
durch
die
KI.
Fast
wie
bei
den
Borg
aus
Star
Trek,
einer
Spezies,
die
Individualität
auslöscht
und
alles
Leben
zwangsweise
in
ein
kollektives
Bewusstsein
eingliedert
—
im
Namen
der
völlig
logischen
Schritte
zu
immer
mehr
Perfektion
und
Effizienz.
Was
gerade
auf
dem
Planeten
passiert
und
uns
mit
dem
digita-
len
Zentralbankgeld
und
der
Digital
ID
zugemutet
werden
soll,
das
sind
die
Ausläufer
dieser
technokratischen
Diktatur.
Vor
allem
aber
gehört
die
Zusammenarbeit
zwischen
Tech-Konzernen
und
Regie-
rungsbehörden
zur
Echtzeit-Überwachung
von
Finanztransaktio-
nen
und
Kommunikationsdaten
zur
neuen
Politik.
Und
welches
Unternehmen
ist
da
mit
der
Regierung
zwecks
Durchleuchtung
der
Bürger
zusammengekommen?
Palantir,
die
Firma
von
Peter
Thiel,
die
hochentwickelte
Software
zur
Analyse
und
Verknüpfung
riesi-
ger
Datenmengen
bereitstellt.
Von
starker
KI
getrieben,
aggregie-
ren
sie
Billionen
von
Daten
aus
unterschiedlichsten
Quellen
—
von
staatlichen
Datenbanken
über
Social-Media-Inhalte
bis
hin
zu
bio-
metrischen
und
Bewegungsmustern
—
und
machen
sie
auswertbar.
Peter
Thiel
hat
Palantir
schon
im
Jahre
2003
gegründet.
30
Mil-
lionen
gab
er
selbst
hinein,
zwei
weitere
kamen,
wie
Ernst
Wolff
229
Der
digitale
Euro
betont,
interessanterweise
von
In-Q-Tel,
dem
Finanzarm
der
CIA,
hinzu.
Palantir
hat
somit
früh
die
Daten
der
CIA
organisiert,
des
FBI,
später
der
NSA,
zu
guter
Letzt
auch
noch
die
des
Pentagon.
Was
für
ein
privilegierter
Zugang
zu
den
wichtigsten
Geheimnissen
der
Welt!
Rein
praktisch,
so
schließt
zumindest
Ernst
Wolff,
steht
Palantir
somit
ȟber
der
CIA,
über
dem
FBI,
über
der
NSA
und
in-
zwischen
auch
über
dem
amerikanischen
Militär.
Man
muss
also
sagen,
im
Zeitalter
der
Digitalisierung
ist
Palantir
mächtiger
als
die
Geheimdienste
und
das
Militär
der
USA.«
In
der
Ukraine
wurde
der
CEO
von
Palantir,
Alex
Karpf,
als
erster
Unternehmer
nach
dem
Einmarsch
Russlands
von
Selenskyj
empfangen.
»Palantir«,
so
Wolff,
»organisiert
seitdem
die
digitalen
Daten
der
ukrainischen
Armee
und
sucht
für
die
ukrainische
Armee
aufgrund
der
Auswer-
tung
von
Satelliten-
und
Drohnendaten
die
Kriegsziele
gegen
Russ-
land
aus.«
[9]
In
der
Konzernwelt
arbeitet
Palantir
unter
anderem
mit
Morgan
Stanley
aus
dem
Finanzbereich
zusammen,
in
der
Pharmaindustrie
mit
Merck,
in
der
Rüstungsindustrie
mit
Airbus.
Es
verbinden
sich
Staat,
Wirtschaft
und
High-Tech
zu
einem
Machtapparat,
wie
ihn
die
Dystopien
der
Cyberpunk-Romane
von
William
Gibson
oder
die
düsteren
Science-Fiction-Filme
wie
Blade
Runner
einst
vorhergesagt
haben.
Bevor
ich
zu
der
letzten
großen
Verführung
komme,
mit
denen
die
postdemokratischen
Technokraten
die
Menschen
locken,
möch-
te
ich
noch
ein
letztes
Beispiel
dafür
aufzeigen,
wie
die
totale
Digi-
talisierung
von
allem
nicht
»nur«
ein
Werkzeug
der
Kontrolle
ist,
sondern
der
perfideste
Enteignungsplan
der
Finanzgeschichte
—
die
Tokenisierung.
Was
ist
das
nun
wieder?
Während
deutsche
Politiker
seit
mindestens
zehn
Jahren
über
die
»Chancen
der
Digitalisierung«
schwadronieren,
hat
BlackRock-
Chef
Larry
Fink
längst
Fakten
geschaffen.
Sein
BUIDL-Fonds
ver-
waltet
bereits
2,9
Milliarden
Dollar
in
tokenisierter
Form
—
und
das
230
Angriff
#13
ist
erst
der
Anfang.
Tokenisierung
bedeutet,
aus
einem
realen
Wirt-
schaftsgut
ein
digitales
zu
machen,
eben
einen
»Token«.
Nehmen
wir
an,
du
besitzt
eine
kleine
Immobilie
im
Wert
von
250
000
Euro,
womöglich
geerbt,
eine
Eigentumswohnung,
die
du
gerade
noch
vermietest,
die
aber
deine
einzige
Sicherheit
fürs
Alter
darstellt.
Diese
Wohnung
wird
nun
in
250000
digitale
Token
umgewandelt.
Ab
dem
Moment
ist
es,
ganz
ähnlich
wie
zu
Beginn
des
Buches,
der
Unterschied
zwischen
den
Zahlen,
die
dein
Konto
verzeichnet,
und
dem
Bargeld,
das
du
in
der
Hand
hast.
Die
Wohnung
mag
ja
in
der
echten
Welt
noch
existieren,
doch
was
dein
Eigentum
daran
angeht,
hast
du
nur
noch
Ansprüche
auf
Computerdaten,
die
auf
fremden
Servern
liegen.
Banken
und
Finanzkonzerne
übernehmen
deine
realen
Werte,
du
erhältst
dafür
digitale
Platzhalter.
Die
Hoheit
über
die
Plattform
—
und
damit
über
dein
Vermögen
—
liegt
bei
den
Tokenisierern.
Geht
die
Plattform
pleite,
ist
dein
Vermögen
weg.
Für
immer.
Wie
auch
der
digitale
Euro
sind
diese
Token
mit
Smart
Con-
tracts
verbunden
—
und
damit
deiner
Kontrolle
entzogen.
Deine
tokenisierte
Wohnung
erfüllt
die
neuesten
EU-Klimavorgaben
nicht?
Der
Smart
Contract
erkennt
das
automatisch
und
blockiert
jeden
Verkaufsversuch.
Du
willst
aber
dringend
verkaufen?
Erst
wenn
du
80000
Euro
für
die
ökologische
Sanierung
gezahlt
hast.
Der
Algorithmus
ist
gnadenlos
—
und
unbestechlich.
Die
Smart-
Contract-Programme
können
automatisch
Steuern
und
Gebühren
von
deinem
Token-Wert
abziehen,
Sperren
verhängen,
das
Vermö-
gen
einfrieren,
wenn
du
plötzlich
als
»Risiko«
eingestuft
wirst,
weil
du
bei
der
Steuererklärung
ein
paar
Fehler
gemacht
hast,
die
dir
als
Hinterziehung
ausgelegt
werden
—
oder
weil
du
einfach
nur
zu
oft
und
zu
laut
öffentlich
Werbung
für
die
»umstrittene
Hetz-
schrift«
Der
digitale
Euro.
Die
größte
Enteignung
der
Geschichte
von
Dominik
Kettner
machst.
231
Der
digitale
Euro
Doch
selbst
wenn
du
brav
unter
dem
Radar
bleibst,
kannst
du
aus
Versehen
dein
Eigentum
verlieren,
denn
jeder
Token
wird
durch
einen
kryptografischen
Schlüssel
gesichert
—
ein
kompli-
ziertes
Passwort
aus
Zahlen
und
Buchstaben.
Vergessen
Sie
dieses
Passwort,
sollte
es
irgendwie
verloren
gehen,
ist
kein
Zugriff
mehr
auf
deine
eigenen
Werte
möglich.
Dein
Rechner
stürzt
ab?
Pech
gehabt.
Die
Festplatte
ist
unrettbar
kaputt?
Vermögen
weg.
Passwort
vergessen?
Lebenslang
arm.
Im
Gegensatz
zu
Bankkon-
ten
gibt
es
keine
Kundenbetreuung,
die
dir
hilft.
Keine
Hotline,
keinen
Service,
keine
zweite
Chance.
Nur
die
KI,
den
neuen
Gott
der
Technokraten,
den
Leute
wie
der
WEF-Philosoph
Yuval
Noah
Harari
auch
wirklich
so
nennen.
In
dem
Gespräch
»Humanity
is
not
that
simple«
mit
Pedri
Pinto
sagt
er,
es
werde
eine
Religion
geben,
die
»korrekt«
sei
und
deren
heiliges
Buch
von
der
KI
ge-
schrieben
wird.
Zurück
zum
Verlust
des
Eigentums
durch
Verlust
des
digitalen
Schlüssels.
Eine
alberne
Vision?
Bereits
20
Prozent
aller
jemals
geschaffenen
Kryptowährungen
sind
durch
verlorene
Schlüssel
unzugänglich
geworden.
Milliarden
von
Dollar
existieren
nur
noch
als
digitale
Geister
auf
der
Blockchain
—
für
immer
verloren,
für
immer
unerreichbar.
Es
ist
kein
Zufall,
dass
sich
plötzlich
alle
Großbanken
auf
To-
kenisierung
stürzen.
Deutsche
Bank,
Bank
of
America,
Citi,
HSBC
—
sie
alle
entwickeln
gleichzeitig
eigene
Token-Strategien.
Die
Fi-
nanzbranche
hat
sich
offenbar
darauf
verständigt,
traditionelles
Eigentum
durch
steuerbare
digitale
Surrogate
zu
ersetzen.
Du
bist
das
Ziel
und
dein
Vermögen
ist
die
Beute.
Der
Übergang
wird
den-
selben
Phasen
folgen,
die
ich
oben
beim
digitalen
Euro
beschrie-
ben
habe.
Als
Erstes
mit
Vorteilen
und
Boni
locken,
dann
traditio-
nelle
Finanzprodukte
systematisch
verteuern
und
erschweren,
schließlich
die
Tokenisierung
zur
»alternativlosen«
Pflicht
machen,
ohne
die
keine
Kredite,
keine
Versicherungen,
keine
Investments
232
Angriff
#13
mehr
möglich
sind.
BlackRock-Chef
Larry
Fink
jedenfalls
wünscht
sich,
alle
Finanzanlagen
(Aktien,
Anleihen
etc.)
zu
tokenisieren.
»Wir
könnten
Strategien
durch
Tokenisierung
individuell
anpas-
sen«,
sagt
er
und
spricht
vom
»nächsten
Schritt«.
Erst
werden
die
Vermögenswerte
tokenisiert,
dann
beherrscht
BlackRock
die
Platt-
formen.
Am
Ende
kontrolliert
ein
einziger
Konzern
ein
Fünftel
des
Weltvermögens
...
und
mit
der
Zeit
immer
mehr.
Ich
wollte
noch
darauf
eingehen,
was
die
ganz
harten
Techno-
kraten
und
Transhumanisten
wie
Thiel
und
Konsorten
noch
in
petto
haben
—
das
Versprechen
auf
ein
fast
ewiges
Leben.
Thiels
erklärtes
Ziel
ist
es,
den
Tod
zu
überwinden.
Ja,
richtig
gelesen.
Im
Dunstkreis
dieses
Denkens
bewegt
sich
zum
Beispiel
auch
die
Longevity-Forschung,
also
die
Analyse
von
Voraussetzungen
und
Aspekten
der
Langlebigkeit.
Aus
ihr
gehen
praktische
Appli-
kationen
hervor,
so
etwa
die
App
Rejuve
Longevity.
Sie
analysiert
die
tägliche
Gesundheit,
berechnet
das
aktuelle
biologische
Alter
und
schließt
daraus
Aufgaben
für
den
Nutzer,
um
dessen
Langle-
bigkeit
zu
optimieren.
Die
App
verarbeitet
dabei
über
370
Biomar-
ker
und
integriert
neueste
Erkenntnisse
aus
Wissenschaft
und
der
KI.
Anders
gesagt:
Der
Mensch
macht
sich
freiwillig
zum
Daten-
satz.
Auf
die
Spitze
treiben
diesen
Tausch
der
persönlichen
Para-
meter
gegen
die
Hoffnung
auf
bessere
Gesundheit
und
Restzeit-
dauer
des
Lebens
die
Dienste
Q
Bio
und
Prenuvo.
Der
Erstere
erzeugt
mithilfe
von
KI,
Blutwerten,
genetischen
Daten
und
Körperscans
einen
digitalen
Zwilling
des
Körpers,
der
regelmäßig
aktualisiert
wird.
Sinn
der
Sache:
Bei
Krankheiten
soll
sozusagen
in
der
digitalen
Kopie
des
Menschen
frühzeitig
die
Alarmglocke
läuten.
Prenuvo
bietet
ein
einstündiges
strahlungsfreies
Ganz-
körper-MRT
an,
das
von
einer
KI
ausgewertet
wird,
um
Tumore,
Gefäßprobleme
und
andere
Risiken
frühzeitig
zu
erkennen.
Noch
kosten
diese
nur
in
den
USA
möglichen
Methoden
sehr
viel
Geld,
233
Der
digitale
Euro
doch
eine
Präventivmedizin,
bei
der
sich
der
Mensch
freiwillig
bis
in
die
Gensequenz
transparent
macht,
wird
sich
mit
der
Zeit
ver-
breiten.
Einige
Transhumanisten
setzen
auf
biotechnologische
Fort-
schritte
und
regenerierende
Medizin,
um
den
Alterungsprozess
zu
verlangsamen.
Andere
wollen
eines
Tages
das
menschliche
Gehirn
in
den
Computer
übertragen.
Elon
Musk
geht
mit
NeuraLink
erste
Schritte
in
Richtung
Fusion
von
Mensch
und
Maschine.
Wieder
andere
träumen
davon,
den
menschlichen
Körper
durch
syntheti-
sche
Körperteile
oder
humanoide
Maschinen
zu
ersetzen.
Keine
Schwäche
mehr,
keine
Schmerzen
mehr
und
viel
mehr
Zeit
für
das
Dasein
auf
Erden
—
das
klingt
wahrlich
wie
eine
Ver-
heißung.
Da
alle
diese
Optionen
und
Angebote
wieder
von
Instan-
zen
kommen
werden,
die
bereits
jetzt
die
Welt
zu
unserem
Nach-
teil
transformieren,
wird
es
dann
aber
wohl
heißen
—
fit,
schmerzfrei,
langlebig,
doch
leider
ein
Borg.
Man
sieht
daran,
was
die
meisten
dieser
von
niemandem
gewählten
und
gewünschten
Charaktere
teilen
—
Größenwahn
und
Hybris.
)
234
SELBSTVERTEIDIGUNG
#13
Verweigerung,
Aufklärung
und
Widerstand
Jeden
Tag
lassen
wir
uns
ohne
Not
darauf
ein,
dass
unser
Gehirn
schon
ganz
ohne
Fusion
mit
dem
Computer
so
umgeformt
wird,
dass
es
zu
den
Borg
der
neuen
Weltordnung
passt.
Wer
nur
vor
dem
Smartphone
hängt,
ist
bereits
unterworfen.
Stattdessen
haben
wir
immer
noch
die
Möglichkeit,
wenigstens
in
der
Freizeit
so
analog
wie
möglich
zu
leben,
um
mental
und
seelisch
widerstands-
fähig
zu
bleiben.
Durch
Achtsamkeit,
durch
längere
Aufmerksam-
keitsspanne.
Dadurch,
sich
eben
nicht
zum
Spielball
der
aufge-
worfenen
Signale
zu
machen.
Die
zweite
Herausforderung
ist,
im
Zweifel
widerstandsfähig
gegen
die
Verlockungen
zu
bleiben,
die
menschlichen
Defekte
umfassend
überwinden
zu
können.
Ich
sage
das
als
jemand,
der
fast
an
Krebs
gestorben
wäre
und
dankbar
dafür
ist,
dass
die
mo-
derne
Medizin
ihn
retten
konnte.
Sich
aber
selbst
in
der
einen
oder
der
anderen
Form
zur
Maschine
zu
machen,
ist
eine
ganz
andere
Nummer.
Derlei
Entscheidungen
muss
jeder
für
sich
selbst
treffen,
sollte
es
eines
Tages
möglich
sein.
Ich
lebe
lieber
ein
natürliches
Leben
inklusive
dessen
Ende,
wenn
nötig.
Die
dritte
Selbstverteidigung
ist
auch
hier
wieder,
mehr
als
noch
bei
allen
anderen
Themen,
darüber
zu
sprechen,
um
die
Men-
schen
darauf
aufmerksam
zu
machen,
wie
die
neue
Ordnung
über-
235
Der
digitale
Euro
all
im
Hintergrund
langsam
entsteht.
Es
lohnt
sich
um
jeden,
der
seinen
Besitz,
seine
Werte,
seinen
Geist
und
seinen
Körper
nicht
tokenisieren,
digitalisieren
und
assimilieren
lässt,
denn
auch
das
hat
uns
Star
Trek
gelehrt,
indem
es
zeigte,
dass
sogar
Borg
sich
wieder
zu
individuellen
Wesen
zurückverwandeln
und
aus
dem
System
ausloggen
können
—
Widerstand
ist
nie
zwecklos.
Checkliste
für
Louis’
Zukunft
und
deine
Gegenwart:
JY
Lebe
analog,
wo
immer
möglich.
JY
Trainiere
Achtsamkeit
und
Aufmerksamkeit.
Vv
Widerstehe
den
Verlockungen
des
Transhumanismus.
JY
Bewahre
Körper,
Geist
und
Seele
vor
der
Digitalisierung.
J
Sprich
über
das,
was
kommt,
mit
anderen
Menschen.
|
Das
High-Tech-Zeitalter
ist
rohstoffhungrig.
Allein
in
jedem
Tes-
|
|
la
stecken
etwa
zwei
bis
drei
Unzen
Silber!
Experten
warnen,
die
§
236
Selbstverteidigung
#13
Djinn
Die
letzten
Tage
des
Urlaubs
vergingen
wie
im
Fluge.
Louis
und
ich
haben
das
Rennboot
an
sein
Leistungslimit
getrieben.
Im
Du-
bai
Aquarium
schwammen
beeindruckende
Haie
an
uns
vorbei,
wie
Louis
sie
sich
schon
vorher
immer
vorgestellt
hatte.
Schwar-
me
bunter
Tropenfische
schillerten
wie
animiert
in
dem
glasklaren
Nass.
33000
Tiere
enthält
dieser
Aquazoo,
den
wir
auch
in
einem
Boot
mit
Glasboden
befahren
durften,
was
Louis
besonders
gut
gefiel.
Zum
Höhepunkt
des
Urlaubs
begaben
wir
uns
endlich
auf
den
Höhepunkt
der
Stadt
—
die
Plattform
auf
dem
Burj
Khalifa
in
555
Metern
Hohe.
Viktoria
machte
es
nichts
aus.
Louis
kaufte
ich
das
ebenfalls
ab.
Mir
schlotterten
allerdings
die
Knie,
als
hätte
man
sie
in
zwei
Gummibdnder
verwandelt
und
links
und
rechts
kräftig
daran
gezupft.
Mein
neues
10-Sekunden-Prinzip
führe
ich
fort,
auch
wenn
wieder
Tage
mit
Smartphone
und
anderen
Bildschirmen
herrschen.
Gerade
darum
macht
es
mich
erstaunlich
gelassener,
immer
mal
wieder
zwischendurch
ganze
zehn
Sekunden
ununterbrochen
auf
eine
Stelle
zu
schauen.
Sogar
jetzt
bin
ich
völlig
ruhig,
als
wir
im
Shuttle
zurück
zum
Flughafen
sitzen,
die
Ferien
hinter
uns,
um
uns
herum
ein
seit
geraumer
Zeit
anhaltender
Stau.
Auf
dem
Asphalt
vor
den
Fenstern
könnte
man
wörtlich
Eier
braten,
auch
Steaks
wären
relativ
schnell
gar.
Ich
bin
wirklich
froh
um
die
enorm
kühl
eingestellte
Klimaanlage
des
Fahrzeugs.
Der
Stau
ist
bedingt
durch
die
Insider,
Strippenzieher
und
Machtmitläufer
dieser
Welt,
denn
zu
meiner
eigenen
Überraschung
findet
der
World
Govern-
ments
Summit
ab
morgen
in
Dubai
statt.
Heute
ist
Anreisetag
der
hohen
Damen
und
Herren.
»Da
sind
die
Leute
in
den
dunklen
Autos!«,
ruft
Louis,
über-
haupt
nicht
genervt,
sondern
fasziniert
von
dem
Trubel
auf
der
an-
237
Der
digitale
Euro
deren
Spur,
die
frei
gemacht
wurde
für
die
Elite
dieser
Welt.
Meine
Frau
schlägt
das
Spektakel
im
Internet
nach
und
zählt
die
Privat-
jets,
die
allein
heute
auf
dem
Flughafen
landen
werden.
Für
den
nächsten
Klimagipfel
in
Brasilien
werden
hektarweise
Regenwald
abgeholzt,
um
Straßen
und
Infrastruktur
zu
schaffen.
Dort
werden
so
viele
Teilnehmer
erwartet,
dass
man
als
zusätzliche
Hotels
zwei
riesige
Kreuzfahrtschiffe
in
den
Hafen
stellen
wird
—
also
genau
jene
Kolosse,
die
eigentlich
das
absolute
Gegenteil
dessen
darstel-
len,
wofür
man
beim
Klimagipfel
offiziell
tagt.
[11]
»Wenn
du
nicht
ständig
dagegen
wärst,
könntest
du
vielleicht
auch
in
einer
dieser
Limousinen
sitzen«,
scherzt
Viktoria.
»Als
was?«,
frage
ich.
»Keine
Ahnung.
Als
Berater?
Als
Politiker
für
eine
liberale
Partei?
Als
privater
Goldhändler
für
all
die
vielen
Männer
und
die
wenigen
»eigenen«
Frauen,
die
zwar
die
neue
digitale
Weltordnung
ausrollen,
privat
aber
selbstverständlich
ihr
Vermögen
richtig
soli-
de
sichern?«
Ich
schnaufe
sarkastisch.
Wahrscheinlich
wäre
das
sogar
ein
gutes
Geschäft.
Ich
muss
an
die
Anekdote
eines
impfkritischen
Arztes
denken,
der
in
seinem
biografischen
Rückblick
auf
40
Jahre
Erfahrungen
mit
dem
Gesundheitssystem
von
einer
verpflichten-
den
Fortbildung
berichtet,
die
von
Vertretern
der
Pharmaindustrie
geleitet
wird.
In
der
Pause
belauschte
er
dort
zwei
Damen,
die
der
Welt
ihre
Chemie
verkaufen,
wie
sie
sich
darüber
unterhielten,
wo
sie
im
Privaten
die
besten
alternativen
Therapeuten
für
Traditio-
nelle
Chinesische
Medizin
und
Reiki
finden.
»Ich
hätte
noch
länger
bleiben
können«,
sagt
Viktoria
und
im
Prinzip
stimme
ich
ihr
zu.
Andererseits
lädt
sich
gerade
meine
Vor-
freudebatterie
auf
zu
Hause
minütlich
stärker
auf.
Und
irgendwie
habe
ich
auch
das
Gefühl,
dass
ich
was
unternehmen
sollte.
Mehr
als
sowieso
schon
mit
meinen
Webinaren
und
Gastrednern,
You-
Tube-Videos
und
Blogartikeln.
Womöglich
ein
Buch?
238
Selbstverteidigung
#13
»Guck!«,
sagt
Louis
zu
dem
Fahrer,
der
ihn
kaum
versteht.
»Das
sind
die,
die
König
spielen,
oder
die,
die
eigentlich
König
sind,
aber
so
tun,
als
wären
sie
es
nicht!«
»Dschinn!«
Ich
erschrecke
fast,
weil
der
Fahrer
bislang
nicht
viel
geredet
hat.
Jetzt
aber
flucht
er
mit
viel
Bass
und
Kratzen
in
der
Stimme,
nimmt
die
Hand
vom
Lenkrad
und
wischt
damit
in
Richtung
der
dunklen
Limousine
der
Gipfelteilnehmer.
»Was
meinst
du?«,
fragt
Louis
den
Fahrer.
»Hat
er
die
Politiker
und
NGO-Menschen
und
Wirtschaftsleute
da
draußen
eben
als
Dämonen
bezeichnet?«,
fragt
Viktoria
mich
flüsternd.
Ich
nicke
zaghaft.
Im
Islam
glaubt
man
an
die
Existenz
von
bösen
Geistern
oder
Dämonen,
nicht
als
Metapher
für
schlechte
oder
triebhafte
Verhaltensweisen
und
Süchte,
sondern
ganz
wört-
lich.
Sie
sind
unter
uns
wie
Engel
und
andere
Menschen,
bilden
Gemeinschaften,
können
sogar
ungläubig
sein
und
nehmen
viel
Einfluss
auf
die
Psyche
und
das
Handeln
der
Menschen.
Manch-
mal
können
sie
uns
sogar
besetzen.
»Im
Koran
handelt
eine
ganze
Sure
von
ihnen«,
flüstere
ich
Viktoria
zu,
»die
Nummer
72,
Al
Djinn.«
Natürlich
weiß
ich
das
nur
zufällig,
weil
ich
in
einem
islamischen
Land
aus
Interesse
im
Hotelzimmer
im
Koran
blättere,
wie
ich
früher
in
Deutschland
auf
Reisen
aus
fast
jeder
Schublade
das
neue
Testament
herausgezo-
gen
habe.
Das
gibt
es
heute
in
den
meisten
Hotels
nicht
mehr,
weil
wir
uns
offenbar
für
die
eigenen
religiösen
Wurzeln
schämen,
während
wir
uns
zugleich
den
technoiden
Allmachtsfantasien
von
Menschen
unterwerfen,
die
sich
für
Götter
halten.
»Dschinn!«,
schimpft
der
Fahrer
erneut,
offenbar
sogar
un-
beeindruckt
von
der
Kamera
in
seinem
Fahrzeug,
und
ich
nicke
so,
dass
er
es
im
Rückspiegel
sieht
und
erzähle
Louis
leise
von
den
bösen
Geistern.
In
meinem
Ohr
beginnen
bereits
jetzt
ganz
239
Der
digitale
Euro
leise
die
Spatzen
unterm
Dach
des
Münchner
Flughafens
zu
zwit-
schern.
Drei
Tage
später
Ich
gehe
über
Kopfsteinpflaster,
doch
meine
Füße
stecken
noch
im
Sand.
Vor
mir
erhebt
sich
kein
Burj
Khalifa,
sondern
das
heimat-
liche
Stadttor.
Neben
dem
Himmelsstürmer
in
Dubai
wäre
es
kaum
ein
Grashalm.
Mir
gehen
die
Bilder
vom
Urlaub
noch
durch
den
Kopf.
Die
Abra-Boote,
wie
sie
auf
dem
Wasser
des
Creek
wippen.
Das
Schnellboot,
wie
es
über
den
Golf
zischt.
Die
Märchengassen
im
wilden
Wadi
mit
seinen
Wasserrutschen,
die
Kammer
des
Ko-
nigs
in
Louis’
Sandburg.
Die
Batterie
für
Daheim
ist
randvoll,
ich
habe
das
Gefühl,
dass
ich
die
Farben
meiner
eigenen
Stadt
wieder
satter
sehe,
ihre
Klänge
klarer
höre.
Ein
Grüppchen
von
Menschen
zieht
lachend
vorüber,
es
könnten
Urlauber
sein,
für
die
Villingen-
Schwenningen
gerade
der
Ort
ist,
an
dem
sie
sich
wieder
für
ihre
Heimat
aufladen.
Ich
betrete
den
Spielzeugladen
mit
der
Ruhe
eines
Mannes,
der
ein
Zweitboot
abholt
und
keine
Eile
mehr
hat.
Zu
meiner
Freude
steht
die
Chefin
wieder
hinter
der
Theke,
die
Inhaberin.
Sie
winkt.
Ich
nähere
mich.
Beinahe
übersehe
ich
das
neue,
große
Schild
neben
der
Kasse:
»Nur
bar
&
EC-Karte.«
»Grüß
Gott!«
»Grüß
Gott,
Herr
Kettner.
Sie
sind
aber
schön
braun.«
»Aus
ihrem
Mund
ist
das
ein
Urlaubskompliment«,
lache
ich.
Ich
weiß
nicht,
ob
sie
den
Gag
über
meine
unfairen
Feinde
und
Hater
verstanden
hat.
Für
die
ist
ja
alles
rechtsradikal,
was
ich
sage.
Dabei
bin
ich
einfach
jemand,
der
gegen
die
neue
Form
des
Fa-
schismus
kämpft.
Schnell
zeige
ich
auf
das
Schild:
»Da
stand
neu-
lich
aber
noch
das
genaue
Gegenteil
und
das
sogar
auf
Englisch.
240
Selbstverteidigung
#13
Ich
konnte
das
Rennboot
nicht
mit
in
die
Ferien
nehmen,
da
war
ihre
Angestellte
ganz
radikal.«
»Ja,
die
jungen
Leute
schießen
gern
mal
übers
Ziel
hinaus.
Tut
mir
sehr
leid.
Ich
mache
Ihnen
einen
Rabatt,
wenn
Sie
es
heute
mitnehmen.
«
»Nicht
nötig
—
nur
Bares
und
EC
ist
mir
Freude
genug.«
»Ich
hatte
mich
zwischendurch
von
sehr
jungen
Menschen
be-
raten
lassen«,
sagt
die
Inhaberin.
»Sie
schienen
gute
Argumente
zu
haben.
«
»Und
was
ist
in
der
Zwischenzeit
passiert?«
»Ganz
ehrlich?
Ich
habe
die
Aufzeichnung
eines
Ihrer
Webina-
re
angeschaut,
auf
YouTube.
Nachdem
meine
Angestellte
gesagt
hat,
wie
Sie
sich
verhalten
mit
dem
Bargeld,
da
wollte
ich
doch
wissen,
was
Sie,
Herr
Kettner,
zu
erzählen
haben.
Und
meine
Güte
...
was
haben
die
vor
mit
uns?
«
Ich
strahle
und
kann
nichts
erwidern,
so
freut
mich,
was
ich
höre.
Die
Chefin
hebt
die
Hände
und
neigt
beide
Zeigefinger
nach
links.
»Ich
hole
dann
mal
das
Boot.«
Wenig
später
bezahle
ich
das
zweite
Exemplar
unserer
Renn-
freuden
mit
Scheinen.
Die
Inhaberin
bedugt,
ein
wenig
ver-
|
schmitzt,
wie
ich
abzdhle.
Ich
stoppe.
»Was
ist?
Stimmt
was
nicht?
«
»Na
ja«,
schmunzelt
die
Frau,
»jetzt
hatte
ich
fast
die
Hoff-
nung,
Sie
bezahlen
mich
mit
kleinen
Silberstiicken.
«
—
»
Dominik?
«
Ich
öffne
die
Augen.
Die
Nachmittagssonne
steht
über
der
Ter-
rasse
der
Firma,
die
Schiebetiiren
zum
Konferenzraum
sind
offen,
drinnen
genießen
Teile
unserer
Belegschaft
frischen
Geburtstags-
kuchen
eines
Mitarbeiters
zum
duftenden
Kaffee
...
und
klimpern
241
Der
digitale
Euro
dabei
mit
den
kleinen
Gabeln
an
Tassen
und
Tellern.
Die
Erinne-
rung
an
meinen
Besuch
im
Laden
ist
beim
Dösen
in
mir
abgelau-
fen,
als
sei
ich
nochmals
dort
gewesen.
»Auch
ein
Stück?«
Meine
Assistentin
balanciert
einen
Teller
mit
Strudel
vor
mei-
ner
Nase.
Auf
der
schmalen
Dorfstraße
unten
tuckert
ein
Traktor
vorüber.
»Ja,
gern
...«
Ich
nehme
den
Teller
entgegen.
»Schlecht
geträumt?«
»Diesmal
gut«,
antworte
ich,
»sehr
gut
sogar«,
und
weiß
schon
genau,
was
ich
heute
am
frühen
Abend
mache.
Ich
schnappe
mir
ein
paar
schöne
Silberstücke,
fahre
in
die
Stadt,
suche
schon
jetzt,
im
August,
die
ersten
Weihnachtsgeschenke
aus,
und
bezahle
sie
der
Händlerin
wirklich
mit
dem,
was
zählt.
242
NACHWORT
Der
Kompass
fürs
Leben
Lieber
Louis,
wenn
du
diese
Zeilen
liest,
bist
du
vielleicht
schon
groß
—
oder
vielleicht
immer
noch
mein
kleiner,
neugieriger
Junge.
Was
ich
dir
sagen
will,
gilt
für
jedes
Alter:
Das
Leben
kann
sich
von
einer
Sekunde
auf
die
nächste
ver-
ändern.
Jeder
Tag
ist
ein
Geschenk,
und
ich
wünsche
dir
von
Herzen,
dass
du
das
niemals
vergisst.
Ich
schreibe
dir
dieses
Buch
nicht
nur
als
dein
Papa,
sondern
als
jemand,
der
selbst
erlebt
hat,
wie
schnell
alles
vorbei
sein
kann.
Am
10.
Januar
2019
stand
ich
am
Abgrund.
Ein
plötzlicher
Aor-
tenriss,
eine
schwere
Krebserkrankung,
stundenlange
Operationen
und
eine
lange
Zeit
der
Ungewissheit.
Die
Ärzte
sagten
Mama
und
deinen
Großeltern
bereits,
dass
sie
sich
von
mir
verabschieden
soll-
ten
und
ich
nicht
mehr
lange
leben
würde.
Während
ich
im
Kran-
kenhaus
also
um
mein
Leben
kämpfte,
hast
du
zeitgleich
das
Licht
der
Welt
erblickt.
Deine
Mama
hat
in
dieser
Zeit
für
uns
beide
gekämpft
—
mit
einer
Kraft,
die
ich
nie
vergessen
werde
und
die
in
dieser
Situation
übermenschlich
war.
Sie
hat
dich
geboren
und
dich
direkt
zu
mir
auf
die
Intensivstation
gebracht,
als
ich
noch
kaum
bei
Sinnen
war,
243
Der
digitale
Euro
weil
sie
wusste,
dass
uns
etwas
ganz
Besonderes
verbindet.
Etwas,
das
man
als
»unsichtbares
Band«
bezeichnen
kann.
In
diesem
Moment,
als
ich
dich
zum
ersten
Mal
im
Arm
halten
durfte,
wusste
ich:
Das
Leben
ist
ein
Geschenk
—
und
du
bist
unser
größtes
Geschenk.
Damals
habe
ich
gespürt:
Es
gibt
eine
höhere
Aufgabe
für
mich,
die
noch
nicht
zu
Ende
gebracht
ist.
Ich
habe
überlebt,
um
für
dich,
für
unsere
Familie
und
für
viele
andere
Menschen
da
draußen
in
der
Welt
da
zu
sein.
Um
dich
stets
zu
beschützen,
zu
begleiten
und
dir
einen
guten
Kompass
fürs
Leben
mitzugeben.
|
Louis,
ich
wiinsche
dir
von
Herzen,
dass
du
niemals
vergisst:
*
Angst
ist
nie
ein
guter
Ratgeber.
Immer,
wenn
du
Angst
ver-
spurst,
geh
nach
vorne.
*
Bleib
niemals
auf
der
Stelle
stehen,
sondern
komme
immer
ins
Handeln
—
auch
wenn
du
unsicher
bist.
*
Mut
bedeutet
nicht,
keine
Angst
zu
haben,
sondern
trotz
Angst
weiterzugehen.
Auch
ich
habe
manchmal
Angst,
aber
ich
habe
gelernt,
ihr
zu
trotzen.
*
Wer
sich
bewegt,
kann
nicht
erstarren.
Wer
spricht,
kann
nicht
zum
Schweigen
gebracht
werden.
*
Lass
dir
niemals
den
Mund
verbieten
—
nicht
von
anderen,
nicht
von
Systemen,
nicht
einmal
von
Mama
oder
Papa.
e
Klare
Menschen
auf
und
steh
fiir
das
ein,
was
du
tief
in
dei-
nem
Herzen
als
richtig
erkennst.
*
Freiheit
und
Selbstbestimmung
sind
das
Wertvollste,
was
wir
haben
—
niemand
kann
sie
dir
nehmen,
solange
du
sie
lebst
und
dich
traust,
deinen
eigenen
Weg
zu
gehen.
244
Nachwort
Es
ist
wichtiger,
dass
du
mit
dir
selbst
im
Reinen
bist
und
dir
mor-
gens
im
Spiegel
in
die
Augen
schauen
kannst,
als
dass
du
es
allen
anderen
recht
machst.
Höre
auf
deine
innere
Stimme,
nicht
auf
die
Meinung
der
Mas-
se.
Lass
dich
stets
von
deiner
göttlichen
Stimme
leiten
—
von
dei-
nem
Instinkt.
Mein
größter
Wunsch
ist,
dass
dieses
Buch
dich
—
und
viel-
leicht
auch
viele
andere
—
vor
Schaden
bewahrt
und
dir
ein
Kom-
pass
im
Leben
ist.
Vielleicht
bringt
es
einen
Stein
ins
Rollen,
der
für
viele
Men-
schen
ein
Aufwachmoment
ist.
Ich
danke
meiner
Familie,
meinem
Halt,
aus
tiefstem
Herzen:
dir,
Louis,
deiner
Mama
Viktoria,
deinem
Opa
Jürgen
und
deiner
Oma
Gerti
—
der
besten
Mutter
der
Welt
—
und
allen,
die
mich
be-
gleitet,
gestdrkt,
aber
auch
herausgefordert
haben.
Jeder
Rückschlag,
jeder
Neid,
jede
Hürde
hat
mich
stärker
ge-
macht
und
meinen
Willen
gefestigt,
für
unsere
Unabhängigkeit
und
eine
freie
Welt
zu
kämpfen.
|
Vergiss
nie:
Es
geht
nicht
nur
um
Geld,
Gold
oder
materielle
Werte.
Die
größte
Enteignung
der
Geschichte
ist
die,
die
uns
unserer
Freiheit
berauben
soll.
Unsere
Liebe
als
Familie,
unsere
Freiheit,
unsere
Gesundheit
und
unsere
Selbstbestimmung
sind
das
Wertvollste,
was
wir
be-
sitzen.
Wenn
du
diese
Zeilen
liest,
dann
weißt
du,
dass
meine
Liebe
zu
dir
und
zu
unserer
Familie
das
ist,
was
mich
täglich
antreibt
—
heu-
te
und
an
jedem
Tag,
der
noch
kommt.
Und
wenn
dieses
Buch
dir
oder
einem
anderen
Menschen
Hoffnung,
Kraft
oder
Klarheit
schenkt,
dann
hat
es
seinen
Zweck
erfiillt.
245
Der
digitale
Euro
Wenn
du
das
Buch
als
hilfreich
empfindest,
dann
gib
es
weiter
—
an
jemanden,
der
dir
am
Herzen
liegt.
Denn
das
Wertvollste,
was
wir
teilen
können,
ist
nicht
Besitz,
sondern
Mut,
Wissen
und
Liebe.
In
Liebe,
dein
Papa
——
»Man
sieht
nur
mit
dem
Herzen
gut.
Das
Wesentliche
ist
fur
die
Augen
unsichtbar.«
Antoine
de
Saint-Exupeéry,
Der
kleine
Prinz
246
AN
N
N
gis
ade
ET
EL
N
he
FS
ii
RE
TT
I
RR
Ee
I
TE
ee
a
Am
ST
RR
Anhang
Quellen
Testimonials
[1]
Quelle:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/digitales/digitaler-
euro-kosten-banken-ezb-100.html
[2]
Quelle:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/digitales/digitaler-
euro-kosten-banken-ezb-100.html
[3]
Quelle:
t3n
von
Kay
Nordenbrock
—
16.06.2023
—
15:36
Uhr
https://t3n.de/news/digitaler-euro-eu-gesetzentwurf-zum-
gesetzlichen-zahlungsmittel-1559372/
[4]
Quelle:
28.06.2023
um
13:31
Uhr
—
von
Alexander
Fanta
https://netzpolitik.org/2023/digitaler-euro-expertinnen-warnen-
vor-ueberwachungspotential/
[5]
Quelle:
https://www.ft.com/content/288c4de4-2bf0-4995-9157-
14e56b325236
Teil
1
—
Die
Gefahr
[1]
»Minimum
Reserves.«
In:
Deutsche
Bundesbank.
Siehe:
https://
www.bundesbank.de/en/tasks/monetary-policy/minimum-reserves/
minimum-reserves-625912
[2]
»Einlagensicherung
und
Anlegerentschadigung.«
In:
BaFin.
Siehe:
https://www.bafin.de/DE/Verbraucher/Bank/Einlagensicherung/
einlagensicherung_node.html
[3]
»Enteignung
durch
SAG
Gesetz:
Direktzugriff
auf
Ihr
Vermogen?«
In:
Wohnsitz
Ausland.
Siehe:
https://www.wohnsitzausland.com/
banking/sag-sanierungs-abwicklungsgesetz
250
Quellen
[4]
»Gesetz
zur
Sanierung
und
Abwicklung
von
Instituten
und
Finanzgruppen
(Sanierungs-
und
Abwicklungsgesetz
—
SAG).«
In:
Bundesministerium
der
Justiz
und
für
Verbraucherschutz.
Siehe:
https://www.gesetze-im-internet.de/sag/BJNR209110014.html
[5]
»Das
bedeutet
das
Ende
aller
deutschen
Banken!«
(Prof.
Dr.
Richard
Werner
warnt).
In:
Kettner-Edelmetalle
(YouTube).
Siehe:
https://youtu.be/DzNtMWIwDjo?si=-gISOVYzbeImKfYh
(Min
16:33
bis
18:01)
[6]
»Milliardenschulden
statt
schimmelnder
Kasernen
—
Hofreiter
&
Frei
im
Spitzengespräch.«
In:
DER
SPIEGEL
(YouTube).
Siehe:
https://youtu.be/u0cdHfNw6sM?si=8141B6K21cnJ5GS4
(Min
1.24)
[7]
»Medaille
>»Gold
gab
ich
zur
Wehr
—
Eisen
nahm
ich
zur
Ehr<.«
In:
Museum
Digital
Sachsen-Anhalt.
Siehe:
https://st.museum-
digital.de/object/42721
[8]
»Nixon-Schock.«
In:
Wikipedia.
Siehe:
https://de.wikipedia.org/
wiki/Nixon-Schock
[9]
»Gesetz
über
den
Lastenausgleich
(Lastenausgleichsgesetz
—
LAG).«
In:
Gesetze
im
Internet.
Siehe:
https://www.gesetze-im-
internet.de/lag/LAG.pdf
[10]
»Lastenausgleich
2024:
Gefahren
und
Lösungen
—
Ein
Überblick
auf
LaG24.«
In:
Lastenausgleichsgesetz24.
Siehe:
https://
lastenausgleichsgesetz24.de/lastenausgleichsgesetz-gefahren/
[11]
Schmid,
Anna:
»Möglicherweise
»letzter
Sommer
in
Frieden«:
Wie
nah
sind
wir
dem
Krieg
wirklich?«.
In:
FOCUS
Online
am
03.04.2025.
Siehe:
https://www.focus.de/politik/ausland/wie-nah-
sind-wir-einem-krieg-tatsaechlich-letzter-sommer-in-frieden_
eled5a20-632a-4881-a595-289f033f052a.html
-
[12]
»Entstrickung
(Exit
Tax):
Eine
»Wegzugsteuer«,
die
auch
Freiberufler
&
Selbständige
betrifft.«
In:
Wohnsitz
Ausland.
Siehe:
https://www.wohnsitzausland.com/fachwissen/entstrickung-exit-tax
[13]
»Ein
demokratisches
Gesetz
pliinderte
die
Juden
aus.«
In:
Welt
online
vom
05.06.2013.
Siehe:
https://www.welt.de/geschichte/
zweiter-weltkrieg/article116836031/Reichsfluchtsteuer-Ein-
demokratisches-Gesetz-pluenderte-die-Juden-aus.html
[14]
Siehe:
https://x.com/AgendaAustria/status/1902948283430916220
251
Der
digitale
Euro
[15]
»Dämme
gegen
die
Kapitalflucht.
So
bremst
Zypern
das
Geld.«
In:
ntv
vom
28.03.2013.
Siehe:
https://www.n-tv.de/wirtschaft/
So-bremst-Zypern-das-Geld-article10379666.html
[16]
»Entscheidung
in
Athen.
Nur
60
Euro
pro
Tag.«
In:
tagesschau.de
vom
29.06.2016.
Siehe:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/
ezb-griechenland-115.html
[17]
Antwort
der
Bundesregierung
auf
die
Kleine
Anfrage
der
Abgeordneten
Frank
Schäffler,
Christian
Dürr,
Dr.
Florian
Toncar,
weiterer
Abgeordneter
und
der
Fraktion
der
FDP
—
Drucksache
19/12443
—.
Siehe:
https://s3.kleine-anfragen.de/ka-prod/bt/19/
12969.pdf
[18]
»Steuerarten.«
In:
Bundesministerium
der
Finanzen.
Siehe:
https://www.bundesfinanzministerium.de/Web/DE/Themen/
Steuern/Steuerarten/steuerarten.html
[19]
»Gesetz
zum
Schutze
der
Auswanderer
und
Auswanderinnen
(Auswandererschutzgesetz
—
AuswSG).«
In:
Gesetze
im
Internet.
Siehe:
https://www.gesetze-im-internet.de/auswsg/
BJNR007740975.html
[20]
»Frankfurt
wird
Sitz
der
neuen
EU-Behörde
zur
Bekämpfung
der
Geldwäsche
(AMLA).«
In:
Rat
der
Europäischen
Union.
Presse-
mitteilung
vom
22.02.2024.
Siehe:
https://www.consilium.europa.
eu/de/press/press-releases/2024/02/22/frankfurt-to-host-the-eus-
new-anti-money-laundering-authority-amla/
[21]
»Verordnung
(EU)
2024/1624
des
Europäischen
Parlaments
und
des
Rates
vom
31.
Mai
2024
zur
Verhinderung
der
Nutzung
des
Finanzsystems
für
Zwecke
der
Geldwäsche
oder
der
Terrorismus-
finanzierung
(Text
von
Bedeutung
für
den
EWR).«
In:
EUR-Lex.
Siehe:
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/
ALL/?uri=CELEX%3A32024R1624
[22]
Fletcher,
Hellen:
»Beneficial
Ownership:
The
challenges
and
opportunities
facing
the
European
Business
Registers.«
In:
European
Business
Registry
Association.
23.01.2023.
Siehe:
https://ebra.be/beneficial-ownership-the-challenges-and-
opportunities-facing-the-european-business-registers/
[23]
»Zeitplan
und
Fortschritte
beim
digitalen
Euro.«
In:
Europäische
Zentralbank.
Siehe:
https://www.ecb.europa.eu/euro/digital_euro/
progress/html/index.de.html
252
Quellen
[24]
»Vorschlag
für
eine
VERORDNUNG
DES
EUROPÄISCHEN
PARLAMENTS
UND
DES
RATES
zur
Einführung
des
digitalen
Euro.«
In:
EUR-Lex.
Siehe:
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/
DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:52023PC0369
(fortan
zitiert
als
VdEP_Digitaler_Euro)
[25]
VdEP_Digitaler_Euro
[26]
VdEP_Digitaler_Euro
[27]
VdEP_Digitaler_Euro
[28]
Siehe:
https://x.com/Dominik_Kettner/status/
1911429398093324311?t=P815yt3KmSbp2SvCDp8Llw&s=31
[29]
»Gericht
spricht
IWF-Chefin
Lagarde
schuldig.«
In:
SPIEGEL
Online
am
19.12.2016.
Siehe:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/
unternehmen/christine-lagarde-gericht-spricht-iwf-chefin-der-
fahrlaessigkeit-schuldig-a-1126512.html
[30]
»Europäischer
Gesundheitsdatenraum
(EHDS):
Verordnung
tritt
morgen
in
Kraft.«
In:
ABDA
am
25.03.2025.
Siehe:
https://
www.
abda.de/aktuelles-und-presse/newsroom/detail/europaeischer-
gesundheitsdatenraum-ehds-verordnung-tritt-morgen-in-kraft/
[31]
»Komplette
Rede
Friedrich
Merz
am
30.01.2025
in
Dresden
im
Bundestagswahlkampf.«
In:
Kameramann
Bayern
(YouTube).
Siehe:
https://youtu.be/IFBOA_UNrT4?si=x0U5AS6_qQOtdwkP
(Ab
Min
32)
[32]
VdEP_Digitaler_Euro
[33]
Renner,
Vanessa:
»Endlich
wissen,
wer
geimpft
ist
und
wer
nicht:
Königin
Maxima
schwdrmte
in
Davos
von
digitaler
ID.«
In:
Report
24
vom
25.01.2024.
Siehe:
https://report24.news/endlich-wissen-
wer-geimpft-ist-und-wer-nicht-koenigin-maxima-schwaermte-in-
davos-von-digitaler-id/
[34]
»Spanischer
Premier
Pedro
Sanchez
fordert
Digitale
ID
fiir
alle
EU-Biirger.«
In:
Freiewelt.net
am
08.04.2025.
Siehe:
https://www.
freiewelt.net/nachricht/spanischer-premier-pedro-sanchez-fordert-
digitale-id-fuer-alle-eu-buerger-10099924/
[35]
Hirschbrich,
Michael:
»Identity2020,
digitales
Tracing
und
Vertrauen:
Speed
Kills.«
In:
Brutkasten
am
28.09.2020.
Siehe:
https://brutkasten.com/artikel/identity2020
253
Der
digitale
Euro
[36]
»Verantwortung
für
Deutschland.
Koalitionsvertrag
zwischen
CDU,
CSU
und
SPD.«
Siehe:
https://www.cdu.de/app/uploads/
2025/04/Koa
V-2025-Gesamt-final-0424.pdf
[37]
VdEP_Digitaler_Euro
[38]
VdEP_Digitaler_Euro
[39]
VdEP_Digitaler_Euro
[40]
»Barzahlung:
Bargeld-Obergrenzen
in
Deutschland
und
Europa.«
In:
Europäisches
Verbraucherzentrum
Deutschland.
Siehe:
https://www.evz.de/finanzen-versicherungen/bargeld-
obergrenze-in-der-eu.html
Teil
2
—
Die
Methoden
der
Kontrolle
[1]
Uschmann,
Oliver:
»»Schulden
gleich
Schulden?««
Interview
mit
Stefan
Schulz.«
In:
GALORE
#70.
Siehe:
https://www.galore.de/
kultur/artikel/30-04-buch-der-woche-stefan-schulz-o-die-
kinderwueste
[2]
Ebd.
[3]
Holtzmann,
Hans-Dieter:
»Argentinien
nach
eineinhalb
Jahren
Milei:
Beeindruckende
wirtschaftliche
Erfolge,
aber
die
Arbeit
geht
weiter.«
In:
Friedrich-Naumann-Stiftung
für
die
Freiheit
am
10.07.2025.
Siehe:
https://www.freiheit.org/de/argentinien-
brasilien-paraguay-und-uruguay/argentinien-nach-eineinhalb-
jahren-milei-beeindruckende
[4]
Andres,
David:
»
Tag
der
Befreiung.
Wie
wir
der
Arbeit
für
den
Staat
gedenken.
..«
In:
Freiheitsfunken
am
15.07.2025.
Siehe:
https://freiheitsfunken.info/2025/07/15/23165-fass-ohne-boden-
tag-der-befreiung
[5]
»Wenn
ich
Deutschland
ruinieren
wollte.«
Auf:
LudgerLIVE
(YouTube).
Siehe:
https://youtu.be/TgsSIGNEyMw?si=
XMXGelLIUobDRBAZ
[6]
»EU-Verkaufsverbot
fiir
neue
Benzin-
und
Dieselfahrzeuge
ab
2035
—
Was
bedeutet
das?«.
In:
Europäisches
Parlement.
Siehe:
https://www.europarl.europa.eu/topics/de/article/
20221019ST0O44572/verkaufsverbot-fur-neue-benzin-und-
dieselfahrzeuge-ab-2035-was-bedeutet-das
254
Quellen
[7]
»Joe
Biden:
Bei
russischem
Angriff
ist
Nord
Stream
2
gestorben.«
Auf:
faz
(YouTube).
Siehe:
https://www.youtube.com/watch?v=
JOEOSX1Y1ps
(Ab
Min.
00:19)
[8]
Mai,
Klaus-Rüdiger:
»Robert
Habeck
hat
aus
dem
Roman
>1984«
nichts
gelernt.«
In:
Tichys
Einblick
am
06.02.2021.
Siehe:
https://
www.tichyseinblick.de/meinungen/robert-habeck-hat-aus-dem-
roman-1984-nichts-gelernt/#google_vignette
[9]
Krüger,
Paul-Anton:
»Worte,
die
schwer
wiegen.«
In:
Süddeutsche.
de
am
27.01.2023.
Siehe:
https://www.sueddeutsche.de/politik/
baerbock-shitstorm-russland-statements-krieg-1.5740445
[9]
Grill,
Markus:
»Corona-Masken.
Interner
Bericht
bringt
Spahn
in
Bedrdngnis.«
In:
tagesschau.de
vom
06.06.2025.
Siehe:
https://
www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/corona-masken-spahn-
sudhof-bericht-100.html
[11]
»Maischberger«
mit
Pierre
Vogel,
Udo
Ulfkotte,
Peter
Scholl-
Latour,
Nourig
Apfeld
am
21.
September
2010.
Siehe:
https://
youtu.be/XASLbrpdxZc?si=Kowac9vZ4N7wzdk-
[12]
»Deutschland
leicht
und
verständlich
erklart.«
(sabrinathepalm)
Siehe:
https://www.instagram.com/p/DMwtUdjv-K_/
[13]
»Bundesverwaltungsgericht
hebt
Compact-Verbot
auf.«
In:
tagesschau.de
am
24.06.2025.
Siehe:
https://www.tagesschau.de/
inland/verbot-compact-aufgehoben-100.html
[14]
»Miinster:
OVG
stoppt
Hinweise
auf
umstrittene
Biicher.«
In:
Die
Glocke
Online
am
08.07.2025.
Siehe:
https://www.die-glocke.de/
lokalnachrichten/muenster-ovg-stoppt-hinweise-auf-umstrittene-
buecher-1751986693
[15]
»2G
in
allen
Bereichen:
Impfpflicht
durch
die
Hintertiir?«
Markus
Lanz
vom
23.
November
2021.
Siehe:
https://youtu.be/6yBp5rsK4
X07?si=jB3hF__4jKNMWuUa
(Min
9:13
-
10:09)
[16]
»CBDC:
New
Forms
of
Digital
Money.«
In:
European
Blockchain
Convention
(YouTube).
Siehe:
https://youtu.be/npjsoOWu3IQ?si=
7p383CzoJefAof2r
(Min
12:32
-
12:58)
[17]
VdEP_Digitaler_Euro
[18]
Piekarz,
Peter:
Biirgergeld-Abzocke:
Mehr
als
400
Fille
enthiillt.
In:
Biirgergeld.org
am
29.07.2025.
Siehe:
https://www.buergergeld.
org/news/buergergeld-abzocke-mehr-als-400-faelle-enthuellt/
255
Der
digitale
Euro
[19]
»Guido
Westerwelle:
Im
Zweifel
für
die
Freiheit.«
In:
Martin
Hagen
(YouTube).
Siehe:
https://youtu.be/xIDMUS17VWo?si=2-
FW-Bz7VK3miPXD
[20]
»Fact
Sheet:
Executive
Order
to
Establish
United
States
Leadership
in
Digital
Financial
Technology.«
In:
Whitehouse
am
23.01.2025.
Siehe:
https://www.whitehouse.gov/fact-sheets/2025/01/fact-sheet-
executive-order-to-establish-united-states-leadership-in-digital-
financial-technology/
[21]
»Markets
in
Crypto-Assets
Regulation
(MiCA).«
In:
ESMA.
Siehe:
https://www.esma.europa.eu/esmas-activities/digital-finance-and-
innovation/markets-crypto-assets-regulation-mica
[22]
»Verordnung
(EU)
2023/1113
des
Europäischen
Parlaments
und
des
Rates
vom
31.
Mai
2023
über
die
Übermittlung
von
Angaben
bei
Geldtransfers
und
Transfers
bestimmter
Kryptowerte
und
zur
Änderung
der
Richtlinie
(EU)
2015/849
(Text
von
Bedeutung
für
den
EWR).«
In:
EUR-Lex.
Siehe:
https://eur-lex.europa.eu/legal-
content/DE/ALL/?uri=CELEX:32023R1113
[23]
»Der
Bitcoin
ist
ein
Wahnsinn.«
In:
Rene
will
Rendite
(YouTube).
Siehe:
https://youtu.be/xXrS_jac1gs?si=2Xeacu21At2C4bor
(Ab
Min
16)
Teil
3
—
Der
Plan
dahinter
[1]
Siehe:
https://x.com/RayDalio/status/1925294470419149209
[2]
»Ray
Dalio:
Die
Risiken
sind
NICHT
eingepreist
—
so
geht
es
weiter.«
Master
Investor
(YouTube).
Siehe:
https://youtu.be/
qgY
YpOQxRoI?si=N3ilGK5Psnp0TOBW
(Min.
15:31
bis
15:32
und
Min.
20:24
bis
20:38)
[3]
Siehe:
https://www.youtube.com/shorts/7IdK3ckl5X8
[4]
Landmesser,
Detlev:
»Wie
sicher
ist
das
deutsche
Gold
in
New
York?«
In:
tagesschau.de
am
02.05.2025.
Siehe:
https://www.
tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/deutsche-goldreserven-
new-york-100.html
256
Quellen
[5]
Gopaul,
Krishan:
»Central
banks
maintain
their
appetite
for
gold.«
In:
Gold.org
am
02.12.2022.
Siehe:
https://www.gold.org/goldhub/
gold-focus/2022/12/central-banks-maintain-their-appetite-gold
[6]
»Gold-Manipulation
ist
vorbei
—
jetzt
beginnt
der
Anstieg!?
Dimitri
Speck
im
Interview.«
In:
axinocapital
(YouTube).
Siehe:
https://
youtu.be/1Izxkd4px50?si=TpdF16iux_jIbCI6
[7]
»CBDC:
New
Forms
of
Digital
Money.«
In:
European
Blockchain
Convention
(YouTube).
Siehe:
https://youtu.be/npjsoO
Wu31Q?si=
7p383CzoJefAof2r
(Min.
12:45
bis
12:59)
[8]
»BIZ:
Bank
für
Internationalen
Zahlungsausgleich
—
oder
vom
Turm
zu
Basel.«
In:
Kettner
Edelmetalle
Online.
Siehe:
https://
www.kettner-edelmetalle.de/wissen/bank-fuer-internationalen-
zahlungsausgleich
[9]
»Merz,
Trump,
Palantir
&
neues
Geldsystem
|
Ernst
Wolff
im
Gespräch
mit
Meet
Your
Mentor.«
In:
Meet
Your
Mentor
(YouTube).
Siehe:
https://youtu.be/VnXhzKrNNJg?si=
i9tIS09XLV8oxQYug
(Ab
Min
6:30)
[10]
»Fink
Sees
Tokenization
of
Financial
Assets
as
Next
Step.«
In:
Bloomberg
Television
(YouTube).
Siehe:
https://www.youtube.
com/watch?v=HTveRIW7QPo
(Min
2:41
bis
3:45)
[11]
Wohlgenannt,
Lisa:
»Klimakonferenz
in
Brasilien
schadet
dem
Regenwald.«
In:
Moment
vom
13.03.2025.
Siehe:
https://
www.
moment.at/story/klimakonferenz-brasilien-kritik/
257
Glossar
15-Minuten-Städte
Das
Konzept
sieht
vor,
dass
alle
wichtigen
Lebensbereiche
inner-
halb
von
15
Minuten
zu
Fuß
oder
mit
dem
Fahrrad
erreichbar
sind.
Unter
dem
Vorwand
der
Nachhaltigkeit
wird
die
Bewegungsfrei-
heit
eingeschränkt
und
die
Bevölkerung
kontrollierbarer.
AML
(Anti
Money
Laundering)
Das
Kürzel
steht
für
Anti-Geldwäsche
und
bezeichnet
alle
gesetz-
lichen
Maßnahmen,
die
verhindern
sollen,
dass
illegales
Geld
(z.
B.
aus
Drogenhandel,
Betrug
oder
Korruption)
in
den
regulären
Finanzkreislauf
gelangt.
Zugleich
ist
es
ein
willkommenes
Vehikel
für
Vermögensüberwachung
aller
Art.
AMLA
(Anti-Money
Laundering
Authority)
Die
neue
EU-Behörde
soll
europaweit
strengere
Kontrollen
durch-
setzen,
Finanzströme
überwachen
und
nationale
Behörden
koordi-
nieren
—
auch
bei
Krypto-Transaktionen.
Offiziell
zur
Bekämpfung
von
Geldwäsche
und
Terrorismusfinanzierung
gedacht,
ermöglicht
sie
die
Kontrolle
über
jedes
Vermögen.
Anleihezins/Anleiherendite
Der
Anleihezins
(auch
Kupon)
ist
der
feste
jährliche
Zinssatz,
den
der
Herausgeber
einer
Anleihe
an
die
Käufer
zahlt.
Die
Anleihe-
rendite
beschreibt
hingegen
den
tatsächlichen
Ertrag,
den
Anleger
258
Glossar
erzielen
—
sie
hängt
vom
Kaufpreis
ab:
Sinkt
der
Kurs
der
Anleihe,
steigt
die
Rendite,
und
umgekehrt.
Bargeldobergrenze
Ein
gesetzlich
festgelegter
Höchstbetrag,
bis
zu
dem
Zahlungen
mit
Bargeld
erlaubt
sind.
Darüber
hinaus
müssen
Transaktionen
unbar
—
also
per
Überweisung
oder
Karte
—
erfolgen.
Offiziell
dient
sie
der
Geldwäschebekämpfung,
tatsächlich
der
Einschränkung
der
Freiheit
und
Anonymität.
Bail-In-Regelung
Die
Bail-In-Regelung
erlaubt
es
Banken,
im
Krisenfall
auf
das
Geld
ihrer
Gläubiger
und
Kunden
zuzugreifen
—
etwa
auf
größere
Bankguthaben,
Anleihen
oder
Aktien.
So
sollen
Banken
gerettet
werden,
ohne
den
Staat
zu
belasten.
Sparer
haften
also
im
Ernstfall
mit
ihrem
eigenen
Vermögen.
|
Bank
Run/Bankrun
Ein
Bank
Run
entsteht,
wenn
viele
Kunden
gleichzeitig
ihr
Geld
von
der
Bank
abheben
wollen
—
meist
aus
Angst
vor
einer
drohen-
den
Pleite.
Da
Banken
nur
einen
Teil
der
Einlagen
tatsächlich
ver-
fligbar
halten,
kann
dies
schnell
zur
Zahlungsunfdahigkeit
der
Bank
und
zur
Ausweitung
der
Krise
führen.
Barter-Plattformen
Sie
ermöglichen
den
direkten
Tausch
von
Waren
oder
Dienstleis-
tungen
ohne
den
Einsatz
von
Geld.
Statt
zu
kaufen
oder
zu
verkau-
fen,
bieten
Nutzer
etwas
an
und
erhalten
im
Gegenzug
etwas
ande-
res
—
oft
über
ein
Punktesystem
organisiert.
259
Der
digitale
Euro
Bitcoin
Die
erste
und
bekannteste
Kryptowährung.
Sie
basiert
auf
der
Blockchain-
Technologie
und
ermöglicht
digitale
Zahlungen
ohne
zentrale
Instanz
wie
eine
Bank.
Transaktionen
sind
öffentlich
ein-
sehbar,
pseudonymisiert
und
durch
ein
weltweites
Computernetz-
werk
abgesichert.
BIZ
(Bank
für
Internationalen
Zahlungsausgleich)
Eine
internationale
Organisation
mit
Sitz
in
Basel,
die
als
»Zentral-
bank
der
Zentralbanken«
gilt.
Sie
koordiniert
die
Zusammenarbeit
der
Notenbanken
weltweit
und
entwickelt
Regeln
für
das
Finanz-
system
—
ohne
direkte
demokratische
Kontrolle.
Blackout
Ein
großflächiger,
ungeplanter
Stromausfall,
der
über
längere
Zeit
andauert
und
weite
Regionen
betrifft.
Er
kann
durch
technische
De-
fekte,
Naturkatastrophen
oder
gezielte
Angriffe
ausgelöst
werden.
BlackRock
Der
weltweit
größte
Vermögensverwalter
mit
Sitz
in
den
USA.
Das
Unternehmen
verwaltet
Billionen
von
Dollar
und
hat
Einfluss
auf
Finanzmärkte,
Unternehmen
und
Regierungen.
Durch
Beteili-
gungen
an
Banken,
Konzernen
und
Immobilien
gilt
BlackRock
als
einer
der
mächtigsten
Akteure
der
globalen
Wirtschaft.
Blockchain
Eine
dezentrale
digitale
Datenbank,
in
der
Transaktionen
fäl-
schungssicher
und
transparent
gespeichert
werden.
Jeder
neue
Eintrag
(»Block«)
wird
chronologisch
angehängt
und
ist
für
alle
Teilnehmer
sichtbar.
Sie
bildet
die
technische
Grundlage
für
Kryptowährungen
wie
Bitcoin.
260
Glossar
Bonität
Die
Kreditwürdigkeit
einer
Person,
eines
Unternehmens
oder
Staates
—
also
die
Fähigkeit
und
Bereitschaft,
Schulden
fristge-
recht
zurückzuzahlen.
Sie
wird
durch
Faktoren
wie
Einkommen,
Vermögen,
Zahlungsverhalten
und
Schuldenlast
bestimmt
und
be-
einflusst,
ob
und
zu
welchen
Konditionen
man
Kredite
erhält.
BORIS
(Beneficial
Ownership
Register)
Ein
Register,
das
die
wirtschaftlich
Berechtigten
von
Unternehmen
und
Organisationen
erfasst
—
also
jene
Personen,
die
im
Hinter-
grund
tatsächlich
die
Kontrolle
haben.
Offiziell
mal
wieder
gegen
Geldwäsche
und
Steuervermeidung
gedacht,
ist
es
ein
weiteres
all-
gemeines
Tool
zur
Durchleuchtung.
BRICS-Staaten
BRICS
steht
für
Brasilien,
Russland,
Indien,
China
und
Südafrika
—
eine
Gruppe
aufstrebender
Wirtschaftsnationen.
Sie
arbeiten
wirtschaftlich
und
geopolitisch
zusammen,
um
eine
stärkere
Alter-
native
zum
westlich
geprägten
Finanzsystem
zu
schaffen.
Brownout
Eine
absichtliche
oder
ungewollte
Reduzierung
der
Stromspannung
im
Netz,
meist
zur
Entlastung
bei
hoher
Auslastung.
Im
Gegensatz
zum
kompletten
Stromausfall
(Blackout)
fließt
noch
Strom,
aber
Geräte
und
Abläufe
können
empfindlich
beeinträchtigt
werden.
Bruttoinlandsprodukt
(BIP)
Das
BIP
misst
den
Gesamtwert
aller
Waren
und
Dienstleistungen,
die
innerhalb
eines
Landes
in
einem
bestimmten
Zeitraum
(meist
ein
Jahr)
erzeugt
wurden.
Es
gilt
als
zentrale
Kennzahl
für
die
wirtschaftliche
Leistung
eines
Staates
und
wird
oft
zur
Bewertung
von
Wachstum,
Wohlstand
oder
Krisen
herangezogen.
261
Der
digitale
Euro
CBDC
-
Central
Bank
Digital
Currency
CBDCSs
sind
digitales
Zentralbankgeld.
Anders
als
Bargeld
exis-
tieren
sie
nur
virtuell
und
werden
direkt
von
der
Zentralbank
kon-
trolliert.
Sie
ermöglichen
eine
lückenlose
Überwachung
aller
Transaktionen
und
könnten
Bargeld
langfristig
ersetzen
—
mit
weitreichenden
Folgen
für
Privatsphäre
und
Freiheit.
Cloud-Working
Cloud-Working
bezeichnet
das
ortsunabhängige
Arbeiten
über
di-
gitale
Plattformen
und
Online-Dienste,
meist
in
der
sogenannten
»Cloud«.
Aufgaben,
Daten
und
Software
liegen
nicht
mehr
lokal
auf
dem
eigenen
Computer,
sondern
werden
über
das
Internet
be-
reitgestellt
—
flexibel,
aber
oft
auch
unsicher
und
kontrollierbar.
CO,-Kontingent
/
CO,-Budget
/
CO,-neutral
Ein
CO,-Kontingent
oder
-Budget
beschreibt
die
maximale
Menge
an
Kohlendioxid,
die
eine
Person,
ein
Land
oder
die
Welt
aussto-
ßen
darf,
um
bestimmte
»Klimaziele«
zu
erreichen.
Eine
Moglich-
keit
der
Verhaltenskontrolle
unter
dem
Vorwand
vermeintlich
»gu-
ter«
Ziele.
Cyberattacke
Ein
gezielter
Angriff
auf
Computer,
Netzwerke
oder
digitale
Sys-
teme,
um
Daten
zu
stehlen
oder
Schaden
an
der
kritischen
Infra-
struktur
anzurichten.
Sie
kann
von
Einzelpersonen,
kriminellen
Gruppen
oder
sogar
Staaten
ausgehen.
Digitale
Identität
/
Digitale
ID
Ein
elektronisches
Abbild
aller
persönlichen
Daten
von
Name,
Ge-
burtsdatum
und
Adresse
über
biometrische
Merkmale,
Gesund-
heitsdaten
bis
Steuer-ID.
Sie
soll
künftig
fiir
Behördengänge,
Ver-
262
Glossar
träge
und
Zahlungen
genutzt
werden
—
und
bildet
somit
das
Fundament
für
den
gläsernen
Menschen.
Diversifikation
Diversifikation
bedeutet,
Vermögen
auf
verschiedene
Anlageklas-
sen,
Branchen
oder
Regionen
zu
verteilen,
um
das
Risiko
zu
streuen.
Wenn
eine
Anlage
an
Wert
verliert,
können
andere
im
Port-
folio
stabil
bleiben
oder
sogar
gewinnen.
eID
Die
eID
(elektronische
Identität)
ist
eine
digitale
Form
des
Perso-
nalausweises.
Mit
ihr
kann
man
sich
online
ausweisen
—
zum
Bei-
spiel
bei
Behörden,
Banken
oder
Gesundheitsdiensten.
In
Deutsch-
land
ist
sie
bereits
im
Chip
des
Personalausweises
enthalten.
Sie
wirft
Datenschutz-
und
Freiheitsfragen
auf.
Einlagensicherung
Die
Einlagensicherung
schiitzt
das
Geld
der
Bankkunden,
falls
eine
Bank
zahlungsunfdhig
wird.
In
Deutschland
sind
bis
zu
100000
Euro
pro
Person
und
Bank
gesetzlich
garantiert.
Zusatz-
lich
gibt
es
freiwillige
Sicherungssysteme.
In
Krisenzeiten
steht
jedoch
in
Zweifel,
ob
diese
Summen
wirklich
verfügbar
waren.
Enteignung
Enteignung
bedeutet,
dass
der
Staat
Eigentum
(Immobilien,
Geld,
Unternehmen)
gegen
den
Willen
des
Besitzers
wegnimmt.
Laut
Grundgesetz
ist
sie
nur
zum
Wohle
der
Allgemeinheit
erlaubt
und
muss
entschädigt
werden.
Sie
kann
allerdings
auch
schleichend
durch
Steuern,
Inflation
oder
Verbote
erfolgen.
263
Der
digitale
Euro
EUid-Brieftaschen
Digitale
Geldbörsen,
die
in
der
EU
als
zentrale
Schnittstelle
fiir
Identitatsnachweise,
amtliche
Dokumente
und
Zahlungsfunktio-
nen
dienen
sollen.
Sie
bündeln
Personalausweis,
Führerschein
und
Bankverbindung
—
ein
Schlüsselinstrument
für
Kontrolle
und
Überwachung.
Face-ID
Eine
Technologie
zur
Gesichtserkennung,
mit
der
Geräte
wie
Smartphones
entsperrt
oder
Zahlungen
autorisiert
werden
können.
Sie
scannt
das
Gesicht
des
Nutzers
und
vergleicht
es
mit
einem
ge-
speicherten
Muster.
Failed
State
Als
Failed
State
(gescheiterter
Staat)
bezeichnet
man
ein
Land,
das
grundlegende
staatliche
Funktionen
wie
Sicherheit,
Rechts-
staatlichkeit
oder
Versorgung
der
Bevölkerung
nicht
mehr
erfüllen
kann.
Merkmale
sind
politische
Instabilität,
Korruption,
Gewalt
und
wirtschaftlicher
Kollaps.
Fiat-Geldsystem
/
Fiatwährung
/
Fiat
Money
Eine
Währung,
die
keinen
inneren
Wert
besitzt
und
nicht
durch
ma-
terielle
Güter
wie
Gold
gedeckt
ist.
Ihr
Wert
beruht
allein
auf
dem
Vertrauen
in
die
ausgebende
Zentralbank
und
den
Staat.
Regierun-
gen
können
Fiatgeld
theoretisch
unbegrenzt
drucken,
was
zu
Infla-
tion
führen
kann.
Finanzstabilität
Der
Begriff
meint
einen
Zustand,
in
dem
das
Finanzsystem
—
also
Banken,
Märkte
und
Zahlungswege
—
zuverlässig
funktioniert.
Ziel
ist,
dass
Kredite
fließen,
Geld
sicher
bleibt
und
wirtschaftliche
Schocks
abgefedert
werden
können.
264
Glossar
Finanzstabilitätsrat
(Financial
Stability
Board,
FSB)
Eine
internationale
Organisation
mit
Sitz
in
Basel,
die
die
Stabili-
tät
des
globalen
Finanzsystems
überwachen
und
fördern
soll.
Er
koordiniert
nationale
Finanzaufsichten
und
gibt
Empfehlungen,
wie
Finanzkrisen
vermieden
und
Banken
weltweit
besser
reguliert
werden
können.
Fraktionalreserve-Banking
Beim
Fraktionalreserve-Banking
verleihen
Banken
mehr
Geld,
als
sie
tatsächlich
als
Einlagen
besitzen.
Sie
müssen
nur
einen
Bruch-
teil
(z.
B.
1-10
Prozent)
als
Reserve
vorhalten.
Der
Rest
wird
durch
Kreditvergabe
»geschöpft«.
Dies
erhöht
die
Geldmenge,
birgt
aber
das
Risiko
von
Bank
Runs
bei
Vertrauensverlust.
Free
Zone
Eine
Free
Zone
(auch
Freihandelszone)
ist
ein
geografisch
abge-
grenztes
Gebiet
innerhalb
eines
Landes,
in
dem
besondere
wirt-
schaftliche
Regeln
gelten
—
meist
mit
Steuervergünstigungen,
Zollfreiheit
oder
weniger
Bürokratie.
Ziel
ist
es,
Investitionen,
Handel
und
Unternehmensansiedlungen
zu
fördern.
GENIUS
Act
Das
US-amerikanische
Gesetz
zur
Regulierung
von
Stablecoins,
das
im
Juli
2025
unterzeichnet
wurde
und
erstmals
einen
gesetz-
lichen
Rahmen
für
digitale
Währungen
schafft,
die
an
den
US-
Dollar
gekoppelt
sind.
Er
verlangt
von
Emittenten
100%ige
Rück-
lagen
in
liquiden
Vermögenswerten
wie
US-Staatsanleihen
und
unterwirft
sie
strengen
Offenlegungspflichten.
265
Der
digitale
Euro
Goldstandard
Der
Goldstandard
war
ein
Währungssystem,
bei
dem
das
Geld
eines
Landes
durch
physisches
Gold
gedeckt
war.
Jede
Geldein-
heit
entsprach
einem
festen
Goldwert,
und
man
konnte
Banknoten
tatsächlich
gegen
Gold
eintauschen.
Im
20.
Jahrhundert
wurde
das
System
nach
und
nach
abgeschafft.
Holding
Ein
Unternehmen,
dessen
Hauptzweck
darin
besteht,
Beteiligun-
gen
an
anderen
Firmen
zu
halten
und
zu
verwalten.
Sie
steuert
Tochtergesellschaften
strategisch
und
finanziell,
ohne
selbst
opera-
tiv
tätig
zu
sein.
Humankapital
Humankapital
bezeichnet
das
Wissen,
die
Fähigkeiten,
Erfahrun-
gen
und
Talente,
die
Menschen
in
ihre
Arbeit
einbringen.
Ein
wirt-
schaftlicher
Begriff
für
die
»Ressource
Mensch«,
der
die
Produk-
tivität
und
Innovationskraft
einer
Gesellschaft
beeinflusst.
Hyperinflation
Hyperinflation
bezeichnet
einen
extrem
starken
und
schnellen
An-
stieg
der
Preise
innerhalb
kurzer
Zeit.
Das
Geld
verliert
rasant
an
Wert,
oft
steigen
Preise
täglich
oder
stündlich.
Ursache’sind
meist
exzessives
Gelddrucken
und
Vertrauensverlust
in
die
Währung.
Hypothekenzins
Der
Zinssatz,
den
jemand
für
ein
Immobiliendarlehen
an
die
Bank
zahlt.
Er
bestimmt,
wie
teuer
der
Kredit
über
die
Laufzeit
wird.
Je
höher
der
Zinssatz,
desto
mehr
muss
der
Kreditnehmer
monatlich
zurückzahlen.
Der
Zins
hängt
von
Bonität,
Laufzeit
und
dem
aktu-
ellen
Zinsniveau
am
Markt
ab.
266
Glossar
Inflation
Inflation
bedeutet,
dass
das
allgemeine
Preisniveau
steigt
und
das
Geld
dadurch
an
Kaufkraft
verliert.
Für
denselben
Betrag
kann
sich
der
Mensch
weniger
leisten
als
zuvor.
Ursachen
sind
unter
an-
derem
Geldmengenausweitung,
steigende
Produktionskosten
oder
hohe
Nachfrage.
Interoperabel
/
Interoperabilität
Ein
System
ist
interoperabel,
wenn
es
problemlos
mit
anderen
Sys-
temen
zusammenarbeiten
kann
—
etwa
beim
Austausch
von
Daten
oder
bei
der
gemeinsamen
Nutzung
von
Software.
Im
Finanzbe-
reich
bedeutet
das
zum
Beispiel,
dass
verschiedene
digitale
Be-
zahlsysteme
oder
digitale
IDs
nahtlos
miteinander
funktionieren.
IWF
/
Internationaler
Währungsfonds
Der
Internationale
Währungsfonds
(IWF)
ist
eine
Sonderorgani-
sation
der
UNO,
die
Ländern
bei
Zahlungsbilanzproblemen
Kre-
dite
gewährt.
Die
damit
verbundenen
Auflagen
führen
oft
in
wirt-
schaftliche
Abhängigkeit
und
können
als
Machtinstrument
genutzt
werden.
Kapitalverkehrskontrollen
Staatliche
Maßnahmen,
die
den
freien
Fluss
von
Geld
über
Länder-
grenzen
hinweg
einschränken.
Sie
können
Überweisungen
ins
Ausland,
Investitionen
oder
Bargeldtransporte
betreffen
—
meist
eingeführt
in
Krisenzeiten,
um
Kapitalflucht
zu
verhindern
und
die
Landeswährung
zu
stabilisieren.
267
Der
digitale
Euro
Kaufkraft
Die
Kaufkraft
beschreibt,
wie
viel
Waren
oder
Dienstleistungen
man
mit
einer
bestimmten
Geldmenge
kaufen
kann.
Sinkt
die
Kaufkraft,
bekommt
man
für
sein
Geld
weniger
—
meist
durch
In-
flation
verursacht.
Steigt
sie,
erhält
man
mehr
für
das
gleiche
Geld.
Sie
zeigt,
wie
»wertvoll«
das
Geld
tatsächlich
ist.
Kryptowährungen
Digitale
Zahlungsmittel,
die
auf
kryptografischen
Verfahren
und
Blockchain-Technologie
basieren.
Sie
ermöglichen
direkte
Trans-
aktionen
unabhängig
von
Staaten
und
Zentralbanken.
Im
Rahmen
des
digitalen
Zentralbankgeldes
sind
Bestrebungen
zu
beobachten,
auch
sie
fortan
zu
regulieren
und
zu
kontrollieren.
KYC
(Know
Your
Customer)
KYC
bedeutet
»Kenne
deinen
Kunden«
und
ist
ein
gesetzlich
vor-
geschriebener
Prozess,
mit
dem
Banken,
Börsen
oder
Finanz-
dienste
die
Identität
ihrer
Kunden
überprüfen
müssen.
Ziel
ist
es,
Geldwäsche,
Betrug
und
Terrorfinanzierung
zu
verhindern
—
zu-
gleich
schränkt
KYC
die
Anonymität
im
Finanzsystem
ein.
Lastenausgleich
In
Deutschland
zwang
dieses
Gesetz
nach
dem
Zweiten
Weltkrieg
Vermögende,
einen
Teil
ihres
Besitzes
zugunsten
Kriegsgeschä-
digter
abzugeben.
Heute
wird
der
Begriff
oft
verwendet,
um
eine
mögliche
neue
Umverteilung
in
Krisenzeiten
zu
beschreiben
—
etwa
durch
Sondersteuern
auf
Immobilien
oder
Vermögen.
MiCA-Verordnung
Die
MiCA-Verordnung
(Markets
in
Crypto-Assets)
ist
ein
EU-Ge-
setz
zur
Regulierung
von
Kryptowdhrungen
und
Anbietern
digita-
ler
Vermögenswerte.
Ziel
ist
es,
einheitliche
Regeln
fiir
Handel,
268
Glossar
Verwahrung
und
Ausgabe
von
Krypto-Assets
zu
schaffen
—
oft
unter
dem
Vorwand
von
Verbraucherschutz,
in
der
Praxis
aber
mit
mehr
staatlicher
Kontrolle.
Mindestreserve-System
Das
Mindestreserve-System
verpflichtet
Banken,
einen
kleinen
Teil
der
Einlagen
ihrer
Kunden
als
Reserve
bei
der
Zentralbank
zu
halten.
Der
Rest
darf
als
Kredit
vergeben
werden.
Ziel
ist
es,
die
Geldmenge
zu
steuern
und
das
Bankensystem
stabil
zu
halten
—
tatsächlich
ermöglicht
es
starke
Geldvermehrung.
NFC
(Near
Field
Communication,
Nahfeldkommunikation)
Eine
Funktechnologie,
mit
der
Daten
über
kurze
Distanzen
(we-
nige
Zentimeter)
drahtlos
von
Gerät
zu
Gerät
übertragen
werden.
Sie
wird
z.
B.
für
kontaktloses
Bezahlen
mit
EC-Karte
oder
Smart-
phone
genutzt.
Bequem,
aber
anfällig
für
Missbrauch
bei
unge-
schützter
Nutzung.
NGO
(Nichtregierungsorganisation)
Eine
private,
gemeinnützige
Organisation,
die
sich
für
soziale,
ökologische
oder
politische
Ziele
einsetzt.
Manche
sind
tatsäch-
lich
nur
durch
Spenden
und
Mitgliedsbeiträge
organisiert,
viele
er-
halten
Fördergelder
allerdings
aus
Töpfen,
die
auf
den
Staat
zu-
rückgehen,
und
dienen
als
politisches
Werkzeug.
Non-Custodial
Wallet
Eine
digitale
Geldbörse
für
Kryptowährungen,
bei
welcher
der
Nutzer
allein
die
Kontrolle
über
seinen
Schlüssel
und
damit
sein
Guthaben
behält.
Im
Gegensatz
zu
Börsen-Wallets
liegt
die
Ver-
|
antwortung
bei
ihm
allein
—
inklusive
Sicherung,
Zugang
und
Wie-
derherstellung.
269
Der
digitale
Euro
Nudging
Nudging
bedeutet
»Anstupsen«
—
es
beschreibt
eine
Methode,
bei
der
Menschen
durch
subtile
Hinweise
oder
Gestaltung
ihrer
Um-
gebung
zu
bestimmten
Entscheidungen
gelenkt
werden,
ohne
Zwang
oder
Verbote,
aber
durch
perfide
Manipulation.
Open-Source-Wallet
Eine
digitale
Geldbörse
fiir
Kryptowdhrungen,
deren
Quellcode
öffentlich
einsehbar
und
überprüfbar
ist.
So
kann
jeder
nachvoll-
ziehen,
wie
das
Wallet
funktioniert
—
und
ob
es
sicher
ist.
Starkt
das
Vertrauen,
erfordert
aber
technisches
Verständnis.
Planwirtschaft
In
einer
Planwirtschaft
steuert
der
Staat
zentral,
was
produziert
wird,
wie
viel
und
zu
welchem
Preis.
Es
gibt
keinen
freien
Markt,
sondern
staatliche
Vorgaben
und
Fünfjahrespläne.
Ziel
ist
oft
Gleichheit,
doch
fehlender
Wettbewerb
führt
häufig
zu
Ineffizienz,
Mangelwirtschaft
und
fehlender
Innovationskraft.
Prepper
Jemand,
der
sich
auf
Krisen,
Katastrophen
oder
Versorgungseng-
pässe
vorbereitet
—
durch
Vorratshaltung,
Selbstversorgung,
Not-
fallpläne
und
Ausrüstung.
Ziel
ist
es,
im
Ernstfall
unabhängig
vom
Staat
zu
überleben.
Reichsfluchtsteuer
Die
Reichsfluchtsteuer
wurde
1931
in
Deutschland
eingeführt,
um
das
Vermögen
von
Auswanderern
zu
besteuern.
Unter
den
Nazis
diente
sie
gezielt
dazu,
jüdische
Bürger
bei
der
Flucht
aus
Deutsch-
land
finanziell
auszubeuten.
270
Glossar
Remote
Work
Ortsunabhängiges
Arbeiten,
meist
über
das
Internet.
Die
Vorteile:
mehr
Flexibilität
und
weniger
Pendelzeit.
Die
Herausforderungen:
Selbstorganisation,
Kommunikation
und
digitale
Überwachung.
RLUSD
Die
geplante
digitale
Währung
von
Ripple,
auch
bekannt
als
»Real
USD«.
Ein
Stablecoin,
der
1:1
an
den
US-Dollar
gekoppelt
ist.
Ziel
ist
es,
schnellen
und
stabilen
digitalen
Zahlungsverkehr
zu
er-
möglichen
—
unter
Kontrolle
des
Ripple-Netzwerks
und
mit
Trans-
parenz
für
Regulierungsbehörden.
Rohstoff-Superzyklus
Eine
lang
anhaltende
Phase,
in
der
die
Preise
von
Rohstoffen
stark
steigen.
Ursachen
sind
meist
globale
Trends
wie
Industrialisie-
rung,
Bevölkerungswachstum
oder
geopolitische
Umwälzungen.
Investoren
sehen
solche
Zyklen
als
Chance,
Regierungen
fürchten
Versorgungsengpässe
und
Inflation.
Sachwerte
Greifbare,
reale
Werte
wie
Immobilien,
Edelmetalle,
Kunstwerke
oder
Rohstoffe.
Im
Gegensatz
zu
Geldwerten
(z.
B.
Sparguthaben
oder
Anleihen)
gelten
sie
als
relativ
inflationssicher,
da
ihr
Wert
nicht
allein
von
Papiergeld
abhängt.
SAG-Gesetz
/
Sanierungs-
und
Abwicklungsgesetz
Das
SAG
regelt
in
Deutschland,
wie
Banken
in
der
Krise
saniert
oder
abgewickelt
werden
können,
ohne
den
Staat
zur
Rettung
zu
verpflichten.
Es
erlaubt
unter
anderem
Bail-Ins
—
also
die
Beteili-
gung
von
Gläubigern
und
Sparern
an
Bankenverlusten.
271
Der
digitale
Euro
Sicherungsfonds
Eine
Einrichtung,
die
im
Fall
von
Banken-
oder
Versicherungsplei-
ten
die
Einlagen
oder
Ansprüche
der
Kunden
teilweise
absichert.
In
Deutschland
gibt
es
gesetzliche
und
freiwillige
Einlagensiche-
rungsfonds.
Sie
sollen
das
Vertrauen
ins
Finanzsystem
stärken
—
bieten
aber
keinen
unbegrenzten
Schutz.
Smart
Contract
Ein
digitaler
Vertrag,
der
sich
automatisch
ausführt,
sobald
be-
stimmte
Bedingungen
erfüllt
sind
—
ganz
ohne
Mittelsmann.
Er
ba-
siert
meist
auf
der
Blockchain-Technologie
und
kommt
bei
Finanz-
geschäften,
Lieferketten
oder
digitalen
Identitäten
zum
Einsatz.
Social
Credit
Score
Ein
Bewertungssystem,
das
das
Verhalten
von
Bürgern
erfasst
und
mit
Punkten
belohnt
oder
bestraft.
Bekannt
ist
das
Modell
aus
China,
wo
etwa
Zahlungsverhalten,
Verkehrsverstöße
oder
Online-
Kommentare
den
Zugang
zu
Krediten,
Reisen
oder
Bildung
beein-
flussen
können.
Sondervermögen
Staatliche,
meist
an
einen
bestimmten
Zweck
(wie
Aufrüstung)
ge-
bundene
Haushaltsmittel,
die
außerhalb
des
regulären
Bundes-
haushalts
geführt
werden.
Der
Begriff
»Vermögen«
verharmlost,
dass
es
sich
um
zusätzliche
Schulden
handelt,
die
am
Grundgesetz
vorbei
aufgenommen
werden.
Staatsanleihe
Ein
Schuldpapier,
mit
dem
sich
ein
Staat
Geld
von
Investoren
leiht.
Käufer
geben
dem
Staat
einen
Kredit
und
erhalten
dafür
Zinsen.
Nach
Ablauf
der
Laufzeit
wird
das
Geld
zurückgezahlt.
Staaten
fi-
272
Glossar
nanzieren
so
Haushaltslöcher
—
bei
zu
hoher
Verschuldung
steigt
das
Risiko
ins
Unermessliche.
Staatsquote
Die
Staatsquote
gibt
an,
wie
viel
Prozent
der
gesamten
Wirt-
schaftsleistung
eines
Landes
(gemessen
am
BIP)
durch
staatliche
Ausgaben
beansprucht
werden.
Eine
hohe
Staatsquote
bedeutet,
dass
der
Staat
einen
großen
Teil
der
Wirtschaft
lenkt
—
etwa
durch
Sozialleistungen,
Subventionen
oder
Verwaltung.
Stablecoin
/
Stable
Coins
Kryptowährungen,
deren
Wert
an
stabile
Vermögenswerte
wie
den
-
US-Dollar
oder
Euro
gekoppelt
ist.
Sie
sollen
Kursschwankungen
vermeiden
und
als
digitales
»stabiles
Geld«
dienen.
Sie
stehen
unter
Kontrolle
zentraler
Akteure
—
und
können
im
Ernstfall
einge-
froren
oder
reguliert
werden.
Stiftung
|
Eine
Stiftung
ist
eine
juristische
Person,
die
von
einem
oder
mehre-
ren
Menschen
ins
Leben
gerufen
wird,
um
mit
einem
eingebrachten
Vermogen
dauerhaft
einen
bestimmten
Zweck
zu
unterstiitzen
—
etwa
in
den
Bereichen
Bildung,
Wissenschaft
oder
Kultur.
Das
|
Grundvermégen
bleibt
dabei
erhalten,
während
die
Erträge
fiir
den
festgelegten
Zweck
eingesetzt
werden.
Subscription
Ein
Abo-Modell,
bei
dem
man
regelmäßig
fiir
digitale
Dienste
oder
Produkte
zahlt
—
etwa
fiir
Streaming,
Software
oder
Cloudspeicher.
Die
Zahlungen
erfolgen
meist
automatisch
und
monatlich.
273
Der
digitale
Euro
SWIFT
Das
»Society
for
Worldwide
Interbank
Financial
Telecommuni-
cation«
ist
ein
globales
Netzwerk,
über
das
Banken
und
Finanz-
institute
sicher
Zahlungsanweisungen
austauschen.
SWIFT
selbst
bewegt
kein
Geld,
sondern
übermittelt
Nachrichten,
etwa
zur
Überweisung
von
Beträgen
zwischen
Ländern.
TFR-Verordnung
Die
TFR-Verordnung
(Transfer
of
Funds
Regulation)
ist
ein
EU-
Gesetz
zur
Nachverfolgbarkeit
von
Geldtransfers,
das
auch
für
Kryptowährungen
gilt.
Anbieter
müssen
bei
Transaktionen
Absen-
der-
und
Empfängerdaten
erfassen
und
melden
—
ähnlich
wie
bei
Banküberweisungen.
Tokenisierung
Tokenisierung
bezeichnet
die
digitale
Abbildung
von
Vermögens-
werten
—
etwa
Immobilien,
Kunst
oder
Unternehmensanteilen
—
in
Form
sogenannter
»
Tokens«
auf
einer
Blockchain.
Sie
können
ge-
handelt,
geteilt
oder
gespeichert
werden
und
bergen
ein
weiteres
Einfallstor
totaler
Kontrolle.
Transhumanismus
Die
teils
wahnhafte
Idee,
den
Menschen
durch
Technologie
zu
ver-
bessern
—
etwa
durch
Implantate,
Genmanipulation
oder
die
Ver-
schmelzung
mit
künstlicher
Intelligenz.
Ziel
ist
es,
Fähigkeiten
zu
erweitern,
Krankheiten
zu
besiegen
oder
das
Leben
zu
verlängern
—
und
Gott
zu
spielen.
Trust
Eine
juristische
Struktur,
bei
der
Vermögen
von
einem
Trustee
(Treuhänder)
für
eine
oder
mehrere
begünstigte
Personen
verwal-
274
Glossar
tet
wird.
Ziel
ist
oft
der
Schutz
von
Vermögen,
z.
B.
vor
Gläubi-
gern
oder
dem
Staat,
oder
eine
gezielte
Nachlassregelung.
USDC
Der
USD
Coin
ist
ein
sogenannter
Stablecoin,
also
eine
digitale
Währung,
die
eins
zu
eins
an
den
US-Dollar
gekoppelt
ist.
Heraus-
gegeben
wird
er
von
der
Firma
Circle.
USDC
soll
Stabilität
bieten,
wirkt
aber
wie
eine
digitale
Zentralbankwährung
durch
die
Hinter-
tür.
Vermögensregister
Eine
zentrale
Datenbank,
in
der
alle
Vermögenswerte
einer
Person
erfasst
werden
—
etwa
Immobilien,
Wertpapiere,
Firmenbeteiligun-
gen
oder
Goldbesitz.
Offizielles
Ziel
ist
Transparenz
gegen
Geld-
wäsche,
tatsächliches
die
totale
Kontrolle.
Währungsreform
Ein
staatlich
verordneter
Neustart
des
Geldsystems,
meist
nach
Krisen,
Kriegen
oder
Hyperinflation.
Altes
Geld
verliert
an
Wert
oder
wird
ganz
abgeschafft,
neues
Geld
wird
eingeführt.
Ziel
ist
es,
Vertrauen
in
die
Währung
wiederherzustellen
—
oft
aber
auf
Kosten
der
Bürger.
Wallet
Eine
digitale
Geldbörse,
mit
der
sich
Kryptowährungen
empfan-
gen,
speichern
und
versenden
lassen.
Es
gibt
custodial
Wallets
(verwaltet
durch
Dritte)
und
non-custodial
Wallets
(alleinige
Kon-
trolle
des
Nutzers).
Enthält
keine
Coins
selbst,
sondern
die
Schlüs-
sel
zum
Zugriff
auf
das
Guthaben
in
der
Blockchain.
275
Der
digitale
Euro
WEF
/
Weltwirtschaftsforum
/
World
Economic
Forum
Eine
internationale
Organisation,
die
jährlich
in
Davos
Tagungen
mit
Politikern,
Unternehmern
und
Wissenschaftlern
veranstaltet.
Sie
steht
in
der
Kritik,
elitäre
Interessen
zu
vertreten
und
politische
Agenden
wie
den
»Great
Reset«
voranzutreiben.
Wegzugbesteuerung
/
Wegzugsteuer
Die
Wegzugsbesteuerung
ist
eine
Steuer,
die
fällig
wird,
wenn
je-
mand
mit
seinem
Wohnsitz
ins
Ausland
zieht
und
dabei
Anteile
an
Kapitalgesellschaften
hält.
Sie
unterstellt,
diese
Anteile
würden
»fiktiv
verkauft«
—
und
erhebt
darauf
Steuern.
Wertaufbewahrungsmittel
Ein
Gut
oder
Finanzinstrument,
das
seinen
Wert
über
längere
Zeit
behält
und
nicht
schnell
an
Kaufkraft
verliert.
Allen
voran
Edel-
metalle
wie
Gold
und
Silber,
aber
auch
bestimmte
Immobilien
oder
beständige
Sammlerstücke.
In
unsicheren
Zeiten
gelten
sol-
che
Mittel
als
Schutz
vor
Inflation
und
Währungsabwertung.
276
No
way
out
—
Jede
Währung
wird
digital
Bevor
dieses
Buch
mit
einer
Übersicht
über
die
Methoden
der
Selbstverteidigung
schließt,
ist
mir
eine
Warnung
besonders
wich-
tig:
Alle
Währungen
der
Welt
sollen
nach
und
nach
digitalisiert
werden.
Die
Flucht
aus
dem
digitalen
Euro
in
eine
andere
Wäh-
rung,
die
»traditionell«
bleibt,
stellt
keinen
nachhaltigen
Ausweg
dar.
Die
Vision
einer
rundum
digitalisierten
Währungswelt
ist
kei-
ne
Verschwörungstheorie,
sondern
offizielles
Programm
der
Ak-
teure,
die
sie
befürworten
und
vorantreiben.
Wie
weit
sie
dabei
sind,
kannst
du
auf
der
Webseite
mit
dem
»Central
Bank
Digital
Currency
Tracker«
in
Echtzeit
beobachten.
Die
Seite
wird
vom
Atlantic
Council
betrieben,
einer
einflussreichen
Denkfabrik
mit
Sitz
in
Washington,
D.C.
Die
Damen
und
Herren
beraten
Re-
gierungen,
erstellen
Strategiepapiere
und
organisieren
Konferen-
zen
zu
Geopolitik,
Technologie
und
Finanzen.
Sie
haben
diese
Be-
obachtungsseite
dazu,
wie
schnell
und
global
die
Einführung
digitalen
Zentralbankgeldes
voranschreitet,
nicht
erstellt,
um
davor
zu
warnen,
sondern
um
dafür
zu
werben.
Für
Menschen
mit
Frei-
heitsdrang
und
wachen
Augen
ist
das
allerdings
der
Countdown
in
die
Dystopie.
Siehe:
https://www.atlanticcouncil.org/cbdctracker
277
Der
digitale
Euro
Wenn
du
dir
im
Folgenden
also
die
Methoden
der
Selbstver-
teidigung
nochmals
vor
Augen
führst,
behalte
dieses
Wissen
im
Hinterkopf.
Manche
lassen
sich
nur
noch
wenige
Jahre
anwenden.
Zeitlos
bleiben
nur
die
Edelmetalle
—
und
der
Wille
zur
Freiheit.
278
Checklisten
zur
Selbstverteidigung
..
°
J
für
Louis’
Zukunft
und
deine
Gegenwart
—
der
Uberblick
#1
*
Lass
nur
so
viel
Geld
wie
nötig
auf
deinem
Konto.
Tausche
einen
Teil
deines
Geldes
in
Gold
und
Silber,
um
die
Kauf-
kraft
zu
erhalten.
*
Halte
einen
Bargeldvorrat
und
Kontoguthaben
in
Höhe
von
jeweils
mindestens
drei
Monatsgehéltern
vor.
*
Verteile
dein
Geld
auf
verschiedene
Banken,
um
das
Risiko
zu
streuen.
*
Nutze
auch
Sparkassen
und
Genossenschaftsbanken
(und
stärke
damit
deine
Region).
*
Sei
deine
eigene
Bank:
Finde
Mitstreiter
und
gründe
eine
eigene
Genossenschaft
oder
Spezialbank.
#2
*
Nutze
anonyme
Barkäufe
(Tafelgeschäfte)
bis
1999
Euro.
®*
Oder
nutze
den
bequemen
und
diskreten
Weg
per
Online-
Kauf
und
ohne
Meldepflicht
(auch
über
1999
Euro).
*
Orientiere
dich
am
Drei-Speichen-Prinzip:
Edelmetalle,
Im-
mobilien,
Aktien
—
mit
Schwerpunkt
auf
Edelmetallen
als
derzeit
günstigster
Speiche.
279
Der
digitale
Euro
#3
*
Reduziere
deine
Abhängigkeit
vom
System,
zum
Beispiel
durch
private
Vorsorge
statt
staatlicher.
*
Prüfe
einen
Zweitwohnsitz
im
Ausland.
*
Nutze
steuerliche
Gestaltungsspielräume
—
mit
Hilfe
eines
guten
Steuerberaters
am
Beispiel
von
Stiftungen
oder
Hol-
dingstrukturen.
*
Verwalte
Altersvorsorge
und
Absicherung
eigenständig.
*
Investiere
in
strategische
Sachwerte:
Edelmetalle,
Immobi-
lien,
Uhren,
Oldtimer,
Bücher,
Kunst
et
cetera.
#4
*
Lagere
Edelmetalle
kreativ
und
sicher
—
Attrappen,
Möbel-
wände,
Bodenplatten,
Gartenverstecke,
keine
schriftlichen
Hinweise
(außer
im
Testament).
*
Verteile
dein
Vermögen
international
auf
Länder
mit
stabi-
len
Rechtsrahmen
wie
Schweiz,
Liechtenstein,
Singapur.
*
Setze
auf
Fremdwährungen
wie
Schweizer
Franken,
US-
Dollar
oder
Norwegische
Krone
zur
Risikostreuung.
*
Lagere
Edelmetalle
gegebenenfalls
in
Hochsicherheitsdepots
im
Ausland.
e
Investiere
in
Sachwerte
außerhalb
der
EU:
Immobilien,
Firmenbeteiligungen,
Agrarland,
auch
mit
kleinem
Budget
moglich.
*
Griinde
gegebenenfalls
ausländische
Holdings
oder
Stiftun-
gen,
achte
dabei
strikt
auf
rechtliche
Vorgaben.
*
Diversifiziere
über
verschiedene
Finanzpldtze
und
Depot-
banken
hinweg.
*
Lies
Gesetzestexte
statt
Schlagzeilen
und
nutze
KI
zur
Ana-
lyse
zukiinftiger
Risiken.
280
Checklisten
zur
Selbstverteidigung
*
Bleibe
informiert
durch
vertrauenswürdige
Fachquellen
wie
meine
kostenlosen
Webinare.
*
Investiere
in
dich
selbst
und
dein
Humankapital.
#5
|
*
Errichte
ein
autarkes
Notfallsystem:
Nahrung,
Wasser,
Strom,
Wärme.
*
Nutze
Balkonkraftwerke,
Generatoren,
Teelichtöfen
und
Notfallschlafsäcke.
*
Lege
Vorräte
an:
Konserven,
Wasser,
Brennholz,
Thermo-
kleidung,
Medizin.
*
Plane
realistische
Fluchtrouten
und
sichere
Orte
für
den
Notfall.
*
Bereite
Dokumentenordner,
Notfallkoffer,
Spritkanister
und
Bargeld
vor.
*
Reaktiviere
Kontakte
in
Ausweichregionen
oder
-landern.
*
Werde
handlungsfidhig
—
körperlich,
organisatorisch,
mental.
*
Baue
deine
Unersetzbarkeit
auf:
Handwerk,
Landwirtschaft,
Betreuung,
Schutz,
Reparatur.
*
Ermögliche
Tausch
und
direkte
Versorgung
abseits
zentraler
Systeme.
*
Halte
Gold
und
Silber
auch
in
kleinen
Einheiten,
für
alltäg-
liche
Tauschszenarien
im
Krisenfall.
#6
*
Verweigere
freiwillige
digitale
Identitätsangebote,
die
das
System
fiittern.
*
Nutze
anonyme
oder
temporäre
E-Mail-Adressen.
®*
Surfe
mit
VPN.
*
Verwende
alternative
Betriebssysteme.
281
Der
digitale
Euro
*
Verzichte
auf
Gesundheits-Apps
und
die
digitale
Patienten-
akte.
*
Nutze
sichere
Messenger.
°
Schalte
während
wichtiger
persönlicher
Gespräche
das
Handy
aus.
°
Nutze
private
Browser
mit
Schutz-Add-ons.
*
Meide
PayPal,
Klarna,
Bonusprogramme
und
digitale
Kas-
senbons.
*
Bestehe
auf
Schriftform
und
analoge
Behérdenwege.
*
Erhalte
die
analoge
Welt
aktiv
—
und
damit
fiir
andere
offen.
*
Baue
reale
Netzwerke
auf:
Freunde,
Gleichgesinnte,
Nach-
barn.
*
Tausche
offline
Kontaktdaten
aus,
schreibe
Briefe,
triff
dich
personlich.
*
Sei
in
der
realen
Welt
und
genieße
den
Augenblick.
#7
*
Nutze
alternative
Wirtschaftskreisldaufe
wie
regionale
Gut-
scheinsysteme,
Mitglieder-Supermadrkte
oder
Beteiligung
an
gemeinschaftlicher
Landwirtschaft.
*
Setze
auf
kleine
Gold-
und
Silberstiicke
in
Miinz-
oder
Bar-
renform,
stets
in
pragefrischer
Qualität.
*
Begrenze
risikoreiche
Investments
auf
maximal
5
Prozent
deines
Portfolios
—
wegen
der
Volatilität
und
Nachverfolg-
barkeit.
®
Streue
dein
Vermögen
in
33
%
Gold
und
Silber,
33
%
Im-
mobilien,
29
%
solide
Aktien
und
maximal
5
%
Kryptowah-
rungen.
*
Probiere
vielleicht
Barter-Plattformen
fiir
Tauschhandel.
*
Nutze
unsere
Tauschbörse
fiir
Dienstleistung
oder
Waren
gegen
Gold
und
Silber.
282
Checklisten
zur
Selbstverteidigung
*
Ube
bewussten
Konsumverzicht
und
lebe
unter
deinen
Ver-
hältnissen.
®*
Mache
dich
unabhängig
von
Konsumschulden.
#8
*
Stärke
deine
geistige
Unabhängigkeit.
®
Verstehe
wirtschaftliche
Zusammenhänge.
*
Lies
libertäre
Literatur.
*
Erkenne
Fiatgeld,
Schneeballsystem
und
Inflation
als
lega-
len
Enteignungsmechanismus.
*
_
Unterstütze
politische
Bewegungen
oder
Initiativen,
die
für
Eigentumsrechte
und
Haushaltsdisziplin
stehen,
dezentrale
Finanzsysteme
befürworten
und
staatliche
Misswirtschaft
öffentlich
machen.
*
Trage
zur
Veränderung
des
Framings
bei,
entlarve
den
Staat
als
Schuldenmacher
und
Umverteiler
und
stelle
Arbeit
und
Unternehmertum
als
positiv
dar.
®*
Mache
keine
Schulden
—
sie
machen
dich
abhängig
und
fan-
gen
dich
durch
Tilgung
und
Zinszahlungen
dauerhaft
im
System.
#9
*
Informiere
dich
über
die
Ansiedelungsméglichkeiten
in
der
Schweiz,
Dubai,
Ungarn,
Polen,
Italien
et
cetera.
*
Bleibe
in
Deutschland
und
gestalte
die
Heimat
aktiv.
*
Verschaffe
relevanten
Themen
Reichweite
in
den
sozialen
Medien
und
der
analogen
Welt.
e
Vernetze
dich
und
gestalte
Politik
aktiv
mit.
283
Der
digitale
Euro
#10
*
Verweigere
den
Einstieg
in
digitale
Kontrollsysteme,
auch
nicht
gegen
Geldprämien.
*
Kooperiere
als
Händler
mit
den
Kunden
gegen
die
Politik.
Verweigere
die
Akzeptanz
des
digitalen
Euro
als
Einzel-
händler
so
lange
wie
möglich.
*
Unterscheide
dich
vom
Mainstream
und
werde
zur
gefrag-
ten
Oase
für
Menschen,
die
frei
bleiben
wollen.
*
Nimm
Wege
für
Bargeld
in
Kauf
und
baue
Strukturen
mit
|
Gleichgesinnten
auf.
*
Zahle
immer
bar,
bewahre
Geldautomaten,
boykottiere
Selbstzahlerkassen.
*
Teile
die
Botschaft.
*
Hinterfrage
jede
Angstkampagne.
*
Setze
täglich
kleine
Zeichen
der
Selbstbestimmung.
#11
*
Erkenne
scheinbar
»private«
digitale
Währungen
wie
Stable-
coins
als
Teil
des
Systems
und
meide
sie.
*
So
lange
du
noch
Krypto
nutzt,
achte
auf
maximale
Dezen-
tralität,
Anonymität
und
Eigenverantwortung.
Steige
lang-
sam
aus.
*
Nutze
Blogs,
Podcasts,
Vlogs,
Foren
und
Bücher
unabhän-
giger
Stimmen,
um
frühzeitig
gewarnt
zu
sein.
*
Vernetze
dich
mit
Gleichgesinnten.
*
Bleibe
wach
und
skeptisch
gegenüber
noch
viel
größeren
zukünftigen
Verlockungen.
284
Checklisten
zur
Selbstverteidigung
#12
*
Behalte
deine
Ausgaben
im
Blick.
*
Vermeide
Impulskäufe.
*
Hab
Rücklagen
am
besten
in
bar
oder
schnell
liquidierbaren
Edelmetallen.
*
_
Vermeide
Schulden
mit
Zinslast.
*
Nimm
Kredit
nur
für
Investitionen.
*
Werde
finanziell
mündig
durch
gute
Fortbildung
und
Lek-
türe.
*
Halte
dein
Vermögen
diskret.
#13
*
Lebe
analog,
wo
immer
möglich.
*
Trainiere
Achtsamkeit
und
Aufmerksamkeit.
*
_Widerstehe
den
Verlockungen
des
Transhumanismus.
*
_
Bewahre
Körper,
Geist
und
Seele
vor
der
Digitalisierung.
*
Sprich
über
das,
was
kommt,
mit
anderen
Menschen.
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TA
[=]
Digital
und
»to
go«
findest
du
alle
Losungen
in
+
rake
P=
unserem
Gratis-Ratgeber
So
schützt
du
dich
Shy:
rahi
=
vor
der
Enteignung
durch
den
digitalen
Euro,
[=]
Eo
A
den
du
hier
herunterladen
kannst:
285
Der
digitale
Euro
Informationen
und
Tipps
zum
Kauf
von
Gold
und
Edelmetallen
Achte
beim
Kauf
auf
Qualität
und
entwickle
Freude
an
der
Schönheit
und
Vielfalt
von
Produkten
wie
dem
Gold
Krügerrand,
dem
Maple
Leaf,
dem
Kanguru
Nugget,
der
Wiener
Philharmoni-
ker-Munze
oder
dem
American
Eagle.
Bei
Barren
sollte
auf
renommierte
Hersteller
geachtet
werden.
Wir
empfehlen
zum
Beispiel
die
Firma
Heimerle
&
Meule
(die
älteste
Scheideanstalt
der
Welt),
Heraeus,
Valcambi
und
PAMP.
Wichtig
ist
es,
auf
ausgewahlte
Qualitatsware
zu
achten,
in
pra-
gefrischem
Neuzustand.
Eine
ausgiebige
Beratung
ist
unerlasslich
und
wird
dringend
empfohlen,
gerade
für
Einsteiger.
Beachte:
Auch
Bestellungen
über
2000
Euro
können
einfach
und
diskret
online
abgewickelt
werden.
Im
Gegensatz
zu
Bar-
käufen
im
stationären
Handel
unterliegen
Online-Bestellungen
über
2000
Euro
keiner
gesetzlichen
Meldepflicht.
Es
besteht
die
Möglichkeit,
Produkte
wie
die
Kettner-Krisen-
schutzbox
zu
nutzen.
286
|
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politische
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|
Meinung
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Dein
Vermögen
wird
konfisziert,
weil
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Staat
eine
Notlage
ausruft,
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und
du
musst
mit
einem
Teil
deines
Vermögens
dafür
haften.
3
<I
«
Dein
Geld
verfällt,
weil
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ein
eingebautes
Verfallsdatum
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und
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a
|
du
es
bis
zu
einem
gewissen
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ausgegeben
haben
musst.
|
—
|
Szenarien
wie
diese
werden
schon
bald
Realität
sein.
In
„Der
digitale
Euro”
|
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|
beschreibt
Finanzexperte
Dominik
Kettner,
welche
dramatischen
Veran-
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diese
neue
digitale
Zentralbank-Währung
für
dein
Leben
zur
|
|
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|
Folge
hat.
Er
legt
offen,
wie
perfide
Politik
und
Zentralbanken
agieren,
um
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den
digitalen
Euro
als
bessere
und
bequemere
Alternative
zum
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umstand-
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lichen“
Bargeld
zu
positionieren,
wie
manipulativ
sie
dabei
vorgehen
und
|
:
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|
|
welche
krassen
Einschrankungen
das
Zentralbankgeld
quasi
auf
Knopf-
|
:
Li}
|
druck
ermöglicht.
All
das
belegt
er
lückenlos
mit
Gesetzestexten
und
offi-
7
ziellen
Verlautbarungen
der
EZB.
[||
Ca
|
Kettners
Buch
ist
fur
jedermann
verstandlich
und
so
aufbereitet,
dass
es
|
:
|
auch
sein
sechsjahriger
Sohn
versteht.
Er
zeigt
auch
dir,
ganz
klar,
wie
du
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(ae
dich
und
dein
Vermögen
jetzt
schützen
kannst.
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LL]
„Der
digitale
Euro
kommt
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ob
wir
wollen
oder
nicht.
Wer
Veränderungen
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|
und
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Blick
behält,
geht
klüger
mit
seinem
Geld
um.
Das
Buch
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von
Dominik
Kettner
ist
ein
wichtiger
erster
Schritt,
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das
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sich
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Finanzwelt
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schützen
und
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Robert
Kiyosaki
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Coach,
Investor,
Unternehmer
und
Autor
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„Rich
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ist
eines
der
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und
zugleich
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|
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|
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dem
sich
jeder
beschäftigen
muss.
Was
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Dominik
Kettner
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Freiheit
bewahren
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Philip
Hopf,
Gründer
HKCM,
Podcaster
und
Spiegel-#1-Bestsellerautor
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Klartext
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Lesen
und
Verschenken,
damit
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kann,
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von
nichts
gewusst.“
$78-3-68086
101-3
|
NXT
|
Peter
Hahne,
Publizist
und
Bestsellerautor
www.next-level-verlag.de
|
JY
1
DOMINIK
KETTNER
DIE
GROBTE
ENTEIGNUNG
DER
GESCHICHTE
Wie
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Euro
deine
Zukunft,
Ersparnisse
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Freiheit
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politische
Meinung
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Staat
eine
Notlage
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und
du
musst
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einem
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Szenarien
wie
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werden
schon
bald
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sein.
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beschreibt
Finanzexperte
Dominik
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welche
dramatischen
Veran-
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diese
neue
digitale
Zentralbank-Wahrung
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dein
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zur
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Folge
hat.
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legt
offen,
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perfide
Politik
und
Zentralbanken
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den
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bessere
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bequemere
Alternative
zum
„umständ-
lichen“
Bargeld
zu
positionieren,
wie
manipulativ
sie
dabei
vorgehen
und
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|
welche
krassen
Einschrankungen
das
Zentralbankgeld
quasi
auf
Knopf-
LiJ
|
druck
ermöglicht.
All
das
belegt
er
lückenlos
mit
Gesetzestexten
und
offi-
ziellen
Verlautbarungen
der
EZB.
Ca
Kettners
Buch
ist
für
jedermann
verständlich
und
so
aufbereitet,
dass
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auch
sein
sechsjähriger
Sohn
versteht.
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zeigt
auch
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ganz
klar,
wie
du
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dich
und
dein
Vermögen
jetzt
schützen
kannst.
LL]
„Der
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kommt
—
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wir
wollen
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nicht.
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Blick
behält,
geht
klüger
mit
seinem
Geld
um.
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von
Dominik
Kettner
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erster
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nötige
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sich
ständig
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Finanzwelt
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zu
schützen
und
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bewahren.“
Robert
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Coach,
Investor,
Unternehmer
und
Autor
von
„Rich
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„Der
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Euro
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eines
der
wichtigsten
und
zugleich
gefährlichsten
—
Themen
unserer
Zeit,
mit
dem
sich
jeder
beschaftigen
muss.
Was
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Dominik
Kettner
hier
aufdeckt,
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jeden
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finanzielle
Freiheit
bewahren
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Philip
Hopf,
Gründer
HKCM,
Podcaster
und
Spiegel-#1-Bestsellerautor
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„Kettners
Klartext
ist
ein
warnender
Weckruf.
Lesen
und
Verschenken,
damit
keiner
sagen
ll
|
|
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von
nichts
gewusst.“
976-5-68056-10
1-5
NXT
Peter
Hahne,
Publizist
und
Bestsellerautor
www.next-level-verlag.de
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